Couch Potatoes – Connaisseure der Faulheit mit guten Booties
Show notes
Alles ist neu! Kommt, wir drehen komplett frei und brechen aus unserem Image raus. Tingeltangel-Bob und Rosalind Franklin nehmen euch mit auf einen Barfußstrampelpfad über Wiesen und Felder. Mit Zwischenstop in unserer neuen Rubrik: "Wir stellen nur Fragen" Wir zünden dem Pinguin-Nutterich sein Kippe an und suchen die Erleuchtung in der Kotze. Dann schämen wir uns für andere in Grund und Boden und sorgen für Zucht und Ordnung im Papiermüll. Wer von euch ist Energieklasse A? Erfahrt in dieser Folge, warum Iris während der Recherche sauer wurde und ihre Schulzeit mit Tagträumen verbracht hat. Und warum Matthias ohne Proben auf die Bühne geht. Wir rennen eine Runde mit Oscar Wilde auf dem Laufband und rufen uns nochmal den besten Prokrastinationstipp ins Gedächtnis. Dann gibt's noch freiwillige soziale Haft – Wie sozial kann Isolation sein? Begegnet sich Söder jemals selber? Kann man (er) ohne Moral in den Spiegel schauen? Dann machen wir noch Digital Detox in der Deutschen Bahn und tragen unsere Gewissenskonflikte aus. Wir könnten heulen, wie schön das ist. Will jemand mit uns Lotos fressen?
Shownotes
- Die KI-Video-Checker Jeremy
- Der zitierte Artikel mit dem Oscar Wilde Zitat
- Der Blick nach China
- Die Inszenierung des Wettrennens zwischen Hase und Schildkröte
- Es gab noch richtig gute Links im offenen Google Dokument. Lasst euch das nicht entgehen und tragt dort auch gern zum Thema der kommenden Folge bei.
- Kommt ihr zu unserer brandneuen Tour im Mai 2026?
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Show transcript
00:00:00: Boah, ist das niedlich.
00:00:01: Und ich weiß, was das bedeutet, dass er nutterig ist.
00:00:04: Ja, du sagst das
00:00:18: auch.
00:00:23: Matthias, wir haben da schon wieder was losgetreten in der letzten Folge.
00:00:26: Echt?
00:00:26: Was?
00:00:26: Ich habe nichts mitbekommen.
00:00:27: Was denn?
00:00:28: Hast
00:00:28: du nicht die Nachrichten gelesen?
00:00:29: Die Fragen an uns?
00:00:30: Nee.
00:00:31: Ah, ich habe eine Ahnung.
00:00:33: Und damit herzlich willkommen zu einer neuen Folge.
00:00:35: Kappel Off.
00:00:35: Ich spiele mal was ein.
00:00:36: Okay.
00:00:37: Ja, hi, ihr zwei Hübschen.
00:00:38: Wie ihr seid, beide schon wieder liert.
00:00:41: Also versteht mich nicht falsch.
00:00:42: Ich finde es supergeil.
00:00:44: Ich freue mich riesig für euch.
00:00:47: Aber das ist schon ... Also kann es sein, dass ihr gerade ganz extrem aus diesem Image rausbrechen wollt, beziehungsweise es einfach tut, dass euch ja echt aufgedrängt worden ist mit dem Traumpaar.
00:01:01: Also nicht, dass ihr als Paar nicht gut funktioniert hättet, aber ihr seid da ja schon echt extrem in diese Rolle gezwungen worden.
00:01:08: Und
00:01:09: ich
00:01:09: falle auch euch gerade, dass ihr wirklich völlig daraus brecht.
00:01:13: in diesem Sinne.
00:01:14: Habt einen schönen Abend.
00:01:16: und ja, ich sag nochmal, ich freue mich sehr für euch und wünsche euch alles Gute.
00:01:21: Ich glaube, ich habe richtig Bock, so komplett frei zu drehen.
00:01:25: Sagst du das deinem
00:01:26: neuen?
00:01:28: Ich hab gerade beim Zuhören gedacht, das wäre ja eine ganz schlimme Motivation in eine neue Beziehung zu gehen.
00:01:34: Und zu sagen, ja, ich brauch dich einfach für ein Image.
00:01:37: Ich hab ein Image, da muss ich rausbrechen, sei du jetzt mal.
00:01:40: Ja, genau so richtig kalt.
00:01:42: Wir müssen da jetzt mal so... Freitrehen.
00:01:44: Genau, freitreden.
00:01:45: Nee, du meinst... Nee, ich mein, im Bezug so, wie wir die ganze Nummer kommunizieren.
00:01:50: Matthias, wir machen alles falsch.
00:01:53: Man muss ja so was richtig gut vorbereiten werden, richtig viele Tiktoks und Reels uns überlegen müssen, dann ganz behutsam diese Trennung angegeben.
00:02:02: Aber uns
00:02:02: auszuschlachten, meinst du jetzt, oder?
00:02:04: Ja,
00:02:04: na klar.
00:02:05: Okay,
00:02:08: da geb ich dir recht, das haben wir nicht gemacht.
00:02:09: Ja,
00:02:10: wir reden jetzt schon drüber, ne?
00:02:11: Aber im Podcast fühle ich mich, sag ich jetzt auch mal so ein bisschen sicherer, darüber zu reden.
00:02:16: Wir funktionieren halt so, dass wir ... Lebenswichtige Entscheidungen auch mal einfach so nebenher.
00:02:21: Nebenher einfach sagen.
00:02:23: Sollte
00:02:24: ich das so sagen?
00:02:25: Ja, doch, genau.
00:02:27: Wir leben das nicht
00:02:28: mehr.
00:02:28: Genau, eben nicht.
00:02:29: Das ist ja alles alt und da steckt ja schon ganz viel Überlegung und Vorbereitung drin.
00:02:34: Also selbst damals bei Couple of Breakups, als wir vor der Aufnahme der Folge entschieden haben, wir machen das, gab es ja einen Grund, warum wir das gut gelaunt machen konnten.
00:02:43: Da ist ja im Vorfeld schon viel emotional passiert.
00:02:45: Genau,
00:02:46: schon über ein Jahr.
00:02:48: Und deswegen sind wir jetzt natürlich auch schon so weit, dass wir richtig, richtig toll in eine neue Geschichte starten können.
00:02:56: Aber in der Kommunikation.
00:02:57: Hast du recht?
00:02:58: Hey, das ist
00:02:58: so witzig.
00:02:59: Einige von euch haben geschrieben, haben dann auch gesagt, sag mal, das ist doch eine komplette Verschwörungstheorie, dass ihr jemals zusammen gewesen seid.
00:03:06: Und dann auch, wie ihr habt neun.
00:03:08: Was?
00:03:10: Wie kann ich das erklären?
00:03:11: Komm, komm, ich erzähle so ein paar Sachen jetzt, die so waren.
00:03:14: Bin
00:03:14: gespannt, was du erzählen willst.
00:03:15: Bei drei nach neun war deine Freundin dabei.
00:03:18: Richtig.
00:03:19: Ich habe einen grandiosen Abend mit ihr.
00:03:20: Ja.
00:03:21: Wie jetzt bei Deutschland von Kultur.
00:03:22: War dein Freund dabei?
00:03:24: Und ich habe mich, bevor die Aufnahme losging, So mit ihm kaputt geladen, dass er sogar rausrennen musste aus dem Studio.
00:03:31: Weil er keine Luft mehr bekommen und sich verschluckt hat.
00:03:34: Und ich kann dir vorstellen, dass die Leute draußen ... Vielleicht kennt ihr das auch aus eurem Leben.
00:03:38: Wir können gerade viele Sachen gar nicht erzählen.
00:03:42: Weil wir uns denken, das klappt uns kein Mensch.
00:03:44: Und deswegen erzählst du sie jetzt.
00:03:45: Ja, ich weiß die ganze Zeit nicht, was ich machen soll.
00:03:48: Es gibt so viele Sachen, die ich erzählen will.
00:03:50: Oh, gibt's wirklich.
00:03:51: Aber das wird noch, glaube ich, Jahre dauern, wenn überhaupt jemals du da so einige spannende Sachen erzählen kannst,
00:03:58: die
00:03:59: bei dir.
00:04:00: Da stattfinden.
00:04:01: Ja, bei mir auch.
00:04:02: Bei dir, ne?
00:04:04: Ich kann eine lustige Geschichte erzählen.
00:04:06: Das war vor ein paar Monaten.
00:04:07: Du hast schon gedatet.
00:04:09: Ich hab gedatet.
00:04:09: Was heißt gedatet?
00:04:10: Wir waren halt schon mit unseren neuen Partnern zusammen.
00:04:13: Das
00:04:13: war frisch neu.
00:04:14: Genau.
00:04:17: Ich war da shoppen in so einem Shoppingcenter und danach kriegen wir eine Nachricht bei Kappel auf.
00:04:27: Von einer Person, schreibt halt hinten.
00:04:30: Ja, ich war da gerade in diesem Center und mir ist da was Unglaubliches passiert.
00:04:36: Ich habe die zehn Jahre jüngere Version von euch gesehen.
00:04:42: Und Matthiaska hat zuerst die Nachricht gelesen.
00:04:45: Ich habe ein Screenshot gemacht, dir geschickt und dich gefragt, ob ihr da in diesem Einkaufszentrum zusammen unterwegs wart.
00:04:51: Waren wir und die Nachricht war so witzig, weil das wirklich so, das war unglaublich.
00:04:56: Und sie sah aus wie die zehn Jahre jüngere Version von Iris.
00:05:00: und er sah aus wie die zehn Jahre jüngere Version von dir, Matthias.
00:05:06: Na ja, das war ich halt.
00:05:08: Mit einer anderen Person.
00:05:10: Oder ich war auch in einer anderen Shopping-Wall.
00:05:12: Er mag auch Shopping Molz, genauso wie ich.
00:05:14: Ist dir
00:05:15: klar, was du gerade nebenbei mitkommuniziert hast, dass du dir einfach einen zehn Jahre jüngeren Mathias...
00:05:22: Nein, hab ich nicht, der ist anders als du.
00:05:24: Und er sieht auch anders aus, aber die Leute... Ist vielleicht wichtig
00:05:26: dazu zu sagen, weil sonst denkt man das jetzt gerade.
00:05:28: Das war das Thema, als wir uns dann das erste Mal begegnen sind, er und ich.
00:05:33: Dass wir direkt abgeklärt haben, hey, es gab diese Nachricht.
00:05:35: Sehen wir das so?
00:05:36: Ich hab wirklich wie meinem jüngeren Bruder in die Augen geschaut und wir haben geklärt... Ob das mein jüngerer Bruder jetzt ist oder nicht?
00:05:43: Das war auch kurz awkward dadurch.
00:05:46: Nein, ihr seht euch nicht ähnlich.
00:05:47: Das ist das der Klassiker, wenn die Leute sagen, hat braune Haare, hat auch braune Haare.
00:05:53: Zwillinge.
00:05:53: Wie viele Doppelgänger und Doppelgängerinnen uns beiden schon geschickt wurden.
00:05:57: Bei Rosalind Franklin kann ich es wirklich verstehen bei dir.
00:06:01: Wie heißt noch mal der von den Simpsons?
00:06:02: Dingeltangel
00:06:03: Bob.
00:06:05: Das kann ich verstehen, wenn mir das geschickt wird.
00:06:09: Ihr könnt uns hier einfach irgendwelche Fragen stellen.
00:06:12: Das bieten wir jetzt an, oder?
00:06:14: Naja, mit Vorbehalt.
00:06:15: Es wird wahrscheinlich eine Menge Fragen geben, die ich dazu dann gar nicht zu beantworten bereinkele.
00:06:20: Ich
00:06:20: beantworte euch alles.
00:06:22: Nein,
00:06:23: das
00:06:23: weiß ich bei dir.
00:06:25: Iris, es gibt so viele Themen, die du da nicht beantworten würdest.
00:06:28: Das ist doch völlig klar.
00:06:29: Das werde ich jetzt raus piepsen, aber...
00:06:32: Das stimmt.
00:06:32: Das kann ich nicht erzählen.
00:06:34: Das kannst du nicht erzählen.
00:06:35: Nein, aber ich würde viele Sachen erzählen.
00:06:38: Da passiert ja viel.
00:06:39: Gestern hatte ich einen richtig schönen Moment.
00:06:42: Ich war hier in der Wohnung und es ist so ein Altbau hier.
00:06:45: Dann saß ich auf dem Boden und hatte das Saxophon in der Hand.
00:06:48: Ah, du musst ja auch üben.
00:06:49: In zwei Monaten musst du was können.
00:06:50: Ja, ich weiß, ich muss üben.
00:06:52: Dann hatte ich das Saxophon in der Hand und saß ganz alleine hier und hab mir gedacht, krass, alles ist neu.
00:06:57: Und das war so ein krass schönes Lebensgefühl.
00:07:00: Alles geht in eine ganz tolle Richtung.
00:07:02: Mir geht es ganz ähnlich.
00:07:04: Ich bin zwar immer noch mit dem Bau meiner Küche beschäftigt.
00:07:06: Das ist eine never-ending Story.
00:07:08: Mal gucken.
00:07:09: Vielleicht kriege ich es morgen endlich hin.
00:07:10: Jetzt geht es eigentlich nur noch um die Arbeitsplatte.
00:07:13: Aber das interessiert einen vielleicht gerade ein bisschen weniger als noch was anderes, worüber wir reden wollen.
00:07:18: Wir haben ja eine neue Rubrik letztes Mal entschieden und ich möchte das sehr ernst nehmen und die einbauen.
00:07:23: Okay,
00:07:23: welche?
00:07:23: die mit der Verschwörungstheorie?
00:07:24: Ja, wir hatten das Verschwörungstheoretisches Geraune genannt, aber das ist irgendwie kein griffiger Titel.
00:07:29: Was hältst du von, wir stellen nur Fragen?
00:07:33: Das lieb ich.
00:07:34: Mit diesem Jingle hier.
00:07:35: Wir stellen nur Fragen.
00:07:38: Hast du denn schon eine mögliche Verschwörungstheorie?
00:07:40: Ja, und das muss nur in Fragen formuliert sein.
00:07:43: Okay.
00:07:44: Denn ich will nicht die Verantwortung dafür übernehmen, Verschwörungstheorien zu streuen.
00:07:48: Okay, ich möchte noch mal erklären, was das jetzt genau ist.
00:07:51: Du beobachtest jetzt etwas in der Gesellschaft und ziehst Zusammenhänge, siehst Muster, die du natürlich nicht belegen kannst.
00:08:00: Und das ist deine mögliche Verschwörungstheorie, die du dann präsentiert, die du jetzt pitchst.
00:08:05: Ja, ist es Zufall, dass KI-Videos jetzt nicht mehr von realen Videos zu unterscheiden sind?
00:08:13: Ist es Zufall, dass das ausgerechnet jetzt passiert?
00:08:16: Und dass die Menschen, die diese KI anbieten, dieselben Menschen sind, die gerade die Demokratie auf eine Weise abbauen, dass man sich in beiden Fällen dasselbe fragt, ist das gerade echt?
00:08:25: Kann ich meinen Augen trauen?
00:08:26: Wird gerade wirklich das weiße Haus abgerissen und komplett anders aufgebaut?
00:08:31: Ist das Zufall, dass wir als Gesellschaft auf das, was da passiert, eigentlich nur noch reagieren können mit, ja weiß ich aber nicht, ob das echt ist, was ich da sehe?
00:08:42: Boah, ich bin auf so viele KI-Videos reingefallen.
00:08:44: Kennst du das mit dem Pinguin?
00:08:47: Da kommt ein Pinguin und bringt einer Frau ein Steinchen.
00:08:52: Ich hab das geliked.
00:08:53: Ich hab mir gedacht, boah, ist das niedlich.
00:08:55: Und ich weiß, was das bedeutet, dass er nutterig ist.
00:08:59: Das er nutterig ist.
00:09:05: Das er einfach, der will so ein bisschen tächteln, mächteln.
00:09:09: Und zwar Fake.
00:09:10: Das
00:09:10: war fake!
00:09:11: Und wie habe ich das erkannt?
00:09:13: Durch weitere Videos vom Pinguin?
00:09:14: Ja,
00:09:15: es gab dann mehrere Videos, dann war es ein anderer Pinguin, der gekommen ist und plötzlich High Five gegeben hat
00:09:20: und so.
00:09:20: Ja, und du hast noch gedacht, das ist auch echt, hast auch ein Like gegeben.
00:09:23: Da klatschen zwei Nutterische sich ab.
00:09:25: Eine Schichtwechsel einfach.
00:09:26: Und aufgefallen ist es, die als der eine sich eine Kippe angezündet hat und sich
00:09:31: an
00:09:31: Träsen gelehnt hat.
00:09:32: Ist
00:09:32: so ungefähr.
00:09:33: Und dann habe ich gedacht, das kann nicht sein.
00:09:35: Pinguine haben sich noch nicht so entwickelt.
00:09:37: Also ich muss sagen, ich hatte eine Zeit lang echten Auge dafür.
00:09:40: Was ist KI und was nicht?
00:09:41: Ich habe es nicht mehr.
00:09:42: Ist vorbei, ne?
00:09:42: Das ist vorbei.
00:09:43: So, und wenn du mit diesem Gefühl jetzt im Internet unterwegs bist.
00:09:46: Und dann siehst du echte Videos davon, was tatsächlich auf der Welt passiert.
00:09:51: Aber es ist so unfassbar.
00:09:53: Wir haben am Ende unseres Buchs sogar genauso was beschrieben.
00:09:57: Und es ist zufällig sogar auch noch auch ein Abriss, ein Abbau, davon der Freiheitsstatua fantasiert.
00:10:03: Wenn das jetzt passieren würde, du siehst Videos davon, dass die Freiheitsstatua abgebaut und nach Frankreich transportiert wird.
00:10:09: Die wollen ihr Geschenk zurückhaben.
00:10:11: Und du weißt nicht, sollst du es glauben oder sollst du es nicht glauben?
00:10:14: Und jetzt passiert genau das gerade mit dem weißen Haus.
00:10:16: Die letzte Folge hat was mit mir gemacht.
00:10:19: Da haben wir doch drüber gesprochen, dass du mehr Stress empfindest, wenn du keine Kontrolle über die Situation hast.
00:10:24: Ja,
00:10:25: genau.
00:10:25: Bei gleicher Belastung.
00:10:27: All das, was du jetzt gerade sagst, wir haben keine Kontrolle mehr über die Dinge, die wir glauben können oder nicht, gerade im Internet.
00:10:34: Deswegen ziehen wir uns zurück.
00:10:35: Es gibt jetzt wirklich diesen massenhaften Rückzug aus den sozialen Medien.
00:10:40: Du hast in den letzten Jahren noch immer wieder darüber gemutmaßt, dass die da oben, wir sind gerade in der richtigen Rubrik dafür, einen Interesse daran haben, dass wir uns nicht verbinden und austauschen.
00:10:51: Ja, das ist meine Verschwörungstheorie.
00:10:54: Dass alles daran gesetzt wird, dass wir uns nicht verbinden, weil sobald du dich mit den Menschen verbindest, hast du eine unfassbare Kraft.
00:11:00: Und wer hätte gedacht, dass das nicht durch Verbote und... Blocking, Overblocking, Underblocking und so weiter.
00:11:07: Nicht in erster Linie jedenfalls passiert, sondern einfach durch Unsicherheit?
00:11:11: ist das überhaupt echt, was ich erfahre, wenn ich mich online verbinde mit Menschen.
00:11:15: Es gibt da noch einen Creator, von dem hänge ich euch ein Video in die Show Notes, dann könnt ihr ihm auch folgen.
00:11:20: Der macht genau das noch, dass er Videos, die ihm geschickt werden, analysiert.
00:11:25: Und dann wirklich Frame für Frame.
00:11:27: Ist das KI oder ist das nicht KI?
00:11:29: Und ich bin auf ihn gestoßen, weil er zum Beispiel einen Account, der angeblich aus Nordkorea ist, dass da jemand sich mit einem Handy einschleust und aus Nordkorea heimlich Videos macht und dieses Regime von innen zeigt.
00:11:42: Das ist ihm geschickt worden und er sollte checken, ob es echt ist oder nicht.
00:11:45: Es ist KI.
00:11:45: Und der macht das und mal gucken, wie lange er das noch zuverlässig kann.
00:11:50: An dem halte ich mich gerade noch fest.
00:11:51: Also er macht es nicht nach Gefühl oder wie du, du hast ja einen super Blick dafür, sondern er setzt dich halt auch hin und nimmt sich die Zeit und geht wirklich akkurat an die Überprüfung.
00:12:01: Es wird so schwer, die Sachen richtig sehen zu können, aber ich glaube, wir werden da gerade voll geschult.
00:12:06: Echt?
00:12:06: In unserem Beobachtungsvermögen.
00:12:08: Ich wollte mit meiner Frage in dieser Rubrik hier auf das Gegenteil hinaus, dass wir jetzt, weil es nicht mehr unterscheidbar ist für die meisten, für über neunzig Prozent von uns, dass unsere Beobachtungsgabe nicht mehr geschult wird, sondern im Gegenteil, wir hören auf zu beobachten.
00:12:24: Es interessiert uns doch nicht mehr, wenn wir es gar nicht unterscheiden können.
00:12:28: Fragezeichen.
00:12:29: Das ist ja nur eine Frage.
00:12:31: Vielleicht.
00:12:33: Vielleicht.
00:12:34: Was hältst du davon, dass wir eine Folge darüber machen?
00:12:36: Das finde ich gut.
00:12:37: Couple
00:12:38: of Observations, also dass wir über das sprechen.
00:12:41: Genau, wir reden über das Beobachten.
00:12:43: Was beobachtet ihr gerade in der Gesellschaft?
00:12:46: Welche Muster seht ihr?
00:12:48: So schön konkret gefragt.
00:12:49: Super, ne?
00:12:50: Was beobachtet ihr so?
00:12:52: Schickt uns gerne eure Spannarchen an den Couple of Instagram-Kanal.
00:12:55: Ansonsten haben wir ein scheiß Problem.
00:12:58: Was ist ein scheiß Problem?
00:13:01: Hallo ihr zwei, das passt zu eurem neuen Thema Faulheit.
00:13:05: Denn ich habe anscheinend ein sehr faul Nachbar über mir, und zwar hat der am Freitag eine Party gefeiert.
00:13:11: Und am Samstagmorgen, als ich auf meine Terrasse gehe, sehe ich lecker Erbrochenes auf meiner Terrasse.
00:13:19: Schön meine Sachen angespritzt.
00:13:22: Man sieht es auch am Geländer bei dem, dass das darunter läuft, dann habe ich eine Nachricht an den Briefkasten geklebt, noch so ganz allgemein, so auch Menschen, Feiern ist ja toll und freut mich ja auch, aber vielleicht könnte dir das wegmachen.
00:13:35: Schönes Wochenende noch.
00:13:36: und dann kamen den ganzen Tag nichts, der Zettel war aber weg.
00:13:40: Dann habe ich dann nochmal geklingelt, da wurde auch nicht geöffnet.
00:13:44: Dann habe ich noch mal ein Zettel an die Wohnungstür gehängt.
00:13:47: Ich hoffe, die Party war nicht zum Kotzen, weil ich bin ein witziger Mensch und bin eigentlich auf gute Nachbarschaft aus.
00:13:52: Aber bitte, das zu entfernen.
00:13:54: Da wurde auch wieder nicht drauf reagiert.
00:13:56: Und das macht mich wirklich richtig sauer.
00:14:00: Wie asozial kann man sein?
00:14:02: Man nimmt die Nachrichten wahr.
00:14:04: Natürlich ist das peinlich.
00:14:05: Ich hätte auch keine Lust bei anderen Leuten auf der Terrasse jetzt zu putzen, während durch die Tarassentür mir jeder dabei zugucken kann.
00:14:10: Aber das sind Essensreste, das zieht Tiere an.
00:14:13: Das ist einfach widerlich.
00:14:14: Ich möchte nicht die Kotze von irgendwelchen anderen Leuten aufwischen.
00:14:17: Am liebsten würde ich ihm die an seine Tarassentür klatschen für dieses Verhalten.
00:14:21: Und es macht mich so, so sauer.
00:14:23: Und ja, wird schon der Hausverwaltung geschrieben gesagt, wir müssen die das reinigen und keine Ahnung, dem in Rechnung stellen.
00:14:29: Also Kaugummi klebt da auch mit drin.
00:14:31: Das macht sich auch nicht gut auf Steinen.
00:14:33: Ich sehe mich aber überhaupt nicht in der Verantwortung.
00:14:37: Jetzt kurze von anderen wegmachen zu müssen.
00:14:39: und ich kann dieses ignorante Verhalten, dass man alle Zettel wahrnimmt und Klingeln nicht beantwortet und gar nichts macht.
00:14:46: Ich meine, man muss sich ja auch im Hausfloor nochmal begegnen.
00:14:48: Was mache ich denn jetzt?
00:14:50: Also, habt ihr einen tollen Tipp?
00:14:52: Wie kriegt man solche faulen Menschen dazu bewegt, mit den Konsequenzen für ihr Verhalten oder ihre Partygäste oder wie auch immer zu leben?
00:15:01: Matthias, ich habe gerade die komplette Erleuchtung.
00:15:03: Dadurch?
00:15:04: Ja, ich habe
00:15:05: erleuchtet.
00:15:06: Ich habe das
00:15:06: gleiche Problem wie sie.
00:15:07: Wer hat dir wohin gekotzt?
00:15:08: Weil
00:15:10: in unserer alten Wohnung.
00:15:12: Da haben wir auch nicht so einfache Nachbarn gehabt.
00:15:14: Oh, stimmt.
00:15:15: Die haben auf akustischem Level viel gekotzt jeden Tag.
00:15:19: Den war da scheißegal, wie andere sich gefühlt haben.
00:15:23: Ich war immer, ich chauffiert darüber.
00:15:25: Weil für mich ist es voll wichtig, dass es beruhig ist, sozial, dass man gut miteinander umgeht, dass man auch über die anderen nachdenkt, wie es denen geht.
00:15:35: Ja,
00:15:35: deswegen haben wir den Flüsterstreit erfunden.
00:15:37: übrigens, weil wir Rücksicht nehmen wollten, ja.
00:15:41: So, und jetzt höre ich ihr zu und ich höre mich selbst.
00:15:45: Und ich konnte es gerade nicht fassen, als ich diese Nachricht gehört habe.
00:15:47: Ich habe mir gedacht, ey, das ist das Problem.
00:15:49: Und zwar, sie sagt diesen Einsatz, wir müssen uns ja auch wieder auf den Flur begegnen.
00:15:54: Also wie geht es jetzt weiter?
00:15:55: Und ich habe richtig gemerkt, sie übernimmt Ganz unbewusst, die komplette Verantwortung für das Problem.
00:16:02: Für die Scham des Nachbarn.
00:16:03: Ja, und ich habe das auch.
00:16:05: Ich schäme mich so sehr für die andere Person, dass sie Dinge so getan hat, wie sie es getan hat.
00:16:12: Also ich schäme mich wirklich für andere in Grund im Boden.
00:16:15: Und dann versuche ich das zu retten, weil ich mir denke, ich habe da manchmal so eine Arroganz, nämlich denk mir, du bist ja zu blöd, um das zu erkennen, wie unangenehm das gerade ist, was du da gerade tust.
00:16:27: Also
00:16:27: versuche ich das jetzt zu retten, damit du noch irgendwie dein Gesicht wahren kannst.
00:16:32: Wie würdest du an ihrer Stelle das jetzt in die Tat umsetzen, was du da gerade für eine Erleuchtung hast?
00:16:37: Gar nicht mehr das Gesicht retten.
00:16:38: Wirklich sein Gesicht in die Kotze rein.
00:16:41: Das ist wirklich... Ich habe das gelernt in letzter Zeit.
00:16:44: Du kannst
00:16:45: nicht... Wie geht das konkret?
00:16:46: Ihre Sorge ist doch auch... Sie
00:16:48: war auf mehreren Ebenen konstruktiv.
00:16:50: Ja.
00:16:50: Ich
00:16:50: war ganz emotional bei dem Thema.
00:16:52: Ich bin kein guter Ratgeber, weil das ist ein Problem, das ich auch habe.
00:16:57: Ich finde es voll krass, wenn du konstruktiv auf andere Leute zugehst und es interessiert dir ein Scheiß.
00:17:02: Und sie hat es ja auch noch wirklich lustig und kreativ gemacht.
00:17:05: Ich finde auch.
00:17:06: Also alles, was sie beschreibt, was sie schon versucht hat, das waren klasse ausgestreckte Hände.
00:17:10: Matthias, wir brauchen dich.
00:17:11: Mich?
00:17:12: Ja, na
00:17:12: klar.
00:17:12: Ich bin meistens der Täter in solchen Situationen.
00:17:14: Ich habe mich voll ertappt gefühlt.
00:17:15: Also ich habe noch nie gekotzt und das dann nicht weggewischt.
00:17:18: Aber diese Woche habe ich einen großen Karton.
00:17:21: Papiermüll weggeschmissen, nicht kleingeschnitten, sondern selbst gefüllt.
00:17:25: Ich hatte einen fetten Karton, da war mein Spielmaschine drin und da habe ich alles andere an Papiermüll, was ich noch so hatte, drin gesammelt, kleingeschnitten.
00:17:33: Das habe ich im Ganzen in den Papiermüll geschmissen und dann stand da die Hausmeisterin und hat sich voll aufgeregt, als ich das nächste Mal in den Papiermüll kam.
00:17:41: Hat gesagt, wer rummer das hier war, Schweinerei.
00:17:44: Und ich hab mit reingeschaut in den Papier.
00:17:46: Und hab gesagt, ja, naja.
00:17:49: Immerhin hat derjenige ja den Tattoo gefüllt.
00:17:54: Ihr seht so und ich.
00:17:56: Ich bin dann diejenige, die macht das klein.
00:17:59: Ja, aber ich hab sie ja klein gemacht.
00:18:00: Ja, ich bin richtig, ich bin richtig allmann.
00:18:03: Ich würde, ich stehe da und ich will... Zucht und Ordnung.
00:18:06: Das ist mir richtig wichtig.
00:18:09: Ich bin eine anstrengende Nachbarin, ich bin das Problem.
00:18:12: Guck mal, jetzt haben wir beide das scheiß Problem einer anderen Person zum Anlass genommen, uns selber zum Problem zu machen.
00:18:18: Und kein
00:18:18: Rat.
00:18:19: Ja.
00:18:19: Das ist doch, was ist das?
00:18:20: Wir müssen da rauskommen.
00:18:22: Ich
00:18:22: kann nur sagen, alles, was sie versucht hat, war schon gut.
00:18:24: Und ihr Gedanke, wenn es um die Sorge geht, dass das jetzt Tiere anlockt oder so die Hausverwaltung mit einer Reinigungsfirma beauftragen und diesen Nachbarn das in Rechnung stellen.
00:18:33: Wahrscheinlich der eleganteste Weg, oder?
00:18:35: Nach verschiedenen Versuchen, es anders zu lösen.
00:18:38: Also sie hat's schon... Nicht befriedigt
00:18:39: das nicht.
00:18:40: Nein?
00:18:40: Nee, ich will sein Gesicht in seiner eigenen Kurze sehen.
00:18:44: War das doch wahrscheinlich an dem Abend?
00:18:47: Ich weiß nicht.
00:18:48: Also das ist wie wenn da jemand auch noch nicht mal reagiert, ne?
00:18:52: Okay, also du willst mehr Aggressionen.
00:18:54: Scheiße, ich hab keinen Tipp.
00:18:56: Ich hab ihn wirklich gerade nicht.
00:18:57: Ich weiß nur, ich
00:18:58: hasse das.
00:18:59: Weißt du was, wir müssen auch diesmal gar keine Lösung anbieten.
00:19:02: Wir
00:19:02: müssen Faul heute.
00:19:03: Ja.
00:19:04: Das Thema.
00:19:07: I see faule Menschen komplett neu.
00:19:10: Ich hab die Woche gelernt bei der Recherche, dass faule Menschen das aus meistens aus dem Grund machen, um Energie zu sparen.
00:19:18: Ja, genau.
00:19:20: Der Nachbar jetzt zum Beispiel auch, der macht das nicht weg, um Energie zu sparen.
00:19:24: Die braucht er, war eine heftige Party.
00:19:26: Guck
00:19:26: mal, wenn du dir einen Kühlschrank kaufst, dann gibt's doch diese Energieklassen.
00:19:31: A
00:19:32: bis D oder sowas,
00:19:33: ne?
00:19:33: Es geht noch schlechter, ja.
00:19:34: Und A++ und so weiter ist es immer aufgestockt
00:19:37: worden.
00:19:37: Faule Menschen sind Energieklasse A.
00:19:40: Wieso?
00:19:41: Weil die Energie sparen.
00:19:42: Aber trotzdem... Ihres im Kühlschrank leistet ja dabei trotzdem was.
00:19:47: Ach, aber darauf willst du hinaus, oder?
00:19:49: Das Faulheit?
00:19:51: Energie sparen, aber dabei trotzdem effizient irgendwie was hinkriegen oder bereits angekommen sein oder so ist.
00:19:58: Meinst du das?
00:19:59: Ja, ich merke schon nicht.
00:20:00: Ich habe ein Problem mit dem Thema.
00:20:01: Eigentlich wollte ich jetzt einfach nur sagen, ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich
00:20:06: wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich
00:20:11: wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich
00:20:20: wollte... Ich wollte... Ich wollte... Ich.
00:20:22: Ich hab's gewusst, dass wir ein bisschen Konfliktpotenzial bei diesem Thema haben.
00:20:26: Boah,
00:20:26: ich krieg die Krise bei Faulheit.
00:20:30: Ich denke mir jedes mal reiß dich jetzt zusammen und zieh es jetzt einfach durch.
00:20:34: Ja,
00:20:35: und das ist ja auch manchmal wichtig.
00:20:37: Und dann kommen immer tausend Erklärungen, warum es nicht geht.
00:20:40: Und dann sitze ich da und denke mir, in meiner Kindheit konnte ich auch keine Erklärung haben.
00:20:44: Du
00:20:44: bist richtig schlimm,
00:20:46: Boomer.
00:20:46: Ich bin so ein Boomer.
00:20:47: Das ist ganz krass.
00:20:48: Das ist so krass.
00:20:49: Ich bin das wirklich, aber das ist bei dem Thema Faulheit.
00:20:52: Da hab ich es total.
00:20:53: Aber wenn du das nur wirst, wenn du nur im reiß dich zusammen Modus wirst, ja?
00:20:59: Dann wären wir nicht nur nie zusammengekommen, wir wären nicht mal befreundet, wir hätten gar keinen Draht zueinander.
00:21:06: Matthias, ich empfinde dich auch nicht.
00:21:08: Als Faul?
00:21:09: Ich weiß, und ich empfinde dich nicht.
00:21:10: Doch,
00:21:11: ich find schon was zu faul ist.
00:21:12: Ja, du aber auch.
00:21:15: Was denn jetzt?
00:21:16: Ja
00:21:16: oder nein?
00:21:17: Das
00:21:17: ist einfach zu beidensamt.
00:21:20: Ja, du auch nicht?
00:21:22: Ja, doch.
00:21:23: Du auch?
00:21:25: Nein, ich will darauf hinaus.
00:21:26: Du bist
00:21:26: fauler als ich.
00:21:27: Nein!
00:21:28: Natürlich
00:21:28: bist du faul.
00:21:29: Wie kommst
00:21:29: du da rauf?
00:21:30: Hast du deine Küche selber gebaut?
00:21:32: Ja, du musst es, weil du halt nicht die Kohle hattest, dass es irgendjemand für dich macht.
00:21:36: Ich hätte auch an der Stelle gespart, selbst wenn ich die Kohle dafür hätte.
00:21:39: Na
00:21:39: klar, das möchte ich auch.
00:21:40: Weil ich auch Bock habe,
00:21:41: ich habe Bock an sowas zu lernen.
00:21:44: Stimmt, du bist auch ein guter Handwerker.
00:21:46: Und an der Stelle kommt mein Argument, mein größtes und stärkstes Argument dafür, dass ich nicht wirklich faul bin.
00:21:51: Also auf jeden Fall nicht fauler als du.
00:21:53: Weil ich mache unbequeme Dinge.
00:21:55: Wenn ich dabei denke, die Belohnung ist, ich lerne was Neues, wirklich gerne und stürze mich da rein.
00:22:00: Ich
00:22:00: erinnere dich an deinem Motorrad,
00:22:03: dass du immer
00:22:03: noch irgendwo stehen hast.
00:22:05: Aber das ist, da hat mir jemand auch was dazu geschrieben.
00:22:08: Hat eine Erklärung, oder?
00:22:10: Nicht Erklärung, sondern einfach nur geteilt.
00:22:11: Das liegt am Unfall.
00:22:13: Ganz simpel.
00:22:14: Wir haben Unfall.
00:22:15: Das haben wohl nicht wenige Leute, wenn sie Motorrad gefahren sind und es gab mal einen Unfall, dann kann danach... Genau das entstehen, was bei mir entstanden ist, dass man das Ding am liebsten gar nicht mehr, also man wünscht es sich weg.
00:22:27: Man will es verdrängen, dass es das überhaupt gibt.
00:22:29: Man fährt es nicht mehr, aber man verkauft es auch nicht.
00:22:32: Man meldet es nicht ab.
00:22:33: Genau das ist mir passiert.
00:22:35: Weißt du Matthias, das ist entweder eine verdammt gute Erklärung.
00:22:41: Oder eine verdammt gute Ausrede.
00:22:43: Du weißt ja, auf welche Erkenntnisse wir gekommen sind beim Nachdenken über diesen Schlüsselsatz, ne?
00:22:48: Es ist beides.
00:22:49: Also selbst wenn es eine gute Erklärung ist, wird es, wenn du ewig darin verharst, eine gute Ausrede.
00:22:55: Ich finde es eine gute Erklärung.
00:22:57: Ich habe das Verstanden von der Person, die mir geschickt hat.
00:22:59: Ich habe dasselbe nach dem Unfall.
00:23:02: So, und je länger es jetzt dauert, desto mehr gebe ich dir auch recht.
00:23:05: Ja, jetzt wird es eine Ausrede.
00:23:06: Ich mach's.
00:23:07: Ich brauche nur den Schlüssel dafür.
00:23:08: Ich weiß nicht, wo der ist.
00:23:10: Weißt du, du hast auch so die Tendenz?
00:23:12: Sachen, die du einfach gar nicht mehr benutzt.
00:23:16: Die lässt du einfach an einer Stelle liegen.
00:23:18: Und die kannst du... Ich hab das ja manchmal so getestet.
00:23:21: Das sollte eigentlich noch ein Arsch im Erstreit werden.
00:23:23: Das können wir noch machen.
00:23:24: Das hast du dann einfach liegen gelassen.
00:23:26: Über Jahre hinweg.
00:23:28: Das Motorrad jetzt?
00:23:29: Ja,
00:23:29: aber auch andere Dinge.
00:23:30: Das ist ein Ding bei dir.
00:23:32: Ich glaube, so funktioniert auch dein Gehirn.
00:23:34: Dein Gehirn sagt halt, okay, das ist jetzt gerade wichtig, damit muss ich arbeiten.
00:23:38: Und alles, was nicht akut in deinem Kopf ist, bleibt an der gleichen Stelle und wird nicht mehr bewegt.
00:23:44: Ja, du hast tatsächlich direkt den Finger in die Faulheitswunde bei mir gelegt.
00:23:49: Da bin ich faul.
00:23:50: Das gebe ich zu.
00:23:51: Ich hab das sogar manchmal mit Nachrichten und möchte mich hier öffentlich entschuldigen.
00:23:56: Mein mexikanischer Freund, der auf Antwort wartet von mir, ob ich da jetzt mitmache mit seinem Geldwäscher-Geschäft oder nicht.
00:24:02: Und hast du nicht mehr geantwortet?
00:24:03: Ja, ich behandle es gerade durch nicht mehr Antworten.
00:24:06: Ja, weil jetzt... Das ist
00:24:07: nicht okay.
00:24:07: Die Sache ist für dich, weißt du, die war erst interessant, weil gute Podcast-Story?
00:24:11: Ja.
00:24:11: Dann jetzt für dich ist das inhaltlich, das ist ja völlig klar, da machst du nichts.
00:24:14: Und jetzt ist das einfach, das bleibt an der gleichen Stelle und da wird nicht mehr dran gerissen.
00:24:19: Ich
00:24:20: wünschte mir, es wäre weg.
00:24:23: Da stünde gar keine Frage offen an mich.
00:24:26: Hast du für dich herausfinden können, welche Art von Foul halt du hast?
00:24:30: Also du...
00:24:30: Jetzt gerade Sachen liegen lassen.
00:24:32: Aber warum hast du die?
00:24:33: Also was glaubst du, es gibt ja verschiedene Gründe, Foul zu sein.
00:24:37: Es gibt die Perfektionisten.
00:24:39: Diejenigen, die einfach sagen, boah, ich fange gar nicht erst an, weil das muss perfekt werden, die ganze Sache.
00:24:44: Das
00:24:44: ist es in dem Fall nicht.
00:24:45: Und das wäre auch immer eher so im Bereich Prokrastination.
00:24:48: Da haben wir genau darüber schon gesprochen.
00:24:50: Und ich finde, es gibt einen ganz großen Unterschied zwischen Prokrastination, was Aufschub ist und Faulheit, was wirklich es gar nicht machen, also auch nicht vorhaben, es irgendwann mal zu machen ist.
00:24:59: Faulheit ist eigentlich ein blödes Wort, das wir da im Deutschen haben, weil es so ganz klar negativ ist.
00:25:04: Und ich will viel auf das Positive in der Folge heute hinaus.
00:25:08: müßig gang.
00:25:09: als besseres wort es gibt nichts tun auf hohem level.
00:25:13: und was ist das bei dir das nichts tun auf hohem level?
00:25:18: es ist das wo ich auch gedacht habe.
00:25:20: hier haben wir konfliktpotenzial.
00:25:21: du und ich ich kann es dir genau beschreiben was es ist.
00:25:25: es ist der gedanke den ich vorhin schon mal angefangen haben dass wir beide nicht nur nie zusammengekommen werden sondern uns nicht mal verstehen würden als menschen Wenn du nur in dir tragen würdest, reiß dich zusammen, sei fleißig, sei nicht faul.
00:25:38: Aber
00:25:39: du findest es gut, dass ich auf einem sehr hohen Niveau faul bin.
00:25:44: Ja, auf einem hohen Niveau.
00:25:46: Was du auch bist.
00:25:47: Wir sind die Konusseure der Faulheit.
00:25:52: Iris, es gibt ein Nichtstun als Kunst.
00:25:55: Es gibt ein... ...produktives Nichtstun.
00:25:57: Boah,
00:25:57: das ist so gelauert.
00:25:58: Und nein, ist es nicht.
00:25:59: Denn jetzt, warte mal, nein, ist es nicht.
00:26:01: Ist es nicht?
00:26:02: Nein, ich überzeugte dich jetzt auch.
00:26:04: Ich habe ein alternatives Wort dafür und du springst sofort drauf an und sagst, ja, stimmt, das kann ich.
00:26:08: Tag träumen.
00:26:09: Was machst du, wenn du tag träumst, Madame?
00:26:12: Nichts, ne?
00:26:13: Ey, weil's einfach stinkend langweilig war, wenn ich tag träume, in der Schule zum Beispiel.
00:26:18: Ich hab die ganze Schule verträumt.
00:26:20: Weil ich das nicht verstanden hab.
00:26:21: Ich hab nicht verstanden, warum wir da alle sitzen.
00:26:23: Ich irgendeine Scheiße lerne, die mir überhaupt nichts dann bringt, so wie es rübergebracht wird.
00:26:28: Wir wussten alle, haben gerade keine Lust da drauf.
00:26:30: Ja,
00:26:31: gut.
00:26:31: Du kannst dich zurückziehen in die Schulzeit und darauf jetzt schimpfen.
00:26:35: Aber du tagträumst doch immer noch.
00:26:37: Ja, jeden Tag.
00:26:38: So, ist das denn nicht produktives Nichtstun?
00:26:42: Ich brauche das irgendwie, ansonsten funktioniere ich nicht.
00:26:44: Na eben!
00:26:45: Das meine ich ja.
00:26:47: Aber das soll nicht faul sein, Tagträum.
00:26:49: Nein, genau.
00:26:50: Deswegen habe ich ja... Iris, ganz kurz.
00:26:51: Deswegen habe ich ja ein Problem mit dem Wort faul sein.
00:26:54: Faul ist wirklich...
00:26:55: Moment.
00:26:56: Wenn nicht die Wohnung aufräume, tagträume ich dabei.
00:27:00: Ja, ich kann auch manchmal tagträumen oder genau das, was ich gerade meine, mir Sachen einfallen lassen.
00:27:05: Wenn du PlayStation zockst.
00:27:08: Du hast die Switch mitgenommen in deine Wohnung.
00:27:10: Kannst du übrigens haben.
00:27:11: Das ist jetzt so ein Shitmove, hier öffentlich zu
00:27:14: sein.
00:27:14: Ich nutze die doch gar nicht.
00:27:15: Aber ich wollte so Sport machen mit der Switch.
00:27:18: Ja, dann mach doch.
00:27:18: Ich hab nur nicht mal ein Fernseher.
00:27:20: Noch nicht.
00:27:20: Ja.
00:27:22: Gute, wir kommen wieder zurück zu dem Thema.
00:27:23: Bitte,
00:27:24: ja.
00:27:25: Du putzt doch nicht immer, wenn du Tag träumst.
00:27:27: Manchmal
00:27:27: machst du doch auch
00:27:29: gar nichts anderes, oder?
00:27:30: Ich
00:27:30: gehe spazieren.
00:27:31: auch spazieren gehen ja klar man kann das jetzt wieder wenn wir das wort müßig gang nehmen dann auch wirklich den gang.
00:27:37: buchstäblich verstehen man geht dabei oder so.
00:27:39: aber du kannst doch auch wirklich nicht mal das tun.
00:27:42: also aktuell bin ich ehrlich ich kann nicht nichts tun.
00:27:45: es
00:27:46: geht nicht
00:27:46: ist es neu.
00:27:47: es ist
00:27:47: immer so ein modus den ich habe.
00:27:49: ich merke also manche von euch haben sehr viele von euch haben mir schon gesagt ich soll mal so ein test machen mit adhs oder irgendwie sowas.
00:27:57: man würde das bei mir sehr heraus hören.
00:27:59: Ich weiß es nicht.
00:28:00: Ich merke einfach, ich habe Modus.
00:28:02: Ich kann innerhalb sehr kurzer Zeit viel schaffen.
00:28:05: Ja.
00:28:06: Und danach bin ich komplett erledigt.
00:28:08: Dann brauche ich auch Tage, wo ich nicht das Haus verlasse.
00:28:11: Also ist das ein Aufladen?
00:28:12: Ja, schon.
00:28:13: Bei dir.
00:28:14: Aber du funktionierst anders.
00:28:15: Ich habe immer das Gefühl, ich bin so ausgebrannt.
00:28:19: Bei mir funktioniert eine Zeit lang total auf einer ganz hohen Welle.
00:28:23: Und bei dir ist es viel ausgeglichener, finde ich.
00:28:26: Ja, würde ich auch sagen.
00:28:29: Macht's gut.
00:28:30: Nächste Woche geht's
00:28:31: ums ... Leute, ich hab grad nachgedacht.
00:28:33: Ich hab ... Du bist ja faul, weil du dich ja nie vorbereiten musst.
00:28:39: Darüber habe ich gerade nachgedacht.
00:28:40: Das
00:28:41: stimmt nicht.
00:28:42: Natürlich du.
00:28:43: Nein Iris, allein für diese Folge habe ich kurz mit dem Gedanken gespielt, hey vielleicht bereite ich mich einfach mal wirklich nicht vor und recherchieren nichts, aber dann habe ich mich gar nicht getraut das zu machen.
00:28:52: Ich glaube auch, das wäre keine gute Folge gewesen, weil ich habe so interessante Sachen gefunden, die würden ja jetzt alle fehlen.
00:28:57: Aber
00:28:57: du kannst es immer voll schnell machen.
00:28:59: Ich weiß noch, wie du ein Theaterstück gespielt hast, wo du dich gar nicht darauf vorbereitet hast und einfach auf die Bühne gegangen bist und halt Freestyle gemacht hast.
00:29:08: Ja.
00:29:08: Das war super.
00:29:10: Ich war richtig sauer in dem Moment.
00:29:11: Ich hab mir gedacht, das kann nicht wahr sein.
00:29:13: Der macht tagelang gar nichts.
00:29:15: Und dann geht er auf die Bühne und alle klatschen danach und sagen, das war richtig gut.
00:29:20: Und ich hab mir gedacht, das könnte ich niemals im Leben bringen.
00:29:23: Ich muss mich tagelang auf eine Sache vorbereiten.
00:29:26: Zum Beispiel, wenn ich für einen Vortrag eingeladen werde.
00:29:28: Hey, da sagen sogar mal die Leute vor zu mir.
00:29:31: Ja, Iris, das sind ja alles Inhalte, die kannst du ja und so.
00:29:33: Und da verdienst du jetzt noch mal ein bisschen Geld und so.
00:29:36: Für jeden einzelnen Scheiß Vortrag, sitze ich tagelang da und bereite mich vor.
00:29:41: Iris, du hast dich verändert über die Zeit.
00:29:44: Natürlich, wenn du inhaltlich für einen Vortrag gebucht wirst.
00:29:47: Auch ich würde mich nicht einfach auf eine Bühne stellen.
00:29:49: Ich bin auch ein paar Mal auf die Schnauze gefallen mit solchen Sachen, wenn ich eine Rede halten sollte im Studium noch.
00:29:54: Und ich habe auch diesen Trick gemacht.
00:29:56: Ich bereite mich mal nicht vor und verlassen mich.
00:29:58: auf die bereits gedachten Gedanken, dass die dann in dem Moment gut kommen und dass irgendwie der Scham das alles trägt oder so, hat gar nicht geklappt manchmal.
00:30:07: So ein, zwei Mal hat sich auch nicht gut angefühlt.
00:30:10: Da würde ich es nicht machen.
00:30:11: Aber ich habe dich sagen hören in Vorbereitung auf unsere letzte Tour zum Beispiel.
00:30:16: Zu einem Zeitpunkt, als die noch nicht fertig geschrieben und geplant war, dass du gesagt, ich könnte jetzt gerade auch auf die Bühne.
00:30:24: Das würde auch geil werden.
00:30:25: Auch jetzt ohne, dass wir die Präsentation... Ich hab maskiert.
00:30:28: Mir gegenüber.
00:30:29: Ja, na
00:30:29: klar.
00:30:30: Warum?
00:30:31: Wolltest du mir damit sagen, hast du mich als gute Bühnenpartnerin an deiner Seite?
00:30:35: Ja, also
00:30:36: ich hab... Wolltest
00:30:36: du mir
00:30:37: einfach ein gutes Gefühl... Ja, ich hab... Ich hab gelernt, mich selber komplett zu verarschen.
00:30:43: Ach so, es ging dir mehr um dich.
00:30:44: Ja, und uns beiden so, ne?
00:30:46: Ich hab gemerkt, wenn wir Ruhe reinbringen in eine Sache, egal wie viel Stress gerade da ist, dann läuft es.
00:30:52: Und ja, da ist Faulheit vielleicht auch nicht so schlecht.
00:30:55: Also ich glaub, Mich fasziniert es einfach, wenn Leute mit wenig Aufwand viel schaffen, wie zum Beispiel in folgender Sprachnacht.
00:31:03: Hallo, ich liege gerade auf der Couch und bin zuvor mir Gedanken zum neuen Thema zu machen.
00:31:07: Aber vielleicht kommt die Sprache, ich hatte trotzdem die neue Folge.
00:31:10: Ich wünsche euch einen wunderschönen Abend.
00:31:12: Mit ganz viel Frau Lenzerei.
00:31:14: Moment, ich bin irritiert.
00:31:16: Inwiefern ist sie ein Beispiel für dich, mit wenig Aufwand viel schaffen?
00:31:20: Was hat sich denn jetzt viel geschafft?
00:31:22: Sie
00:31:22: hat es in die Folge geschafft.
00:31:23: Weil du entschieden hast, das jetzt einzuspielen.
00:31:25: Na klar, weißt du, andere haben sich richtig abgerackert.
00:31:28: Weißt du, was wir für vollem Strang leicht haben?
00:31:30: Leute, die richtig krasse Gedanken reingebracht haben, Minuten lang schaffen sie nicht rein.
00:31:37: Das geht gar
00:31:38: nicht, dass ich jetzt wirklich ein komplett selbst konstruiertes Problem will.
00:31:41: Du hast entschieden, das einzuspielen und die anderen nicht.
00:31:44: Weil
00:31:44: wir alle gemeinsam leiden.
00:31:47: Die sagen, was?
00:31:48: Ich hatte so gute Gedanken.
00:31:49: Ich habe mir tagelang darüber Notizen gemacht und so.
00:31:53: Tja.
00:31:53: Komme ich dazu, meine Gedanken und Notizen dann hier zu platzieren?
00:31:57: Ja.
00:31:57: Was
00:31:57: sind deine Gedanken und Notizen?
00:31:59: Ich habe einen Artikel gefunden, der kommt auch in die Show Notes.
00:32:01: Der hat den Titel, um Faulheit für dich arbeiten zu lassen.
00:32:05: stecken ein bisschen Arbeit rein, so frei übersetzt.
00:32:08: Da geht es genau darum, dass es, da gibt es sogar ein Oscar Wilde Zitat drin, überhaupt nichts zu tun ist die schwierigste Sache auf der ganzen Welt, die schwierigste und die intellektuellste.
00:32:19: Weil der auch nicht arbeiten musste.
00:32:21: Na ja.
00:32:22: Oscar Wilde war mal in einem Knast und musste auf ein Laufband.
00:32:25: Wusstest du, dass Laufbänder im Knast erfunden wurden?
00:32:28: Im vikoreanischen England?
00:32:29: Ja, das war eine Strafmethode damals.
00:32:31: So ein Holzding, das die ganze Zeit dich oft... Und deswegen
00:32:34: mache ich das nicht.
00:32:34: Ja, genau.
00:32:35: Ich auch nicht.
00:32:36: Weil
00:32:36: sich das genau so anfühlt für eine Strafe.
00:32:39: So, und wir müssen uns alle, auch diejenigen unter euch, unterstelle ich jetzt einfach mal, die gerne auf ein Laufband gehen, wir müssen uns dabei ablenken.
00:32:48: Unser Geist stumpft ab.
00:32:49: Wenn wir nur das machen, du hast kein Ziel vor Augen.
00:32:53: Das ist das perfekte Symbol von Aufwand, von Anstrengung, aber auf der Stelle treten.
00:32:59: Dich kann ein bisschen vom Fleck bewegen.
00:33:01: Deswegen war das eine Foltermethode für Gefangene.
00:33:04: Zum Beispiel für Oscar Wilde.
00:33:05: Aber der hat einen richtig guten Body bekommen, oder?
00:33:08: Keine Ahnung.
00:33:09: Das habe ich dann nicht so genau recherchiert.
00:33:11: Ich glaube... kombiniert mit der schlechten Ernährung ihres.
00:33:15: Ich muss
00:33:15: ganz kurzen Sprachnachricht hier rein.
00:33:18: Weil da geht es um Gedanken, die ich da gerade habe.
00:33:21: Hallo ihr beiden.
00:33:21: Ich glaube, ich habe eine Lösung für mich gefunden und vielleicht hilft sie der einen oder anderen Person auch weiter.
00:33:27: Und zwar, wenn ich mich zu Frau fühle, irgendwas zu tun, wie zum Beispiel die Gitarre zu spielen oder sowas, dann frage ich mich, hey, würde es meinem Zukunft sich irgendwas bringen?
00:33:37: Ja, ich werde nämlich besser irgendwann im Gitarre spielen, wenn ich das regelmäßig mache.
00:33:42: Und dann denke ich, ja gut, ich mache nur zwei Minuten.
00:33:44: Ich muss jetzt keine halbe Stunde oder was Gitarre spielen, aber aus zwei Minuten werden dann doch mal fünf oder zehn oder mehr Minuten.
00:33:50: Und ich fühle mich hinterher richtig gut und überwinde irgendwie so mit meiner Foulheit.
00:33:55: Ich weiß nicht, aber ich finde es irgendwie voll den Lifehack für mich und wollte es mit euch teilen.
00:34:00: Macht's gut!
00:34:01: Das ist nochmal die Zusammenfassung des, glaube ich, besten Tipps bei Prokrastination.
00:34:06: Einfach nur mit wenig anfangen.
00:34:07: Ich finde das eigentlich brillant, was sie da sagt, weil, wenn man das jetzt noch weiter denkt, sie gibt ihrer Tätigkeit einen Sinn und sagt halt, hey, wenn ich das jetzt mache und wenn es nur für zwei Minuten ist,
00:34:19: dann wird mein Skill besser.
00:34:20: Dann wird mein Skill besser.
00:34:21: Ich kann dann etwas.
00:34:23: Und das denkst du, hätte sich Oscar Wild bei seiner Strafe im Gefängnis denken sollen.
00:34:27: Wenigstens habe ich hinterher einen Norton-Body.
00:34:30: Mein Booty?
00:34:32: Keine Ahnung, vielleicht hat er sich das sogar gedacht.
00:34:35: Aber zurück zu deinem Gedanken.
00:34:37: Der Gedanke baut voll auf dem Auf, worüber wir gerade sprechen.
00:34:40: Der letzte Satz in diesem Artikel lautet, die Welt wäre ein viel besserer Ort, wenn wir alle mal ein Jahr damit verbringen könnten, nur aus dem Fenster zu gucken.
00:34:50: Und bevor ich jetzt ausbreite, wozu mich dieser letzte Satz inspiriert hat, höre ich mir erst mal deinen helftigen Widerspruch an.
00:34:58: Oh, ich verstehe das.
00:34:59: Ich habe das auch.
00:35:00: Ich gucke gern aus dem Fenster.
00:35:01: Ich lauf gerne durch die Natur.
00:35:03: Das ist kein Widerspruch, was du da gerade sagst.
00:35:05: Ich weiß, ich brauche richtig Ruhe.
00:35:08: Ich wohne ja jetzt auch in einer ruhigeren Gegend, weil ich das gebraucht habe, weil ich gemerkt habe, ich muss weg vom Trubel.
00:35:17: Aber ich kann nicht die ganze Zeit nichts tun.
00:35:21: Also, stell dir vor, du machst ein Jahr lang nichts anderes, nur aus dem Fenster schauen.
00:35:25: Ja, mit dem Jahr am Stück habe ich auch ein Problem bei dem Satz.
00:35:28: Und
00:35:28: ich glaube, hier kommen zwei Sachen gerade.
00:35:31: Einerseits die Prägung.
00:35:33: Ich denke jedes Mal, wenn jemand sehr vieles Skills hat, dann beeindruckt mich das.
00:35:38: Eine Sache immer wieder durch Wiederholungen zu trainieren, etwas neu zu machen, zu denken, etwas zu erschaffen, sich aufzubauen, ein System zu entwickeln, wie etwas groß werden kann.
00:35:50: Das finde ich geil.
00:35:51: Weil dann habe ich das Gefühl, mein Gehirn kriegt endlich die Entlastung.
00:35:55: So, ich kann die ganze Zeit über Projekte nachdenken, über Sachen nachdenken.
00:35:58: Wenn ich das nicht machen würde, ich würde durchdrehen.
00:36:01: Ich könnte niemals einen ganz normalen Job haben und dann abends nach Hause kommen und mich von Fernseher setzen.
00:36:07: Das geht nicht.
00:36:08: Ich liebe das, dass mein Leben so ist, wie es ist.
00:36:10: Ja.
00:36:11: Okay.
00:36:13: Deswegen finde ich nur aus dem Fenster gucken und einfach über das Leben nachdenken und intellektuell sein.
00:36:18: Ich sehe da halt auch sehr viele Schattenseiten.
00:36:20: Ja.
00:36:21: Ich habe sehr viele Menschen kennengelernt, die genau das machen.
00:36:24: Und
00:36:24: die jammern.
00:36:25: Die jammern die ganze Zeit.
00:36:26: Und ich denke mir mach einfach etwas, dann jammerst du weniger.
00:36:29: Gut.
00:36:30: Deswegen lass uns mal beide Extreme jetzt verlassen.
00:36:33: Wir sind weder bei einem Jahr aus dem Fenster schauen, noch bei Reiß dich immer zusammen.
00:36:38: Wie wäre es, wenn wir deine Idee eine Stunde knast, mal wegholen aus dem Strafbereich für Alltagsdelikte im Weg stehen und so weiter?
00:36:48: Wie wäre es, wenn das zu einer regelmäßigen Sache für alle Menschen würde?
00:36:53: Mir geht's mehr um den... Das war
00:36:54: ja eine Stunde Knast auch.
00:36:56: Ja, aber freiwillig.
00:36:59: Es muss dann auch nicht wirklich... Die
00:37:00: freiwillige soziale Haft.
00:37:02: Ja, ein FSH, genau.
00:37:03: Ein
00:37:04: FSH.
00:37:05: Das ist
00:37:06: richtig
00:37:06: gut.
00:37:07: Und nur eine Stunde und einfach regelmäßig.
00:37:08: Ich weiß nicht, wie muss man sich einigen, einmal im Monat oder so.
00:37:11: Wie sieht das aus?
00:37:12: Keine klassische JVA.
00:37:14: Es ist isolationshaft sogar.
00:37:16: Also ein Raum ohne große Reize und du hast kein Handy und nichts.
00:37:21: Du konfrontierst dich da eine Stunde mit dir selbst.
00:37:24: Und was versprichst du dir daraus?
00:37:26: Das ist ja nicht sozial, die sind ja alle einsam.
00:37:28: Doch, ich weiß, was du meinst.
00:37:29: Es ist nicht sozial, weil man niemandem dabei begegnet.
00:37:32: Isolation, wie kann Isolation sozial sein?
00:37:34: Die Welt wäre ein so viel besserer Ort.
00:37:36: Stell dir doch mal eine Welt vor, in der wirklich alle mal sich selbst begegnen müssten.
00:37:42: Ich nehme mal exemplarisch Söder.
00:37:45: Markus Söder verhält sich doch auf eine Weise.
00:37:48: Performativwurst und dünner Frist und so, ne?
00:37:51: Der begegnet sich ja nie selber.
00:37:53: Der ist extrem faul, aber halt auf die Weise, die mich ärgert, nämlich denkfaule.
00:37:58: Das ist komplett denkfaule.
00:37:59: Keine neuen Gedanken, total verstockt.
00:38:01: Ich glaube nicht daran.
00:38:03: Ich kann es mir nicht vorstellen, dass der jemals in seinem Leben Momente hat, wo er sich denkt, Markus.
00:38:09: Was machst du da eigentlich?
00:38:11: Ich
00:38:11: könnte mir schon vorstellen, dass er das macht.
00:38:13: Aber der hat halt eine knallharte Kommunikationsstrategie und die zieht er durch.
00:38:19: Aber der kann trotzdem in den Spiegel immer schauen.
00:38:21: Das
00:38:22: ist genau das, was ich meine.
00:38:23: Glaubst du wirklich, der kann in den Spiegel schauen?
00:38:25: Na
00:38:25: ja, klar kann er das.
00:38:26: Ich glaube, der hat ein anderes Ziel vor Augen.
00:38:28: Der denkt sich, wenn ich folgendes habe und dafür diese Kommunikation anwende, dann kriege ich da schon meinen.
00:38:35: Ich glaube einfach, das ist der erste Politiker, der sehr viel Merch aufbaut,
00:38:39: guckt,
00:38:39: wie funktionieren Influencer.
00:38:41: Klar, das Trump-Vorbild, ne?
00:38:42: Ja, ich meine, so deutsche Politiker, der macht ja alles, was Influencer machen.
00:38:46: Aber überleg doch mal diesen Satz.
00:38:48: Wahnsinnig
00:38:48: kluges Geschäftsmodell.
00:38:49: Schon,
00:38:49: schon.
00:38:50: Aber diesen Satz zu Ende.
00:38:51: Trump-Vorbild?
00:38:52: in den Spiegel schauen können.
00:38:53: Wie funktioniert, wie passt das zusammen?
00:38:56: Ich glaube, die sind nicht da so moralisch oder so unterwegs.
00:38:59: Ja eben.
00:39:00: Und genau das meine ich.
00:39:01: Ich will ja auch keine über moralische Gesellschaft.
00:39:04: Nein, aber du bist gerade ganz klassisch und jetzt muss ich wieder auf unsere Herkunft kommen.
00:39:09: Du bist ganz klassisch Bildungsbürgertum.
00:39:12: Du gehst über die Moral.
00:39:14: Nein eben nicht.
00:39:16: Ich gehe gar nicht über die Moral.
00:39:18: Ich sag, das ist ein schönes Nebenprodukt.
00:39:20: Beim Manchen kommt als schönes Nebenprodukt mehr Moral, mehr Gewissen dabei raus, wenn sie FSH machen.
00:39:26: Kein Handy, keine Ablenkung, keine anderen Menschen, sich nur selbst begegnen.
00:39:30: Aber
00:39:30: ganz ehrlich, Matthias, haben wir das nicht in der Deutschen Bahn?
00:39:33: Bist du da Internetwicht nicht?
00:39:35: Digital Detox habe ich da immer.
00:39:37: Und
00:39:38: wo ist das Freiwillige?
00:39:39: Ja, stimmt.
00:39:41: Es passt total, dass du die Deutsche Bahn gerade als Beispiel nimmst.
00:39:45: Passt zu einem Bild, das in dem Artikel erwähnt wird, wir alle mögen es nicht, im Stau zu stehen und wir fahren sogar dann lieber eine längere streckenden Umweg, nur um nicht stillzustehen.
00:39:54: Dieses sich selbst begegnen ist kein Stau, das ist kein Stillstand.
00:39:57: Da passiert etwas.
00:39:59: Und bei manchen ist es... Aber was passiert
00:40:01: denn?
00:40:01: Warte,
00:40:02: nur das noch zu Ende.
00:40:02: Bei manchen ist es tatsächlich moral gewissen.
00:40:05: Bei manchen ist es kreativ, Inspiration, Einfall.
00:40:09: Bei manchen ist es das etwas, worüber sie schon lange nachdenken, aber eben bewusst und intellektuell in der Wissenschaft zum Beispiel.
00:40:16: Da wird es vielen bekannt sein, die Forschen, die sind über ihre Unterlagen und Aufzeichnungen und so weiter gebeugt und sie kommen nicht auf die Lösung, auf die sie dann kommen.
00:40:26: wenn sie eben mal konstruktiv nichts tun.
00:40:28: August Kekulé hat die Ringstruktur des Benzholz, sagt er zumindest, so entdeckt, dass er im Tag Traum eine Schlange vor sich gesehen hat, die sich selber in ihren Schwanz beißt.
00:40:39: Aber guck, das sind ja alles Leute, die die ganze Zeit wie im Warn an Projekten sitzen und über eine Sache die ganze Zeit nachdenken.
00:40:48: Ja, und deswegen ist Söda mein Beispiel.
00:40:50: Der macht die ganze Zeit wie im warn polemischen Content.
00:40:53: Wie wär's, wenn der mal damit kurz aufhören würde?
00:40:56: Ja, beim Moment.
00:40:57: Du sagst, er ist Denkfaule
00:40:59: und
00:41:00: macht die ganze Zeit viel und er soll jetzt mal nix machen.
00:41:03: Und dann kommst du mit Kekule an.
00:41:06: Der hat ja die ganze Zeit gearbeitet wahrscheinlich und hat einfach mal ein Päuschen gemacht und dann kam er auf die eigentliche Idee.
00:41:11: Darum geht's.
00:41:12: Das ist meine Definition von guter Faultheit.
00:41:15: Ich habe auch gemerkt und viele meiner Kollegen damals auch.
00:41:19: Wir haben wirklich sehr viel die ganze Zeit gearbeitet und wenig Freizeit gehabt.
00:41:23: Und wir wurden immer dann gut, wenn wir Pausen hatten.
00:41:26: Aber das hängt miteinander zusammen.
00:41:29: Viele Gedanken über eine Sache machen.
00:41:31: da wirklich am Ball bleiben, auch diszipliniert rangehen und dann in der Pause wieder loslassen und dann kommt man da drauf.
00:41:39: Man kann es ja niemals perfekt optimiert machen, aber ich kenne so viele Leute, die einfach das Mindeste tun und immer als Ausrede nehmen, dass das ja jetzt auch gut ist und Selfcare und so.
00:41:52: Ich raste aus.
00:41:53: Ich verstehe
00:41:53: voll, was du meinst.
00:41:54: Ich will nur kurz festhalten.
00:41:55: Ich glaube, dass du hier nur so einen Aspekt siehst, einen möglichen Profit vom FSH von der freiwilligen sozialen
00:42:03: Habe.
00:42:04: Ich finde die super FSH.
00:42:05: Und du siehst gerade nur, dass die Leute, die eh schon fleißig denken.
00:42:10: in der FSH die Früchte ihrer Denkarbeit pflücken können.
00:42:13: Und ich meinte ja vorhin, es gibt ganz viele Bereiche, wo man plötzlich Früchte ernten kann.
00:42:18: Ja, das stimmt.
00:42:19: Und die Leute sind alle mit irgendetwas beschäftigt, manche halt nicht mit Denken, Söder ist nicht mit Denken beschäftigt, aber er wird andere Früchte pflücken können, wenn er sich mal selbst begegnet.
00:42:29: Das meine ich, das wäre sozial und ich glaube, dass das der Gesellschaft wirklich gut täte.
00:42:34: Ja, ich weiß total, was du meinst.
00:42:36: Aber das ist diese Prägung von der Sprecher.
00:42:38: Ja.
00:42:38: Ich hab von klein auf gelernt, wenn du was tust und etwas erschraffst, dann bist du glücklich.
00:42:43: Dann tut das gut.
00:42:44: Und tatsächlich ist es bei mir so, ich bin dann glücklich.
00:42:47: Obwohl, ich weiß gar nicht, ob ich glücklich bin.
00:42:49: Ich bin einfach, ja.
00:42:50: Ich bin erleichtert.
00:42:52: Sagen wir mal so.
00:42:54: Kurzzeitig.
00:42:54: Ja,
00:42:55: genau.
00:42:55: Das
00:42:55: hält nicht lange vor.
00:42:56: Ja.
00:42:59: Und ich kenne viele, die nicht diese Prägung hatten.
00:43:03: Und die dann sagen, ich habe jetzt einfach mal ein halbes Jahr frei.
00:43:08: Diese Leute kenne ich auch.
00:43:09: Ich weiß.
00:43:09: Und die
00:43:10: sagen, ich laufe einfach mal sechs Wochen barfuß durch Felder und spür mich und denke über die Welt nach.
00:43:19: Wie du darüber
00:43:20: redest.
00:43:20: Ich weiß, es ist richtig schlimm, weil eigentlich beneide ich die Leute auch, weil ich verstehe genau, was da intellektuell passiert.
00:43:27: Und ich finde es richtig und ich finde es wichtig.
00:43:30: Und manchmal bin ich, es ist nicht Neid, aber es ist so, und ich denke, ja, cool, du kannst machen.
00:43:35: Ich kann es gar nicht machen.
00:43:36: Und dann denke ich mir, kann ich es wirklich gar nicht machen?
00:43:39: Ich habe einfach nur andere Prioritäten.
00:43:41: Ja, genau.
00:43:42: Da sprichst du jetzt ziemlich genau das an, was auch mein Konflikt mit der ganzen Sache ist.
00:43:46: Zum Beispiel habe ich manchmal, und dieses Thema hat mich wieder damit konfrontiert, einen kleinen Gewissenskonflikt damit, dass ich Podcaster bin.
00:43:55: Was?
00:43:55: Warum?
00:43:55: Ja, pass auf.
00:43:56: Hast du das nie?
00:43:57: Ich frage mich manchmal, warum wage ich es eigentlich bei ziemlich komplexen Themen, meine Gedanken in die Öffentlichkeit zu stellen.
00:44:07: Sind die besonders?
00:44:08: Sind die besser?
00:44:09: Mit welchem Recht?
00:44:10: Weißt du?
00:44:11: Ich hab das gar nicht.
00:44:12: Als eine Stimme habe ich das in meinem Kopf.
00:44:15: Und dann kriege ich natürlich diese Stimme in den Griff und beantworte mich diese Frage, weil sonst könnte ich mich nicht mit dir ans Mikro setzen.
00:44:21: Und diese Antwort lautet ja doch klar.
00:44:24: Sind meine Gedanken allein... durch euch besonders, weil ich alles in mich rein lasse und in mir arbeiten lasse, was ihr uns im Vorfeld zu einem Thema schickt, fragt, eigene Perspektiven dazu beisteuert.
00:44:36: Ich mir da viel dazu durchlese und mir wirklich Mühe gebe, keine Gedanken zu wiederholen, die schon oft gesagt wurden.
00:44:42: Ich habe
00:44:42: das gar nicht als Maßstab.
00:44:44: Und da merke ich schon wieder die Prägung von uns.
00:44:48: Das passt jetzt auch richtig gut zum Thema Vollheit und dem Satz, den du von Oscar Wilde vorgelesen hast.
00:44:55: Wie war der noch mal?
00:44:56: Dass das nichts tun das schwierigste auf der Welt ist, das schwierigste und das Intellektuellste.
00:45:00: So, und ich finde, das ist ein super Satz aus dem Bildungsbürgertum.
00:45:05: Und auch, dass du dich gefragt hast, sind meine Gedanken besonders genug.
00:45:09: Ich weiß, es ist jetzt völliges Klischee denken, was ich da gerade habe.
00:45:12: Aber mir geht es einfach nur darum, dass wir manchmal für uns selber das auch sehen, wie unsere Prägung ist.
00:45:18: Ich merke auch voll die klassische Prägung mit.
00:45:21: Du musst arbeiten, du musst schaffen, du musst was leisten.
00:45:23: Ja, die
00:45:24: merke ich bei dir auch.
00:45:25: Ja, und bei mir fehlt manchmal, dass ich noch offener und feiner... auch andere Realitäten akzeptiere.
00:45:33: Ich musste mich richtig dazu hintrainieren und ich mache das jeden Tag nochmal bewusster.
00:45:37: Weil ich weiß, da habe ich auch einen Defizit.
00:45:39: Ich glaube, dieses sind meine Gedanken besonders genug.
00:45:43: Darf ich das eigentlich?
00:45:44: Das beobachte ich bei Leuten, die so geprägt sind.
00:45:48: Die machen sich dadurch selber klein.
00:45:50: Hey, der Markt ist groß genug und du kannst dich ausprobieren.
00:45:53: Deine Gedanken müssen nicht immer super besonders sein.
00:45:57: Du wirst nicht immer den besten take.
00:45:59: zu einer Sache haben.
00:46:00: Nee, das ist nicht mein Anspruch.
00:46:01: Ich weiß, aber mir geht es einfach um dieses Besondere.
00:46:04: Ich glaube immer so an das große Ganzen und an dem Prozess.
00:46:07: Und dass du etwas erschaffst, wie zum Beispiel, wie wir es hier im Podcast machen, dass da halt eine Community ist, dass die Shows schön sind, dass die Leute sich untereinander kennenlernen.
00:46:15: Matthias, ich werde später, ich red nie so pathetisch, aber ich könnte heulen, wie schön das ist.
00:46:21: Und ich werde mir das auch von niemanden kaputt machen lassen, dass der sagt, darfst du eigentlich so ein Podcast machen?
00:46:28: Nein, aber dann verstehst du mich.
00:46:30: Okay.
00:46:30: Ich sag ja, das ist eine Stimme in mir, mit der ich ringe und du offensichtlich auch.
00:46:34: Nee, ich ringe gar nicht.
00:46:36: Nein, du nicht auf die Weise wie ich, aber wenn du gerade ... Woher kommen die Tränen denn gerade?
00:46:41: Weil es so schön ist.
00:46:42: Ja, schon.
00:46:43: Aber ... Sie sind direkt kombiniert mit dem, ich werde mir das nie kaputt machen lassen von jemandem, der sagt.
00:46:48: Ja, weil ich es ganz oft habe, dass Leute irgendwie, ey, das habe ich einfach momentan, dass die Leute so viel und nicht die Leute draußen, sondern ich rede von nahestehenden Personen.
00:46:58: So, und was meinst du, woher habe ich meine innere Stimme?
00:47:00: Ich
00:47:01: weiß.
00:47:01: Das ist ja auch nicht meine, die ich mir
00:47:03: selber überlege.
00:47:03: Ich weiß, das ist die Prägung, ne?
00:47:05: Es ist die Prägung, darfst du eigentlich.
00:47:07: So, und das meine ich, dann haben wir doch da eigentlich mehr Gemeinsamkeit, als du erst mal gesehen hast.
00:47:11: Ja.
00:47:11: Und ich weiß, warum du erst mal gar keine Gemeinsamkeit siehst, wenn du mir zuhörst, was da mein Gewissensthema ist.
00:47:19: Aber wenn wir das abstrakt formulieren, Vollheit ist ein Gewissensthema, also ein Gewissenskonflikt, da bist du doch sofort nicht an Bord.
00:47:26: Ja, total.
00:47:28: Und nicht nur wir beide sind uns eigentlich, also wir haben auch dazu Sprachnachrichten bekommen.
00:47:31: Wir spielen mal eine ein.
00:47:32: Hallöchen, ich hoffe, es geht euch beiden gut.
00:47:35: Mir persönlich fällt es immer super schwer, es anzunehmen und zu akzeptieren.
00:47:40: dass man eine Couchpotato sein darf.
00:47:43: Ich denke mir ganz oft, während ich diese Couchpotato bin, dass ich mich irgendwie nützlich machen könnte, dass es noch Dinge zu erledigen gibt, dass ich noch so viel auf meiner To-do-Liste habe und damit verschwende ich die Zeit, eine Couchpotato zu sein mit schlechten Gedanken.
00:48:00: Und ich habe lernen müssen, dass man sich diese Zeit einfach gönnen muss.
00:48:04: Also wenn man diese Couchpotato-Momente hat, Muss man sich aktiv sagen, ich bin jetzt eine, ich bleibe jetzt eine für eine gewisse Zeit und ich mach mir das nicht kaputt mit irgendwelchen anderen Gedanken.
00:48:16: Ich mein, Frau Leid ist eine der sieben Todsünden.
00:48:18: Natürlich ist das ein Gewissenskonfliktthema und zwar vor allem durch Stimmen anderer, die uns einreden, dass es nicht okay wäre.
00:48:25: Ja.
00:48:26: Ich hatte einen Erzieher im Internat, diesen grauenhaften Typ.
00:48:29: Ich hab den schon mal erzählt und seine Stimme nachgemacht.
00:48:31: Der hat immer so geredet, ne?
00:48:34: Der hat mich nachts auch extra um mir schlaf zu rauben.
00:48:37: Und weil es ihm gestört hat, dass ich gut in der Schule war, ohne viel dafür machen zu müssen.
00:48:40: Damit hatte er auch offensichtlich ein Riesenproblem.
00:48:44: Und er hat mir dann nachts zwei, drei Stunden eine Standbrauche gehalten und mit der Überschrift, Menschen sind von Natur aus faul.
00:48:52: Das war sein Thema.
00:48:53: Also ich habe nicht richtig zugehört.
00:48:54: Ich habe extra auch auf Durchzug geschaltet.
00:48:56: Aber der Satz, der ist hängen geblieben.
00:48:59: Und einfach nur, weil ich dann dabei mir gedacht habe, was für ein Bullshit-Satz.
00:49:03: Stimmt überhaupt gar nicht.
00:49:05: Ich habe keine Ahnung, woher er das hat.
00:49:06: Menschen sind, wenn sie den Sinn darin sehen, was sie machen.
00:49:11: Gar nicht faul.
00:49:12: Super fleißig, genau.
00:49:14: Das ist doch auch im Kern dieses Generationenkonflikts.
00:49:18: Das ältere Generationen, den neuen Generationen vorwerfen, sie wären zu faul.
00:49:22: Sie würden nicht mehr so arbeiten, wie sie damals arbeiten mussten.
00:49:26: Weißt
00:49:27: du, was komisch ist?
00:49:28: Ich habe gar nicht dieses Problem mit, die Leute hätten mir jemals gesagt, ich sei zu faul oder so.
00:49:33: Ich habe immer das Gefühl, ich werde voll attackiert, weil ich Sachen mache.
00:49:37: Mir wird so oft gesagt, mach weniger.
00:49:40: Warum machst du das?
00:49:41: Und warum hast du schon wieder das angefangen und jenes angefangen?
00:49:44: Und ich fühle mich oft so dermaßen attackiert, dass ich die ganze Zeit denke, lass mich doch in Ruhe.
00:49:49: Ich weiß, dass ich mit einem bestimmten System gut funktioniere.
00:49:52: Ich werde niemals in eine Privatversicherung kommen, ne?
00:49:55: Ich bin Kassenpatientin, ich hab's mit meinem Herzen gehabt.
00:49:58: Meine Zukunft, ich glaub gesundheitlich, ich weiß nicht, ob das alles so tiptop bei mir aussieht.
00:50:02: Ich weiß, ich muss irgendwie Kohle verdienen.
00:50:04: Ich versuch mir irgendwie, ein schönes Leben zu machen.
00:50:07: Und für mich ist es völlig in Ordnung, dass ich wahnsinnig viele Steuern bezahle.
00:50:11: Super viel Geld für die Krankenkasse bezahle.
00:50:13: Mach ich gerne, kriege ich irgendwie gut hin.
00:50:15: Und trotzdem werde ich attackiert.
00:50:17: Von Leuten aus meinem Umfeld, ne?
00:50:19: Die Struggle'n grad mit sich selber.
00:50:21: Und es wird dann auf mich abgeschoben.
00:50:24: Und ich denke mir, ich attackiere dich doch gar nicht.
00:50:27: Ich habe noch nie einen Menschen attackiert, wenn er Arbeitslosengeld bekommen hat.
00:50:30: Oder wenn etwas nicht läuft, weil ich das doch verstehe, wenn Menschen.
00:50:34: Ich glaube, wir haben alle ein unterschiedliches Betriebssystem.
00:50:36: Und ich bin froh, wenn ich was für Menschen tun kann, die ein Betriebssystem haben, was ein bisschen langsamer funktioniert.
00:50:42: Dann denke ich, okay, ich kann das vielleicht kompensieren.
00:50:45: Und so funktionieren wir alle miteinander.
00:50:48: Und ich finde, da ist immer so eine Debatte untereinander.
00:50:52: Sie so sehr aggressiv bei diesem Thema auch ist.
00:50:54: Ja, weil es an die Identität mal wieder geht.
00:50:57: Also
00:50:57: klar, ich habe mich jetzt auch viel lustig gemacht und gesagt, ich kann das überhaupt gar nicht verstehen.
00:51:01: Und wenn man da irgendwie wochenlang über die Wiese strampelt und so paar Fuß.
00:51:05: Aber das ist auf der anderen Seite.
00:51:09: Ja,
00:51:11: aber ich mach mich jetzt rüber lustig, aber auf der anderen Seite, ich find's auch toll, wenn Leute das machen.
00:51:15: Ich mach's dann halt nicht, aber das heißt ja noch lange nicht, dass jeder das so machen soll, wie ich's will.
00:51:21: Ich versteh
00:51:22: komplett, was du meinst, aber was ich darin sehe, warum das dann so ein großes Reizthema ist, ist wirklich... Wir nennen die Folge Couple of Couchpotatoes, ist ein Label.
00:51:31: Kann Leute, die mit schlechtem Gewissen, mit der Stimme im Kopf, die wir auch gerade in der Sprachnachricht gehört haben, gegen die sie aktiv angeht.
00:51:39: Also Menschen, die mit schlechtem Gewissen, Faulenzen, fühlen sich von so einem Label angegriffen oder von wie bei dir vorgelebtem Fleiß, das spürt man, sieht man bei dir, dass du fleißig bist, aber nicht nur die, sondern auch Menschen, die auch sehr viel arbeiten, aber einfach miserable Bedingungen haben und nicht vorwärts kommen.
00:51:59: Und das ist dieses Sinnen- und Hoffnungsthema.
00:52:01: Also, was ich mit Generationenkonflikt vorhin meinte, es ist ja auch noch ein Klassenkonflikt.
00:52:06: Das machen sich ja Populisten auch zu Nutze, dass sie gerade sagen, wir arbeiten, wir müssen jetzt alle die Ärmel wieder hochkrempeln und mehr arbeiten.
00:52:13: Es wird nicht mehr so viel gearbeitet wie früher.
00:52:15: Und gleichzeitig gibt es KI.
00:52:17: Genau.
00:52:19: Wir könnten auch so viele Prozesse optimieren und ganz anders über diese Themen reden.
00:52:23: Und was nimmt KI gerade weg?
00:52:25: Natürlich nicht nur, aber vor allem, worüber wir an Anfang der Folge sprachen, kreative Tätigkeiten, in denen wir total viel Sinn empfinden würden, wenn wir sie machen dürften, für viel Geld.
00:52:37: Das wird hauptsächlich und als erstes ersetzt.
00:52:39: Das ist doch absurd.
00:52:40: Aber wo wolltest du jetzt mit dem Gedanken hin?
00:52:42: Dass ich es so unfair finde und mich auf die Seite derer stelle, die tatsächlich absolut nicht voll sind, aber sich das die ganze Zeit gerade anhören müssen in diesem sinnlos geführten Streit.
00:52:53: Ja klar.
00:52:53: Dass wir
00:52:53: nicht genug arbeiten würden.
00:52:55: Matthias, aber hast du gerade auch einen Fass auf, ne?
00:52:58: Also bei der Diskussion, ich bin ganz, ich merke einfach aus wie vielen verschiedenen Richtungen ich da jetzt draufschau.
00:53:04: Aber
00:53:05: die sind mit, ich kann es knüpfen an meinen gewissen Konflikt, den ich mit mir hab.
00:53:09: Diese Menschen sind mit ein Grund dafür, dass ich manchmal mit mir struggle, dass ich mir denke, ja, ich hab die Zeit.
00:53:16: mich hinzusetzen und ein Thema für eine Woche so in mir arbeiten zu lassen, dass ich mich dann mit dir... Aber
00:53:22: du arbeitest auch viele für Matthias, du hast... Lass dir aber auch nicht einreden, das ist so ein bisschen das, wo ich ja auch ein bisschen vorsichtig in letzter Zeit werde.
00:53:30: Lass dir nicht einreden, dass du ganz entspannt immer, du hast wenig Zeit.
00:53:35: Wann bist du im Urlaub?
00:53:36: Stimmt.
00:53:36: Wann machst du irgendwelche?
00:53:38: Du hast generell wenig Zeit, weil du die ganze Zeit am arbeiten bist.
00:53:42: Genau.
00:53:42: Und das bisschen Zeit, das ich nicht habe, nutze ich auch nicht.
00:53:46: Genauso.
00:53:46: Ja.
00:53:47: Natürlich ist es gut für Kreativität, Auszeiten zu haben und dass wir gesellschaftlich auch darauf achten, Auszeiten mehr nehmen zu können.
00:53:54: Ich finde eine vier Tage Woche zum Beispiel brillant.
00:53:57: Ja.
00:53:57: Gibt Tätigkeiten, da kann man das nicht.
00:53:59: Da sehe ich komplett ein, warum man das nicht so gut kann.
00:54:01: Aber überall, wo man es kann, wäre es klasse.
00:54:03: Und das ist ja auch nicht nur in Deutschland ein Thema, das ist auf der ganzen Welt jeweils unterschiedlich.
00:54:09: Ich habe nach China geschaut, auch da einen Artikel.
00:54:12: In China ist das noch ganz anders ausgeprägt.
00:54:14: Da gibt es ein Wort sogar dafür für diesen Generationenkonflikt.
00:54:17: Barling Ho, nach Achtzig geboren.
00:54:21: Diese Generation, die kriegt geballt die Vorwürfe der Generationen davor ab.
00:54:26: Weil die alle aufgewachsen sind ohne diese Restriktion, ohne ein Kind, ohne Nahrungsbeschränkungen und so.
00:54:32: Und dabei sind die auch in so einem ganz strengen Korsett.
00:54:35: Du hast ja diese Videos auch schon gesehen, wie die von Kindergartenalter an gedrillt werden, auch körperlich, Koordination, was die alles dann können.
00:54:43: Ja, ja.
00:54:44: Es ging jetzt die letzten Wochen auf TikTok auch ein Video viral.
00:54:47: Ich habe dir das gezeigt.
00:54:49: Hase gegen Schildkröte.
00:54:50: Ist eigentlich so eine Fabel.
00:54:52: Und das haben die in so einer Art Kindertheater auf der Bühne inszeniert als Tanz mit Musik.
00:54:57: Ja, und da habe ich mich gefragt, da ist es ging doch auch so viral, weil die Kinder sich körperlich so bewegen, wo die Erwachsenen das versucht haben nachzumachen und sich da fast alle Knochen brechen würden.
00:55:06: Ja,
00:55:06: weil es so schwierig ist.
00:55:07: Genau, die verausgaben sich komplett.
00:55:10: Aber es hat ja was ästhetisch und es kommt ohne Worte klar.
00:55:13: Deswegen ist es um die ganze Welt gegangen.
00:55:15: dass da, ich würde schätzen, weil sie nicht vierzig, fünfzig Kinder, die eine Gruppe spielt die Hasen und die andere die Schildkröten und die inszenieren dieses Wettrennen, das in der Fabel Hase gegen Schildkröte durchführen.
00:55:27: Mit so einer treibenden Musik.
00:55:29: Und ich habe mir einige Kommentare dazu angehört, wie interessant das ist.
00:55:32: Das eine genau wie du sagst, weil es selbst für die Erwachsenen schwer ist, körperlich zu leisten, was die Kinder da leisten.
00:55:38: Das andere aber.
00:55:39: Am Ende der Inszenierung stellen sich die Kinder alle auf die Bühne und nehmen die Hasenohren und die Schildkrötenpanzer ab und stehen quasi gleich da, sodass es eine Sozialkritik an China wird.
00:55:51: Mit der Message schaut mal, manche von uns sind nun mal Hasen und kommen mit diesen Anforderungen gut klar und hoppeln ganz schnell.
00:55:59: in der Schule und so voran.
00:56:01: Andere sind nun mal Schildkröten und haben es schwerer mit genau diesem System mithalten zu können.
00:56:07: Aber eigentlich sollten wir doch alle gleich viel wert sein.
00:56:09: Das sagt so das Bild, das sagt diese Inszenierung.
00:56:12: Und dann ist doch aber der nächste Gedanke.
00:56:14: All diese Kinder, die in dieser Inszenierung mitspielen durften, sind in Wirklichkeit alle Hasen.
00:56:20: Das sind die Ausgewählten, die toll genug waren.
00:56:23: Und die gehen da gleich runter von der Bühne und zurück in das System, das sie gerade auf der Bühne kritisiert haben mit ihrer Nummer.
00:56:30: Ich finde das eine super Kritik.
00:56:31: Es passt auch sehr in unsere Gesellschaft.
00:56:34: Mein Problem ist jetzt aber, ne?
00:56:36: Ich
00:56:36: betrachte das jetzt alles durch meine Brille im Leben.
00:56:39: Und ich denke ganz oft, ich will einfach nicht gebremst werden.
00:56:43: Ich will einfach meinen Ding machen können.
00:56:45: Ich will einfach gucken, was hält das Leben noch für mich bereit und welche Version von mir selbst kann ich sein.
00:56:52: Ja.
00:56:53: Da hab ich einfach Bock drauf.
00:56:54: Weißt du, mein Problem ist, ich hab das Gefühl, ich bin sehr viele Jahre mit einer krassen Handbremse durch mein Leben gegangen.
00:57:00: Ich habe viele Tage verplämpert.
00:57:02: Ich habe viele Tage auch aus dem Fenster geschaut, weil ich im Kiosk arbeiten musste und kein Kunde kam und dann habe ich auch aus dem Fenster geguckt.
00:57:08: Es war kein intellektueller Vorgang bei mir.
00:57:11: Das hat mich zerstört, innerlich.
00:57:13: Und jetzt will ich ein paar Jahre noch gucken, was kann ich jetzt noch rausholen?
00:57:16: Wer kann nicht noch sein?
00:57:18: Das ist es einfach.
00:57:20: Und ich habe das Gefühl, die Wetter aus dem näheren Umfeld, wenn ich dann erzähle, ich mache jetzt dieses oder jenes, dann kommt immer so ... Ja, wie jetzt ein Buch oder was?
00:57:29: Was soll das jetzt?
00:57:31: Echt so?
00:57:32: Ja, zum Teil schon.
00:57:34: Wahnsinn.
00:57:35: Zum Teil schon und dann denke ich mir, krass.
00:57:37: Also natürlich bei einem ganz nahes Umfeld nicht.
00:57:39: Ja.
00:57:40: Ja, so Ex-Kollegen und so, wo ich dann immer denke, brauchen wir uns eigentlich auch nicht mehr treffen.
00:57:45: Es ist schwierig so.
00:57:46: Ja.
00:57:47: Support gibt es auch nicht.
00:57:48: Und ich supporte gerne Leute, weil ich das schön finde.
00:57:51: Aber guck mal, ich kann es glaube ich noch mal viel... kürzer auf den Punkt bringen, worauf ich hinaus wollte, mit dieser ganzen FSH-Geschichte.
00:58:00: Freie soziale Haft.
00:58:01: Genau.
00:58:02: Und jetzt hier mit diesem Generationenkonflikt.
00:58:04: Die Menschen, die du da mir gerade skizzierst, die dich dann angreifen, die haben doch offensichtlich ein Problem mit sich selbst.
00:58:11: Ja, klar.
00:58:12: Würde da FSH nicht helfen.
00:58:15: Wäre das nicht wirklich toll für unsere Gesellschaft?
00:58:18: Und da steckt ja immer noch freiwillig drin.
00:58:19: Nicht jeder muss.
00:58:21: Aber ich würde es mir wünschen.
00:58:23: dass alle mal ein bisschen mehr mit sich selber konfrontiert werden, statt immer nur mit dem anderen.
00:58:29: Also einfacher gesagt, du hättest gerne ein paar Couchpotatoes.
00:58:32: Du hättest gerne Leute, die bewusst einfach mal faul sind
00:58:36: im Monat.
00:58:37: Ja, am liebsten alle.
00:58:38: Am liebsten alle mal so ein bisschen und in diesem Faul sein, insofern produktiv, als man dann auch wirklich gar nichts anderes macht, sondern sich automatisch selbst begegnet.
00:58:48: Und mal checked, kann ich mir gut in den Spiegel schauen?
00:58:51: Oder tut mir das weh?
00:58:52: Was ich da sehe.
00:58:53: Weil ich die ganze Zeit neidisch bin, andere angreife.
00:58:56: Wie fühlt sich das an?
00:58:57: Das ist das, was ich meine.
00:58:59: Das ist die beste Art von Faul sein, die ich mir vorstellen kann.
00:59:01: Hast du eine faule Sage gefunden?
00:59:04: Ja.
00:59:05: Ja, es gibt auch in der UDC ganz viele unterschiedliche Stationen.
00:59:10: Kapitel.
00:59:11: UDIS heißt bei den Sirenen.
00:59:13: UDIS heißt beim Zyklopen.
00:59:15: Und ich habe eine dieser Episoden noch nicht erzählt und sie passt, wie die Faust aufs Auge zu diesem Thema heute.
00:59:21: Odysseus bei den Lothophagen.
00:59:23: Wenn man das frei ins Deutsche übersetzt, dann Odysseus bei den Lothusfressern.
00:59:28: Wir hätten ja am liebsten einen direkten Heimweg aus Troja zurück nach Ithaka gehabt.
00:59:33: Aber der Wind hat sie komplett verwirrt.
00:59:36: Die sind jetzt durstig, erschöpft und ahnungslos, ob sie eigentlich echte Menschen oder schon Geister sind auf dem Meer.
00:59:43: Und endlich kommt Land in Sicht.
00:59:45: Es ist eine Insel.
00:59:47: Und Odysseus macht ja immer diese Vorsicht, dass er nicht selber sich sofort in die Gefahr begibt, sondern er schickt Leute vor, er testet, was ist, wie ist diese Insel bewohnt, lauert dort eine Gefahr.
00:59:59: Er schickt drei Männer vor und beobachtet sie aus der Distanz.
01:00:03: Und das sind einfach sehr freundliche Inselbewohner, die Lothophagen.
01:00:07: Also Leute... die auf der Insel leben und sich von der Lotus Frucht ernähren.
01:00:12: Und die bieten auch sofort seinen Männern diese Lotus Frucht an.
01:00:16: Die nehmen sie dankbar, beißen rein und der Effekt ist, dass sie jeglichen Willen irgendetwas zu erreichen verlieren.
01:00:23: Sie sind
01:00:24: superglücklich, setzen sich hin mit denen, essen diese Frucht und vergessen, dass es überhaupt ein Heimkehr gab.
01:00:30: Und das sieht doch das aus.
01:00:32: Und dann lässt er sie zurück auf die Schiffe schleppen und festbinden.
01:00:35: Die lassen das auch mit sich machen, weil sie ja gar keinen Willen haben, irgendwas zu tun.
01:00:39: Sie sind komplett faul geworden.
01:00:42: Und sie reisen weiter, wo?
01:00:43: Dishuis wird dieses Bild aber nie vergessen, dass es das gibt, dass es das geben könnte, dass er theoretisch auch das Streben hätte aufgeben können.
01:00:52: Denn die waren glücklich, das hat er gesehen.
01:00:54: Er hat sich bewusst dagegen entschieden.
01:00:56: Diese Sage, die stellt noch mal meine ganze Existenz auf den Kopf.
01:01:00: Würdest du am liebsten von der Lotus Frucht essen?
01:01:02: Ich weiß es nicht.
01:01:03: Manchmal frage ich mich, kompensiere ich da was?
01:01:06: Weil ich so immer so das Gefühl hatte, schon von klein auf, ich gehör einfach gar nicht dazu.
01:01:11: Und dann erreichst du irgendwie was Neues und dann heißt es wieder, ja, das passt jetzt auch nicht.
01:01:17: Ja.
01:01:17: Und dann geht es immer so weiter und weiter und weiter.
01:01:21: Ja, das ist, glaube ich, nochmal ein ganz neues Thema.
01:01:22: Aber das wäre auch mal eine Folge, oder?
01:01:24: Aber dann wäre das so eine Therapie-Folge für mich.
01:01:26: Ich glaube, da ist was ganz tiefsitzendes.
01:01:29: Ja, so fühlt sich es gerade an, wenn ich dir zuhöre, ja.
01:01:31: Ich sage dir die Folge heute, ne?
01:01:33: Couchport hat mich mir nichts gemacht.
01:01:36: Das ist so, also jetzt die Sage schon, aber so in der Vorbereitung.
01:01:40: Ich habe richtig gemerkt.
01:01:41: Hier bin ich so ganz engstirnig.
01:01:44: Und du bist es geblieben?
01:01:45: Irgendwie, ja.
01:01:48: In den anderen Folgen.
01:01:49: Ich bin zu offen und ich gehe voll rein.
01:01:53: Hier ne.
01:01:54: Hier habe ich voll so dieses Thema mit.
01:01:56: Ich muss vorankommen.
01:01:57: Ich brauche die Disziplin.
01:01:59: Ich kann das nicht anders machen.
01:02:01: Und ich finde das völlig faszinierend, dass ich hier nicht beweglich bin bei der Folge.
01:02:05: Und du bist es.
01:02:06: Ich merke das.
01:02:07: Bei dir ist es voll so.
01:02:08: Du kannst in voll viele Richtungen da gerade schauen.
01:02:10: Ich kann es nicht.
01:02:11: Spannend.
01:02:12: Aber jetzt schicken wir euch erstmal in eine schöne Woche.
01:02:15: Ja.
01:02:16: Beobachtet euch.
01:02:17: Du beobachtest auch bei dir, ob das so bleibt über die Woche.
01:02:20: Und dann schickt uns ganz Sprachnachrichten zu Couple of Observations.
01:02:24: Und seid vielleicht auch nicht so faul, uns zu bewerten.
01:02:27: Das haben wir schon lange nicht mehr gesagt.
01:02:28: Ja, genau bei Spotify und so, macht ein paar Sternchen, so fünf Sterne und so.
01:02:33: Da freuen wir uns.
01:02:35: Ciao.
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