Buchen Sie jetzt über Seven.One Audio eine Host Read Ad, gesprochen von Iris und Matthias

Mehr Informationen finden Sie hier!

Observations – „Gucken statt Schlucken"

Show notes

Jetzt gibt's wieder Wellness für den Kopf, ihr hysterischen Hühner. Brandheiße Takes zu brandheißen Themen … sparen wir uns bewusst aus. Hitlers Mikropenis bekommt von uns ebenso viel Aufmerksamkeit wie die Haftbefehl-Doku. Wir gehen stattdessen lieber im Louvre Ersatzkunstobjekte betrachten. Kommt ihr mit? Beobachtet, wie Iris in Torwartkluft unter hohem Energieaufwand DPD-Pakete fängt und sich ihre Diät patentieren lässt. Viel Aufnehmen – viel Abnehmen! Wir feiern das langsame Erzählen und finden den Bestätigungsfehler bei der Zeitungslektüre. Sucht mit uns den tanzenden Gorilla und lernt DDR-Tricks der operativen Psychologie. Am einfachsten sind die zu lesen, die zu allem Bemerkungen machen – am schwierigsten die, die alles bemerken. Also erstmal Schnauze halten! Manchmal braucht man Abstand, um den Shitstorm 10 Meilen gegen den Wind zu riechen. Erfahrt, warum Matthias ein fauler Beobachter ist und warum ihn die Welt überfordert. Versetzt euch mit uns in ständige Alarmbereitschaft und lernt Tischmanieren vorm Spiegel. Damit wir uns nicht beschweren können, auch wenn wir wollen. Und am Schluss gibt's mal wieder Stories von Druffies.

Shownotes

Du möchtest uns eine Sprachnachricht für den Podcast schicken? Folge uns auf Instagram und nutze dort den Chat:

Du möchtest mehr über unsere Werbepartner erfahren? Hier findest du alle Infos und Rabatte!

Du möchtest Werbung in diesem Podcast schalten? Dann erfahre hier mehr über die Werbemöglichkeiten bei Seven.One Audio!

Show transcript

00:00:00: Ach ok, so viel DDR-Hintergrund.

00:00:02: Na klar, beobachtet ihr die

00:00:07: Leute?

00:00:09: Was?

00:00:26: Ja, wenn du deine Themenansage machst.

00:00:28: Das nehmen wir nämlich immer auf, bevor wir dann richtig ins Reden kommen und euch begrüßen.

00:00:32: Hallo, herzlich willkommen zu einer neuen Folge Couple Off.

00:00:35: Das erste, was wir machen, bevor wir das sagen, ist eben dieses Folge twohundertneunzwanzig Observations und dann du.

00:00:41: Was meinst du, weil ich jetzt gerade Observations gesagt

00:00:45: habe?

00:00:45: Genau.

00:00:46: Und es war mal tiefer.

00:00:48: Aber jetzt schraubt es sich hoch, wirklich wie so einen Huhn.

00:00:53: Es ist immer anders.

00:00:55: Also wenn ihr das nachmachen

00:00:57: wollt.

00:00:58: Jetzt kommt wieder deine Anleitung.

00:00:59: Ja,

00:01:00: weil viele fragen mich, wie funktioniert das?

00:01:02: Kann man so reden.

00:01:04: Ist das wahr?

00:01:04: Frag dich das irgendwie?

00:01:06: Nein, aber es ist ein guter Trick.

00:01:08: Stell dir vor du hast ein Date.

00:01:09: Ja.

00:01:10: Und du merkst einfach, ey, das läuft

00:01:12: nicht.

00:01:12: Und du willst der Person, weil du ein Peoplepleaser bist, nicht sagen, tut mir leid, das wird nichts.

00:01:16: Genau.

00:01:17: Dann bist du komisch.

00:01:19: Und wie kannst du komisch sein, wenn du so sprichst?

00:01:22: Und dann gibt es einen ganz einfachen Trick.

00:01:24: Also, ihr geht wirklich so in die Hocke so ein bisschen rein.

00:01:30: In die Hocke.

00:01:31: Ja.

00:01:32: Dann müsst ihr die Schultern hochmachen, zur Decke schauen, tief einatmen und dann mit vollem Druck das Wort rauspressen.

00:01:41: Und dann hört sich das so komisch an.

00:01:43: Ich stelle mir sowas bei einem Date im Museum vor.

00:01:46: Schönes Bild.

00:01:48: Ja, genau sowas.

00:01:49: Und wenn sowas dann aus nichts kommt und man das auch nicht weiter kommentiert.

00:01:53: Iris, du hast nichts fürs Intro, kann das sein?

00:01:56: Was?

00:01:57: Wenn du ausbreitest, wie man mit welcher Technik.

00:02:02: Man komisch spricht, dann erkenne ich daran, du hast dir nichts notiert.

00:02:05: Du hast keine Themen.

00:02:07: Ich hatte ne Woche lang nichts im Kopf und jetzt weiß ich nicht womit ich arbeiten soll, Matthias.

00:02:12: Ich war auf nem Weinbergspazier, ich hab meinen Kopf komplett ausgeschaltet.

00:02:14: Das sah

00:02:15: so schön aus.

00:02:16: Und dass du das endlich mal gemacht hast, das ist ja wirklich einer der Wünsche, die ich, wenn ich mir was für dich statt für mich wünschen würde, das wäre auf Platz eins.

00:02:24: Natur und nichts tun und nichts müssen, keine Termine.

00:02:27: Ich

00:02:27: war sogar ein Kloster besuchen.

00:02:29: Oh,

00:02:30: war es beklemmend

00:02:31: für dich?

00:02:31: Ja.

00:02:34: Zum Beispiel Platz zwei, was ich mir für dich wünschen würde.

00:02:36: Beklemmende

00:02:37: Klosterbesuche.

00:02:39: Da hatte ich einen Moment, da dachte ich krass, ich war so völlig voreingenommen.

00:02:43: Ich habe mir gedacht, hier gehöre ich eh nicht dazu.

00:02:46: Hier ist was, was nicht zu mir passt, das ist total konservativ und jeder wird mich hier blöd finden.

00:02:52: Und

00:02:53: ihr werdet es nicht glauben, sitzt ihres in einer Nonnenkluff vor mir, sie ist konvertiert, das war alles ein falsches Vorurteil.

00:02:58: Nein,

00:02:59: da gab es ein Buchhandel an diesem Kloster.

00:03:02: Und dann bin ich schon so völlig voreingenommen in diesen Buchhandel rein, habe mir gedacht, hier gibt es eh keine Bücher für mich.

00:03:08: Die Leute sind hier eh alle komisch.

00:03:11: Ich

00:03:11: komm in den Buchhandel rein.

00:03:13: Super netter Laden.

00:03:15: Alle total herzlich.

00:03:16: Warmes Licht.

00:03:17: Tolle Stimmung.

00:03:18: Und dann dachte ich, das kann ja nicht wahr sein.

00:03:21: Warum ist das hier alles so ultra nett?

00:03:23: Und auf einmal gucke ich aufs Regal.

00:03:25: Und ganz prominent ist unser Buch.

00:03:29: Nein.

00:03:31: Nein, ist unser Buch.

00:03:32: Ja, sag ich ja.

00:03:36: Aber Matthias, das war voll krass, das war im

00:03:38: Nirgendwo.

00:03:38: Oh, wie schön.

00:03:39: Und

00:03:39: ich hab null damit gerechnet.

00:03:41: Guck mal, hier in der Großstadt, manchmal ist unser Buch in irgendeinem Großbuchhandel, in irgendeine Ecke gefeffert.

00:03:46: Ja.

00:03:47: Und

00:03:47: keine, keine interessiert

00:03:49: es.

00:03:49: Irgendwer hat reingelesen und sich grad, was soll die Scheiße?

00:03:52: Und dann bin ich auf einem Land und sehe, wie prominent unser Buch ist.

00:03:55: Und auch noch in einem Bereich, ich mein, das war... eine religiöse Buchhandlung.

00:04:00: Also es war eine, ja.

00:04:01: Alles andere, was es dort gab, war auch tatsächlich eher so aus dem religiösen Bereich.

00:04:05: Es

00:04:05: gab auch normalere Bücher, aber das war unter einem religiösen Deckmantel.

00:04:10: So, und dann habe ich gedacht, boah krass, weil mir ist noch was aufgefallen.

00:04:14: Die Bleiche in Berlin, die Bibliothek, das sind's bar, die Bleiche.

00:04:18: Jetzt sind alle komplett, was es ist.

00:04:21: eine exquisitere Wellness-Oase.

00:04:23: Richtig

00:04:24: teuer dort.

00:04:25: Aber ist geil, ne?

00:04:26: Ich war noch nie da, ich kann

00:04:27: es mir nicht leisten.

00:04:29: Aber alle schwärmen immer davon und sagen, irgendwann muss man in die Bleiche, ne?

00:04:33: Sitz auch keine Werbung, weil es teuer ist.

00:04:34: Ich kann es euch nicht empfehlen.

00:04:35: Ich war selber noch nicht da.

00:04:37: Die haben aber unser Buch in der Bibliothek und ich habe mich so darüber gefreut.

00:04:41: Ich habe Fotos geschickt bekommen von Leuten, die in die Bleiche gegangen sind und mir dann das Foto geschickt haben.

00:04:46: Krass, ihr seid ja hier in der Bibliothek drin.

00:04:48: Dann war es auch noch in einem Andernsbar, wo Leute gesagt haben, hey, ich bin hier in der Bibliothek, da ist euer Buch zu sehen.

00:04:53: Matthias, siehst du einen Muster.

00:04:55: Ja, du willst darauf hinaus, weil wir ja so ein bisschen manchmal mit Blick auf uns selber auch auf der Suche nach der Nische und nach dem Image sind.

00:05:04: Und so darüber haben wir in den letzten Folgen dann auch manchmal spekuliert.

00:05:06: Und auch Rückmeldungen von euch dazu bekommen.

00:05:09: Du willst darauf hinaus, dass wir in den Bereich Wellness, Lebenshilfe, Spiritualität ein bisschen.

00:05:16: Vielleicht

00:05:16: sind wir Wellness.

00:05:17: Vielleicht sind wir, vielleicht ist auch unser Podcast Kategorie Wellness.

00:05:22: Macht es das aber auch nicht sofort ein bisschen oberflächlicher?

00:05:25: Scheiß doch drauf.

00:05:30: Ich merke einfach, wir machen was falsch.

00:05:33: Wir nehmen Podcast auf, dann wird er geschaltet.

00:05:36: Wir schreiben Buch.

00:05:37: Dann pfeffern wir das auf den Markt und sagen ja, ich soll einfach jemand kaufen, der das kaufen will.

00:05:42: Das ist unsere Strategie bisher.

00:05:43: Und es läuft einigermaßen gut, aber es könnte doch viel besser laufen.

00:05:47: Wenn wir uns entscheiden würden für Wellness.

00:05:49: Ja, zum Beispiel.

00:05:50: Aber es ist doch spannend, wer sich mit unseren Inhalten da wirklich auseinandersetzt.

00:05:54: Aber du hast auch recht, der Titel.

00:05:56: Du bist das Problem, das ich mir wünsche.

00:05:59: Geht auch so ein bisschen in diese Richtung.

00:06:01: Das ist doch wirklich, es ist doch so ein Hauchzart, dass so ... Du hast Probleme und du bist gerade hier im Spa-Bereich und du kannst dich nicht richtig entspannen.

00:06:09: Kein Problem.

00:06:10: Wir haben ja... Wir gehen hoch schon.

00:06:11: Denn das ist das Problem, das du dir wünschst.

00:06:14: Hey, das ist genial, Matthias.

00:06:15: Wir sind Wellness für den Kopf.

00:06:18: So können wir uns doch jetzt positionieren.

00:06:21: Ich versuch mich wieder zu drei nach neun in die Runde zu setzen in meiner Fantasie und wir antworten, nein, nein, wir sind nicht unqualifizierte Paarberater.

00:06:30: Wir sind Wellness für den Kopf.

00:06:32: Scheiß,

00:06:32: das ist auch schlecht.

00:06:33: Nee.

00:06:34: Das geht auch nicht.

00:06:35: Wir suchen weiter.

00:06:36: Ja, wir suchen weiter.

00:06:36: Gut, das war jetzt einfach mal eine Überlegung.

00:06:40: Aber schauen wir mit solchen Überlegungen, auch wenn sie scheitern, füllst du ein Intro?

00:06:44: Das finde ich wirklich beeindruckend.

00:06:45: Wenn du die keinen Notizen gemacht hast, es kommt trotzdem was.

00:06:48: Was hast

00:06:48: du überhaupt dabei?

00:06:49: Ich habe mir notiert, was uns von vielen geschickt wurde, dass Hitler wahrscheinlich eine Mikropenis hatte.

00:06:53: Okay.

00:06:55: Hast du nicht auch das Gefühl, dass das so eine deutsche Medienbesessenheit ist?

00:07:00: Ja.

00:07:01: Es

00:07:01: gibt auch so Sender, dass du das Gefühl, da läuft eigentlich rund um die Uhr, was macht Hitler gerade?

00:07:05: MTV und so.

00:07:06: Und

00:07:06: warum?

00:07:07: Also, welche Forschungsgruppe hat sich gedacht, okay, wir müssen jetzt herausfinden?

00:07:11: Hatte Hitler Mikropenis oder nicht?

00:07:13: Kann ich das so vorstellen?

00:07:15: Das ist schon ein Vorgriff aufs Thema.

00:07:16: Sie sind nicht mit der Erwartung oder mit der gezielten Suche nach der Antwort auf diese Frage dran gegangen, sondern es wurde eine alte Blutprobe.

00:07:25: Und darin dann ein Gendeffekt entdeckt, wenn man das Blutbild oder die DNA da drin genau untersucht.

00:07:31: Und darin dann wiederum die Erkenntnis, aha, dann hat er offenbar einen seltenen genetischen Fehler.

00:07:38: der eine Entwicklungsstörung in der Pubertät verursacht und in den meisten Fällen bei Männern sorgt das dann für einen Mikropenis.

00:07:44: Und du hast dich nicht näher mit dem Thema beschäftigt?

00:07:46: Ja, das ist im Ernst.

00:07:48: Das ist übrig geblieben vom Überfliegen der Slides.

00:07:51: Ich habe die Woche echt wirklich nur einmal die Nachrichten aufgemacht und sehe dann bei der Zeit die folgende Schlagzeile, warum die Welt bald untergeht und habe direkt wieder zugemacht.

00:07:59: Siehst du, wir haben eine ganze Menge, worüber wir jetzt nicht eingehend reden werden.

00:08:03: Warum die Welt bald untergeht?

00:08:04: Nein, oder?

00:08:05: Nee, ich hab... Hast du

00:08:06: viel Doku?

00:08:07: Nein, oder?

00:08:08: Haben wir beide nicht gesehen?

00:08:09: Wir wissen beide nicht, wer der Fabo ist.

00:08:10: Ich hab

00:08:10: aber einen Take dazu.

00:08:13: Das unterscheidet dich von niemandem.

00:08:15: Alle haben einen Take dazu.

00:08:17: Das

00:08:17: ist richtig gut, oder?

00:08:18: Nur

00:08:18: du hast noch nicht mal gesehen.

00:08:20: LinkedIn war voll mit Haftbefehl.

00:08:22: Und ich habe mir keine einzige Meinung durchgelesen.

00:08:25: Iris,

00:08:25: wie kommst du dann zu einer eigenen?

00:08:27: Du hast die Haftbefehl druck und nicht gesehen.

00:08:29: Hörst du dir nicht an was andere dazu sagen?

00:08:31: Was ist dein Take?

00:08:32: Ich habe

00:08:32: das Gefühl, die Leute brauchen das irgendwie gerade, dass es immer alle paar Tage ein Top-Thema gibt, an dem sich alle abarbeiten können.

00:08:41: Also das ist tatsächlich... eine Creator-Kategorie, würde ich sagen, die einfach nur sagen, ich beschäftige mich mit tagesaktuellen Themen und gebe dazu ein Statement oder eine Meinung ab.

00:08:51: Das ist ja auch die einfachste Form von Content.

00:08:53: Du hast den absoluten Meta-Take.

00:08:55: Dein Brandheißer-Take zum Brandheißen-Thema ist das andere zu jedem Brandheißen-Thema direkt im Brandheißen-Take ein.

00:09:02: Ja irgendwie schon und ich habe mir gedacht.

00:09:04: Wir müssen ein bisschen aufpassen, dass wir nicht immer alle voneinander genervt sind.

00:09:08: Weil wir zu allem was sagen müssen.

00:09:10: Ja, ich finde, da müssen wir auch wieder eine neue Kategorie mal finden,

00:09:14: ne?

00:09:15: Kategorie, wozu es keine Meinungen braucht?

00:09:18: Ja.

00:09:18: Das ist das, Iris.

00:09:19: Ich schlag dir eine neue Rubrik vor.

00:09:21: Wir machen sie.

00:09:22: Jetzt gibt's eine, übrigens an der Stelle auch nochmal die Einladung an euch.

00:09:26: Auch ihr könnt gerne was zur neuen Rubrik.

00:09:28: Wir stellen nur Fragen, was du in Richtung Zusammenhänge erkennen, verschwörungstheoretisches Geraune, aber nicht als Wahrheit in die Welt stellen.

00:09:36: Ihr könnt dazu gerne auch Sprachnachrichten schicken für die kommenden Folgen.

00:09:40: Aber dann machen wir das einmal und du willst noch eine Rubrik und noch eine Rubrik und jetzt fällt ihr zu jedem Ding.

00:09:45: sagst du, das könnte eine neue Rubrik sein.

00:09:48: Ja, aber denk doch mal nach, das ist doch richtig gut, dass wir Themen nehmen und dann sagen, warum man besser nichts dazu sagen sollte.

00:09:55: Ich mag den Widerspruch da drin tatsächlich, ja.

00:09:58: Einfach mal die Schnauze halten, ne?

00:10:00: Zu bestimmten Sachen.

00:10:02: Na gut, was hast du so ehrlich?

00:10:05: Denk darüber nach Moderatorin zu werden, das ist wirklich schön abruft.

00:10:10: Ich war auch in der Pampa, ich war im Niemandsland, so sehr im Niemandsland, dass auf dem Ortsschild nicht der Name des Ortes stand.

00:10:16: Das war ein provisorisches Ortsschild.

00:10:18: Da stand einfach nur geschlossene Ortschaft.

00:10:20: Ersatzortstafel.

00:10:21: Wie?

00:10:22: Es gibt Ersatzschilder.

00:10:23: Wusste ich auch nicht.

00:10:24: Das hat einerseits den Sinn, dass man ab da noch noch fünfzig km im Haar fahren darf.

00:10:28: Und das andere, das habe ich dann durch Zuschriften von Leuten gecheckt.

00:10:32: Denn manche haben es korrekt erkannt, wo das war.

00:10:35: Die kennen die Strecke.

00:10:36: Andere haben aber geschrieben, ist das bei mir in Feucht?

00:10:39: Ist das in Enger?

00:10:40: Und kommst du drauf?

00:10:41: Warum?

00:10:42: Es gibt auch das Dorf Ficken zum Beispiel.

00:10:45: Das sind so Ortstafeln.

00:10:46: Da finden das dann Leute witzig, das abzuschrauben oder weiß ich nicht, abzuflexen oder so, wenn das dann mal besonders fest montiert wurde, um es sich zu Hause aufzuhängen.

00:10:55: Und weil es zu oft gemacht worden ist, macht man Ersatzortschilder.

00:10:59: Ist zumindest jetzt eine Theorie, die ich habe nach allem, was ich so an Reaktionen darauf bekommen habe.

00:11:04: Das ist

00:11:05: brilliant.

00:11:05: Guck mal jetzt auch im Lufrünne, als da geklaut worden

00:11:08: ist.

00:11:08: Ersatzkunstwerk.

00:11:11: Da kannst du halt immer an die Orte, Ersatzkunstwerk, ne?

00:11:15: Ja, da ist was dran, Iris.

00:11:16: Das ist ja auch... Ich weiß es zum Beispiel nicht, ob die Original Mona Lisa hängt oder ob das ein Faximile ist.

00:11:24: Was?

00:11:24: Ja, es ist eine Kopie, Faximele heißt das, glaube ich, bei Kunstwerken.

00:11:28: Glaub ich, auch hier muss ich mich korrigieren lassen.

00:11:31: Wir sind ganz schön amateurhaft hier jetzt gerade.

00:11:34: Ja, das ist kein gutes Intro.

00:11:35: Also für alle, die neu dazugekommen sind, hört euch mal die Altenfolge an.

00:11:39: Und jetzt gehen wir ins Scheißproblem.

00:11:41: Nein,

00:11:41: du mir noch nicht.

00:11:42: Ich habe noch eine Rückmeldung zu diesen Überlegungen.

00:11:45: freiwillige soziale Haft aus der letzten Folge.

00:11:48: Hi Matthias, hi Iris.

00:11:50: Ich möchte an die Idee der FSH aus eurer letzten Folge anköpfen.

00:11:53: Ich bereite gerade eine Kunstperformance vor, mit der ich im nächsten Jahr auf Tour gehen werde.

00:11:58: Sie heißt, ein Tausend Stunden Stille.

00:12:00: Insgesamt ein Tausend Stunden werde ich dabei mit Menschen gemeinsam in Stille sitzen und einen Raum des Loslassens und des in sich hinein hören schaffen.

00:12:09: Ich hatte im vergangenen Mai eine Zeit, in der ich tief in mich hinein hören musste, um festzustellen, dass ich einiges ändern möchte.

00:12:15: Es brauchte genau diesen Abstand, den ich im Alltag sonst nicht hatte.

00:12:19: Bisher habe ich viel positives Feedback bekommen, wobei viele auch sagen, dass sie sich zwar nach Stille sehen, aber still alleine aushalten, für sie schon alleine beim Gedanken daran hart ist.

00:12:30: Falls jemand der zuhört in Budapest ist, Ende November drehe ich hier mit einem kleinen Team einen Trailer, um die Performance anschaulich und begreifbar zu machen.

00:12:39: Wer mehr erfahren möchte, schaut gerne auf meiner Website vorbei.

00:12:42: Danke euch für den tollen Podcast.

00:12:44: Und die Website von ihm habe ich natürlich in den Shownotes.

00:12:47: Das ist ja dann wirklich wörtlich genommen mit der sozialen Haft, keine Einzelhaft, sondern ich kann das verstehen, weil auch jetzt mit Blick auf das Thema der Folge heute diese Beobachtung im spirituellen, meditativen Sinne wahnsinnig schwer auszuhalten sein kann.

00:13:00: Aber gemeinsam vielleicht leichter.

00:13:01: Hast

00:13:02: du schon mal gemacht?

00:13:03: Ja, gab's im Studium.

00:13:04: Erzähl ich dir dann gleich ein Thema davon.

00:13:06: Dann

00:13:06: gehen wir erst mal zum Scheißproblem.

00:13:08: Was ist dein Scheißproblem?

00:13:12: Hallo und zwar haben wir einen DPD-Fahrer, der non-stop die Pakete nie bis zu unserer Haustür bringt, egal ob ich zu Hause bin, egal ob ich drauf warte oder nicht.

00:13:22: Er fährt viel zu schnell an unsere Straße rein.

00:13:24: Das ist das eine Problem.

00:13:25: Das andere ist, dass das immer in irgendeine offene Garage wirft, das Paket.

00:13:30: Und ich such dann immer das Paket.

00:13:32: Es liegt irgendwo in der Garage.

00:13:34: Also die Paket ist schon nach Hause, das wirft das hier raus.

00:13:36: Ich weiß langsam echt nicht mehr weiter.

00:13:37: Ich habe mich bei DPD schon beschwert.

00:13:39: Dann habe ich tatsächlich auch mal gesagt, ich habe es nicht erhalten.

00:13:43: Aber ja, hat nichts gebracht.

00:13:44: Der macht weiter damit.

00:13:45: Gerade bei großen Sachen.

00:13:47: Wäre ich echt froh, wenn er sie wenigstens bis zur Haustür bringt.

00:13:50: Und man kann bei uns sogar eigentlich bis zur Haustür fahren.

00:13:54: Und dann kann man halt auch klingeln.

00:13:55: Es gibt auch keinen Ablageort.

00:13:58: Ja, also falls ihr eine Lösung für mich habt, immerher damit.

00:14:03: Ich bin offen dafür.

00:14:04: Ich habe eine Lösung.

00:14:05: Ach so.

00:14:06: Der wirft das ja in die Garage rein, irgendwo.

00:14:09: Ja, verschiedene offenbar.

00:14:10: Sie wohnt, das irritiert mich schon in einer Straße, in der viele andere Leute ihre Garage offen stehen haben.

00:14:16: Die haben alle ihre Garage offen.

00:14:20: Ich würde beim Live-Tracking schauen, wann ist er da?

00:14:22: Und dann würde ich so als Torwart mit Handschuhen schon mal rausgehen und gucken, dass ich das abfangen kann, wenn der was wirft.

00:14:31: Das finde ich sehr gut, weil der Humor schon mit drin ist.

00:14:33: und bist du nicht so querulantin, die sich direkt beschweren will.

00:14:36: Ja, Beschweren bringt nichts.

00:14:37: Geschenke bestechen es gut, ihm klarmachen, hey, wenn du es mir an die Tür bringst, dann gibts auch mal ein Schokolädchen.

00:14:45: Oder vielleicht irgendwas anderes.

00:14:47: Das ist wirklich

00:14:47: eine Oma gefangen in einem jungen Körper.

00:14:50: Was?

00:14:50: Ein Schokolädchen.

00:14:51: Ich schenke gern den Paketboden irgendwas.

00:14:54: Ich mag das doch auch.

00:14:54: Das ist ja klasse, Iris.

00:14:55: Das war keine Kritik.

00:14:57: Die kriegen ja immer zwischendrin immer mal was von mir.

00:14:59: Na klar.

00:15:00: Ich

00:15:00: habe diese Woche einen abgefangen.

00:15:02: Aber ohne Kritik.

00:15:03: Ich habe bei der Gelegenheit mit einem Nachbarn mich angefreundet, der das selbe gemacht hat.

00:15:08: Ich habe unten vor der Tür gestanden.

00:15:10: Ja, ich mach so was normalerweise nicht und auch nicht aus Gewohnheit, weil bei mir die auch das Paket nicht richtig hoch bringen oder so.

00:15:17: Das passiert auch manchmal.

00:15:19: Nee, diesmal war's, weil ich dachte, ich krieg's gar nicht, wenn ich nicht runtergehe, weil da nicht mein Name draufstand, sondern nur Arouse.

00:15:26: Und das steht jetzt nicht auf meinem Klingelschild bei der neuen Wohnung.

00:15:29: Also bin ich runter und hab beim Livetracking halt geguckt, wann ist er da?

00:15:33: Und als ich dann draußen darstand, war dann ein anderer Typ, der hat sich suchend umgeschaut.

00:15:36: Also habe ich gesagt, sind Sie GLS?

00:15:38: War es in meinem Fall?

00:15:39: Und er so, nee, ich warte aber auch auf GLS.

00:15:42: Und dann haben wir in Schwätzchen gehalten, bis der kam.

00:15:44: Und haben uns beide aus dem Auto unser Paket abgeholt.

00:15:47: Ja, ich glaub draußen abfangen und einfach mal ein Gespräch führen, das kann helfen.

00:15:51: Vielleicht ist das die Lösung.

00:15:52: In jedem Fall kann man beim Abwarten hervorragend Observation trainieren.

00:15:57: Das Thema

00:15:58: Observations!

00:16:00: Ich will direkt mit meinem Take starten.

00:16:02: Du bist heute sehr takefreudig.

00:16:03: Ich habe

00:16:04: einen lebensverändernden Gedanken.

00:16:07: Mh.

00:16:07: Mh.

00:16:07: Mh.

00:16:07: Mach ein bisschen höheres Erwartungsmanagement.

00:16:10: Werd ich dadurch stinkreich?

00:16:11: Nee, aber du nimmst ab.

00:16:13: Pass auf.

00:16:14: Und zwar... Ja, das könnte ein Geschäftsmodell sogar werden.

00:16:19: Pass auf.

00:16:19: Wenn man viel beobachtet, viel observiert.

00:16:22: Zum Beispiel nur das Essen anstatt es zu essen.

00:16:26: Ne, pass auf.

00:16:26: Stell dir vor, du bist jetzt im Urlaub.

00:16:28: Du bist in einer... Situationen, in der du noch nie warst.

00:16:32: Du nimmst ganz viel auf, du beobachtest wahnsinnig viel.

00:16:36: Ist du dabei?

00:16:39: Wenn es ein schöner Urlaub ist, ja.

00:16:40: Nein,

00:16:41: aber nicht nur zwischendrin, was schnell ist, aber meistens hast du doch wenig Hunger.

00:16:46: Weil du so viel Energie auch noch verbrauchst.

00:16:48: Verstehe, was du meinst.

00:16:50: Weil

00:16:50: für mich ist, beobachten sehr viel Energie verbrauchen.

00:16:54: Mein Kopf rattert die ganze Zeit.

00:16:56: Ich bin total mit Details beschäftigt.

00:16:58: Ich nehme wahnsinnig viel auf.

00:17:01: Und ich hab halt festgestellt, immer wenn ich irgendwo in neuen Situationen bin oder in der neuen Gegend bin, ich nehme immer

00:17:07: ab.

00:17:08: Du nimmst so viel ab, weil du so viel aufnimmst.

00:17:10: Ich glaub

00:17:10: schon.

00:17:11: So, und jetzt überleg dir mal, das mit einer DE zu kombinieren.

00:17:14: Dass du nicht einfach nur sagst, okay, ist weniger oder halt anders oder so, sondern dass du es mit Spaß verknüpft.

00:17:21: Dass du sagst, okay,

00:17:22: heute habe ich... Guck mich statt

00:17:23: schlocken.

00:17:25: Ja, dass du... Dass du sagst, okay, heute gehe ich in einen neuen Stadtteil.

00:17:30: Ich war zum Beispiel noch nie in Berlin in Spandau.

00:17:34: Und wenn ich jetzt weiß, ich will abnehmen, dann mache ich einfach mal einen Tag in Spandau.

00:17:38: Ist das dann mit Stadtführung?

00:17:40: oder wie sieht die Leistung aus, die ich mir da kaufe?

00:17:43: Weil erstmal hast du jetzt eine Idee in die Öffentlichkeit gestellt und jeder kann die hier einfach nehmen.

00:17:49: Wie verdienst du daran, Iris?

00:17:50: Wie geschäftstüchtig bist du eigentlich?

00:17:53: Ich habe jetzt die Idee für jeden freies Open Source, für jeden freie Zufügen gestellt.

00:17:57: Aber das ist doch, finden Sie nicht auch, das ist doch so.

00:18:00: Du vielleicht kannst es dir noch patentieren lassen.

00:18:02: Gucken statt schlocken.

00:18:03: Einfach damit zum Patentabend.

00:18:07: Jeder, der das macht und dann musst du, du musst durch die Städte gehen und aktiv Ausschau halten nach Leuten, die gerade nur gucken statt schlucken und ob die auch ihre Gebühr bezahlen, weil das war deine Idee.

00:18:19: Aber ich habe diese Feststellung gemacht.

00:18:21: Beim Beobachten verlieren wir alle wahnsinnig viel Energie.

00:18:26: Du

00:18:26: hast tatsächlich sehr recht damit.

00:18:28: Also es gibt aktives und passives Beobachten und das aktive, bei dem man sehr wach ist, sehr zielgerichtet, fokussiert auf Dinge schaut, die einem auffallen.

00:18:38: Oder wenn du einfach in einer völlig neuen Situation bist, du kennst das alles noch gar nicht und musst erstmal zurechtkommen, diese Überforderung.

00:18:45: Das allerletzte, woran ich da denke, ist ein Snack.

00:18:48: Ich denke dann erstmal, okay, ich muss das irgendwie alles verarbeiten und dann sitze ich abends zitternd da, weil ich merke, ich habe wenig gegessen, ich habe viel verarbeitet und ich habe wahnsinnig viel Energie verbrennt.

00:18:58: Und siehst du, weil das so ist, habe ich in der letzten Folge angezweifelt, dass wirklich unsere Beobachtungsgabe gerade geschult wird.

00:19:06: Dadurch kamen wir darauf, in dieser Folge jetzt über Beobachtung zu sprechen.

00:19:09: Es ging um KI-generierte Videos und darum, wie schwer das wird, immer schwerer, teilweise unmöglich, sie von echten Videos zu unterscheiden.

00:19:17: Und du hast gesagt, da wird unsere Beobachtungskabe trainiert.

00:19:20: Und jetzt, weil du das sagst, es kostet so viel Energie, denke ich mir, nee.

00:19:25: Aber

00:19:25: guck mal, wir werden doch auch immer schneller.

00:19:27: Ich glaube, wir verändern uns damit derzeit.

00:19:29: Schau dir mal Filme an vor fünfzig Jahren, sechzig Jahren.

00:19:32: Die sind so langsam diese Filme.

00:19:35: Und schau dir mal heute so ein TikTok an, wie schnell das geschnitten ist und wie schnell du die ganzen Informationen erfassen kannst in diesem Video.

00:19:42: Ich bin mit Einschränkungen bei dir.

00:19:45: Es gibt auch eine neue Serie namens Pluribus.

00:19:49: Ich will sie unbedingt sehen.

00:19:50: Hast du davon gehört?

00:19:51: Das

00:19:51: ist doch die neue Serie von dem Breaking Bad Typ.

00:19:53: Genau, Vince Gilligan.

00:19:55: Und wenn du Breaking Bad gesehen hast, wie gesagt, also von Pluribus kann ich noch nicht erzählen, nur wiedergeben, was mir von anderen berichtet wird und warum ich so heiß darauf bin.

00:20:04: Das ist ein komplett anderes Erzählen.

00:20:05: Es geht in die Richtung dessen, was du meinst, wie es früher war.

00:20:08: Man braucht dafür eine andere Aufmerksamkeitsspanne.

00:20:10: Also, wenn in einer normalen Geschichte ein Gangster zum Beispiel zu dir kommt, dann beginnt die Szene damit, wie er klopft oder wie er bei dir direkt die Tür eintritt.

00:20:19: Und bei Vince Gilligan fängt es damit an, wie du morgens geweckt wirst und wie du dir erst mal einen Kaffee kochst.

00:20:25: Und das wird wirklich minutiös gezeigt, fast in Echtzeit.

00:20:28: Ich kriege einen Einblick in dein Leben, ich baue eine Beziehung zu dir auf und dann tritt der Gangster ein, macht die Tür auf.

00:20:35: Oh, ich finde

00:20:35: das ein super Beispiel mit Breaking Bad.

00:20:38: Ich habe noch einen Take zu dieser Frage.

00:20:41: Wenn du ein guter Beobachter bist, dann interpretierst du gar nicht so viel.

00:20:45: Oh, sehr gut.

00:20:47: Ja,

00:20:47: ja.

00:20:47: Und ich finde, das macht zum Beispiel den Aufbreaking Bad so genial.

00:20:50: Weil, ja, die ganzen deutschen Filme.

00:20:53: Da geht es mir immer total auf den Sack, dass ich mir was anschaue und mir wird schon währenddessen erklärt, was ich jetzt über diesen Charakter zu denken habe.

00:21:02: Und ich als Zuschauer darf gar nicht beobachten, weil alles schon hineininterpretiert und erklärt wird.

00:21:09: Und ich finde zum Beispiel Breaking Bad hat das gar nicht gemacht.

00:21:10: Das sind so ganz viele Szenen, die stehen für sich.

00:21:13: Ja.

00:21:13: Und du darfst beobachten und kannst ganz viele verschiedene Dinge hineininterpretieren.

00:21:19: Aber Vince Gilligan selber, der das geschrieben hat, der interpretiert er gar nicht.

00:21:23: die ganze Zeit so viel hinein, was wie ich meine.

00:21:25: Er

00:21:25: zeigt dir nicht.

00:21:26: Ich finde, das ist der große Unterschied.

00:21:28: Er bietet dir was an zum Gucken.

00:21:29: Und jetzt wollen wir es mal so auf den Alltag runterbrechen.

00:21:32: Ich merke das ganz stark an mir und am Job.

00:21:35: Manchmal stelle ich irgendeine Theorie auf.

00:21:38: Zum Beispiel hatte ich jetzt irgendwie neulich so die Theorie, dass die eine oder andere Zeitung in eine bestimmte Richtung geht und die Schlagzeilen nur noch aus einer bestimmten Richtung kommen.

00:21:47: Und dann habe ich mich selber dabei beobachtet, wie ich jeden Tag die Zeitung.

00:21:51: aufmache und nur noch nach bestimmten Schlagzeilen suche, damit ich in meiner Meinung in meiner Beobachtung bestätigt werde.

00:21:58: Bestätigungsfehler

00:21:59: heißt es auch.

00:22:00: Du hast eine Meinung, eine Überzeugung und dann verändert sich deine Beobachtung, sodass du deine Meinung bestätigst.

00:22:06: Und

00:22:06: ich werde schlecht.

00:22:08: Ich merke auf einmal, wie ich nicht gut beobachte, weil ich die ganze Zeit nur noch in meiner Ansicht bestätigt werden möchte, was ich da vermute zu sehen.

00:22:17: Wir können uns aber auch gar nicht dagegen wehren.

00:22:19: Es gibt einfach Sachen, wenn du die einmal gesehen hast, kannst du sie nicht mehr wieder rückgängig machen.

00:22:25: Das gilt auch fürs Hören.

00:22:26: Also wir können es jetzt hier im Podcast veranschaulichen.

00:22:29: Mit einem Sound.

00:22:29: Beispiel, was hörst du hier?

00:22:34: Boah, das ist, als ob so zwei KI-Stimmen sich miteinander unterhalten.

00:22:37: Ich verstehe auf jeden Fall gar nicht.

00:22:39: Aber du hörst Stimmen.

00:22:40: Nicht wirklich.

00:22:41: Es könnte auch irgendwie so ein Sound sein von der Verbindung, die nicht funktioniert.

00:22:46: Irgendwas alienhaftes auf jeden Fall.

00:22:48: Wenn ihr es nicht kennt, wird es euch ähnlich gehen, wie ihr es gerade spielt, ein zweites Mal ein.

00:22:54: Ihr könnt euch noch mal richtig Mühe geben, rauszuhören, was hier gesagt wird.

00:23:00: Was verstanden?

00:23:01: Nee.

00:23:02: So, und jetzt kommt's.

00:23:03: Wenn ich jetzt dazu einspiele, was das Original ist, unverzerrt, unbearbeitet, dann kannst du danach nur noch ... Das Hören.

00:23:10: Du kannst es nicht mehr rückgängig machen.

00:23:12: Das hier wäre das Original.

00:23:16: Jetzt?

00:23:16: Ich spiele dreimal wieder das komische Audio-File ein.

00:23:20: Du wirst es immer hören können.

00:23:21: Versuch mal, wieder gibberish zu hören.

00:23:31: Krass, ich höre das wirklich jetzt die ganze Zeit so.

00:23:34: Wenn du einmal so eine Brille, so ein Filter hast bei der Beobachtung, du kannst dich kaum dagegen wehren, immer dadurch dann zu gucken.

00:23:42: Wir haben das damals im Studium gelernt, auch visuell.

00:23:45: Da ging es dann darum, das kennen ganz viele von euch wahrscheinlich, das Beispiel, da gibt es so Basketballspieler.

00:23:50: Oh, das Video ist uns auch, das ist im offenen Google Doc gelandet.

00:23:52: Ja,

00:23:53: ich habe es auch im Studium gehabt.

00:23:55: Warte,

00:23:55: bevor du spoilerst, das ist in den Show Notes, es ist auch ein Experiment.

00:24:00: Und wenn ihr es machen wollt, dann müsst ihr hier kurz Pause machen, denn wenn ihr es sonst jetzt sagt, was da passiert, funktioniert es nicht mehr, dann habt ihr es schon gesehen.

00:24:08: Ich gehe aber davon aus, dass achtzig Prozent von euch das schon mal gesehen haben.

00:24:11: Das gehört zu den ältesten Phänomenen im Internet.

00:24:13: Spielen

00:24:14: Leute im schwarzen und im weißen Outfit und man soll die Pässe zählen, die

00:24:19: nur die Leute mit weißem Outfit sich hin und her spielen.

00:24:22: Genau.

00:24:23: Und dann ist man halt ganz stolz, wenn man das gezählt hat und man denkt, man liegt richtig.

00:24:27: Und dann schaut man sich das Video nochmals an und glaubt, okay, jetzt wird mir gezeigt, wie oft der Pass hin und her ging.

00:24:33: Aber die Frage wird auch gestellt.

00:24:35: Hast du auch den schwarzen tanzenen Gorilla gesehen?

00:24:38: Und nein, hat beim ersten Versuch niemand.

00:24:41: Ja, ich habe es damals auch nicht gesehen.

00:24:43: Und da, als wir das im Studium hatten, ging es eigentlich genau darum, die Beobachtungsgabe zu schärfen.

00:24:49: Und dass es viele Dinge gibt, die so offensichtlich sind.

00:24:52: Und dass sie an uns vorbeigehen, dass wir das nicht sehen.

00:24:55: Hast

00:24:55: du das dann mal gemacht, dass du jemand anderem das Video zum ersten Mal gezeigt hast?

00:24:59: Ja.

00:24:59: Und du saßt daneben.

00:25:01: Weil ich sehe es ja jetzt immer, auch Jahre später.

00:25:04: Ich

00:25:04: habe es gerade letztens erst gemacht.

00:25:05: Den Kindern meiner Freundin gezeigt.

00:25:08: Und die haben es nicht gesehen.

00:25:09: Und ich sitze daneben und sehe halt den tanzenen Gorilla und denke mir, das sehen die doch jetzt bestimmt, oder?

00:25:14: Das sind Kinder, die gucken noch voll.

00:25:16: Die kriegen noch alles mit.

00:25:17: Nein, nicht gesehen.

00:25:19: Und dann denken die auch erst mal... Das war vorher nicht.

00:25:21: Das ist bestimmt nicht vorher in dem Video gegangen, springst du zurück.

00:25:23: So war ich auch.

00:25:24: Ja, ich auch.

00:25:25: Und genau wie du sagst, Jahre später noch, geht dein Blick sofort wieder zum Tanzen im Gorilla, wenn du es schon kennst.

00:25:32: Es hat einmal Klick gemacht und deine Beobachtung ist für immer darauf, jetzt dann... trainiert.

00:25:37: Du musst wirklich komplett am Nesi haben, damit das Ganze wieder von vorne funktioniert.

00:25:40: Sag mal, geht das dir auch so?

00:25:42: Ich habe das seit dem Studium.

00:25:43: Da ging es immer um das Thema Beobachten, dass du durch die Welt läufst und dir die Sachen ganz genau anschaust.

00:25:49: Im Schauspielstudium auch erzähle ich dann gleich, ja.

00:25:52: Nicht, dass ich jetzt paranoid bin, aber ich merke auch, besonders seit der Selbstständigkeit, ich habe immer Angst, etwas nicht zu sehen.

00:26:00: Ich habe immer Angst, dass ich gerade nicht einen Blick für etwas habe.

00:26:03: Weil,

00:26:04: was würde dann passieren?

00:26:05: Hast du was Konkretes im Kopf?

00:26:06: Ja, dass ich halt jetzt wie zum Beispiel den Tanzenden Gorilla nicht sehe.

00:26:13: Wie oft hast du den Tanzenden Gorilla im Raum und du siehst den nicht?

00:26:16: Ach Iris, das ist ein

00:26:17: gutes Bild, ja.

00:26:19: Weil davon geht irgendwie eine Bedrohung aus.

00:26:20: Es ist was, das uns nicht in unsere Alltagsroutine passt.

00:26:24: Der Tanzende Gorilla ist theoretisch eine Gefahr, ja.

00:26:27: Ja,

00:26:27: weißt du, wenn ich die ganze Zeit zum Beispiel nur in meinen Ansichten bestätigt werden möchte.

00:26:31: Ey, das hab ich echt auch in der Selbstständigkeit gelernt, dass ich dann von bestimmten Leuten so eine Meinung hatte.

00:26:38: Und mir gedacht hab, das ist jetzt bestimmt so und so.

00:26:40: Ich hab dann die gar nicht richtig beobachtet.

00:26:43: Ich hab gar nicht richtig hingeschaut.

00:26:45: Und dann war eigentlich mehr oder weniger dieser tanzende Gorilla im Raum.

00:26:49: Und ich hab das nicht bemerkt.

00:26:52: Überhaupt nicht.

00:26:53: Es geht jetzt nicht nur um die Bedrohung, sondern es geht auch um was Schönes, weißt du?

00:26:57: Also es kann auch jetzt ein Gorilla mit nem Labdance-Seil oder so, weißt du?

00:27:00: Davon

00:27:02: würde ich mich sehr viel

00:27:03: bedroht.

00:27:08: Ich muss so viel darüber nachdenken, mit welchem Blick wir durch diese Welt gehen.

00:27:14: Manchmal sitze ich da und gucke mir andere Leute an, denke mir.

00:27:18: Beobachtet ihr eigentlich?

00:27:20: Schade, dass Sie nicht zurückgucken.

00:27:21: Wir haben auch eine Sprachnachricht.

00:27:22: Hallo, hier ist Marion.

00:27:23: Ich schick euch auch meine Sprachnachricht für eure nächsten Podcast, weil ich das Thema Couple of Observations total toll finde.

00:27:29: Ich hoffe, ich werde nicht zu lang.

00:27:31: Also ich beobachte in öffentlichen Verkehrsmitteln total gerne Leute.

00:27:37: Also ich gucke gerne Leute.

00:27:38: Und ich beobachte dabei, dass das ganz wenige ebenfalls machen.

00:27:43: Also wahrscheinlich liegt das darin, weil alle auf ihre Telefone gucken und da Sachen beobachten.

00:27:49: Aber so dieses, wer sitzt denn hier noch so mit mir in der Straßenbahn oder so, findet so gut wie gar nicht statt.

00:27:56: Also man guckt vielleicht auch noch aus dem Fenster, aber das mache ich auch.

00:27:59: Aber so Leute gucken, beobachten mitunter auch, finde ich total interessant.

00:28:04: Das war's.

00:28:06: Tschüss.

00:28:06: Das war Marion Brasch.

00:28:08: Ich habe mich so gefreut, als ich vorhin im Eingang in den Nachrichten gesehen habe, dass sie uns was geschickt hat zur Folge.

00:28:13: Ich glaube, dass manche ihre Stimme erkannt haben.

00:28:15: Ja.

00:28:16: Aus dem Radio.

00:28:17: Ja.

00:28:17: Marion ist klasse.

00:28:18: Wir müssen irgendwann mal über sie auch eine Folge machen.

00:28:20: Oder mit ihr.

00:28:21: Oder mit ihr, weil es ist... Leute googelt mal ihren Namen.

00:28:25: Das haben wir schon mal in irgendeiner Folge gesagt.

00:28:27: Ich finde an Marion so viele spannend.

00:28:29: An Marion kann man so viel beobachten.

00:28:30: Ja.

00:28:31: Erstens, sie hat eine krasse Beobachtungsgabe.

00:28:34: Das merkt man sofort, wenn man mit ihren Interaktionen ist.

00:28:37: Ja.

00:28:37: Sie kann irgendwie ganz anders auf Inhalte eingehen.

00:28:41: Sehr spezifisch.

00:28:42: Und sie muss sich nicht die ganze Zeit präsentieren.

00:28:45: Ja, stimmt.

00:28:45: Sondern sie ist wirklich mit ihrem Gegenüber beschäftigt.

00:28:48: Lest auch ihre Bücher?

00:28:50: Wobei, dann kommt ihr vielleicht auf die Idee, ah, okay, so viel DDR-Hintergrund.

00:28:53: Na klar, beobachtet ihr die Luft?

00:28:59: Nein.

00:28:59: Das ist jetzt auch gerade einfach nur so.

00:29:00: ein Stichwort, das mir einfällt, weil ich mich im Vorfeld so viel mit Observationen im Beschattungskontext und auch mit Verhörmethoden und operativer Psychologie, so was das Wort beschäftigt habe, wie das in der DDR gemacht wurde.

00:29:12: Und?

00:29:13: Ich habe

00:29:13: eine Folge eigentlich, muss man die im Ganzen sich auch anhören, wenn man da voll tief eintauchen will.

00:29:18: Die kommt in die Show notes.

00:29:19: SWR zwei wissen so mit Archivmaterial, also wie die Lehrbänder aufgenommen haben zum Weitergeben der Techniken, wie man das macht.

00:29:27: Das ist wahrscheinlich heute alles überholt.

00:29:30: Aber das Grundprinzip bleibt das Gleiche.

00:29:33: Und das ist der Grund, warum ich wohl bei der Überleitung ins Thema gesagt habe, dieses geduldige Abwarten.

00:29:38: Das ist eigentlich der wichtigste Schlüssel zum professionellen Beschatten und Beobachten.

00:29:44: Es ist nicht wie in den meisten Filmen, mit Adrenalin, mit Verfolgungsjagd.

00:29:49: Heute geht die Beschattung los und dann bist du direkt draußen.

00:29:52: Ich habe einen Satz gehört in einem YouTube Video, wo es auch um Beschattungsmethoden geht und um Observation.

00:29:57: Der erste Tag der Beobachtung im Feld ist meistens der fünfte Tag der Arbeit.

00:30:02: Die vier Tage davor, gerade in heutigen Zeiten, sind digital online.

00:30:07: Du checkst erst mal die Routine.

00:30:09: Wann ist der Mensch, den ich beschatten will, wo?

00:30:12: Und dann bist du bereits dort.

00:30:13: Ich kenne eine Person, die das auch gelernt hat, wird umobservieren, professionell.

00:30:18: Ich weiß auch wer, ja.

00:30:19: Der hatte mir einen Satz jetzt zur Folge gesagt, der hat ganz schön in mir gearbeitet und zwar folgendes.

00:30:25: Am einfachsten sind die Leute zu lesen, die zu allem Bemerkungen machen, am schwierigsten die, die alles bemerken.

00:30:33: Oh ja.

00:30:33: Das ist gut, oder?

00:30:34: Das

00:30:34: ist richtig.

00:30:35: Das ist dein neuer Rubrikvorschlag von vorhin.

00:30:37: Erstmal schon auch zu halten.

00:30:38: Erstmal dir gucken.

00:30:40: Das macht dich selber nicht so leicht lesbar, manipulierbar.

00:30:44: Ich meine, wenn du komplett schweigst und nur guckst, dann bist du auch wieder nicht vertrauenswürdig.

00:30:49: Sind dir nicht auch Leute so spekti, nur gucken, nur beobachten?

00:30:51: Ja, schon.

00:30:52: Und was ich immer ein bisschen schwierig finde, wenn man sofort ganz viel hineininterpretiert.

00:30:58: Also jemand tätigt z.B.

00:30:59: irgendeine Aussage und dann heißt sofort, okay, Du bist so und so oder ich habe das und das im Gesicht gesehen und dann ganz viel interpretiert wird.

00:31:08: Ja.

00:31:09: Und mir sagt das auch ein bisschen was über eine Kompetenz von der beobachtenden Person aus.

00:31:13: Also wenn jemand sich so ein bisschen länger Zeit lässt, länger beobachtet, verschiedene Blickwinkel zulässt.

00:31:20: Glaubst du du wärst gut darin, Verhöre zu machen?

00:31:22: Nee.

00:31:23: Ich komme darauf, weil das eben geraten wird in diesen leer Tonbändern aus der DDR.

00:31:29: Wenn man jemanden verhört, und zwar als Spitzel, also die Person soll darüber erzählen, wen sie in ihrer Nachbarschaft so beobachtet hat, ob das verdächtige Vorgänge sind, dann soll die Person eben nicht selber interpretieren.

00:31:44: Also du wirst dazu angehalten, immer rein zu grätschen und zu stoppen und zu sagen, nee, nee, nee, sagen sie mir nicht, was sie denken.

00:31:50: wie die Person drauf ist.

00:31:52: Sagen Sie mir nicht Ihre Interpretationen.

00:31:54: Also Fragen, die mehr auf der Wahrnehmungsstrecke laufen, nicht auf der Denkstrecke.

00:31:59: Und da bin ich zum Beispiel super schlecht dran.

00:32:01: Du

00:32:01: gehst direkt in die Interpretation.

00:32:03: Ja, ich kritisiere mich ja eigentlich gerade selbst übrigens, weil ich ganz oft sofort eine Sache interpretiere.

00:32:10: Ich übe das ganz stark.

00:32:12: davon weiter zurückzugehen und wirklich nur mal zu beobachten.

00:32:15: Aber du liegst ja auch oft richtig.

00:32:17: Also ich... Nein,

00:32:18: nicht wirklich.

00:32:19: Ich liege da richtig, was ich auch sehen will.

00:32:21: Ist

00:32:22: das dein Ernst?

00:32:23: Fängst du jetzt an mit Selbstkritik, wo wir getrennt wohnen?

00:32:27: Jetzt sagst du das über dich, dass du oft nur siehst, was du sehen willst.

00:32:30: Manchmal braucht man Abstand, Matthias.

00:32:33: Dass man irgendwie ein bisschen über sich nachdenkt.

00:32:36: Wie oft habe ich

00:32:36: das denn gesagt, Iris?

00:32:38: Wenn du mir gesagt hast, was du bei mir siehst.

00:32:40: Und wahrnimmst.

00:32:40: Ich habe

00:32:41: ja recht gehabt bei dir.

00:32:42: Ich

00:32:44: habe

00:32:44: mich gewundert, woher kommt die Selbstkritik gerade.

00:32:45: Jetzt ist sie wieder weg.

00:32:47: Ich habe eine Sprachnacht von jemandem, wo ich mir denke, was er über sich selbst sagt, so würde ich auch über mich reden.

00:32:56: Moin ihr zwei, ich absolviere alles und jeden.

00:33:00: Und es ist ein Fluch und Segen zugleich, weil ich würde sagen, ich bin relativ gut darin, Leute relativ schnell zu durchschauen, wenn sie sich irgendwie... falsch präsentieren oder unauthentisch.

00:33:12: Und unehrlich, würde ich sagen, ich brauche dann nicht viel Zeit.

00:33:16: Ich muss meist Menschen nur einmal treffen, um sie sehr gut einschätzen zu können.

00:33:20: Und Gleiches gilt auch für Personen des öffentlichen Lebens.

00:33:24: Irgendwie habe ich einen Riecher dafür, wenn Leute irgendwie sich komplett anders darstellen, als sie wirklich sind und so weiter.

00:33:31: Also wenn das irgendjemand Dreck anstecken hat oder so was von Influencern oder so weiß ich zum Beispiel, rieche ich irgendwie schon Zehn Malen gegen den Wind, irgendwie ein paar Monate vor dem ersten Shitstorm oder so, weiß ich meistens schon okay, mit dem stimmt irgendwas nicht oder mit der.

00:33:48: Generell interessiert mich bei allen Leuten, mit denen ich irgendwie zu tun habe, deren Vorgeschichte und so.

00:33:54: Ich bin immer sehr interessiert, ob meine Beobachtung zu meinen Annahmen und zu dem, was sie mir dann erzählen in persönlichen Gesprächen irgendwie, ob das alles zusammenpasst.

00:34:05: Ich finde das immer sehr spannend herauszufinden.

00:34:07: kommt mir auch ein bisschen gelegen als angehender Sozialarbeiter und ich arbeite mit Jugendlichen in der aufsuchenden Jugendarbeit.

00:34:14: Ich

00:34:14: kenne das so gut.

00:34:15: Ich habe eine Theorie und ich will sie irgendwie bestätigt sehen oder ich will zumindest herausfinden, könnte ich mit meinen Annahmen richtig liegen.

00:34:23: Das ist ja auch eine mögliche Strategie, damit umzugehen, dass du eigentlich schon während du beobachtest, so viel interpretierst.

00:34:29: Und darin deine Fantasieschulds oder deine Kombinationsfähigkeit.

00:34:34: Was bedeutet das da, was ich da sehe?

00:34:36: Und sofort abgleichen.

00:34:37: Ah nee, stimmt wohl doch nicht, weil jetzt kommt was, das dem komplett widerspricht.

00:34:41: Das ist ein sehr aktives und sehr wieder energiezehrendes Beobachten.

00:34:46: Und ich bin zu faul dafür.

00:34:47: Meine Herangehensweise ist tatsächlich anders.

00:34:50: Ich schaue meistens passiv beim Beobachten und halte mich sehr, dass ich mich viel mit Theorien, was das bedeutet, zurückhalte.

00:34:59: Also ich bremse mich nicht aktiv.

00:35:01: sondern mein Kopf liefert mir auch nicht so viel.

00:35:04: Also du würdest sagen, du bist ein Fauler Beobachter.

00:35:07: Ja,

00:35:07: ich habe Folgendes Prinzip.

00:35:08: Ich schaue eher Faul, also ich nehme ganz viel auf und war, aber Faul heißt dabei rattet es in mir nicht, was das denn zu bedeuten hat.

00:35:18: Und ab und zu kriege ich Hinweise, zum Beispiel von jemandem wie dir, die die komplett gegenteilige Strategie hat und sofort interpretiert und Theorien parat hat, Hinweise... was clever ist, worauf man achten könnte, was etwas bedeutet.

00:35:31: Ich mache ein Beispiel, der Satz von dir, der ganz früh kam, als ich dich kennengelernt habe.

00:35:35: Da hast du gesagt, oft ist wichtiger nicht was jemand sagt, sondern wann.

00:35:40: Dieser Schlüssel, der geht bei mir passiv mit rein ins Beobachten.

00:35:44: Das heißt, ich sitze dann nicht angespannt, da ich lerne jemanden neu kennen und bin sofort okay, mal gucken was er als erstes sagt und als zweites und als drittes und was bedeutet das, sondern es arbeitet einfach in meinem Kopf.

00:35:56: Aber das ist bei mir auch so, die Sachen arbeiten einfach kreuz und quer in meinem Kopf.

00:36:00: Ja, aber du rechnest dabei, was kann das bedeuten?

00:36:03: Ja.

00:36:05: Ich kann einfach meinen Kopf oft nicht so gut ausstellen.

00:36:08: Ja.

00:36:09: Und dann habe ich jetzt auch gemerkt, es klingt so bescheuert.

00:36:12: Es hat jetzt ganz viel mit der Arbeit zu tun.

00:36:13: Ich will eine gute Strategien sein.

00:36:15: Und ich kann keine gute Strategien sein, wenn ich jedes Mal das nicht übe.

00:36:20: Also ich muss üben, wirklich Dinge einfach so zu beobachten.

00:36:24: Und ich finde, das können wir auch super gut in unser Leben so übertragen.

00:36:27: Dafür ist Beobachtung doch da, Iris.

00:36:30: Wenn du sagst, du brauchst es für die Strategie beruflich, um gute Vorhersagen zu machen.

00:36:35: Dafür ist es da.

00:36:36: Ich war die Woche hier in diesem Kloster.

00:36:38: Und da gab es ein richtig tolles Restaurant.

00:36:40: Und dann hab ich... Was war das für ein ganz

00:36:43: seltsames Bild von diesem

00:36:44: Kloster?

00:36:46: Das war so ein Gebiet, wo ich da war.

00:36:47: Auf jeden Fall.

00:36:48: In Spar gab's dann nicht.

00:36:49: Das war vorhin ein T-Ren-Sprung.

00:36:51: Ich hab so einen Puff.

00:36:53: Ich will nur wissen, was

00:36:53: es da alles gab.

00:36:55: Es war einfach auch schön, obwohl es so ... Manchmal denk ich mir, Mensch, die Mädchen-Schule und alles Christliche und so weiter.

00:37:00: Ich hab oft auch im Podcast gegengeschossen.

00:37:03: Aber ich muss es auch betonen, wenn die Dinge schön sind.

00:37:05: Es war schön.

00:37:06: Es war toll.

00:37:07: Auf jeden Fall.

00:37:08: Ich war an diesem Restaurant.

00:37:09: Geiles Essen.

00:37:10: Und dann hab ich mir so gedacht, wenn du und ich jetzt Ideen ausdenken würden.

00:37:15: in diesem Restaurant.

00:37:17: Was von unseren Ideen hätte dort funktioniert?

00:37:20: Wer z.B.

00:37:21: Shitmoves hier bei diesen Leuten hätte das Anklang gefunden.

00:37:25: Auf gar keinen Fall.

00:37:26: Als wir Shitmoves geschrieben haben, waren wir total in unserer Berliner Bubble, in einer bestimmten Medienbubble.

00:37:34: Und

00:37:34: in der Community hier.

00:37:35: In der Community.

00:37:37: Und nicht, dass wir jetzt nur eine bestimmte Lebensrealität haben, sondern... Wir haben uns wirklich sehr mit den Themen beschäftigt, die für uns gut sind, aber ich... Ja, wir haben

00:37:46: es quasi für uns selbst geschrieben.

00:37:48: Ja, genau.

00:37:48: Und ich habe aber damals, als wir es geschrieben haben, habe ich noch geglaubt, wir hätten einen viel weiteren Blick.

00:37:55: Eine breite Zielgruppe, ganz breit, alle möglichen.

00:37:57: Ja, ganz breit.

00:37:58: Und dann sitze ich aber da in diesem Restaurant und merke jetzt, nach drei, vier Jahren... Da musst du ganz anders rangehen, hier die Leute, die denken so und so und wirklich richtig beobachten und nicht sofort alles so interpretieren jetzt die Leute denken so und so, sondern wirklich, ich habe mir Notizen gemacht, wie die Leute essen, was sie anhaben für Kleidung.

00:38:19: Warst du auf der Suche nach was Bestimmtem oder hast du dir Notizen gemacht?

00:38:23: Hast du wirklich sie schriftlich gemacht?

00:38:24: Zum bisschen ja, so für mich.

00:38:26: Und hast du dabei einfach alles gesammelt, was dir zufällig irgendwie ins Auge gesprungen ist?

00:38:31: Ja, aber

00:38:31: ich habe jetzt überlegt, ich möchte einfach mal das jetzt mal üben, dass ich an einem Alexanderplatz sitze, dass ich an solchen Orten sitze und dann die Menschen auf mich wirken lasse.

00:38:42: Und interpretationsfrei?

00:38:43: Erstmal und dann gucke... Wenn wir jetzt Ideen machen, würde das bei diesen Menschen funktionieren, würde das bei diesen Menschen funktionieren.

00:38:50: Das ist jetzt sehr aus einer Werberbrille.

00:38:52: Naja,

00:38:53: oder Schauspielbrille.

00:38:54: Ich habe das ja angekündigt, dass ich davon erzähle.

00:38:55: Das ist nämlich das Schwierige im Studium, dass du das am Anfang erst mal lernst.

00:39:00: Du sollst anderen zuschauen, wie sie etwas auf der Bühne machen und anschließend beschreiben.

00:39:06: Und niemand kriegt es hin, wirklich nur zu beschreiben, was getan wurde.

00:39:11: Alle sind sofort damit beschäftigt, was das bedeutet.

00:39:14: Was da gespielt wurde innerlich, was für Vorgänge.

00:39:16: Spannend, ja.

00:39:17: Das musst du so trainieren, dass du das erst mal ablegst.

00:39:21: Es gibt den Cooleshoff-Effekt.

00:39:23: Kennst du den auch aus dem Studium?

00:39:25: Wenn ich es dir beschreibe, bestimmt.

00:39:26: Das ist einfach, ihr werdet es in den Show notes finden, das Video dazu.

00:39:30: Ein Gesicht von einem Mann gegen geschnitten.

00:39:34: Und dann immer zu anderen Sachen gegen geschnitten.

00:39:36: Richtig.

00:39:36: Und wir interpretieren das Gesicht anders.

00:39:38: Richtig, ganz genau.

00:39:39: Also... Das klassische Experiment ist noch schwarz-weiß, von Lev Kulischov, nachdem es ist benannt.

00:39:44: Er zeigt diesen Mann und im Gegenschnitt ist ein Teller Suppe.

00:39:47: Und die Leute, denen er zeigt, die sollen beschreiben, was sie sehen.

00:39:50: Und sie sagen, ich seh einen hungrigen Mann.

00:39:52: In einem anderen Film schneidet er dagegen ein totes Kind in einem Sarg.

00:39:56: Und die Leute sagen, ich seh einen trauernden Mann.

00:39:58: Oder eben eine schöne Frau im Gegenschnitt und die sagen, ich seh einen notgeheimen Mann.

00:40:03: Und das ist immer dieselbe Szene natürlich, er guckt immer neutral, aber man interpretiert alles in seinen Blick hinein, nur aufgrund des Kontextes.

00:40:10: Genau das hat mich so lange beschäftigt.

00:40:14: Als ich das irgendwann mal gesehen habe und verstanden habe, habe ich mir immer gedacht, krass, unser Wirken hat immer mit dem Kontext zu tun, also mit welchen Leuten umgebe ich mich gerade, mit welchen Inhalten fasse ich mich gerade auseinander?

00:40:27: und mir macht das manchmal voll viel Druck.

00:40:29: Wenn wir über neuen Content nachdenken oder wenn es irgendwie auch jetzt so die ganze drei nach neuen Geschichte und so, wo jetzt eigentlich alles in Ordnung ist.

00:40:37: Ich weiß, ich will ja nicht jedes Mal drauf zurückkommen.

00:40:39: Aber mir macht das so viel Druck, weil mein Gehirn sprengt das Ganze.

00:40:43: Also, weißt du so, weil ich die ganze Zeit darüber dann nachdenke, okay, was könnte Schlimmes passieren?

00:40:49: Weißt

00:40:49: du was ich meine?

00:40:50: Wo ist der Tanz in der Affe?

00:40:51: Ja, genau.

00:40:53: Genau.

00:40:53: Alles hat mit dem Kontext zu tun, wie du, wie jetzt in diesem Video Beispiel, was du hast, wie unser Gesicht gegen geschnitten wird.

00:41:00: Ja.

00:41:01: Und guck mal, da bist du beschäftigt, damit beobachtet zu werden und interpretiert zu werden.

00:41:06: Ich habe das Ganze auch als Beobachter auch eine Überforderung, auch mit den Worten, das sprengt meinen Fassungsvermögen, meinen Kopf.

00:41:13: Ich komme nicht mehr klar.

00:41:15: Also dieses Video zu den Observationsmethoden.

00:41:18: dass ich euch verlinke, wenn du von wirklich Profis beobachtet wirst, beschattet wirst und du siehst sie, du nimmst sie mal wahr, du siehst ein Auto und da drin sitzt jemand und der fotografiert dich oder irgendwas und du gehst hin und sagst, ich check das, hauen sie ab, die Person fährt weg, dann war das Absicht, dann hat man dir das Gefühl geben wollen, dass du einen Erfolg hattest.

00:41:41: Tatsächlich wirst du dabei aber noch... viel geschickter, beobachtet.

00:41:44: oder in der Zeit, in der du raus und zum Auto gehst, werden Wanzen in deinem Haus angebracht oder irgendwie sowas.

00:41:50: Es ist Absicht, Ablenkung und so, wenn du ... die Beobachtung vermeintlich entdeckst.

00:41:57: Die Person, die ich kenne, die schon auch schon observiert hat.

00:42:01: Wir haben uns mal in Köln am Hauptbahnhof getroffen.

00:42:03: Der stand die ganze Zeit schon da und hat mich gesehen.

00:42:07: Aber du umgekehrt nicht.

00:42:08: Ich hab ihn nicht gesehen.

00:42:09: Und das ist das, worauf ich hinaus will.

00:42:11: Und der

00:42:11: stand nicht in irgendeiner Ecke.

00:42:13: Weißt du, was der war?

00:42:14: Der war der tanzende Gorilla in der Mitte.

00:42:17: Der stand in der Menschenmasse, in der Mitte, hat sich an so eine Schlange gestellt.

00:42:21: Und ich hab die ganze Zeit gedacht, ja, wo ist er denn?

00:42:23: Ich hab in den Ecken geguckt hier und da.

00:42:25: Und er stand da schon die ganze Zeit.

00:42:27: Ich hab den nicht gesehen.

00:42:29: Und hat er den Blick auf dich gerichtet?

00:42:32: Das

00:42:32: weiß ich gar nicht, was er gemacht hat.

00:42:34: Mir war das dann auch irgendwie egal, weil ich mir gedacht, das kann da nicht sein, dass ich das nicht sehe, weil ich halte mich ja für eine außerordentlich gute Beobachterin.

00:42:42: Und das ist so schlimm, wenn ich dann wieder denke, immer wenn ich glaube, ich bin in etwas gut, wieder nicht gut.

00:42:49: Naja,

00:42:50: es ist eine der Sachen, ein Skill, in dem du nicht besser wirst, in dem du dir einredest, du wärst gut darin.

00:42:56: Du bist einfach so gut darin, wie du's bist.

00:42:59: Du musst das selber gar nicht bewerten.

00:43:00: Damit kannst du schon anfangen zu üben, das Bewerten wegzulassen.

00:43:03: Ja, stimmt.

00:43:04: Und warum ich sage, dass auch mein Kopf gesprengt wird beim aktiven Beobachten, ist, dass ich immer das Gefühl habe, ich kriege eh nicht genug mit und nicht das Wesentliche.

00:43:13: Also jetzt auch mit Blick auf die Welt.

00:43:15: Nachrichten zu verfolgen im November, ist für mich eine pure Überforderung, weil man sich dann auch dabei automatisch Gedanken darüber macht, was hängt womit zusammen, wer hat welche Interessen und was ist eindeutig ein Ablenkungsmanöver von dem eigentlich viel wichtigeren und so.

00:43:35: Ich komme nicht klar, ich komme nicht mehr mit.

00:43:36: Ja, wir wollen auch die ganze Zeit irgendwelche Muster erklären.

00:43:39: Also ich will das immer.

00:43:40: Ja, ja, ich auch.

00:43:40: Und wir werden immer gucken, okay, wie kann ich mich da durchnavigieren.

00:43:44: Aber ich finde es auch super schwierig.

00:43:46: Das ist auch ein Grund, warum ich bei vielen Sachen zumindest in der Öffentlichkeit sage, okay, weiß ich nicht, was ich da zu sagen.

00:43:52: So ist es sehr, sehr schwierig.

00:43:53: Ja.

00:43:54: Und es ist, wie du sagst, wie wir an Beobachtung rangehen, hat ganz viel mit frühen Prägungen zu tun.

00:44:00: Da haben wir auch eine sehr starke Sprachnachricht dazu bekommen.

00:44:03: Ich bin mal ein.

00:44:04: Hi heim,

00:44:04: ich habe dadurch, dass ich aus einem Elternhaus komme.

00:44:08: was für mich als Kind ziemlich unsicher war, viel Alkohol, viel Gewalt, habe ich eine so genannte Hypervigilanz entwickelt.

00:44:15: Und zwar beschreibt das einfach nur, dass ich, egal in was für Räume, ich komme immer alles abchecke.

00:44:21: Also ich bin einfach, ohne das zu wollen, in so einer ständigen Alarmbereitschaft und ich observiere, ich observe Leute, ich observe Räume.

00:44:32: Ich gucke immer oder muss mich immer versichern, ob ich sicher bin.

00:44:37: Das ist mir eigentlich erst aufgefallen, dass ich das habe, als ich erwachsen wurde und gemerkt habe, dass andere das nicht machen.

00:44:44: Also dadurch, dass ich ständig beobachte, wer, wo, wie, was, mit wem, kann ich ziemlich genau voraus sagen, okay, das passiert jetzt gleich.

00:44:52: oder hier passiert jetzt gleich, ich bin sowohl bei mir als auch bei allen anderen im Raum.

00:44:57: ständig wachsam und ständig aufmerksam.

00:44:59: Und ich kriege auch immer alles mit.

00:45:00: Und hab dann irgendwie mir immer gedacht, hey, warum kriegen andere das denn nicht mit?

00:45:04: Bis ich irgendwann mal in der Therapie genau das gesagt bekommen habe.

00:45:09: Also dieses Lesen von Stimmungen, Lesen von feinsten Körper-Signalen.

00:45:17: Das passiert ganz, ganz automatisch.

00:45:20: Und es ist anstrengend.

00:45:21: Das ist echt anstrengend, weil dadurch mein Nervensystem auch irgendwie nie so richtig zur Ruhe kommt.

00:45:27: Das ist so spannend, ich habe da schon so viel drüber gelesen.

00:45:30: Über Hypervigilanz.

00:45:31: Ja, das anscheinend sich da auch wirklich das Gehirn in der Struktur verändert.

00:45:36: Wenn du von klein auf so groß wirst, wie sie es halt jetzt erzählt.

00:45:41: Ich glaube, da werden sich auch ganz viel aus der Community, das ist glaube ich kein Geheimnis, dass es halt auch uns viele hören, die vielleicht nicht die beste Kindheit hatten.

00:45:50: Da werden sich viele wieder drin erkennen können.

00:45:52: Glaub ich auch.

00:45:54: Du?

00:45:55: Ich wurde so geliebt.

00:45:57: Meine Mutter hat mich so geliebt.

00:45:59: Und ich hatte, ich finde, das ist immer was anderes, wenn du Eltern hattest, wo jetzt zum Beispiel jemand Alkohol krank war.

00:46:07: Und da wirklich Gefahrensituationen waren, wo du nicht wusstest, was passiert jetzt.

00:46:13: Das war bei mir nicht der Fall.

00:46:15: Ich bin zwar auch in vielen Gefahrensituationen gewesen, als ich klein war.

00:46:19: Es hat aber weniger mit meiner Familie zu tun gehabt.

00:46:21: Und ich glaube ... Da hab ich einen riesen Glück, dass ich ganz viel Liebe erfahren hab.

00:46:26: Unberechenbarkeit ist halt ein Riesenfaktor.

00:46:28: Ich

00:46:28: glaube, das ist es, ne?

00:46:29: So eine Unberechenbarkeit, dann eine gewisse Kälte immer herausfinden müssen, mach ich jetzt etwas falsch,

00:46:36: bekomme

00:46:36: ich eine Strafe.

00:46:38: Und das muss da als Kind noch gar nicht checken zu können.

00:46:40: Warum denn eigentlich?

00:46:41: Warum wird es plötzlich laut?

00:46:42: Warum werde ich angebrüllt?

00:46:44: Dieses Gefühl.

00:46:45: Und bei mir war das halt eher so ein bisschen daslavische, ne?

00:46:48: Also so eine... würde ich sagen, unangemissene Strenge.

00:46:52: Ja, deswegen frage ich auch.

00:46:54: Ja, in

00:46:54: vielen Bereichen.

00:46:56: Und das ist bei vielen, die ich jetzt kenne, bei denen das auch so war in der Kindheit.

00:47:00: Wir haben alle unser Erwachsenleben relativ gut hingekriegt, weißt du?

00:47:05: Bestimmte Dinge funktionieren einfach.

00:47:07: Wir erzählen uns alle gegenseitig, die Kindheit war jetzt nicht geil, aber auf der anderen Seite so wirklich beschweren können wir uns auch nicht.

00:47:14: Würdest du gerne dich beschweren können?

00:47:16: Das ist wirklich eine Formulierung über die ich oft stolper beschweren können wir uns nicht.

00:47:20: Ich kann mich nicht beschweren, als ob das etwas wäre, was man gerne täte.

00:47:24: Boah, manchmal, bei meinem Bruder kann ich das ja machen, ne?

00:47:28: Dich über ihn beschweren?

00:47:28: Nee,

00:47:29: dass ich einfach sage, ey, das musst du jetzt einfach über dich ergehen lassen.

00:47:33: Und dann hört er mir ganz riesigen hierzu.

00:47:36: Und weiß einfach, dass ich jetzt kurz echt einen Drama Moment habe.

00:47:41: Und dann flippe ich komplett aus und finde alles dramatisch und alles schlimm.

00:47:45: Aber du schickst vorweg, dass das jetzt ein Modus ist, den er kurz ertragen muss.

00:47:49: Ja, genau.

00:47:50: Wie ein Schlüssel, wie Hypnose, dass es dann unter diesem Vorzeichen auch geht.

00:47:54: Ja, und er nimmt es auch nicht ernst.

00:47:55: Und ich dann auch nicht.

00:47:56: Und dann einen Tag später frage ich mich, was war das?

00:47:59: Was habe ich ja gestern getrieben?

00:48:01: Warum war ich da auf einmal so in so einem Tunnel, weißt du, in so einem Dramatunnel?

00:48:05: Vielleicht

00:48:06: brauchen wir das tatsächlich manchmal.

00:48:08: Vielleicht kommt dieser Satz, ich kann mich nicht beschweren, tatsächlich aus dem Bedürfnis, das manchmal tun zu wollen.

00:48:14: Wollen wir darüber die nächste Folge machen?

00:48:16: Ja,

00:48:17: über Frustration.

00:48:18: Das ist das Wort.

00:48:19: Danach habe ich gerade gesucht.

00:48:21: Ja, das trifft's, weil darüber können wir auch wieder ganz viele Schichten und Blickwinkel.

00:48:24: Frustration.

00:48:25: was es tatsächlich bedeutet, auch im psychologischen Kontext, wie es benutzt wird in der Werbung und so.

00:48:30: Ich

00:48:30: habe eine Idee.

00:48:31: Ihr schickt uns eure Sprachnachenden, ihr dürft die jammern.

00:48:35: Und dann gibt es aber die slavische Antworter drauf, wo es einfach nicht nur um Verständnis geht, sondern... dass ihr euren Arsch hochkriegen wirst.

00:48:43: Und es wird keine frustrierende Folge, denn darüber haben wir auch schon gesprochen, dass der Modus, in dem du sprichst, andere ansteckt.

00:48:51: Also wird keine reine Jammerfolge, das kann die auch schon versprechen.

00:48:53: Das machen wir auf keinen Fall.

00:48:54: Ich habe aber jetzt ein Sprachnachricht, die passt ein bisschen zum Thema Frustration, aber auch sehr gut zum Beobachten.

00:49:01: Sehr, sehr vorbildlich Iris, dass du die Brücke zwischen dem aktuellen und dem künftigen Thema schlägst.

00:49:06: Ich danke dir für deine Didaktik.

00:49:08: Na

00:49:08: klar.

00:49:10: Hallo E-Zwei, also ich beobachte aktuell in unserer Gesellschaft und zwar ganz besonders im Arbeitskontext, dass es zunehmend herausfordernder wird.

00:49:19: Die Werte verschieben sich.

00:49:21: Früher standen Disziplin, Fleiß und Anerkennung und Vordergrund.

00:49:24: Heute rücken Selbstfürsorge, Ausgeglichenheit und Individualitätsentwicklung jedoch stärker in den Fokus.

00:49:30: Und hier befinden wir uns gerade mitten im Wandel.

00:49:34: Als Sozialarbeiterin nehme ich wahr, dass vor allem diejenigen, die Verantwortung und tragende Rollen einnehmen, aktuell stark belastet sind.

00:49:42: Viele stoßen dabei an ihre Grenzen und werden teilweise sogar langfristig krank.

00:49:46: Es tragen somit immer weniger Menschen immer mehr.

00:49:50: Im Alltag ist es spürbar.

00:49:51: Prozesse ziehen sich, Kommunikationswege stocken, Zuständigkeiten verschwimmen.

00:49:56: In einem persönlichen Fall innerhalb eines behördlichen Verfahrens sind gleich vier Fehler passiert.

00:50:02: Vier.

00:50:02: was den gesamten Verlauf erheblich verzögert und gesundheitlich stark belastet hat.

00:50:08: Und das ist kein Einzelfall.

00:50:10: Hier wird deutlich, wie angespannt unser System einfach inzwischen ist und wie wichtig es daher ist, wieder mehr Struktur, Verlässlichkeit und wirksame Unterstützung und Entlastung zu schaffen.

00:50:21: In diesem Sinne bleibt alle achtsam und liebevoll mit euch.

00:50:25: Grüße gehen raus.

00:50:26: Tschüss!

00:50:27: Ich finde das eine fantastische Sprachnacht und ich finde, sie ist ergänzend zu vielen Folgen, die wir gemacht haben.

00:50:33: Wir haben doch öfter mal in den Folgen über diese Strukturen in Teams gesprochen.

00:50:39: Wo was

00:50:39: schiefläuft.

00:50:40: Der fiese

00:50:41: Chef als Motiv.

00:50:42: Zum Beispiel.

00:50:44: Und dann gab es aber einige Sprachnachten aus der Community, wo die Leute gesagt haben, hey, ich habe Führungsverantwortung.

00:50:49: Ja.

00:50:50: Und ich habe ganz andere Probleme.

00:50:51: Und mein Problem ist momentan genau das, was sie in ihrer Sprachnachricht beschreibt.

00:50:57: Ich gehe kaputt, weil momentan alle mit Selbstbestimmtheit beschäftigt sind und das Teamgefühl gepasst nicht mehr.

00:51:06: Verantwortung werden nicht übernommen.

00:51:08: Eine gewisse Disziplin ist nicht mehr da.

00:51:10: Ich muss sagen, ich kenn's auch aus der Arbeitswelt inzwischen so, dass da so ein krasser Schiff ist.

00:51:15: Ich arbeite total gern mit Leuten zusammen, die alte

00:51:18: Hasen sind, weil

00:51:19: ich da immer merke, da ist so eine andere Verbindlichkeit noch da.

00:51:24: Das kann man jetzt aber auch nicht für allgemeinern, weil es gibt auch das andere.

00:51:27: Ja, ja klar.

00:51:28: Aber ich finde das, ich sage jetzt einfach nur, ergänzend super, weil man darüber wirklich auch noch viel nachdenken muss, was passiert denn da gerade und was macht das mit den Menschen?

00:51:38: Vielleicht kann man für allgemeinern dazu sagen, dass es einen gigantischen Unterschied macht, ob du dich gesehen oder beobachtet fühlst.

00:51:47: Also grundsätzlich ist das noch ein Punkt zu Beobachtung.

00:51:51: Sobald du spürst, ich werde beobachtet, verändert das dein Verhalten.

00:51:54: Gibt es auch unzählige Studien und Experimente dazu.

00:51:57: Es verändert dich.

00:51:58: Ich habe sogar Phasen in meinem Leben gehabt.

00:51:59: Da habe ich mir vorgestellt, dass ich beobachtet werde, obwohl ich alleine war.

00:52:03: Und es hat mein Verhalten komplett verändert als Kind.

00:52:07: Wie für ein unsichtbares Publikum mein Leben gespielt.

00:52:11: Alleine.

00:52:11: Das erklärt so viel, warum du auf der Bühne bist.

00:52:14: Ja, das ist wirklich.

00:52:16: auch noch fällt ins Gewicht, ob du dich auf der Bühne wohl fühlst oder beobachtet halt.

00:52:20: Ich habe neulich vor einem Spiegel gegessen.

00:52:22: Und dich beobachtet dabei.

00:52:24: Und?

00:52:25: Ja, ich war...

00:52:26: Wolltest du dir einfach nur deine Manieren verbessern?

00:52:28: Ja, ich wollte ordentlicher essen.

00:52:32: Und hab gedacht, das ist gut, wenn ich jetzt mal vor dem Spiegel esse, um das selber mal zu begutachten.

00:52:38: Wie sieht es denn eigentlich aus?

00:52:39: Das ist so

00:52:40: weird, dass du das gemacht hast.

00:52:42: Ich merke, dass das wichtig ist, dass ich mal öfter in den Spiegel schaue.

00:52:45: Hat es was verändert, würdest du sagen?

00:52:47: Ich versuche es gerade ein bisschen zu trainieren, dass ich dann einfach nicht, dass ich jetzt irgendwas inszeniere oder so.

00:52:52: Aber dass ich einfach ein Bewusstsein dafür bekomme, wie sieht manchmal etwas aus?

00:52:58: Genau dafür, das ist eben der Unterschied, den ich meine.

00:53:01: Beobachtung ist auch zu korrigierenden Zwecken.

00:53:06: Gerade wenn es um dich selbst geht, um deine Wirkung, wenn wir es wieder mit Kaplofimages verknüpfen und so, du musst ja genau hinschauen, auch auf der Suche nach Unstimmigkeiten, wo es etwas nicht so wie ich es gerne hätte, also musst du beobachten, aber sich gesehen zu fühlen verändert auch nur im Sinne von jetzt fühle ich mich wohler, ich fühle mich gewertschätzter.

00:53:27: Ich werde wahrgenommen.

00:53:29: Sie endet ja auch am Schluss mit, bleibt achtsam.

00:53:31: Das ist eine völlig andere Art von Beobachtung von Aufmerksamkeit,

00:53:34: die man sich schenkt.

00:53:35: Diesen Unterschied zu machen, erst mal sich bewusst zu sein, dass es ihn gibt und wie man ihn auch herstellt.

00:53:40: Gerade im beruflichen Kontext.

00:53:42: Wie achten wir aufeinander?

00:53:43: Beobachten wir uns im Sinne von, wir korrigieren uns, sind wir die Stasi füreinander?

00:53:47: Dieses sich gegenseitig kontrollieren, hältst du dich an die Hausordnung?

00:53:51: Ein Riesenunterschied zu, hey ich seh dich, ich kenn deinen Namen.

00:53:55: Eine letzte Sprache nachricht will ich dazu auch noch kurz einspielen, weil es was damit zu tun hat, wenn du etwas beobachtest an jemand anderem, wann und wie sagst du ist der Person?

00:54:04: Hallo ihr Lieben, ich studiere und ich gehöre zu den älteren Studenten und ich bin bei Gruppenarbeiten eine Stelle beobachterin gewissermaßen.

00:54:15: Da ich durch meine offene Art sehr jung und naiv wirke, gehen andere davon aus, dass ich das auch bin.

00:54:22: Das führt jetzt aber auch oft dazu, dass andere denken, dass ich halt nicht erkenne, wenn sie nicht selbst recherchieren oder nachdenken und stattdessen KI-generierte Inhalte zu Gruppenarbeit beitragen.

00:54:34: Und meistens beobachte ich erst mal, wie lange jemand das durchzieht, bis ich dann offenbare, wie offensichtlich das halt die ganze Zeit war und dass ich da keinen Bock mehr drauf habe.

00:54:44: Und von seltsamen Ausreden bis zu offener Aggression habe ich jetzt schon alles an Reaktion bekommen.

00:54:50: Es ist halt erstaunlich, dass Jens sie lieber eine Seite komplizierten Prompt schreibt, statt irgendwie selbst eine Sekunde nachzudenken.

00:54:59: Mir macht das für die Zukunft echt Angst.

00:55:02: Und ja, ich glaube, ich werde weiter beobachten.

00:55:06: Ich bin ja nicht dabei in den Momenten, wo sie mit ihren Beobachtungen konfrontiert.

00:55:12: Deswegen maße ich mir das jetzt nicht als Gewissheit an, aber nur mal so als Impuls, als Idee.

00:55:18: Vielleicht ist es kein Generationenthema, nicht die Genzi, sondern wirklich allgemein menschlich.

00:55:24: In dem Moment, wo wir das Gefühl kriegen, scheiße, ich bin erwischt worden, und zwar nicht jetzt gerade erst auf frischer Tat, sondern da sagt mir jemand, ich beobachte dich schon eine ganze Weile.

00:55:33: Ist deine Reaktion darauf extrem aggressiv, defensiv gegenwehr?

00:55:39: Lass mich doch in Ruhe, weil man so viel Ergänzt innerlich.

00:55:42: Das nennt einen Massenvorwurf in dem Moment.

00:55:45: Ich kriegst nicht einen Vorwurf für eine Handlung, sondern für deinen Verhalten über Wochen.

00:55:51: Ich finde es super spannend.

00:55:52: Ich glaube auch nicht, dass das jetzt nur junge Leute sind, die das betrifft, weil ich kann sagen, auch in unserem Alter oder älter beobachten wir das ganz gut, dass es so einen Verhalten gibt, wo man sich einfach sehr einfach machen möchte.

00:56:05: und ein bisschen Verantwortung abgib, guckt, dass man nicht mehr ganz so viel denken muss bei der Sache.

00:56:10: Ja, also immer, wenn man keinen Sinn spürt und nicht voller Begeisterung ist, tendiert man und ich glaube, das ist was Menschliches und Natürliches zu Faulheit, also zu minimalem Energieaufwand.

00:56:21: Das ist ja auch clever.

00:56:23: Warum solltest du viel Energie aufwenden für etwas, worin du keinen Sinn siehst oder keinen Riesen Spaß daran hast?

00:56:28: Ist doch klar.

00:56:29: Ja, ob es wirklich clever ist, weiß ich jetzt nicht.

00:56:33: Wieso?

00:56:34: Ich finde es gut, manchmal durch Sachen durchzugehen.

00:56:36: Das ist der Sinn, den ich meine.

00:56:38: Wenn du den nicht spürst.

00:56:39: Ja, den spüre ich ja ganz oft.

00:56:40: Ja,

00:56:40: und dann bist du doch auch faul, oder?

00:56:42: Nee, ich muss es ja dann durchziehen weiter.

00:56:45: Und am Ende denke ich mir ganz oft, boah, eigentlich ganz gut gewesen, dass ich es durchgezogen habe.

00:56:49: Aber

00:56:49: was treibt dich dann dazu, es diszipliniert durchzuziehen?

00:56:52: Weil ich sonst keine Kohle hab.

00:56:54: Ja,

00:56:54: genau, genau.

00:56:54: Du hast nur ein Anreiz.

00:56:55: Das ist wieder der Sinn, den ich meine.

00:56:57: In der Gruppenarbeit im Studium wirst du dafür nicht bezahlt.

00:57:00: Du hast vielleicht in dem Moment... Aber die

00:57:02: ganzen Skills.

00:57:03: Ja.

00:57:04: sind super wichtig, dass du das irgendwie in der Gruppenarbeit gut kannst.

00:57:08: Und ich weiß, dass die Leute keinen Bock drauf haben.

00:57:09: Ich verstehe das.

00:57:10: Aber es ist wichtig, manchmal die Sachen durchzuziehen.

00:57:14: Du

00:57:14: hast komplett Recht und gewinst mich auch für ihre Sicht.

00:57:16: Vielleicht ist es ein Generationenthema, ob man selbstständig darauf kommt.

00:57:20: Nee, auch in unsere Generationen.

00:57:23: So viele sind nicht selbstständig.

00:57:24: Okay, dann hast du mich doch nicht für ihre Sicht gewonnen.

00:57:27: Ich wollte eigentlich nur darauf hinaus, zu welchem Zeitpunkt und auf welche Weise konfrontierst du andere Menschen damit, dass du sie schon eine Weile beobachtest.

00:57:35: Wir reagieren alle unangenehm berührt darauf, wenn der Algorithmus uns offenbar dass er uns schon eine ganze Weile beobachtet und uns so gut kennt.

00:57:44: Das fühlt sich komisch an, weil wir die Lücke im Kopf ergänzen und sagen, dann muss er mich doch, mein Handy muss mich doch die ganze Zeit belauscht haben, schon als dies war und das war und jenes war.

00:57:54: Und dieses Ergänzen, dieses Loch, vor dem man dann steht, das habe ich ja gar nicht mitbekommen, dass ich da beobachtet wurde.

00:58:00: Offenbar wurde ich, oh Gott, das Gefühl, darum ging es mir eigentlich.

00:58:04: Das kann man versuchen zu vermeiden.

00:58:06: in dem man der anderen Person nicht sagt.

00:58:08: Ich beobachte das jetzt schon verdammt lange.

00:58:11: Das

00:58:11: ist immer deine Taktik, ne?

00:58:12: Dir zu sagen, ah, weißt du, was ich gerade jetzt gesehen habe?

00:58:14: Nee,

00:58:15: du sagst gar nichts.

00:58:17: Du meinst, ich bin auch so.

00:58:18: Du beobachtest sehr viel und du sagst kein Wort.

00:58:20: Aber gebe ich dir dann jemals das Gefühl, ich habe schon sehr lange beobachtet und weißt du, was mir aufgefallen ist?

00:58:24: Nee,

00:58:24: du weißt ja, dass es doof ist, einem das Gefühl zu geben, sondern du...

00:58:28: Das interpretierst du jetzt alles in mich hinein.

00:58:31: Nee, du ziehst dann deine Schlüsse daraus, schweigst und handelst nach einer bestimmten Form.

00:58:36: Ja, aber das ist wiederum okay, das ist respektvoll, nämlich mein eigenes Handeln... Für

00:58:41: dich ist es okay.

00:58:42: Für dich nicht?

00:58:42: Es ist jetzt hier?

00:58:43: dein, nein.

00:58:44: Nächste Folge ist dein Raum, dich zu beschweren in Couple of Perspections.

00:58:47: Cliffhanger, für die nächste Folge, ich bin gespannt auf deine Vorwürfe.

00:58:50: Und jetzt erzähle ich euch noch eine griechische Sage.

00:58:53: Ich bin gespannt.

00:58:54: Ich glaube, Zeus ist der schlechteste Beobachter.

00:58:56: Warum?

00:58:57: Weil er nur rumvögelt.

00:58:58: Der hat die Zeit nicht, ne?

00:58:59: Nee, der hat absolut nicht die Zeit.

00:59:01: Der guckt nicht, der ist nicht so an den Leuten dran.

00:59:04: Du

00:59:04: hast recht, wenn er denn mal reagiert, auch auf Distanz reagiert, ein Blitzschleuder zielgerichtet und so, der trifft ja sehr genau.

00:59:11: Dann sind das immer Situationen, in denen er darauf hingewiesen wird, in denen irgendwer ihm sagt, Zeus, kriegst du damit?

00:59:16: Da passiert grad das.

00:59:17: Achte mal drauf.

00:59:18: Stimmt.

00:59:19: Schlechter Beobachter.

00:59:20: Wer ist gut?

00:59:21: Argus.

00:59:22: Nie gehört.

00:59:22: Doch.

00:59:23: Argus-Augen.

00:59:24: Aber das ist auch wieder so ein Klischee, ne?

00:59:26: Zeus kennen alle.

00:59:27: Wer kennt Argus?

00:59:28: Das sprichwörtliche, die Redewendung mit Argus-Augen?

00:59:31: Noch nie gehört?

00:59:32: Nein.

00:59:32: Okay.

00:59:33: Das ist ein Sprichwort-Thema.

00:59:35: Okay, Argus-Augen.

00:59:36: Das hört man aber auch wirklich nur im Bildungsbürgertum.

00:59:38: Ja, da hast du recht.

00:59:40: Ich habe noch nie jemanden auf der Straße Argus-Augen hören sagen.

00:59:45: Vielleicht sagt Haftbefehl sowas.

00:59:46: Singt Reinhard May und sagt er mit Argus-Augen in meinem Garten beobachtet.

00:59:51: Also, die Redewendung Argus-Augen bedeuten Augen, die alles sehen.

00:59:55: Sehr aufmerksame Beobachter.

00:59:57: Warum?

00:59:58: Das war ein Riese mit Hundert Augen.

01:00:00: Wie stellst du dir vor, wo er die hatte?

01:00:02: Überall.

01:00:03: Ja,

01:00:03: exakt so.

01:00:04: Also so wird er oft abgebildet.

01:00:06: Am ganzen Körper verteilt.

01:00:07: Entsprechend nackt muss er auch rumgelaufen sein, damit die Augen alle was zu sehen hatten.

01:00:11: Und es haben immer nur maximal zwei Augen, sich geschlossen um zu schlafen.

01:00:15: Und alle anderen waren grundsätzlich auf.

01:00:17: Und es war aber ein gutmütiger Kerl, der hat im Auftrag von Hera, die hat den sozusagen als Verbündeten, als Diener eingesetzt, der oft für sie dann Sachen erledigt.

01:00:27: Monster tötet Gefahren, der hat die Mutter aller Monster für sie erledigt.

01:00:32: Und sie hat ihn auch eingesetzt in einer Episode, passend zu dem, was du vorhin schon angeschnitten und gemutmaßt hast, dass Zeus ein schlechter Beobachter ist, als er wieder ein Ding hatte, ein Seitensprung, mit Io.

01:00:44: Die Geschichte habe ich in Couple of Jealous Hearts erzählt.

01:00:47: Zeus verwandelt nämlich seine geliebte Iyo in eine weiße Kuh, um sie zu verstecken, vor Hera.

01:00:54: Und Hera checkt das.

01:00:55: Das ist auch wirklich ein witziges Gespräch zwischen den beiden.

01:00:57: Erinnerst du dich?

01:00:58: Ja, ja.

01:00:59: Und weil sie checkt, ach, diese weiße Kuh, die wünsche ich mir, von dir kriege ich die.

01:01:03: Und Zeus schenkt sie ihr dann wieder willig.

01:01:05: Weil sie jetzt die ganze Zeit nicht aufpassen kann, wann verwandelt Zeus sie denn wieder zurück in die schöne Iyo, holt sie Argus und sagt, du bewachst die.

01:01:13: Bindet diese Kuh an einen Olivenbaum, setzt sich davor und beobachte sie rund um die Uhr.

01:01:17: Ich habe keinen Bock, dass Zeus sie wieder zurück verwandelt.

01:01:19: Die bleibt jetzt für immer ne Kuh.

01:01:21: Und damals habe ich dann nur angeteasert, dass ich das Ende von Argus mal in einer anderen Folge erzählen werde.

01:01:26: Heute tue ich's.

01:01:27: Zeus hat ja auch Verbündete.

01:01:29: Er fragt seinen Sohn Hermes, den Götterboten, der so clever ist, ob der seine geliebte Kuh nicht befreien kann.

01:01:35: Ich sehe jetzt immer ein Paketboten.

01:01:37: Ja, genau.

01:01:39: Der Paketbote Hermes kommt pünktlich vorbei und spielt einfach auf seiner Flöte rum.

01:01:44: Und er spielt so schön.

01:01:45: Das Argus zum ersten Mal mehr als zwei Augen schließt.

01:01:50: Eins nach dem anderen schließt er und gibt sich dieser schönen Musik hin.

01:01:53: Hat er noch nie gemacht in seinem ganzen Leben.

01:01:55: Und das ist sein Ende.

01:01:57: Sobald Hermes sieht ab, jetzt sind alle Augen zu, jetzt schläft er.

01:02:00: Köpft er den armen Argus und befreit damit die Kuh.

01:02:03: Hera ist natürlich stinkwütend.

01:02:05: Was sie deshalb mit Io macht, habe ich damals auch erzählt.

01:02:07: Aber was macht sie jetzt mit ihrem toten Diener?

01:02:11: Argus, sie sammelt jedes einzelne Auge von ihm auf und gibt es ihrem Lieblingstier, ins Gefieder, dem Pfau.

01:02:19: Seitdem hat der Pfau erst Augen im Gefieder.

01:02:22: Diese Story wurde so oft Drogen konzipiert.

01:02:25: Wirklich.

01:02:26: Ich habe so viele Gedanken dazu.

01:02:27: Erst mal Herrra, sie kann auch irgendwie mal weg von zu Hause.

01:02:31: Also das ganze Leben, sich auf einen Typen festzubinden und dann hier, das ist traurig.

01:02:40: Aber auch wie diese gesamte Story dann konzipiert ist und so, ich weiß nicht, Matthias, ist das was mit den griechischen Mythologien?

01:02:48: Oder hören wir einfach nur Stories von irgendwelchen Drophys?

01:02:54: Stories

01:02:54: von Drophys?

01:02:55: Iris, das ist der Untertitel für das Buch, wenn ich irgendwann ein Buch über griechische Mythologie schreibe.

01:03:02: Stories von Drophys.

01:03:03: Ich wünsche euch eine wundervolle Woche.

01:03:05: Wir beobachten alles, was ihr über diese Folge schreibt, kommentiert uns an Nachrichten für die kommende Folge schickt.

01:03:12: Und wir haben euch sehr, sehr lieb.

01:03:13: Sehr.

01:03:14: Ciao, Lieb.

01:03:14: Ciao, Lieb.

New comment

Your name or nickname, will be shown publicly
At least 10 characters long
By submitting your comment you agree that the content of the field "Name or nickname" will be stored and shown publicly next to your comment. Using your real name is optional.