Greedy Pigs – Teil 1: Machtrausch für den Plot

00:00:00: Ich würde halt genau überlegen, auf was steht meine Mutter.

00:00:14: Ne?

00:00:15: Und wieder.

00:00:24: Boah, fühle ich mich wohl bei dir, Iris.

00:00:26: Das ist so schön.

00:00:28: Danke, dass du das schon eingerichtet hast.

00:00:30: Ich darf gar nicht alle willkommen heißen, oder du bist jetzt Gastgeberin.

00:00:33: Herzlich willkommen in meiner neuen Wohnung.

00:00:35: Danke.

00:00:35: Es ist so

00:00:36: toll.

00:00:36: Ich bin wieder in einem Altbau, Matthias.

00:00:38: Ich habe gemerkt, ich brauche den ganzen Scheiß Schischi nicht.

00:00:44: Vorher haben wir in so einem Neubau gewohnt.

00:00:46: Da war eine Fußbodenheizung, sofort warmes Wasser.

00:00:50: Jetzt hast du einen knackenden Boiler.

00:00:52: Du hast keine Rollos mehr.

00:00:54: Du stopfst die alte Bettlaken zwischen die zwei Fenster, damit es dunkel wird und du Privatsphäre hast.

00:00:59: Aber ich habe Fischkretenpaket.

00:01:02: und große, tolle Fenster und hohe Decken.

00:01:05: Es ist so fantastisch.

00:01:06: Ich liebe alles daran.

00:01:07: Ich brauche keine Fußbodenheit so.

00:01:09: Ich weiß nicht, ob du das hier drin auch spürst, was ich spür.

00:01:13: Aber ich bin wieder ich.

00:01:15: Ja, ja, wirkst auch wieder sehr so.

00:01:16: Wie genau, wie ich dich damals kennengelernt habe.

00:01:19: Da hast du auch in der Altbauwohnung gewohnt, ja.

00:01:21: Und das war auch ähnlich.

00:01:22: Da hattest du zwar keine Bettlaken zwischen Fenster gekommen.

00:01:25: Ja, das

00:01:25: habe ich jetzt nur zwei Wochen.

00:01:27: Ich habe mir so keine Vorwählungen.

00:01:28: Aber dieses provisorische... Du hast auf Paletten geschlafen, als ich dich kennengelernt habe.

00:01:34: Weil

00:01:34: ich kein schönes Bett gefunden habe, aber das war eine dumme Entscheidung.

00:01:37: Ich habe nämlich richtig Rückenschmerzen.

00:01:39: Mach das nicht, Leute.

00:01:40: Das ist erstens nicht gesund.

00:01:43: Also das ist tatsächlich so.

00:01:44: Da gibt es zu krebserregende Stoffe in diesen Paletten.

00:01:46: In

00:01:46: den Paletten, das stimmt ja.

00:01:47: Sollte man nicht tun.

00:01:48: Und ich habe so Rückenschmerzen davon gehabt und seitdem ich ein anständiges Bett habe, sind meine Rückenschmerzen weg.

00:01:56: Ich warte noch auf meinen Bett, ich schlafe auf dem Boden zurzeit, also mit Matratze, die habe ich.

00:02:00: Aber ich habe ein Bett bestellt.

00:02:02: Matthias, du hast völliges Kraus bei

00:02:03: dir.

00:02:04: Ja, die ganze Energie, die du hier schon bei dir in die Einrichtung stecken kannst, die habe ich bei mir ins Hochschleppen in den vierten Stock ohne Aufzug investieren.

00:02:12: Wir machen das halt selber.

00:02:13: Wir lassen uns eigentlich von niemandem so wirklich helfen.

00:02:16: Ich musste natürlich mit einem Sofa, mit einem großen Regal, da musste ich mir für ein paar Sachen... Das muss ich erzählen, das ist so eine gute Geschichte.

00:02:26: Das war unfassbar.

00:02:27: Auf kleineren Zeichen halt geguckt, ne?

00:02:30: Und da hat jemand inseriert als studentische Hilfe, dass der beim Umziehen und Tragen von Möbeln und so hilft.

00:02:36: Dieser Student war sechzig.

00:02:40: Der war doch nicht sechzig.

00:02:41: Der sah wirklich nicht aus wie ein Student.

00:02:43: Nein, der sah nun wirklich nicht aus wie ein Student.

00:02:45: Nein, ich habe halt gedacht, ein Langzeitstudent.

00:02:49: Also ich hätte ihn jetzt so auf vierzig oder so.

00:02:51: Genau,

00:02:51: auf jeden Fall älterer Kerl.

00:02:53: Auf keinen Fall ein Student.

00:02:54: Aber dann hat er auch noch gesagt, ich bin sechzig.

00:02:57: Sechzig, aber da hatte sich gut gehalten.

00:02:58: Hat

00:02:59: sich sehr gut gehalten und hat das ja auch mit mir wirklich geschafft, dann in den vierten Stock mit schweren Möbeln.

00:03:03: Aber sein Charakter war der Wahnsinn.

00:03:06: Das war unfassbar.

00:03:07: Ich fand den so lustig.

00:03:09: Ich fand den...

00:03:10: Eigen?

00:03:10: Ja, er war sehr eigen.

00:03:11: Wir haben uns auch gestritten.

00:03:12: Ich erzähl's gleich.

00:03:13: Aber ja, deine Begegnung schon.

00:03:15: Also meine Begegnung mit ihm, ich hätte mir gewünscht, dass ich das gefilmt hätte.

00:03:20: Ich auch.

00:03:20: Die gesamten sechs Fahrten hin und her zwischen alter und neuer Wohnung.

00:03:23: Ich hätte eigentlich durchgehend draufhalten sollen.

00:03:27: Ihr müsst euch vorstellen, ich stehe in der alten Wohnung.

00:03:30: Und es war richtig viel los, also wir hatten Malermeister da drin und dann war dein Umzugshelfer da, meine Familie war da, also alle haben geholfen.

00:03:40: so und plötzlich steht deine studentische Hilfe, die sechzig Jahre alt ist, im Wohnzimmer und holt ein Buch hervor und fängt an zu lesen.

00:03:54: Laut, daraus vor.

00:03:57: Ja.

00:03:59: Iris hat mir auch während den Fahrten vorgelesen.

00:04:04: Er hat mir Aforismen vorgelesen.

00:04:06: Genau, von Erwin Schargaff.

00:04:08: Er hat von dem geschwärmt.

00:04:10: Ja.

00:04:10: Bei der ersten Fahrt hat er mich gefragt, ob ich den kenne.

00:04:13: Da hat er mich auch gefragt,

00:04:14: stimmt.

00:04:15: Und da hatte er das Buch noch nicht dabei.

00:04:18: Und dann für die nächste Fahrt hat er sein Buch mitgebracht.

00:04:21: Und angefangen daraus vorzumießen.

00:04:22: Ey, ich finde

00:04:23: es radius.

00:04:23: Es

00:04:24: ist

00:04:25: wirklich grandios es ist.

00:04:26: ich habe ihn dann auch gefragt ich habe gemeint machst du das gerade weil du dir dadurch Kraft zurückholst?

00:04:32: und.

00:04:34: Ja ich brauche das ich muss mich kurz fokussieren.

00:04:37: und dann habe ich mir gesagt okay der hört richtig auf sich selbst.

00:04:40: Weil ich hätte eben Leben nicht ein Buch rausgeholt und hätte angefangen zu lesen, wenn ich das gesehen hätte, wie hektisch alles um mich herum ist.

00:04:49: Und ich wusste so lachleiser damit angefangen hat.

00:04:52: Ich fand das grandios.

00:04:53: Aber mit diesem Satz, der hört richtig auf sich selbst.

00:04:56: Du weißt gar nicht, wie sehr du damit ins Schwarze triffst.

00:04:59: Warum habt ihr euch gestritten?

00:05:01: Ja, genau deswegen, weil er so sehr auf sich selbst gehört hat.

00:05:05: Ich muss das aber ein bisschen aufbauen, weil du hattest ja nun einen kleinen Ausschnitt, einen Eindruck von ihm.

00:05:10: Und der wird auf Anhieb erstmal genauso gewesen sein wie meiner Berliner Unikat.

00:05:14: Redet irgendwie zwanzig Dezibel lauter, als wir beide das tun würden und ununterbrochen.

00:05:20: Und ist halt sehr exzentrisch.

00:05:22: So.

00:05:23: Ja, ja.

00:05:24: Aber auch sympathisch und hat immer Sachen gesagt, die mich erstmal verwirrt haben.

00:05:29: Genau.

00:05:30: Jemand, der über alles in der Weltgeschichte redet und dann eben auch über diesen Autor, den er da so liebt, ein Wissenschaftler, Erwin Schargaff, macht so tolle Aforismen, die dich ärgern, da liest er einen, dann bist du sauer, weil du ihn nicht verstehst und am nächsten Tag bist du sauer, weil du merkst, dass der so viel schlauer ist als du.

00:05:47: Und so, ne?

00:05:48: Und ich finde so was ja interessant.

00:05:49: Ich lasse mich dann gerne darauf ein.

00:05:51: Ich lerne neue Leute kennen, neue Autoren.

00:05:53: Ich kannte Erwin Scharagaff gar nicht.

00:05:55: Und dann sauge ich das alles ein bisschen auf und denke mir, vielleicht ist das ja wirklich spannendes Material.

00:05:59: Er fand das auch nicht so gut, dass ich den nicht kannte.

00:06:01: Nee, genau.

00:06:03: Ich ja auch nicht.

00:06:04: Er hat aber gesagt, den kennt niemand.

00:06:06: Also es ist, glaube ich, auch für ihn so ein Joker, den er dabei hat, um sich dann jedes Mal zu vergewissern, dass er was kennt, was niemand kennt.

00:06:13: Er erzählt mir also sehr laut eine Geschichte nach der anderen.

00:06:16: Und immer wieder geht's um diesen Autor und er sagt, ich hab den zufällig mal getroffen in Berlin.

00:06:21: Der saß mal in einem Starbucks und ich saß neben ihm.

00:06:23: Und ich wusste nicht, ob ich ihn ansprechen kann.

00:06:25: Ich hatte so viele Fragen, weil ich den so toll und so schlau finde.

00:06:28: Aber er wollte wohl nicht richtig reden und hat auch gesagt, er geht hier in Berlin unter einem anderen Namen.

00:06:33: Also habe ich ihn lieber in Ruhe gelassen.

00:06:34: Und hinterher habe ich so bereut, ich hätte ihn ganz viel zu seinen Aphorismen gefragt und so.

00:06:39: Und dann eben bei der nächsten Fahrt hatte er sein Buch mit den Aphorismen dabei, liest mir daraus vor.

00:06:45: Ganz viele davon haben irgendwas mit der Popkultur zu tun.

00:06:48: Da ist ein Aphorismus über den Tod von James Dean mit dabei.

00:06:51: Er kommt von Hölzchen auf Stöckchen, redet über James Dean, Marilyn Monroe, Marlon Brando, Ronald Reagan und erzählt mir Verschwörungstheorien über diese Leute.

00:06:59: Und es wird weirder und weirder, dass James Dean eigentlich als Apostel von Jesus geplant war.

00:07:07: Und dass er selber auch schon mal Jesus gesehen hat.

00:07:09: Oh, ich ahne etwas.

00:07:11: Er hatte mich doch gefragt, ob David Bowie auch so viele Lieder über mich geschrieben hätte.

00:07:15: Exakt,

00:07:16: das war anstoß des Streits.

00:07:18: Und ich, also ich hab die Frage so verstanden, wie man sich

00:07:23: versteht.

00:07:24: Ja, dass David Bowie halt etwas geschrieben hat, womit ich mich identifizieren kann.

00:07:29: Worin du dich siehst.

00:07:31: Er meinte das ganz wortwörtlich.

00:07:33: Er hat sich aufgeregt bei mir.

00:07:35: Er hat gesagt, David Bowie hat viele Lieder über mich geschrieben.

00:07:38: Und ich fand das erst unverschämt.

00:07:40: Warum bedient er sich an meinem Leben als Material?

00:07:42: Das hat

00:07:42: er mir auch gesagt.

00:07:43: Ja.

00:07:44: Dass er das unverschämt fand, dann habe ich gemeint, na ja, wir gehen halt alle irgendwie durch die Scheiße, ne?

00:07:50: Das ist weiterhin verstanden als allgemein Ding.

00:07:53: Ja.

00:07:53: Und er war, und dann, jetzt, jetzt, das ist ja witzig, weil ich hab die Situation, er war ein bisschen irritiert von mir.

00:07:59: Ja.

00:08:04: Ich fand das ganz normal, was er da gesagt hat.

00:08:06: Du hast nicht seine Sprache gesprochen und ich habe auch eine Weile gebraucht, um es zu verstehen, dass er auf einer höheren Ebene selber eben auch schon David Bowie getroffen hat und ihm dann da von seinem Leben erzählt hat, aber nicht im realen Leben, sondern halt auf so einer Astralebene, keine Ahnung, ja?

00:08:22: Oh, wie

00:08:22: krass.

00:08:23: Und dass viele, viele Lieder von ihm handeln, nicht nur David Bowie, David Bowie hat einfach viele.

00:08:29: Lieder über ihn geschrieben.

00:08:31: Andere nur so zwei, drei.

00:08:32: Aber alles berühmte Leute.

00:08:34: Ich denke grad ganz anders über die gesamten Situationen.

00:08:37: Ich

00:08:37: auch.

00:08:37: Also er hat diesen Erwin Schark auf gar keinen Fall getroffen.

00:08:41: Das war jemand anderes.

00:08:41: Ich hab

00:08:42: grad mal gegoogelt.

00:08:42: Weil's von der gestorben ist.

00:08:44: Ist der schon tot?

00:08:45: Ja.

00:08:47: Und da war da halt auch schon fast hundert.

00:08:49: Ich

00:08:49: hab den noch nicht gegoogelt.

00:08:50: Das ist noch mal eine Bestätigung für mich.

00:08:52: Der hat den definitiv nicht getroffen.

00:08:54: Und das ist, wie bei The Usual Suspects, dann erst im Nachhinein war mir klar, ah, das ist eigentlich die Version der Geschichte hier.

00:09:04: Boah, ich hab das oft in Berlin vor allem, so Begegnungen.

00:09:08: Ja,

00:09:09: also dieser Erkenntnis bleibt wahr, es ist in Berliner Unikat, ja.

00:09:14: Aber ich denke mir jetzt auch, Mensch, vielleicht bräuchte er Hilfe.

00:09:19: Den Eindruck hatte ich nicht.

00:09:20: Ich habe auch meiner Schwester, die ja Psychologin ist, beide sind das.

00:09:24: Der einen habe ich das erzählt und sie gefragt, was sie so davon denkt.

00:09:28: Und ob es eine Diagnose gäbe, ist total schwierig.

00:09:31: Sie hat den jetzt nicht erlebt.

00:09:32: Ich ja auch nur ausschnittweise.

00:09:34: Und sie hat auch natürlich sofort gesagt, nee, da kannst du nicht rumdiagnostizieren.

00:09:39: Was fehlt, wäre auch eine aggressive Ablehnung, wenn man irgendwie das anzweifelt.

00:09:44: Tja, die gab's.

00:09:45: Das war der Streit.

00:09:47: Ich will ja auch respektvoll damit umgehen, ne?

00:09:49: Ich höre ihm zu und will ihm dann auf gar keinen Fall sagen, hör mal, das ist doch Quatsch, was du da redest.

00:09:55: Auf gar keinen Fall!

00:09:56: Ich habe ihn einfach nur einmal gefragt, sag mal, was würdest du an meiner Stelle tun, wenn ich dir das jetzt alles glaube, was du mir da erzählst?

00:10:04: Und morgen kommt aber zum Beispiel ein Kücheninstallateur zu mir, schließt meinen Strom am Herd an und erzählt mir genau dieselben Sachen wie du.

00:10:12: Und sagt auch, ja David Bowie hat so viele Lieder über mich geschrieben.

00:10:15: Das war

00:10:16: aber auch provokant.

00:10:17: Nein,

00:10:17: es war nicht als Provokation gemeint.

00:10:19: Ich meinte das ganz ehrlich.

00:10:20: Ich wollte von ihm wissen, wie er darauf reagieren würde.

00:10:23: Rein hypothetisch.

00:10:25: Ja,

00:10:25: ich wollte nur wissen, was er machen würde.

00:10:27: Und da wurde er richtig sauer.

00:10:29: Ja, warum wohl Matthias?

00:10:33: Du gehst ja schon wieder nicht mit Empathie ran.

00:10:35: Du forderst heraus in dem Moment.

00:10:38: Und ich weiß nicht, wirklich.

00:10:40: Ich weiß nicht, ob das die richtige Taktik da in dem Moment ist.

00:10:43: Es ist nicht.

00:10:43: Weiß ich doch jetzt auch.

00:10:44: Aber da war ich noch an dem Kipppunkt.

00:10:47: Da hab ich noch nicht...

00:10:48: Der wurde laut, oder?

00:10:49: Er wurde lauter, er hat versucht mich zu übertönen und ich habe gesagt, nein, ist doch nur hypothetisch.

00:10:54: Was wäre wenn?

00:10:55: Und er so, ich finde das so kindisch.

00:10:59: Und dann habe ich selber gedacht, ist das lustig gerade, dass wir hier zusammen einen Umzug wuppen und einfach Regale und Sofa schleppen.

00:11:07: Und jetzt streiten wir uns im Auto, weil ich nur frage, wie er das finden würde, wenn der

00:11:16: ... Überleg mal,

00:11:19: wenn ein Küchen-Installateur die gleiche Geschichte erzählen würde, wie er nämlich, dass er auch Jesus und David Bowie getroffen hat und so weiter und dass die alle, alle diese Künstler über sein Leben schreiben.

00:11:29: Das ist doch

00:11:29: lustig.

00:11:30: Aber wie geht es denn denn?

00:11:33: Da wird um.

00:11:33: jetzt mal ganz ehrlich, der braucht doch Hilfe.

00:11:35: Ich

00:11:35: habe ja die Kurve dann gekriegt.

00:11:36: Ich bin ja dann gut damit umgegangen und habe gesagt, hey, nein, ich habe wirklich aus Neugier gefragt, hat er mir dann geglaubt, weil er eskaliert.

00:11:43: Und was, warum sagst du, der braucht Hilfe?

00:11:45: Weil er war ja hochfunktional.

00:11:47: mit allem.

00:11:49: Er hat nicht leidend auf mich gewirkt.

00:11:51: Er muss einfach diese Geschichten den Menschen erzählen.

00:11:54: Und erst wenn ihm jemand wirklich sagt, das ist Bullshit, glaube ich dir nicht, dann fühlt er sich angegriffen und dann leidet er.

00:12:00: Aber das habe ich ja nicht gemacht und nicht gemeint damit.

00:12:02: Ich glaube, ich hätte einen anderen Umgang damit gehabt.

00:12:04: Ja, glaube ich auch.

00:12:06: Ich hätte versucht, ganz warm und empathisch herausfinden zu wollen.

00:12:11: Wie er wirklich tickt.

00:12:12: Ich habe das gemerkt.

00:12:14: Die Male, wenn wir wieder in der alten Wohnung waren und ihr euch begegnet seid, habe ich immer total die Schnauze gehalten und einfach nur geguckt, wie geht jetzt Iris mit ihm um?

00:12:23: Da bin ich total gespannt.

00:12:24: Ja, also wenn du mir das jetzt erzählst, sind die Szenen ja halt komplett anders.

00:12:29: Na

00:12:29: klar.

00:12:30: Ja, das ist ja das, was ich meine.

00:12:31: Du hast hinterher eine Umdeutung mit ihm.

00:12:34: Faszinierend, ey, das ist schon wieder so klassisch Berlin.

00:12:37: Meine Umzugshelfer waren super, die haben mich auf Russisch beleidigt.

00:12:43: Und dann haben sie mich geliebt.

00:12:45: Aber die haben mich nicht beleidigt, sondern sie haben einfach, das war schwer und scheiße.

00:12:51: Aber dann war es super lustig und wir haben ganz viel miteinander gelacht und

00:12:54: so.

00:12:55: Das waren gute Jungs.

00:12:57: Aber das ist so Wahnsinn.

00:12:59: Ich wusste das ja gar nicht, dass ihr miteinander gestritten habt.

00:13:02: Nee, genau.

00:13:02: Ich hab mir gedacht, das heb ich mir für ein Podcast auf, muss ich dir und muss ich euch erzählen.

00:13:06: Wahnsinns-Erlebnis.

00:13:07: Okay, bevor wir jetzt ins Scheißproblem gehen, Matthias.

00:13:12: Wir waren schon lange drin.

00:13:15: Wir haben zur letzten Folge richtig viele Nachrichten bekommen zur Toilettensituation.

00:13:20: Die

00:13:20: auch ein Scheißproblem war.

00:13:21: Spür mir mal eine Antwort ein.

00:13:23: Dines,

00:13:23: hallo Matthias, ich hoffe euch geht's gut.

00:13:26: Ich wollte einmal mich als Frau äußern, die lange auf der Toilette sitzt.

00:13:31: Ich habe so eine ganz komische Beziehung zu der Toilette.

00:13:34: Ich sitze unglaublich gerne sehr, sehr, sehr lange auf der Toilette.

00:13:39: Und das ist mein absoluter Rückzugsort.

00:13:41: Es geht sogar so weit, dass ich halt am Flughafen.

00:13:44: Wenn ich viel zu früh am Flughafen bin, ist es total räudig.

00:13:48: Da einfach Chile.

00:13:49: Und ich glaube, das hat damit zu tun, weil ich da nicht so angeguckt werde, weil ich da nicht so wahrgenommen werde.

00:13:57: Kennt ihr das, dass man das gefühlt hat?

00:13:58: Man wird beobachtet bei dem, was man gemacht wird.

00:14:00: Deswegen als Tipp für das Paar.

00:14:02: coexistiert doch mal zusammen.

00:14:04: Ich habe das ganz krass, was ich das mache, wenn ich das Gefühl habe, die andere Person hat mich immer im Visier und ich brauche meinen Rückzugsort und möchte nicht gesehen werden.

00:14:13: Liebe Grüße.

00:14:14: Das haben uns auch so viele Leute geschrieben, dass sie die Toilette als Rückzugsort suchen und dass sie das schon seit ihrer Kindheit machen, weil sie sonst keine Ruhe vor ihrer Familie gehabt hätten.

00:14:25: Ich kann es nachvollziehen.

00:14:27: Also ich hab das auch seit der Kindheit.

00:14:29: Mich würde das interessieren, ob das in slavischen Familien auch vorkommt.

00:14:34: Ich glaub nicht.

00:14:36: Ja?

00:14:37: Ich glaub, meine Mutter, die hätte, die wäre ausgerastet, wenn ich irgendwie lange auf dem Klo geblieben wäre.

00:14:43: Also ist das jetzt eine Follow-up-Frage?

00:14:45: Wir haben geklärt, dass es nicht ein Mann-Frau-Thema sein kann, denn uns haben auch einige Frauen gesagt, nee, ich mach das auch.

00:14:50: Jetzt ist es vielleicht

00:14:51: ein... Jetzt

00:14:51: ist es vielleicht ein nationales Thema.

00:14:55: Vielleicht, ich weiß nicht, vielleicht ist das was Deutsches.

00:14:59: Also... Okay, gut.

00:15:01: Lager auf dem Klo sitzen.

00:15:02: Wieder eine offene Frage an euch.

00:15:04: Wir wünschen uns einem neuen Scheißproblem, das vielleicht nichts mit Toiletten zu tun hat diesmal.

00:15:10: Was ist dein Scheißproblem?

00:15:13: Wir haben ein schriftliches Scheißproblem bekommen, das eine Brücke schlägt zwischen diesem sehr in einer eigenen Realität leben und Gier.

00:15:22: Ich lese mal vor.

00:15:23: Hallo eure Exzellenzen.

00:15:25: Meine Mutter, frisch getrennt, hat online Dating für sich entdeckt.

00:15:28: Leider treiben sich dort auch viele Betrüger rum, die Geld wollen.

00:15:32: Einmal ist sie sogar richtig schlimm reingefallen und hat mehr als viertausend Euro verloren.

00:15:37: Aber das war ja noch keine Lehre.

00:15:39: Immer wieder fällt sie auf solche, in Anführungsstrichen, Menschen, rein.

00:15:44: Ich war bisher immer bei ihr und habe sie getröstet.

00:15:47: habe auch sehr oft und viel gezeigt, warum das gerade wieder ein Betrug ist, weil ich eben auch erkenne, wie KI schreibt, Bilder generiert und welche Fehler sich in Texten einschleichen, aber egal, wie sehr ich sie darauf aufmerksam mache, sie glaubt mir zwar, hofft aber leider auch viel zu sehr, dass ich mich irre.

00:16:05: Mittlerweile bin ich aber an einem Punkt, wo ich nicht mehr weiter weiß, ich möchte den Kontakt zu ihr abbrechen.

00:16:11: Einerseits, um ihr zu zeigen, wie ernst es mir damit ist, andererseits auch, weil ich es nicht mehr hören kann.

00:16:17: Auf der anderen Seite ist es auch meine Mutter und ich will den Kontakt nicht wirklich abbrechen.

00:16:21: Sie ist gerade schon wieder dabei, sich in eine Lüge zu flüchten und alle ihr Geld, was sie wieder angespart hat, diesem einen Typen zu geben, den sie nur durch Chats und Bilder kennt.

00:16:30: Wie soll ich mich hier am besten verhalten?

00:16:33: Boah, das ist richtig schwierig.

00:16:35: Ja.

00:16:35: Ich habe beim Zugehören mir gedacht, okay, was ist das eigentliche Problem?

00:16:39: Es geht ja darum, sie will in dieses Gefühl rein.

00:16:43: Wahrscheinlich tut ihr die frische Trinnung wie?

00:16:46: Ja.

00:16:46: Könnte ich mir vorstellen?

00:16:47: Würde ich auch annehmen, ja.

00:16:49: Und dann ist ein großes Loch entstanden, dass irgendwie da wieder gefüllt werden will.

00:16:55: Und dann willst du doch nicht hören, das ist doch alles nur Fake.

00:16:59: Das stimmt nicht.

00:17:00: Und das ist schwierig.

00:17:02: Und jetzt kommt mein Problem.

00:17:04: Alle Taktiken, die ich habe, könnten das Problem verschlimmern.

00:17:09: Deswegen bräuchten wir hier eigentlich auch die Community.

00:17:11: Hier gibt es doch bestimmt professionelle Meinungen dazu.

00:17:15: Ansichten, wie könnte man mit diesem Problem umgehen?

00:17:19: Find ich gut, dass du sagst, weil Professionalität ist, glaube ich, schon wichtiger, wenn es so weit geht, dass man einen Kontaktabbruch denkt, als jetzt vielleicht eine kreative Lösung.

00:17:28: Aber ich bin trotzdem sehr gespannt auf deine, sagen wir, das, was jetzt kommt von dir, sind Angebote zum gründlich durchdenken und mit Vorsicht genießen.

00:17:37: Ja,

00:17:37: weil sie könnten es schlimmer machen.

00:17:38: Aber meine Idee, wir folgenden, wenn ich jetzt wüsste... Meine Mutter hört mich nicht mehr zu und die überweist da irgendwelchen fremden Leuten Geld.

00:17:46: Ich würde halt selber eine KI generierte Person erstellen.

00:17:52: Und ich würde halt genau überlegen, auf was steht.

00:17:56: meine Mutter.

00:18:03: Setzte die nur im Kontext okay sind.

00:18:13: Familie

00:18:14: immer scharf.

00:18:22: Ich will doch nur das Geld in der Familie behalten.

00:18:25: Ja, genau.

00:18:25: Und

00:18:26: dann will ich, dass sie mir das wieder überweist.

00:18:28: Und du würdest das für sie aufheben und ihr ich kenne dich.

00:18:30: Ich weiß wie aufrichtig und loyal du dann bist.

00:18:33: Du überweist es ihr wieder zurück.

00:18:35: Ja, absolut.

00:18:35: Ohne

00:18:35: einen Cent weniger.

00:18:37: Aber

00:18:37: ich würde das komplett manipulieren.

00:18:39: Und würde einfach.

00:18:40: Würdest die wahrscheinlich sogar noch draufstoßen und sagen das ist doch einer und der ist auch recht das sehe

00:18:46: ich.

00:18:49: Erteilt ihr sogar am Schluss noch eine Lektion.

00:18:51: Nee der macht mit ihr Therapie mit ihr Kindheit durch die reden die Nächte.

00:18:58: Du Iris, ich finde das vielleicht wirklich, also lass uns diese eine Lösung und nur bei der bleiben, weil die ist komplex und hat einige Facetten, die tatsächlich helfen könnten.

00:19:08: und lieber sie jetzt hier.

00:19:10: Ich weiß nicht Matthias, es kann auch alles viel schlimmer werden.

00:19:12: Ich möchte

00:19:12: sie für Feedback öffnen.

00:19:14: Aber nur diese eine Lösung, weil die ist die ist ja tatsächlich kreativ und da steckt ein bisschen was drin.

00:19:20: Was meint ihr, könnte das helfen?

00:19:22: Gehen wir ins Thema, oder?

00:19:23: Das Thema.

00:19:27: Ich habe mich die ganze Woche gefragt, ob ich gierig bin.

00:19:30: Und?

00:19:31: Da ist so ein Widerspruch in mir, glaube ich.

00:19:33: Weil, wenn es jetzt zum Beispiel ums Thema Geld geht.

00:19:36: Da bist du nicht gierig.

00:19:37: Haben wir letzte Folge noch geklärt oder vorletzte?

00:19:40: Exakt.

00:19:41: Du kriegst nur eine Art Euro und du teilst sie mit der nächsten besten Person.

00:19:43: Du kennst sie nicht mal.

00:19:44: Ey, das kommt mir bekannt vor vom Scheißproblem gerade.

00:19:49: Ja, also da habe ich das gar nicht.

00:19:52: Aber wenn wir jetzt zum Beispiel auf das Thema Karriere gehen, ne?

00:19:55: Hey, ich kann nicht genug bekommen.

00:19:57: Das ist, ich bin ja nie zufrieden.

00:20:00: Das ist, ich hätte dich gefragt, was denn für dich Gier bedeutet.

00:20:03: Und das bringt es sehr auf den Punkt, finde ich.

00:20:05: Dann ist das Gierig.

00:20:06: Ich kann nicht genug bekommen.

00:20:08: Selbst wenn ich Dinge bekomme.

00:20:10: Also wenn ich etwas von dem bekomme, worauf ich Lust habe, Appetit habe, Hunger habe, aber ich kriege nicht genug davon, dann ist das Gier.

00:20:18: Ja, total.

00:20:19: Weil es passiert irgendetwas.

00:20:21: Und dann bin ich in meinem Kopf schon... Zehn Schritte weiter, wo das Ganze sein könnte, was ich noch größeres erschaffen könnte.

00:20:29: Ja.

00:20:30: Ich kann nicht aufhören, den ganzen Tag über solche Sachen nachzudenken.

00:20:33: Also ich muss immer irgendwas erschaffen, immer ein größeres Projekt machen, was anderes machen, über Jahre hinweg planen.

00:20:41: Und das ist doch gierig.

00:20:43: Aber du verdaust zwischendurch, oder?

00:20:46: Nee.

00:20:46: Gar nicht?

00:20:48: Ich will immer mehr und mehr.

00:20:49: Ja, dann hast du deine Antwort.

00:20:51: Wo ist der Widerspruch?

00:20:52: Du bist gierig.

00:20:53: Ja,

00:20:54: aber es hat nichts mit Geld zu tun.

00:20:56: Muss es doch auch nicht.

00:20:57: Es gibt oft tausend Dinge die Möglichkeit, gierig zu sein.

00:21:01: Hast du irgendeine Gier?

00:21:03: Ich glaube nämlich nicht.

00:21:05: Ich wüsste jetzt nicht wo, wenn ich mich selber anschaue.

00:21:08: Bei allen möglichen Themen denke ich mir, nee, da habe ich eben genau das Lust und Appetit.

00:21:14: Aber wenn ich das dann gestillt bekomme, dann bin

00:21:16: ich... Aber ist dir das alles genug?

00:21:18: Vorübergehend, ja.

00:21:19: Nur vorübergehend, aber immerhin.

00:21:21: Und deswegen frage ich dich, ob du verdaust und du sagst, nein, ich verdaue.

00:21:25: Ja, nee, ich nicht.

00:21:27: Ich habe darüber nachgedacht, warum das so

00:21:28: ist.

00:21:28: Ja.

00:21:29: Und ich glaube, es hat ganz viel damit zu tun, dass ich so das Gefühl habe, ich durfte ganz viele Sachen nicht machen.

00:21:36: Ja.

00:21:36: Ich durfte jede Menge gar nicht erst kennenlernen.

00:21:40: Und je älter ich wurde, desto mehr Möglichkeiten habe ich gesehen und habe ich auch gesehen, was andere schon machen konnten.

00:21:48: Und jetzt habe ich so ein Lebensvogel und ich denke mir die ganze Zeit, Ich will das ausprobieren, ich möchte da hin, ich möchte noch dieses und jenes erleben.

00:21:57: Und ich kann nicht aufhören, weil ich so viele Möglichkeiten sehe.

00:22:01: Und mich macht das manchmal wahnsinnig, wenn ich andere Leute sehe, die sagen, ne, ich hätte alle Möglichkeiten, aber ich bin völlig zufrieden, wenn ich jetzt diese eine Sache mache.

00:22:11: Und ich finde das... bewundernswert sogar fast schon beneidenswert ja wenn man dieses gefühl haben kann aber ich hab das nicht.

00:22:17: aber so wie du das auch gerade beschrieben hast worauf du da gierig bist das klingt ja richtig schön aufs leben auf erlebnisse und dann stellst du auch dagegen ich kann gar nicht damit aufhören und ich denke mir ja das wäre auch furchtbar damit aufzuhören mehr und mehr zu erleben welten zu sehen und zu betreten die dir verwährt waren.

00:22:37: das doch schön wenn du dir das jetzt holst.

00:22:39: im nachhinein

00:22:40: Ja, aber so denken noch alle gierige Menschen, oder?

00:22:43: Die denken noch alle.

00:22:44: Das ist richtig schön, dass ich mir jetzt das auch noch ermögliche,

00:22:48: dass

00:22:49: ich diese Vision aufbauen kann.

00:22:50: Aber ich glaube, dieses nicht satt werden und nicht genug bekommen, führt auch zu einem unglücklichen Lebensgefühl bei wirklicher Gier.

00:22:56: Hast du das?

00:22:58: Ich weiß, was du meinst.

00:22:59: Es geht dann um so eine Lehre, die man versucht auszufüllen, ne?

00:23:02: Ja.

00:23:03: Nee, das habe ich alles nicht.

00:23:05: Ich glaube, dass diese Tech Bros.

00:23:06: zum Beispiel... Doch, habe ich.

00:23:07: Hast du?

00:23:08: Ich wär

00:23:08: voll der Tech-Bow, Matthias, wenn wir ganz ehrlich sind.

00:23:12: Wirklich jetzt mal richtig ehrlich.

00:23:16: Lässt es klingen, als wären wir da sonst nie.

00:23:18: Nein, aber natürlich kann ich jetzt sagen, ich würde das alles nicht machen, weil ich halt in meiner Altbauwohnung in Berlin sitze.

00:23:27: Aber wenn ich die Möglichkeiten hätte.

00:23:30: Jetzt mal ohne Scheiß, wenn ich richtig viel Geld und Möglichkeiten hätte, ich würde es krachen lassen.

00:23:35: Also du hättest jetzt hundert Milliarden und du wärst im Silicon Valley und du hättest da irgendwie deine eigene Firma, die die gesamte Welt kennt.

00:23:43: Ich hätte

00:23:43: voll Bock die Welt und zu strukturieren.

00:23:45: Was würdest du machen?

00:23:46: Weiß

00:23:46: ich noch nicht, weil ich muss ja erstmal mich da so rein denken, aber ich glaube, das wäre eine Aufgabe, ich würde die sofort annehmen.

00:23:52: Gut,

00:23:52: ich glaube, wir haben deine Frage, mit der du dich seit der Woche quälst, jetzt über jeden Widerspruch hinweggeklärt.

00:23:58: Du bist kirig.

00:23:59: Du bist gierig.

00:24:00: Ich bin richtig

00:24:01: gierig.

00:24:02: Verdammt.

00:24:04: Verdammt.

00:24:04: Ich bin gierig.

00:24:06: Und ich merke, dass diese Vorstellung mit mir sehr, sehr wenig macht, ein Tech Bro mit hundert Milliarden zu sein.

00:24:13: Hättest

00:24:13: du nicht Bock, das alles neu zu strukturieren und damit zu mischen?

00:24:17: Naja, wenn ich in der Lage wäre, dann sehe ich mich gezwungen.

00:24:22: Ja.

00:24:23: was damit zu machen jetzt?

00:24:24: und dann würde ich versuchen es irgendwie zum guten zu bewegen.

00:24:27: Aber ich will gar nicht rein in diese Lage.

00:24:29: Da ist

00:24:29: es spannend.

00:24:30: Ja,

00:24:30: das ist genau.

00:24:31: Und ich denke mir, boah, schade, dass ich nicht mitspielen darf.

00:24:35: Ja.

00:24:35: Ich denke jedes Mal offenbar...

00:24:37: Den Satz verstehe ich aber.

00:24:38: Ich denke auch manchmal ja, okay, schade, dass ich nicht mitspielen darf.

00:24:41: Aber wenn wir es konkret machen, dass mitspielen und es ist wirklich dieser absurde Reichtum und diese absurde Macht.

00:24:48: Nein, da bin ich ganz froh, dass ich da nicht bin.

00:24:50: Ich nicht.

00:24:51: Ich wäre da voll gerne.

00:24:52: Gibt es einen zu viel für dich, wo du sagen würdest, boah, nee, das ist wirklich viel zu viel?

00:24:57: Ich finde allein, nee, ich brauche da nicht so viel Geld eigentlich.

00:25:01: Das ist ja das.

00:25:02: Also ich wäre gern... Nein, aber

00:25:03: wirklich gäbe es einen, ich weiß, ne?

00:25:04: Du brauchst es so für dein Leben, wie du lebst.

00:25:07: Nicht, du sehnst dich nicht danach, dir geht es nicht ums Geld selbst.

00:25:10: Nein, ich will nur mitspielen.

00:25:11: Aber wenn wir uns jetzt das konkret vorstellen, was mitspielen bedeutet, gäbe es da ein abschreckendes Szenario für dich, wo es wirklich viel zu viel wäre und du hättest keinen Bock mitzuspielen, weil du einfach zu viel Machtverantwortung und Geld hättest.

00:25:25: Gebst das?

00:25:26: Nee.

00:25:27: Ja, das ist ein Unterschied zwischen uns.

00:25:29: Wirklich ein drastischer.

00:25:31: Wirklich,

00:25:32: für dich gibst du zu viel.

00:25:33: Na

00:25:33: klar, ja.

00:25:34: Was

00:25:34: es für dich zu viel macht.

00:25:37: Iris, wenn ich darauf jetzt antworte, dann klingt das, als würde ich jetzt hier irgendwie eine linke Position öffentlich verteidigen.

00:25:43: Darum geht es mir gar nicht.

00:25:44: Das ist null ideologisch und null politisch.

00:25:47: Ich hätte gerne keine Milliarde und ich hätte gerne auch, dass niemand anderes auf der Welt eine Milliarde hat.

00:25:53: Ich hätte voll gern Land.

00:25:57: Das wäre voll mein Ding.

00:26:00: Irgendwie so ein Land und dann darauf irgendwie alles neu aufbauen.

00:26:06: Ich finde, dass kein Mensch Land so besitzen sollte.

00:26:10: Ein Land haben.

00:26:15: Ich finde, das ist wirklich zu recht negativ bewertete Gear, wenn man das haben will.

00:26:22: Ich will es ja auch nur für die Geschichte.

00:26:25: Rulit for the

00:26:25: plot?

00:26:26: Ja.

00:26:27: Aber damit wärst du auch nicht alleine.

00:26:29: Also nachdem ich diese Peter Thiel Story angehört habe, habe ich auch gedacht, der macht wahrscheinlich eine Menge nur für den Plot.

00:26:34: Bei Trump, denke ich auch manchmal, eine ganze Menge macht er nur für den Plot.

00:26:37: Und ich glaube, was einem dann fehlt, wenn man da so rangeht, ist einfach nur Charme.

00:26:43: Es ist ein Gefühl von, wie wirklich eigentlich, wie komme ich denn gerade rüber?

00:26:48: Wenn man das nicht hat, dann kann man natürlich gierig sein und immer weiter für den Plot einfach gucken, womit komme ich durch.

00:26:54: Also gerade, wenn es Machtgier ist.

00:26:57: Dann hast du genau den selben Effekt, wie mit jeder Gier.

00:26:59: Egal wie viel du davon bekommst, es reicht dir nicht.

00:27:02: Und Machtgier ist dann mal gucken, wie weit ich jetzt komme.

00:27:06: Mal gucken, ob ich auch damit noch durch komme.

00:27:08: Du wirst immer krimineller.

00:27:10: Kriminalität ist ja eine ultimative Form von Machtausübung.

00:27:13: Jemandem ein Verbrechen antun.

00:27:16: Und dann gucken, kommst du damit durch.

00:27:18: Wenn ja, geil.

00:27:19: Machtrausch.

00:27:20: Du bekommst immer mehr in dieses Gefühl, ich bin Gott.

00:27:24: Es gibt keine Grenzen für mich.

00:27:25: Ich kann alles.

00:27:26: Niemand wird mich je erwischen.

00:27:28: Ja, und ich glaube, es gibt Menschen, die sind süchtig nach diesem Gefühl.

00:27:32: Ja.

00:27:32: Und umgekehrt, da verstehe ich dich.

00:27:35: Wenn man zu sehr sich die ganze Zeit selber klein hält und sagt, nein, das darf ich nicht, dann lebt man dieses, ich habe ja keine Erlaubnis oder ich warte auf Erlaubnis durch andere Leben.

00:27:45: Auch keine gute Option.

00:27:47: Wir haben eine Sprachnachricht geschickt bekommen.

00:27:50: Die ist ganz frisch.

00:27:51: Den gestern, da braucht ihr den Kontext.

00:27:54: Bei der Show in Berlin, es gibt ein Element in unserer Show.

00:27:57: Ist auch eine kleine versteckte Werbung für alle, die noch kommen wollen.

00:28:00: Der Link für die Tickets kommt natürlich wieder in die Shownotes.

00:28:03: Wir haben da ein Element.

00:28:05: Aber Bremen und Dresden schon ausverkauft.

00:28:07: Okay, also wo noch nicht ausverkauft ist, kommt.

00:28:09: es gibt manchmal so interaktive Sachen, die wir in der Show machen.

00:28:14: Und in Berlin habe ich noch mal versucht, mein Motorrad zu verscherbeln.

00:28:18: Es gab was zu gewinnen.

00:28:19: Ich fand das unglaublich.

00:28:21: Ich wusste davon nicht.

00:28:23: Und Matthias hat als Preis sein Motorrad angeboten.

00:28:27: Und da habe ich noch auf der Bühne gesagt, Matthias, das ist hier nicht eBay Kleinanzeigen.

00:28:31: Richtig.

00:28:32: Und dann kommt eine Person auf die Bühne und sagt Matthias, ich verkaufe dir dein Motorrad auf eBay Kleinanzeigen.

00:28:37: Genau.

00:28:39: Und genau von dieser Zuschauerin Larissa hieß sie.

00:28:42: haben wir jetzt im Anschluss noch eine Nachricht bekommen, denn sie hat ja das Motorrad am Ende nicht genommen.

00:28:46: Wir können jetzt hier gar nicht so genau erklären, wodurch sie es denn hätte bekommen können, das würde was verderben für die Show, für diejenigen, die noch kommen.

00:28:56: Muss man aber auch gar nicht so genau wissen, wie es abgelaufen wäre, um zu verstehen, was Larissa's Problem mit der Situation dann im Anschluss war.

00:29:06: Hallo liebe Iris, hallo lieber Matthias, ich habe ein Problem mit euch.

00:29:11: Aber erst mal, ich komme gerade nach Hause und war bei eurer Live Show in Berlin und wollte mich erst mal bedanken, weil das super viel Spaß gemacht hat.

00:29:18: Es war ein sehr lustiger Abend und obwohl ich zum ersten Mal alleine auf so einem Event war, habe ich mich extrem wohl gefühlt.

00:29:23: Ihr habt eine richtig geile Community und ja, wir haben sehr viel gelacht, was sehr gut getan hat.

00:29:29: Danke dafür.

00:29:30: Aber jetzt kommen wir zu meinem scheiß Problem.

00:29:31: Und zwar war ich aber euch auch auf der Bühne mit dem super sympathischen Josh, dem ich auch direkt vertraut habe.

00:29:38: Aber als ich dann zurück auf den Platz gegangen bin... habe ich mich die zweite Hälfte der Show gar nicht mehr richtig konzentrieren können, weil ich die ganze Zeit darüber nachdenken musste.

00:29:46: was zu helle eigentlich falsch finde ist, warum ich nicht einfach den Hauptgewinn, sprich Matthias Motorrad, genommen habe.

00:29:55: Und ich hätte den Gewinn ja auch dann mit Joscha teilen können.

00:29:58: Aber anstatt das zu machen, habe ich einfach ja da gesessen und habe es nicht über mein Herz gebracht und wollte sozusagen kooperieren und wollte nicht, naja vermutlich da auf der Bühne in einem schlechten Lichter stehen oder sowas.

00:30:11: Und ich sag mal so, ich bin gerade etwas länger im Krankengeld und ich hätte das Geld schon.

00:30:16: sehr gut gebrauchen können und habe mich einfach jetzt die ganze Zeit gefragt, was hat mich da geritten und warum habe ich nicht einfach für eine richtig gute Story nicht kooperiert?

00:30:24: und wer jetzt mit einem Motorrad nach Hause gefahren in Anführungszeichen, auch ohne Führerschein.

00:30:30: Genau, und vielleicht könnt ihr mir das nochmal erklären im Nachgang, was da eigentlich abgeht in solchen Situationen und warum man sich da so fühlt, dass man einfach gerne kooperieren möchte und sich nicht traut, in Anführungszeichen vielleicht da diesen Titel auszuführen.

00:30:45: und mit dem Motorrad nach Hause zu gehen.

00:30:47: So oder so, es hat sehr viel Spaß gemacht und ich danke euch und es war ein toller Abend.

00:30:51: Also was das finanzielle betrifft, kann ich sie auf jeden Fall schon mal beruhigen.

00:30:56: Sie hätte gar nicht viel raus bekommen.

00:30:57: Das

00:30:57: Ding ist nicht schwer.

00:30:58: Das

00:30:58: ist ein Euro wert.

00:31:00: Es steht einfach schon Ewigkeiten in jedem Wetter rum.

00:31:04: Es ist mal umgefallen, eine Fußraste ist abgebrochen.

00:31:07: Naja, ich saß drauf, als es umgefallen ist, fahrend.

00:31:10: Haben nicht Leute schon versucht, das Ding für dich auf eBay kleinen Zeichen zu verticken aus der Community?

00:31:15: Es

00:31:15: gab einen Versuch, bei dem ich nicht gut mitgezogen habe, aber das war auch ein Scherztext.

00:31:21: Mit hier gibt es dieses super Bike des Superstars und so.

00:31:24: Es ist ja quatsch.

00:31:26: Und das hat nicht funktionieren, ne?

00:31:28: Ihr seid es nicht los geworden.

00:31:29: Es lag auch an mir.

00:31:30: Ich habe ja nicht dann die ganzen Informationen, die nötig sind, um es ernsthaft zu verkaufen, noch nachgeliefert.

00:31:36: Kilometerstand, genaues Modell.

00:31:37: Es gibt

00:31:37: doch auch so Häuser, die man für ein Euro kaufen kann,

00:31:40: ne?

00:31:40: Ja, das wäre im Grunde mein Motorrad.

00:31:42: Das

00:31:43: sind immer die Fragen, ob das ein guter Deal ist.

00:31:46: Ja, richtig, in dem Fall auch.

00:31:49: Aber sie fragt sich ja, warum sie sich nicht getraut hat, es zu machen.

00:31:55: kommt selber schon auf die Idee, ich wollte nicht unsympathisch wirken.

00:31:58: Ich würde sogar so formulieren, auch mit Bezug auf die heutige Folge, ich wollte nicht zu gierig wirken.

00:32:03: Ich glaube, das ist das, was mich an diesem Thema im Kern reizt und interessiert, dass es offensichtlich eine Fessel gibt namens Anstand oder Image, wenn man nicht wirken will, wenn er auf eine bestimmte Weise, wenn man nicht unsympathisch rüberkommen will.

00:32:20: Und in dem Moment, wo dir das egal ist, wo du sagst, es haltet mich doch für das letzte Arschloch, ist mir doch wurscht, kannst du komplett entfesselt gierig sein.

00:32:31: Ich könnte das nicht.

00:32:32: Ich könnte das auch nicht.

00:32:33: Und ich glaube vielleicht sogar, das ist meine einzige Fessel.

00:32:37: Also in dem Moment, weil wir vorhin darüber gesprochen haben, ob ich auch gierig wäre, in dem Moment, wo mir egal wäre, was ich für ein Image hätte, Und wie ich wirken würde, auch wie ich mir selber vorkomme, ob ich mich mögen würde, wenn ich in den Spiegel schaue.

00:32:51: Wenn mir das wirklich egal wäre, ab dem Moment ginge es richtig ab bei mir, dann wäre ich auch komplett gierig.

00:32:58: Dann hätte ich gerne meine hundert Milliarden Firma im Silicon Valley und würde damit die komplette Welt verändern.

00:33:04: Der Hauptgrund, warum ich es nicht tue, ist, weil mir wichtig ist, ob ich mich selber mag und ob man mich mögen kann.

00:33:11: Ich glaube, wir kommen aus völlig unterschiedlichen Richtungen, Matthias.

00:33:14: Ich denke da gerade die ganze Zeit rüber nach.

00:33:16: Ich glaube, ich hätte gern einfach so viel, weil ich dann sicher wäre.

00:33:21: Also ich habe natürlich auch Lust mitzuspielen und zu kreieren und all das zu machen.

00:33:25: Aber ich glaube, ich hätte gern die Dinge in der Hand.

00:33:28: Ich möchte gerne sicher sein.

00:33:30: Aber deswegen frage ich dich nach einer Grenze.

00:33:32: Man kann ab einem bestimmten Vermögen doch absolut plausibel sagen, jetzt bin ich sicher für den Rest meines Lebens.

00:33:38: Ich muss nichts mehr machen.

00:33:40: Damit kann ich jetzt wirklich toll leben.

00:33:43: Reicht?

00:33:44: Und das liegt unter einer Milliarde.

00:33:46: Ja, auf jeden Fall.

00:33:47: Also ich ziele jetzt nicht auf die Milliarde hin.

00:33:51: Okay, vergessen wir die kurz, aber ich meine, wenn du das sagst, dir geht's um Sicherheit.

00:33:55: Hast du nicht einen Punkt, wo du sagst, da bin ich satt, da reicht's, da bin ich dann fertig und sicher?

00:33:59: Wenn ich jetzt ein eigenes Land hätte.

00:34:03: Dass du da hingehst.

00:34:06: Hast du ein Land eigentlich im Blick?

00:34:08: Gibt's eins, dass du mal erobern willst, wenn du soweit bist?

00:34:11: Rumänien.

00:34:12: Rumänien.

00:34:12: Wenn du mal groß bist, dann überfällst du Rumänien.

00:34:15: Das

00:34:15: fände ich, glaube ich, nicht schlecht.

00:34:16: Das ist irgendwie der, da kann man viel, die haben besseres Internet als wir.

00:34:19: Ach

00:34:19: so.

00:34:20: Und dann meinst du, dann fällt es dir da besonders leicht, das Land zu annektieren.

00:34:25: Dann läuft's so viel.

00:34:26: Du

00:34:26: und welche Armee?

00:34:27: Genau bei diesem Cliffhanger von Iris Rumänen hier in Feldzug haben wir eine Pause in der Aufnahme gemacht.

00:34:32: Ich wollte das Auto abholen, mit dem wir dann nach Dresden gefahren sind, um dort aufzutreten.

00:34:37: Aber ich habe ewig lang warten müssen, sodass wir keine Chance mehr hatten, zur Ende aufzunehmen und zu schneiden und hochzuladen, bevor wir losgefahren sind.

00:34:45: Jetzt sind wir zurück.

00:34:46: Und wie ihr meiner Stimme sicherlich anhört, bin ich richtig krank geworden.

00:34:50: Das heißt, ich gehe jetzt auch nicht zurück in ihres Wohnung, setz mich wieder vor das Mikro, das wir dort gelassen haben und steck sie an.

00:34:56: Das machen wir nicht.

00:34:57: Stattdessen haben wir miteinander besprochen, wir machen hier wirklich mal einen Cliffhanger und in der Nacht auf Samstag einen zweiten Teil... der Folge über Gier, denn es ist ja längst noch nicht alles darüber gesagt.

00:35:08: Nutzen wir doch die Gelegenheit, ihr könnt uns zum bisherigen Stand dieser Folge gerne Feedback geben.

00:35:14: Dann haben wir noch mehr Material von euch, das wir einbauen und vielleicht schon auf Fragen, Anmerkungen und Gedanken von euch eingehen können.

00:35:20: Und natürlich auch eine Sage am Schluss, ich habe schon einen rausgesucht.

00:35:23: Also... Das hier war Couple of Greedy Pigs Teil eins und am Samstag erscheint Couple of Greedy Pigs Teil zwei.

00:35:31: Mischen wir doch mal die Gewohnheit auf, ist da auch nicht schlecht.

00:35:33: Und keine Sorge um mich oder meine Gesundheit, ich weiß jetzt schon, dass ich bis dahin wieder fit sein werde.

00:35:38: Ich freue mich schon auf die Aufnahme und auf die weiteren Shows.