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Tastes – Raufasertapete ist pure Unterdrückung

Show notes

Hallo, liebe Gewinner und Verlierer. Willkommen zu frischen Tierfakten mit Iris Gavric, aka Die Coole von der Schule in ihren Sonnenblumen-Leggings, und mit Matthias Renger aka der schüchterne Helmut Kohl in seiner Latexmaske. Wenn ihr wissen möchtet, was in uns vorgeht, müsst ihr es nicht wie die Hirsche machen. Wir können einfach zusammen glauben, was wir glauben wollen. Also auf in den Handshake War, die Krähen räumen hinterher das Schlachtfeld auf. Wir brechen eine Lanze für Berlin und spoilern ein bisschen Pluribus. Dann elektrisieren wir ganze Sportstadien mit unserer Energie, aber hinterfragen dabei, ob das schon eine Qualität ist. Überhaupt hinterfragt Matthias ja alles. Sogar das. Während Iris so viel Vertrauen hat, dass sie sogar Fünfjährigen einen Job gibt und von Vierzehnjährigen ihr erstes Startup erwartet. Schaut mit uns und Pierre Bourdieu auf die feinen Unterschiede, denn Zugänglichkeit ist keine Schwäche. Wir schleudern großzügig unser kulturelles Kapital durch die Gegend und lauschen dabei Aretha Franklin und Baby Shark in einer 50er Jahre Soul Version. Also klatscht in eure faltigen Hände und werdet Teil der Glasbaustein-Gang. Wenn eure Bubble den Hirntod verlangt, beschmiert sie mit Sose und Sempf. Am Ende ist die Frage: Wer von euch ist Team Meryl Streep, und wer ist Team Anne Hathaway?

Shownotes

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Show transcript

00:00:00: Mein Kostüm war Helmut Kohl.

00:00:06: Kaploff,

00:00:07: der

00:00:08: Podcast.

00:00:10: Mit Matthias

00:00:10: Ringer und

00:00:11: Iris Gavritsch.

00:00:14: Folge twohundertdreißig.

00:00:16: Tastes.

00:00:21: Und?

00:00:22: Hirsche essen im Herbst den Kot ihrer Rivalen.

00:00:25: Du bist ja komplett darauf vorbereitet, dass ich dich wirklich und frage zur Begrüßung kommst direkt mit einem Tierfuck.

00:00:30: Und mit was für einem Hirsche?

00:00:31: was?

00:00:31: Das

00:00:32: ist richtig, dass die Essen die Scheiße von ihrem Gegner... um herauszufinden, wie der gerade hormonell so drauf ist.

00:00:38: Und damit herzlich willkommen zu Kappel auf.

00:00:41: Alle, die gerade total irritiert sind, warum es überhaupt mit und losgeht, hört einfach die letzte Folge, falls Sie sie nicht gehört haben.

00:00:48: Wir haben so viele Leute und geschrieben.

00:00:49: Ja, mir auch.

00:00:50: Und ich habe es teilweise nicht gerafft.

00:00:54: Und jetzt bin ich vorbereitet.

00:00:55: Immer wenn die mir und schreibt, dann habe ich irgendeinen Tierfakt.

00:00:58: Ich habe tatsächlich einer Hörerin geantwortet.

00:01:00: Ich habe darüber nachgedacht und ich finde, es stimmt.

00:01:03: Und dann hat sie gefragt, was?

00:01:05: Also, hab ich zurückgescrollt zu einer ewig langen Nachricht.

00:01:08: Und gesagt, das hier.

00:01:11: Also, Tierfakt, Hirsche essen die Scheiße ihrer Hir... Warum?

00:01:15: Sie wollen halt herausfinden, wie sind die gerade drauf?

00:01:17: Ich glaub, die haben so ein... ...die Denken.

00:01:19: Wenn man wissen will, wie jemand drauf ist, dann...

00:01:21: Ich glaub so, die Denken sich... Ich werde dich ausmerzen, indem ich deine Scheiße esse.

00:01:26: Wir sind

00:01:27: noch nicht im Thema und ich würde sagen, selbst wenn wir gerade schon über Geschmack reden würden, dann wäre das so extrem und weit draußen.

00:01:36: Wir sind noch gar nicht bei den harmlosen Anfängen.

00:01:39: Was zur Hölle?

00:01:40: Das ist richtig

00:01:41: gut, oder?

00:01:41: Dann kann sie auch nicht interviewen und fragen, was sie sich dabei denken.

00:01:44: Für

00:01:45: mich ist das auch so ein richtiges Mülligkeitsbild, weißt du, so die Scheiße des anderen zu essen.

00:01:50: Ich

00:01:50: glaube Trump würde das machen.

00:01:51: Ich glaube Trump... Hat das von Zoran Mamdani gemacht?

00:01:55: Nein, das war richtig krass.

00:01:56: Hast du gesehen, wie sehr die beiden sich mögen?

00:01:59: Ich weiß nicht, ob es in beide Richtungen geht.

00:02:00: Glaubst du?

00:02:01: Also ich habe eine Analyse dazu gesehen, die ich total schlüssig fand.

00:02:04: Und es ging darum, dass Trump in seinem Leben ... alle Menschen in Gewinner und Verlierer eingeteilt hat, weil er das von seinem Vater gehört hat.

00:02:11: Das

00:02:11: habe ich auch gesehen.

00:02:12: Wenn du das noch mal findest, machen wir es gerne in die Show Notes.

00:02:15: Ja, ich fand

00:02:15: das eine

00:02:16: super spannende, coole Analyse in tollen Gedanken.

00:02:19: Und dann ging es darum, dass Mandani ja auch in Trumps Augen ein Gewinnertyp ist.

00:02:24: Absolut, ja.

00:02:25: Weil er bestimmte Regeln des Spiels befolgt.

00:02:28: Also, dass er genau weiß, wie er kommunikativ aus dem Nichts nach ganz oben gekommen

00:02:33: ist.

00:02:33: Von ein Prozent in den Umfragen zu absolut im Sturm, die Wahl... gewonnen, ja.

00:02:37: Und dadurch bekommt er ganz viel Respekt von Trump.

00:02:40: Und ich finde, worauf ich darauf hinaus möchte, ich finde, daraus können wir ganz viel ableiten, auch wenn wir ideologisch uns komplett fremd sind, dass wir auf die Art und Weise, wie jemand sein Leben gestaltet, welche Entscheidungen er trifft, dass wir darüber wieder einen Zugang zueinander finden können.

00:02:58: Was ist das, was ich mein?

00:02:59: Voll.

00:02:59: Und ich stimme komplett zu.

00:03:01: Das waren auch Gedanken, die ich beim Anblick dieser ganzen Szenen und der ganzen Highlights, die dann daraus gepflückt und gezeigt wurden, hatte.

00:03:08: Insbesondere, das war der interessanteste Moment, wenn Mamdani gefragt wird, ob er dabei bleibt, Trump einen Faschisten zu nennen.

00:03:16: Und Trump ihm dann reinspringt und sagt, das ist okay.

00:03:18: Das ist schon okay, kannst du sagen.

00:03:20: Ja, und da habe ich gesehen, die Betrachten ist alles wie ein Spiel.

00:03:23: Richtig, aber jetzt, weil du gesagt hast, sie mögen sich gegenseitig.

00:03:28: Das ist für mich noch der interessante Punkt, dass Trump Mamdani Mark oder ihn als Gewinner beurteilt.

00:03:34: Diese ganze Analyse, was du gerade beschrieben hast, ist die eine Sache.

00:03:38: Das öffentlich zu kommunizieren ist eine völlig andere Frage.

00:03:41: Das sehen wir zum Beispiel bei Clinton.

00:03:43: Über Clinton verbreitet er öffentlich, dass er ihn hasst, aber tatsächlich scheinen sie gut befreundet zu sein oder gewesen

00:03:49: zu sein.

00:03:50: Mein Tiktok war ja voll damit, dass Trump angeblich Bill Clinton eingeblasen haben soll.

00:03:55: Meinst auch, ist aber auch schon revidiert mittlerweile.

00:03:57: Blowing Baba.

00:03:57: Ja genau, Blowing Baba.

00:03:59: Der Bruder von Jeffrey Epstein, weil das ja aus einem veröffentlichten E-Mail-Verkehr kommt, hat Putin denn eigentlich die Bilder davon wie Trump.

00:04:08: Bobber einen Blast.

00:04:10: Mark Epstein, der diese E-Mails mit seinem Bruder geschrieben hat, hat öffentlich gesagt, es geht nicht um Bill Clinton, weil diesem Bobber, auch wenn das sein Spitzname ist.

00:04:17: Du,

00:04:17: das ist mir so egal.

00:04:19: Ich glaub doch das, was ich will.

00:04:20: Das mein ich auch alle.

00:04:21: Momentan.

00:04:22: Jetzt kann ich auch sagen, ich glaub einfach das, was ich möchte.

00:04:25: Ist

00:04:26: auch ein Umgang damit.

00:04:27: Super.

00:04:28: So, aber mein Gedanke und meine Frage an dich, was die Sympathie in beide Richtungen betrifft.

00:04:33: Wenn Trump sich entscheidet, ich werde auch öffentlich, nicht nur privat, zeigen.

00:04:37: deutlich zeigen, dass ich Mamdani mag.

00:04:40: Glaubst du nicht, dass das Strategie ist, dass er sich denkt, ah, dadurch krieg ich auch wiederum Sympathien, weil die Leute glauben, er mag auch mich?

00:04:48: Wir mögen uns, und Mamdani ist so beliebt, dann werden vielleicht viel mehr Leute wieder mit einem weicheren Blick auf mich schauen.

00:04:54: Na klar,

00:04:54: ich glaube schon.

00:04:55: Ich bin ja vielleicht der hassteste Mensch der Welt gerade.

00:04:57: Es

00:04:57: könnte sein, ja.

00:04:58: Und dann

00:04:58: weigere ich mich, das zu glauben nach meinem Vorbild ihres Scarfridge.

00:05:01: Ich glaube, was ich glauben will.

00:05:03: Ich glaube nicht, dass die Sympathien bei den Richtungen fließt.

00:05:05: Du,

00:05:06: ich könnte mir vorstellen, dass das Strategie ist.

00:05:09: Ich glaube, die können einander die Qualitäten schätzen, also, dass man nicht ideologisch draufschaut, sondern Respekt

00:05:15: und Spiel statt.

00:05:16: Aber man muss das Wort ideologisch auch gar nicht bemühen, statt menschlich.

00:05:21: Ich schaue mir das ganze mal nur so kommunikativ an.

00:05:23: Ich auch.

00:05:24: Ich meine, wenn du dir auch mal diese Handshake Wars anschaust, da gibt es ja solche Videozusammenschnitte wie zum Beispiel Trump und Macron, wie die sich die Hände schütteln und mit anderen Leuten, was das für Kämpfe untereinander sind.

00:05:38: Das ist der Wahnsinn.

00:05:39: Ich finde das alles mal so kommunikativ zu beleuchten.

00:05:41: und warum ist das eigentlich so?

00:05:43: Das finde ich richtig spannend.

00:05:44: Bevor wir uns komplett in diesen Themen verlieren, komme ich zurück zu einem Tierfakt, den ich parat gehabt hätte, wenn du mich und gefragt hättest.

00:05:53: Und?

00:05:54: In Schweden, das kombiniert ganz viele Themen auf einmal und Rubriken, die wir haben.

00:05:58: Es ist eine Start-up-Idee, es ist eine Querverbindung zu unserer Folge über Krähen, Couple of Crows.

00:06:03: Es gibt ein Start-up in Schweden, das Automaten aufgestellt hat, wo Krähenfutter rauskommt.

00:06:09: Wow, das habe ich gesehen.

00:06:10: Ja, es ist uns geschickt worden.

00:06:12: Und ich fand das so gut.

00:06:15: Weil Krähen sich gegenseitig beibringen, wie das funktioniert.

00:06:18: Und offensichtlich, leider, fällt es Krähen leichter.

00:06:22: eine Stadt sauber zu halten als uns.

00:06:25: Ich wünsche mir das für Berlin.

00:06:26: Ich

00:06:27: finde das so smart.

00:06:28: Und ich finde, wir sollten das hier auch einsetzen.

00:06:31: Wir sollten mit denen zusammen kooperieren.

00:06:33: Das haben wir doch mal auch in der Couple of Crows folge

00:06:35: gesagt.

00:06:35: Genau, ich habe es mir auch vorgenommen.

00:06:37: Ich habe jetzt selber sogar ein kleines Döschen aus einem Überraschungsei gefüllt mit Katzenfutter, weil das noch besser ist für Kränen und sie mögen es noch lieber als Nüschen.

00:06:46: habe ich dabei im Winter.

00:06:48: Ich bin noch nicht viel genug unterwegs und meistens dann in Eile.

00:06:52: Aber ich habe es vor.

00:06:53: Ich bin ein ewiges.

00:06:55: Ich habe es vor.

00:06:56: Ich möchte übrigens eine Lanze für Berlin brechen.

00:06:58: Ja, ich weiß nicht, ob dir das aufgefallen ist.

00:07:00: Man kriegt hier inzwischen noch am gleichen Tag, wenn wir beide jetzt zum Amt gehen wollen.

00:07:05: Wir können heute noch hin.

00:07:06: Ja, das war, wenn ja auch meine Ummeldung hat, am selben Tag funktioniert.

00:07:10: Das ist neu.

00:07:11: Das ist anders.

00:07:11: Ich bin völlig geflasht.

00:07:13: Ich bin da hingekommen.

00:07:14: Alle superfreundlich, alle super kompetent.

00:07:18: Das ging ratzfatz.

00:07:19: Und ich habe mir gedacht, okay, wir leben in zwei Tausend

00:07:23: Fünfzig.

00:07:24: Hier ist übertreibt doch nicht.

00:07:25: Wir sind immerhin in den Zweitausendfünfzehn angekommen.

00:07:28: Gib denen noch zehn Jahre und sie schmeißen ihre Faxgeräte

00:07:30: weg.

00:07:30: Ich sag dir, ich bin wirklich, ich bin wirklich stolz auf das Berliner Amt.

00:07:35: Ja.

00:07:35: Das ist fantastisch, wie das momentan läuft.

00:07:37: Und ich war, ich beschwer mich so oft.

00:07:39: Ja, das stimmt.

00:07:40: Ich beschwer mich über die Bahn.

00:07:41: Ich beschwer mich über irgendwelchen infrastrukturellen Sachen.

00:07:44: Und jetzt hat man was sehr gut funktioniert.

00:07:46: Da muss man das doch auch sagen.

00:07:47: Hast

00:07:47: du recht.

00:07:48: Komm, wir greifen sowieso gerade mal ein paar lose Fäden auf aus vergangenen Folgen.

00:07:51: Hast du mal Pluribus jetzt angeschaut?

00:07:54: Die Serie.

00:07:54: Ich hab die ersten drei Folgen gesehen und ich bin wirklich begeistert.

00:07:58: Und es hat so viel damit zu tun, worüber du gerade sprichst, dass man sich so gerne beschwert.

00:08:05: Ja, blöd ist, wenn ich, das ist sehr bescheuert jetzt, ne?

00:08:07: Weil ich will niemandem was spoilern, wenn ich erkläre, warum.

00:08:10: Nein, du spoilerst jetzt gar nichts, ja.

00:08:11: Diese Serie hat so viel zu tun.

00:08:13: Dinge,

00:08:13: die ich nicht mag.

00:08:14: Menschen, die über Serien und Filme ausführlich im Podcast sprechen.

00:08:18: Und ich denke mir jedes Mal macht das doch privat.

00:08:21: Weil ich immer jedes Mal denke, das...

00:08:23: Hast du mir gerade gesagt, dass du mich nicht magst?

00:08:25: Doch, ich finde das schon gut.

00:08:27: Aber ich finde, man muss es so erzählen, dass es für jeden interessant ist, der es auch noch nicht gesehen

00:08:32: hat.

00:08:33: Dann mache ich das jetzt und zwar in Kurzform.

00:08:35: Ich werde dabei eine Sache spoilern.

00:08:37: Wenn ihr das nicht hören wollt und euch lieber ganz frisch und ohne was zu wissen auf die Serie einlassen wollt, dann skipt einfach dreißig Sekunden.

00:08:44: Ich werde schnell sein.

00:08:45: Die Menschheit empfängt ein Signal aus dem Weltall, das offensichtlich Bedeutung hat.

00:08:50: Es ist ein DNS-Code.

00:08:52: Also stellen Sie aus diesem Code im Labor her, was dieser DNS-Code ist, dann infizieren Sie sich selbst damit.

00:08:58: Und was passiert auch in Windeseile innerhalb eines Tages?

00:09:01: Die gesamte Menschheit ist davon infiziert.

00:09:03: Es ist quasi eine Alien-Inversion über Code.

00:09:06: Und alle werden zu einem, die gesamte Menschheit, wird zu einer Einheit.

00:09:10: Und diese Einheit ist freundlich, gut gelaunt, produktiv, kooperativ, bestens drauf.

00:09:18: Und eine Person, unsere Hauptfigur, ist immun dagegen.

00:09:21: Und sie hasst das Leben.

00:09:22: Sie ist Zynikerin und sie findet alles scheiße.

00:09:25: Das ist richtig witzig.

00:09:26: Sie interagiert ständig mit Leuten, die total toll und konstruktiv sind und wir wissen gar nicht mit wem jetzt eigentlich.

00:09:33: Es ist eine Frage zu KI-Themen, es ist eine Frage zu Weltanschauung, Fortschritt.

00:09:39: Wer wollen wir denn sein und warum können wir es nicht?

00:09:41: Und ist unsere Identität eigentlich, dass wir es nicht können?

00:09:45: Dass wir scheitern, dass wir mies gelaunt sind, macht uns das erst menschlich.

00:09:49: Ist diese Singularität, ist das menschlich oder nicht?

00:09:52: Hey, das passt total zur folgenden Sprachnachricht

00:09:54: zu einer

00:09:55: der letzten Folgen.

00:09:57: Okay, ich bin gespannt.

00:09:58: Hey,

00:09:59: wisst ihr was?

00:09:59: Ich höre gerade eurer aktuelle Folge, Couple of Observations und wir sind gerade beim Scheißproblem und bei der Sache mit dem DPD-Boden.

00:10:07: Als ich die Frage gehört habe, war mein Ärzte der Anke so wahrscheinlich sehr kartoffelartig.

00:10:12: Ja, das ist ja nicht schön, da muss man sich vielleicht nochmal beschweren.

00:10:15: Und vielleicht kann man irgendwie Beweise sammeln und vielleicht kann man irgendwie Unterschriften von Nachbarn sammeln, wenn die das auch alle du finden.

00:10:22: Und dann habt ihr Lösungen versucht zu erarbeiten.

00:10:25: Und die waren so schön und so empathisch und so menschlich.

00:10:28: und eben auch, ihr seid ja mit dem Gedanken an Humor angegangen.

00:10:32: Es erschreckt mich gerade so, dass ich diese Gernken gar nicht hatte und ich mich als Frage legte es an mir, legte es irgendwie an der gesellschaftlichen Entwicklung der letzten Jahre, was passiert da gerade mit mir?

00:10:45: So hat mir nicht alle irgendwie mal wieder mehr menschlich und empathischer denken.

00:10:49: Und wie kann man das vielleicht auch machen, dass man eben nicht erst auf die eskalierende Schiene geht und schimpft, sondern eben vielleicht erst mal zwischenmenschlich versucht, einen Weg zu zu finden?

00:11:02: Das hat mich gerade etwas traurig gemacht.

00:11:03: Aber vielen Dank für den Input und die Gedanken, die ich jetzt zu verarbeiten habe.

00:11:09: Das passt ja wie die Faust aufs Auge zu diesem Pluribus Thema.

00:11:13: Dieses konstruktive Denken.

00:11:15: Das ist eine Sache, die wir lernen und trainieren können.

00:11:18: Also wir haben es durch den Job, weil wir immer konstruktiv auf Dinge schauen müssen.

00:11:23: Und wenn man das jeden Tag macht, dann wird plötzlich eine Trennung konstruktiv.

00:11:28: Da werden die Dinge im Alltag konstruktiv.

00:11:30: Und ich glaube, das ist nicht so, dass man damit geboren wird.

00:11:33: Und dann ist das einfach so...

00:11:35: Nee, ganz im Gegenteil.

00:11:37: Fast niemand ich kenne niemanden, von dem ich annehme.

00:11:40: dass diese Person so geboren wurde, sondern alle, die ich bewundere dafür, dass sie das können, erzählen, dass sie das schmerzhaft lernen mussten.

00:11:46: Wir

00:11:46: haben mal für den Tagesspiegel gearbeitet, du und ich.

00:11:50: Wir waren ganz begeistert von der Redaktion.

00:11:52: Ja.

00:11:52: Das waren alles sehr konstruktive, interessante Leute.

00:11:56: Da haben wir eine Diskussion gehabt, und die war spannend.

00:11:58: Da ging es eigentlich darum, dass Konstruktives denken, dass das sehr oft belächelt wird.

00:12:03: Richtig.

00:12:03: Dass das sehr oft als eine Schwäche ausgelegt wird.

00:12:07: Naivität und so, ja.

00:12:08: Und das ist total der Quatsch, weil konstruktiv zu denken und konstruktiv Lösungen anbieten zu können, das kostet richtig viel Kraft und mit Humor auf Sachen zu schauen, Humor in die Situation reinzubringen.

00:12:21: Das kostet richtig viel Kraft und hartes Training, um das zu schaffen.

00:12:25: Oh, ich verstehe, warum du das mit der Kraft betonst.

00:12:28: hartes Training, viel Zeit, die reingesteckt.

00:12:30: Ich habe es nämlich erst nicht verstanden.

00:12:31: Ich habe erst gedacht, das allein ist ja kein Argument.

00:12:34: Also sehr destruktiv zu sein, kostet auch viel Kraft.

00:12:36: Ganz schön destruktiv.

00:12:37: Hartes Training.

00:12:38: Von mir jetzt, ja.

00:12:41: Aber weißt du, was ich meine?

00:12:42: Warum es erstmal per se kein Argument ist, dass etwas nicht belächelt werden sollte, nur weil es viel Kraft, viel Mühe, viel Arbeit gekostet hat?

00:12:50: Dann Herr Ringer, erklär's mir.

00:12:53: Da muss ja noch was dazukommen.

00:12:55: Das langt ja nicht.

00:12:56: Ja,

00:12:57: tatsächlich.

00:12:58: Was meinst du?

00:13:00: Ich hab mal jemanden richtig geärgert damit.

00:13:02: Hat jemand Mario Bart anrechnen wollen, dass er immerhin sehr viel Energie hat und damit ein Sportstadion in Euphorie versetzt.

00:13:10: Ich hab darauf gesagt, na gut, das kommt hinterher auch.

00:13:13: Magst du hier?

00:13:16: Magst du, dass du das kannst du auch

00:13:18: gucken?

00:13:18: Na ja, aber ist der Punkt, den ich machen will...

00:13:20: Wo sind wir hier abgebogen schon wieder?

00:13:22: Der

00:13:22: Punkt, den ich damit machen will, ist doch wahr oder nicht?

00:13:25: Hohe Energie.

00:13:26: sagt erst mal überhaupt nichts über die Qualität oder über den moralischen Wert.

00:13:32: Ja, komm, über den moralischen Wert nicht.

00:13:35: Aber dass du Menschen in eine hohe Energie versetzen kannst, das ist eine Qualität.

00:13:40: Meinst du nicht?

00:13:41: Eine Qualität beinhaltet eine Wertung.

00:13:43: Und ich denke mir, das ist erst mal weder gut, noch schlecht.

00:13:47: Das ist erst mal einfach nur vorhandenes Potenzial.

00:13:51: Was man damit macht.

00:13:52: Da kommt Qualität oder nicht ins Spiel.

00:13:55: Ey, wir reden uns hier um Kopf und Kragen, Matthias, wir haben ein Scheißproblem.

00:13:59: Was ist dein Scheißproblem?

00:14:03: Guten Morgen.

00:14:04: Ich habe ein scheiß Problem bei dem Matthias mir vielleicht helfen kann.

00:14:09: Und zwar haben wir eine fünfjährige Tochter, die super kreativ ist, sich ständig neue Sachen ausdenkt und super generelle Spiele spielt, singen, Glieder auswendig lernt und so in der Familie im privaten Raum auf so Aufführung einlädt und das alles so trapiert und so recht macht und das Licht einstellt und die jedem so seinen Sitzplatz zuweist und dann halt ihre Aufführung gemacht, mit dem Scham einer fünfjährigen.

00:14:36: Aber total süß, sodass es nicht das Problem ist, dass sie außerhalb des sehr bekannten privaten Raums oder außerhalb von Gruppen, die sie gut kennt und sich wohlfühlt.

00:14:49: super zurückhaltend ist.

00:14:50: Also wenn sie zum Beispiel auch in der Kita, wo sie natürlich alle aus der Kita kennt, nach vorne sollen mit den Kindern um ein Lied zu singen, traut sie sich nicht dahin zu gehen und kommt dann sogar so bei uns auf den Schoß und ist super unsicher, obwohl ich das Gefühl habe, dass sie das gerne schaffen würde für sich und wir haben auch bei anderen Situationen, wo sie somit unbekannten Leuten mitgehen, so eine Situation, die sie noch nie erlebt hat, riesiges Problem, dass sie sich da irgendwie traut, das zu machen.

00:15:18: Sie ist da wahnsinnig in sich erstarrt, so gefühlt.

00:15:23: Ja, und mit dem Krippen-Spiel, mein Kind spielt die Rolle der Maria.

00:15:27: Sie hat sich nicht dafür gemeldet, das wurde jetzt zugewiesen.

00:15:30: Sie ist auch ein Stück weit stolz darauf, aber auch sehr verhalten.

00:15:34: Mein Problem ist jetzt, dass ich wahnsinnige Sorge habe, dass sie sich da total darauf freut, das gut vorbereitet und so weiter und dann in der Situation in dieser Kirche.

00:15:46: wer da gar nicht auf die Bühne geht oder auf die Bühne geht und dann erstarrt es und nicht sagt und dass sie total negativ prägt, also dass sie einfach dann so eine super schlechte Erfahrung in dieser Situation macht, dass sowas eine doofe Sache ist und dass sie das eben nicht dann nochmal macht, zum einen und zum anderen, dass ja so schade ist, weil sie ja an sich von ihrem Typ her und total Spaß an diesen Sachen hätte.

00:16:11: Tatsächlich fühle ich mich total gesehen, als wäre das meine Geschichte als Kind.

00:16:15: Ich

00:16:16: habe auch an dich gedacht.

00:16:17: Du hast mir erzählt, dass du damals als Kind auch bei deiner Familie warst du offen?

00:16:21: Ich habe zu Hause auch alles Mögliche inszeniert, entertaint, alle integriert.

00:16:27: Das war eigentlich schon so, wie ich es heute auf der Bühne mache, aber nur, wo ich mich sicher gefühlt habe.

00:16:31: Genau das.

00:16:32: Und in der Schule und so hast du dich einfach nicht sicher gefühlt?

00:16:35: Nein, es gibt sogar Geschichten.

00:16:36: Das Intro wird vielleicht ein Ticken länger diesmal, aber darf ich kurz erzählen?

00:16:40: Mir fällt was auf, das zieht sich durch mein Leben.

00:16:42: Und das wird sie mit ihrer Frage vielleicht beunruhigen, weil sie Angst davor hat, dass es ihre Tochter prägen könnte, wenn sie jetzt eine Erfahrung damit macht, dass sich das dann auch fortsetzt.

00:16:50: In der fünften Klasse wurde ich zum Klassensprecher gewählt.

00:16:53: Meine erste echte Aufgabe als Klassensprecher wäre gewesen bei unserer Karnevalsfeier, eine kleine Rede zu halten und zwar wirklich nur, hallo, schön, dass ihr alle gommen seid, cool seht ihr aus, schöne Kostüme, genießt die Feier.

00:17:06: Mein Kostüm war Helmut Kohl.

00:17:17: Ich habe mir einen Kissen unter meinen Anzug gestopft.

00:17:21: Ich war sehr prall, weil ich hatte wirklich eine Maske, eine Silikonmaske auf dem Kopf, das ich aussah wie er.

00:17:29: Und durch die konnte ich also nicht gut reden.

00:17:32: Also wollte ich das nicht machen.

00:17:33: Ich kam mir lächerlich vor, durch diese Maske so hohl-dumpf zu klingen.

00:17:37: Ich hätte sie abnehmen müssen, hatte Sorge, dass ich dann total scheiße Haare habe.

00:17:43: Die Maske mir die Haare irgendwie anklebt oder so.

00:17:46: Also habe ich die ganze Zeit einfach nur den Kopf geschüttelt.

00:17:48: Und immer mehr haben gesagt, komm, Matthias, sag doch nur ein paar Worte und nicht mal mit meiner Maske.

00:17:52: Kohl wollte keine Rede halten.

00:17:55: Dieses sich verstecken, obwohl ich privat mich ganz sicher fühle, zieht sich sogar durch mein erwachsenen Leben.

00:18:01: Als wir beide uns kennengelernt haben, hatte ich damals einen Pilotfilm für einen Serienkonzept gedreht.

00:18:07: Es hieß Nemesis.

00:18:08: Und die Idee war, es gibt einen selbsternannten Superhelden, der keinerlei Kräfte hat.

00:18:13: Eigentlich ist er ein bisschen weird.

00:18:15: Und das

00:18:15: war richtig gut produziert, ne?

00:18:17: Es war, wir hatten auch da.

00:18:18: eigenes Geld investiert, ganz viel Zeit, ganz viel Mühe.

00:18:21: Das

00:18:21: fand ich super, ja.

00:18:22: Es war ne Mockumentary, aber ich hab diesen Typen gespielt.

00:18:25: Und was hatte ich auf?

00:18:26: Eine Maske.

00:18:27: Man hat mich nicht gesehen.

00:18:29: Die ganze Idee war ein Plan, mich ja zu positionieren als Schauspieler auf dem deutschen Markt.

00:18:35: Und ich zeig mein Gesicht nicht.

00:18:37: Spannend, ja.

00:18:39: Natürlich war die Idee, wenn das wirklich dann gemacht worden wäre, dass ich irgendwann halt mein Gesicht revealed hätte.

00:18:45: Kann man ja so machen.

00:18:46: Wäre dann vielleicht auch gerade deshalb interessant gewesen, bla bla.

00:18:49: Aber mein erster Versuch, ich verstecke mich schon wieder.

00:18:52: Und hast du jetzt eine Lösung für

00:18:53: das Problem?

00:18:54: Zeit.

00:18:54: Zeit ist die Antwort.

00:18:56: Wie Zeit?

00:18:56: Man kann einem Menschen nur Zeit geben und vertrauen.

00:19:00: Das wird sich schon von alleine entwickeln.

00:19:01: Einfach nur Zuversicht haben, eben nicht die Sorge, oh was wird wohl mit dir, wenn du das nicht schaffst, denn du jetzt scheiterst, nicht diese Sorge übertragen aufs Kind.

00:19:11: Das Kind wird schon seinen eigenen Weg gehen.

00:19:13: Gerade wenn es lernt im Vertrautenumfeld.

00:19:16: sich richtig gut zu zeigen, dann wird es irgendwann ganz von alleine einfach nur durch das Gefühl, mir wird vertraut, die Hindernisse im nicht vertrauten Umfeld zu überwinden.

00:19:25: Ich hätte noch eine slawische Variante.

00:19:27: ...den Kind einfach sagen, das ist jetzt dein Job.

00:19:29: Und schon, dass darauf vorzubereiten, dass es im Leben nicht nur schöne Zeiten gibt, sondern es gibt halt auch Jobs, die müssen erledigt werden und das dann jemanden zu spielen.

00:19:39: Ja, dass das ein guter Job ist.

00:19:41: Es gibt sehr viele schlechtere Jobs.

00:19:43: Ich würde dann Kanalarbeiten zeigen oder irgendwie sowas.

00:19:46: Und dann ... Dann einfach den Kind sagen, hier sei für uns diesen Job machen kannst und mach den gut und versaust nicht.

00:19:54: Und

00:19:54: damit ... Falls uns Kanalarbeiter gerade zuhören, die sie auf den Schlips getreten fühlen.

00:20:01: Ihr macht einen krassen Job und ihr müsstet viel mehr Geld verdienen.

00:20:03: Das will ich damit sagen.

00:20:04: Das ist ein schwerer Job.

00:20:06: Aber ich bin auch sicher, dass manche den sogar wirklich gerne machen.

00:20:10: Vielleicht ist das genau deren Geschmack.

00:20:11: Die

00:20:11: würden den noch viel lieber machen, wenn man denen mehr Geld geben würde.

00:20:14: Das ist auch richtig.

00:20:15: Das

00:20:15: wäre mein Geschmack.

00:20:17: Das Thema Tastes.

00:20:20: Ihr ist vorhin, als du von Konstruktivität gesprochen hast und dass das gerne abgewertet wird.

00:20:26: Ja.

00:20:26: Dacht ich, damit müssen wir eigentlich auch das Thema starten und über Geschmack reden.

00:20:30: Warum Leute das tun?

00:20:31: Warum Leute sagen, nee, diesen Tonfall mag ich gar nicht.

00:20:34: Dieses allzu fröhliche und...

00:20:37: Naive.

00:20:38: ...warme und ja, genau.

00:20:39: Nee, das bin ich nicht.

00:20:41: Hast du eine Theorie, warum gerade Leute, die eigentlich Zugang zu Bildung haben, die einen richtig breiten Horizont haben, warum gerade die das gerne machen?

00:20:49: Ich hab mich gefragt, ob das so ein Statusspiel ist.

00:20:52: Also, dass sie eigentlich immer sagen, hey, wir haben hier die Bildung.

00:20:57: Wir wollen gegen Machtstrukturen ankämpfen.

00:21:00: Wir wollen gegen klassische Statusspiele ankämpfen.

00:21:03: Aber eigentlich haben die ihr eigenes Statusspiel.

00:21:05: Und das Statusspiel ist, was kenne ich alles?

00:21:09: Ich bin gebildeter als alle anderen.

00:21:11: Ja, ja.

00:21:12: Ich weiß mehr als alle anderen.

00:21:14: Und ich mach mich nicht zugänglich.

00:21:17: Also, Zugänglichkeit ist für viele... Schwäche.

00:21:20: Ja.

00:21:20: Ich glaube, dass du es damit voll ins Schwarze triffst.

00:21:23: Ich habe in der Vorbereitung auf das Thema Geschmack einen neuen Soziologen entdeckt, den ich noch nicht kannte.

00:21:28: Pierre Bourdieu.

00:21:30: Der hat ganz viel empirisch gearbeitet, also beobachtet und daraus dann Theorien abgeleitet.

00:21:35: In den Sechzigern, Siebzigern.

00:21:37: Zum Beispiel bei einem Festmahl hat er sich eben Klassenunterschiede angeschaut und einfach nur beschrieben.

00:21:42: Setzen die Paare nebeneinander, da sind sie eher aus der Unterschicht, setzen sie getrennt voneinander, dann Oberschicht und so.

00:21:47: Das ist bestimmt nicht mehr so zeitgemäß, wie er das damals alles notiert hat.

00:21:51: Sein berühmtes des Werk heißt die feinen Unterschiede.

00:21:54: Und er wäre bestimmt der erste, der heute dann sagen würde, das muss geupdatet werden.

00:21:59: Wir funktionieren mittlerweile anders, Geschmack wandelt sich.

00:22:02: Aber er macht das ganz viel an Geschmack fest.

00:22:05: Dass das ein Unterschiedsinstrument ist.

00:22:07: Ich differenziere mich.

00:22:09: Ich bin nicht so wie du.

00:22:10: Genau das.

00:22:11: Dein Geschmack sagt super viel über dich aus.

00:22:14: Wie bist du geprägt?

00:22:15: Welche Werte hast du?

00:22:17: Wo

00:22:17: willst du eigentlich so im Leben hin?

00:22:20: Also das kann man sogar mit Kleidungsstücken ausdrücken und das finde ich immer so spannend.

00:22:24: Ich beobachte mir gerne alles.

00:22:26: Also wie richtet sich jemand ein?

00:22:28: Was wird eingekauft im Supermarkt?

00:22:30: Wie kleidet man sich?

00:22:31: Weil das ist alles Kommunikation, also den eigenen Geschmack darzustellen.

00:22:36: Wie viel kann ich überhaupt sehen und wahrnehmen?

00:22:39: Und dann kommt für mich diese spannende Frage dazu.

00:22:42: An welchen Stellen hast du denn das Bedürfnis, andere abzuwerten?

00:22:45: Denn das, was du gerade beschreibst, ist doch eigentlich, da kreist man doch sehr um sich selber.

00:22:50: Wie möchte ich mich ausdrücken?

00:22:51: Was gefällt mir?

00:22:52: Wo finde ich mich wieder?

00:22:53: Aber warum muss ich anderen sagen, ja und das, was du machst, ist scheiße?

00:22:57: Ich verstehe das auch nicht.

00:22:58: Also das hat aber auch was damit zu tun, dass ich nicht mit dieser Prägung groß geworden bin.

00:23:03: Ich komme ja genau aus dem Gegenteil.

00:23:05: Genau.

00:23:06: Und bei dir ist es auch so spannend, was du für ein Weg gemacht hast.

00:23:08: Ich habe einige Fragen an dich bei dem Thema.

00:23:11: Aber ich will erst noch kurz mehr darüber sagen, was für mich neu an diesem Modell von Pierre Bourdieu war.

00:23:16: Ich kann das Buch übrigens nicht empfehlen.

00:23:18: Die feinen Unterschiede, ich finde das sehr sperrig geschrieben.

00:23:21: Aber wenn ich mich woanders informiert habe, was da drin so steht.

00:23:24: Man kann

00:23:24: das in Chatti reinknallen und der kann das einfach.

00:23:26: Ja genau das.

00:23:28: Wo ich mich anders informiert habe, du hörst nicht an, als ob du in die Bibliothek gegangen bist.

00:23:32: Nein,

00:23:32: was ich gemacht habe neben Chatti ist, ich habe mir schon auch Podcasts dazu angehört.

00:23:36: Denn Chatti hallo Zigni hat manchmal und diese Podcasts waren für mich vertrauenswürdig.

00:23:39: Ich finde Chatchivity

00:23:40: mega für so Sachen, wenn etwas sehr komplex geschrieben ist.

00:23:44: Richtig.

00:23:44: dass

00:23:44: ich das dann noch mal vereinfachter verstehe.

00:23:47: Deswegen, ich versuch's vereinfacht wiederzugeben, was ich dabei Baudier interessant fand.

00:23:51: Er spricht von einem Kapital.

00:23:53: Und zwar von einem kulturellen Kapital.

00:23:55: Boah, zum allerersten Mal hör ich einen Begriff, der das erklärt, was ich seit ganz vielen Jahren spüre.

00:24:01: Und ich konnte das nie beschreiben, aber es ist genau das, was du gerade sagst.

00:24:04: Dass du kulturelles Kapital hast?

00:24:06: Dass ich mir das aufbaue.

00:24:07: Ja, ich dachte da auch dran bei dir.

00:24:09: Ja.

00:24:10: Mhm.

00:24:11: Es ist spannend.

00:24:12: Wie definiert er das?

00:24:13: Was sagt er da?

00:24:14: Ich gebe es in meinen Worten wieder.

00:24:15: Du reicherst ja nicht nur Geld an oder so Besitz, sondern eben auch Verknüpfungen,

00:24:21: Geschichten.

00:24:23: Warum bedeutet mir jetzt eine Zitronenpresse von Alessi?

00:24:28: mehr als einfach nur ihren Zweck, dass sie eine Zitrone auspressen kann.

00:24:31: Dann kann die das noch nicht mal richtig gut.

00:24:33: Ich

00:24:33: fühle das Ding gar nicht.

00:24:35: Die müsst ihr euch mal anschauen, dass eine Zitronenpresse und die kann alles nur nicht Zitronen auspressen.

00:24:40: Komm, wir machen dein Video, indem du das alles erklärt hast, auch in die Shownotes.

00:24:44: Das ist zum Beispiel, da habe ich gemerkt, krass, ich bin nicht in dieser Klasse.

00:24:48: Ich gehöre nicht zu diesen Leuten, die sich das in die Küche stellen, auch wenn das viele normallos so in ihrer Küche auch hatten.

00:24:56: Aber Kunstbegeisterte aus einer hohen Schicht, die lieben das.

00:25:01: Und ich nicht.

00:25:02: Zum Beispiel, ich habe mich ganz oft gefragt, was sagt mein Geschmack über meine Prägung, über meine Klasse und so.

00:25:08: Darum geht es ja dann bei diesem Begriff von ihm, ne?

00:25:11: Mit kulturellem Kapital wahrscheinlich.

00:25:13: Ja, ich finde es total einleuchtend, wie er es erklärt.

00:25:16: Er hat beobachtet anhand einer Fotografie.

00:25:18: Dieses Foto zeigt einfach in schwarz-weiß die Hände einer alten Frau sehr faltig.

00:25:24: Und er hat dieses Foto verschiedenen Leuten aus verschiedenen Gesellschaftsschichten gezeigt und gesagt, wie findet ihr das?

00:25:30: Foto.

00:25:32: Und aus den untersten Schichten kam sofort Ablehnung.

00:25:35: Bah, würde ich mir nie aufhängen.

00:25:37: Das ist ja furchtbar.

00:25:38: Ich ertrag ja kaum die Gefühle, die ich habe, wenn ich mir das anschaue.

00:25:40: Wahrscheinlich,

00:25:41: weil sie damit einfach alt, schwarz-weiß und tot assoziieren oder

00:25:45: so.

00:25:45: Genau, traurig, abschreckend, deprimierend.

00:25:48: Aber das haben sie nicht mal gesagt, sondern einfach nur, ne,

00:25:51: bah.

00:25:52: Mittelschicht fängt schon an, damit Dinge zu assoziieren, die interessant sein könnten.

00:25:56: Manche sind offen, manche sagen, na ja, würde ich mir vielleicht aufhängen.

00:26:00: Aber in der obersten Schicht kommen dann ganz viele kulturelle Assoziationen.

00:26:04: Das erinnert mich an einen Film von Ingmar Bergmann.

00:26:06: Und haben wir nicht letztens eine Ausstellung gesehen, Schatz, in der das ganz gut reingepasst hätte?

00:26:11: Genau

00:26:12: das.

00:26:12: Ich finde das so spannend.

00:26:13: Ich kann Matthias, ich kann dir, also ich habe das am eigenen Leib gespürt und ich glaube ganz viele hier aus der Community auch.

00:26:19: Ja.

00:26:19: Ich bin ja ohne Kultur groß geworden.

00:26:21: Ich meine, mein Vater hat mir Risa Franklin und so gezeigt.

00:26:24: Das

00:26:24: wollte es in meiner Liste der Fragen, die ich dich jetzt hier stellen wollte.

00:26:28: Woher du das mit Risa Franklin hattest?

00:26:30: Meine Familie eigentlich so.

00:26:31: Mein Bruder hat coole Musik gehört.

00:26:33: Mein Vater hat echt tolle Platten gehabt.

00:26:36: Es lief immer Risa Franklin bei uns zu Hause.

00:26:39: Und

00:26:39: mein Vater hat ja damals auch Mögel gemacht.

00:26:42: Ich habe ja auch eine ganz große Leidenschaft für Einrichtungen und Mögel und so.

00:26:46: Und ich glaube, das habe ich so von ihm.

00:26:47: Aber trotzdem der war halt nur ein Handwerk nur ein Handwerker und hat jetzt

00:26:53: nur.

00:26:53: ich hätte nicht gedacht, dass es uns dann jetzt in der Folge auch begegnet, weil damit hat es dann zu tun.

00:26:58: Das Abwertung mit in die Geschmacksfrage.

00:27:01: Ja, ich wollte gerade nur sagen, dass der halt jetzt nicht selber ein Designer war.

00:27:05: Ja, ja, warum du es gerade gesagt hast, verstehe ich.

00:27:08: Und ich will doch nicht abwerten, dass es jemanden handwerkt.

00:27:11: Überhaupt nicht.

00:27:12: Das wird auch wahrscheinlich, ich setze jetzt einfach voraus, dass niemand hier das gerade gedacht haben wird.

00:27:18: Trotzdem kommt das Wort mit rein und es erklärt so viel.

00:27:22: Denn es wird dann zu einer Frage, bin ich was wert?

00:27:24: Also, Menschen sind sich unsicher, ob sie okay sind, wie sie sind, aufgrund von Geschmacksfragen.

00:27:30: Das ist der Grund, warum wir uns gegenseitig attackieren für unseren Geschmack.

00:27:34: Wir haben alle einen unterschiedlichen Kontext von den Dingen, die wir sehen.

00:27:38: Also wenn ich jetzt ein Stuhl sehe.

00:27:40: Dann kann ich einfach nur einen Stuhl dahin sehen oder ich kann die komplette Geschichte und Assoziation und was die Bedeutung dahinter ist und so sehen.

00:27:48: Und das finde ich halt so spannend, weil ich würde sagen, ich habe früher da angefangen, wo ein Stuhl einfach nur ein Stuhl war.

00:27:54: Das ist aber für mich genau das, warum ich sage, ich will dir Fragen genau darzustellen.

00:27:58: Warum kamst du auf die Idee, deinen Geschmack anzureichern, dein kulturelles Kapital anzureichern?

00:28:05: Weil.

00:28:05: Niemand gibt uns das erst mal vor in der Gesellschaft, dass das sinnvoll wäre, das zu tun.

00:28:11: Das checken wir normalerweise erst relativ spät.

00:28:14: Bei mir waren es die Menschen, die es zugänglich gemacht haben.

00:28:17: Es gab immer wieder Menschen, die gesagt haben, guck dir mal das Kunstbild an.

00:28:21: Weißt du, welche Geschichte dahinter steckt?

00:28:24: Was für Menschen waren das?

00:28:25: Das

00:28:25: waren sehr gebildete Menschen, die unfassbar schlau waren und auch, würde ich sagen, ganz weit oben in der Gesellschaft standen.

00:28:33: Aber die uns wichtig war, Wir alle einen Zugang zu Kultur und Geschichten bekommen.

00:28:39: Und mich hat das total fasziniert.

00:28:42: Dann teilweise zu Bescheid, aber Fernsehen.

00:28:45: Fernsehen hat ganz viel bei mir gemacht.

00:28:46: Es gab Serien wie z.B.

00:28:48: Parker Lewis, der Coole von der Schule.

00:28:50: Wenn ich würde jetzt sagen, ey, das ist doch voll der Schwachsinn.

00:28:53: Nein, das ist eine richtig geile Serie gewesen.

00:28:56: Oder Hey Arnold, die Zeichentrickserie.

00:28:59: Da ging es um Jazz.

00:29:01: Ja, ich weiß.

00:29:01: Ich habe

00:29:02: Jazz durch Hey Arnold gelernt.

00:29:04: Und ich habe durch dich Hey Arnold gelernt.

00:29:07: Ich wusste das nicht.

00:29:08: Das

00:29:08: ist eine fantastische Serie gewesen.

00:29:10: Also so eine Kindertrickserie.

00:29:12: Ich glaube, sowas war halt total wichtig für mich.

00:29:14: Und dann war ich ganz neugierig und ich mochte es immer kreativ zu sein.

00:29:18: Meine Mama hat es auch geliebt, kreativ zu sein, hat ja auch immer genäht und viele Sachen gemacht.

00:29:22: Aber wir hatten halt nicht diesen klassischen Zugang zu Kunst und so, ne?

00:29:27: Das ist es.

00:29:27: Man wird eben wie mit jeder Sorte von Kapital erst mal auch geboren.

00:29:32: Ich glaube, jeder Mensch hat Lust auf mehr kulturelles Kapital, wenn es gut verpackt ist, also wenn es zugänglich gemacht wird.

00:29:41: Wenn du dabei direkt merkst, warum es dich begeistern kann.

00:29:44: Ja, also es gab doch zum Beispiel damals auf RTL diese Kulturserie nachts um Null Uhr.

00:29:50: Ich weiß nicht mehr, dieses DTV oder wie das da hieß.

00:29:53: Deutscher Taschenbuchverlag?

00:29:55: Dann war das irgendwas anderes.

00:29:56: Das war diese Serie, die ist ganz ikonisch.

00:29:59: Vier Buchstaben.

00:30:00: Da hat RTL versucht, seinen Bildungsauftrag zu erfüllen.

00:30:03: Ja, diese

00:30:03: fünf Prozent, die man machen musste.

00:30:06: Und das war überhaupt nicht zugänglich.

00:30:08: Da war man schon direkt mitten im Thema absolutes Spezialwissen, richtig schlecht aufbereitet.

00:30:14: Das war einfach nur für eine Elitäre.

00:30:17: Zielgruppe.

00:30:18: Ja, ich frage mich, ob Sie an der Stelle sogar entschieden haben, unserem klassischen RTL-Publikum zeigen wir hier Ihr Feindbild.

00:30:27: Ja genau, ich klappe wirklich und ich weiß noch damals im Studium habe ich mich krass darüber aufgeregt und hab gesagt, das muss doch zwinglich gemacht werden.

00:30:35: Und meine Dozenten, die der Zielgruppe entsprachen, die haben gesagt, nein, das ist fantastisch.

00:30:40: Das muss genauso sein und du verstehst es einfach nur nicht.

00:30:43: Da hab ich gesagt, ja, ich versteh es nicht und der Auftrag verfehlt.

00:30:46: Also die Dinge müssen verstanden werden.

00:30:49: Und es

00:30:49: gibt aber ganz viele Menschen, die sagen, nee.

00:30:52: Das muss nicht verstanden werden.

00:30:54: Mode muss nicht von jedem verstanden werden.

00:30:57: Es gibt Menschen, ihr Geschmack besteht daraus, dass das nicht von jedem verstanden wird.

00:31:01: Und ich behaupte, du hast es gerade schon auf den Punkt gebracht, dann ist der Auftrag verfehlt.

00:31:06: Jeder, dessen Geschmack darin besteht, dass es bitteschön exklusiv sein soll, dass nicht jeder das begreift, kann für sich, immerhin das würde ich jetzt sagen, als Fazit schon zu diesem Thema, kann für sich nicht in Anspruch nehmen, gerecht zu sein.

00:31:20: Fortschrittlich zu sein.

00:31:21: Sollte.

00:31:21: Menschen können nicht von Teilhabe reden und so.

00:31:23: Das kannst du vergessen.

00:31:24: Wenn du den Geschmack anderer Menschen abwertest, dann hast du Teilhabe nicht verstanden.

00:31:29: Ich habe jetzt ein Sprachnachricht über eine Sache, die für uns alle zugegenlicher gemacht werden sollte.

00:31:33: Okay.

00:31:35: Hallo ihr zwei

00:31:35: beiden.

00:31:36: Ich finde, das ist ein wahnsinnig tolles Thema.

00:31:38: Ich freue mich schon total auf die Podcast-Folge.

00:31:41: Aber wenn es darum geht, ob man immer Geschmack streiten kann, dann möchte ich an dieser Stelle eine Lanze brechen.

00:31:47: Und zwar für ein Stück deutsche und auch internationale Baugeschichte.

00:31:54: Für ein Stück, was im Sonnenlicht erstrahlt.

00:31:58: Ein Stück, was einerseits wunderschön ist, was aber andererseits auch die Nationen spaltet, so wie es auch Lichtstrahlen spaltet.

00:32:08: Ihr wisst es schon, ihr kennt es von mir.

00:32:09: Ich bin große Verfechterin dieses Gegenstands.

00:32:12: Es geht um den Glasbausteinen.

00:32:15: Ich liebe Glasbausteine.

00:32:17: Glasbausteine sind.

00:32:19: Architektonisches.

00:32:21: Gut.

00:32:22: Besser kann man etwas nicht machen.

00:32:24: Einfach mal ein Glasbaustein irgendwo rein.

00:32:27: Das wertet jede Immobilie auf.

00:32:30: Ich hoffe, ich kann mit dieser Nachricht auch euch überzeugen von Glasbaustein.

00:32:37: Ich liebe Glasbausteine.

00:32:40: Danke.

00:32:42: Auf Wiederhören.

00:32:43: Ich sehe es genauso wie Amsel.

00:32:45: Die Gesellschaft wurde eine schlechtere, als wir Glasbausteine nicht mehr im Fokus hatten.

00:32:50: Das ist wirklich architektonisch eine Meisterleistung, wenn man Glasbausteine mit drin hat.

00:32:56: Kannst

00:32:57: du es mir begründen?

00:32:58: Das hat noch Wärme, das hat noch Charakter.

00:33:01: Da ist was.

00:33:02: Weißt du, ein Glasbaustein ist nicht schön, aber der erzählt mir was.

00:33:05: Mir erzählt er eine Erinnerung an meine Kindheit, weil der Nachbar von gegenüber in einem Mietshaus gewohnt hat, das Glasbausteine vorne dran hatte im Treppenhaus.

00:33:16: Und er war der klein geistigste Mensch, den ich als Kind kannte.

00:33:19: Also er fand jedes Spielen draußen einen Verbrechen.

00:33:24: Und das assoziere ich jetzt erstmal mit Glasbausteinen.

00:33:27: Jetzt kommt Amsel mit dieser Sprachnachricht und ich kriege eine neue Assoziation.

00:33:31: Ich fühle mich jetzt verpflichtet, Glasbausteine zu mögen.

00:33:34: Ja, wir müssen uns alle dazu verpflichten.

00:33:36: Das ist einfach ein gutes Kulturgut.

00:33:39: Und zu dieser Behauptung werden bestimmt manche von euch einen Widerstand empfinden.

00:33:43: Und dann wird es doch interessant, woher kommt er?

00:33:45: Bei mir weiß ich es mit der Assoziation.

00:33:48: Geht ja weg.

00:33:48: Und wo wollen wir überhaupt, dass er ganz

00:33:50: weg geht?

00:33:50: Und jetzt ist es aber dein neuer Geschmack, oder?

00:33:55: Ich habe dazu jetzt nochmal eine Sprachnachricht.

00:33:59: Zum Thema Geschmack fallen mir jetzt gerade direkt Hipster sein bei diesen Extremen.

00:34:05: Hipster-Menschen, die halt wirklich in einem bestimmten Klamottenstier rumlaufen.

00:34:09: Die selbe Mütze, die selbe Brille, bei Männern, der selbe Bart, die selben Hobbys, wie gut uns der Kaffee gerüstet sein, Longboard fahren, was weiß ich, was Nagita Inu haben oder Shiba Inu, was weiß ich?

00:34:23: Aber da frage ich mich immer, ist das persönlicher Geschmack?

00:34:27: Wie weit ist das persönlicher Geschmack?

00:34:29: Und wie weit denken die Leute, dass das ihr eigener Geschmack ist?

00:34:33: Und am Ende sind sie alle gleich.

00:34:35: und woher kommt das?

00:34:36: Das frage ich mich immer, wenn ich solche Leute sehe.

00:34:38: Das frage ich mich auch, das ist sehr gut beobachtet, sehr schön formuliert, aber ich muss dich fragen, warum hast du mir diese Sprachnachricht jetzt gezeigt, um mir zu sagen, dass ich neuerdings und so schnell Glasbosch deine Gut finden soll?

00:34:51: Ich

00:34:51: hab dich manipuliert.

00:34:52: Hast du

00:34:53: es nicht gemerkt?

00:34:53: Nee, immer noch nicht.

00:34:54: Ich hab erst die Sprachnachricht schon amsel genommen.

00:34:57: Ich unterstütze sie.

00:34:59: Sagt, hey, die gesamte Community soll das jetzt gut finden.

00:35:03: Wenn ihr Neubau-Projekt habt, dann Glasbausteine rein, ja?

00:35:07: Du sagst erst, ah, ich fand es eigentlich scheiße.

00:35:09: Aber jetzt, wo ich die Sprachen halt gehört hab und nachdem du mich gehört hast, warst du plötzlich offener für die ganze Sache.

00:35:15: Offen habe ich ja selber vorher sogar gesagt, sollten wir möglichst viel sein.

00:35:19: Aber pass auf.

00:35:20: Wenn ich jetzt noch weitergehen würde, kriege ich dich irgendwann mal dazu, dass du sagst, okay, Glasbausteine ist das Ding.

00:35:27: Das ist das aller, aller.

00:35:28: Weil, warum du willst dazugehören.

00:35:32: Du willst ein Teil dieser coolen Gang sein.

00:35:34: Und ich glaube, das ist auch das, was sie jetzt in ihrer Sprachnachricht fragt.

00:35:38: Warum ist das so?

00:35:39: Warum sehen die ganzen Baristas ähnlich aus?

00:35:41: Warum haben die alle den gleichen Bart?

00:35:42: Warum reden die alle gleich?

00:35:44: Ich glaube, es geht um Lebensgefühl, um Lebenskonzept, um zu sagen, das ist meine Gruppe.

00:35:49: Da gehöre ich dazu.

00:35:50: Man versucht sich über seinen Geschmack anzupassen und fragt sich dann gar nicht mehr, ist das wirklich noch mein Geschmack oder gehört das einfach nur dazu?

00:36:00: Und

00:36:00: zack, da kommt wieder ein Grund für eine Ablehnung rein, für eine Abwertung auch, weil es ja Hirntod klingt, was du gerade beschreibst.

00:36:10: Scheiße, hat mir das so rausgehört.

00:36:12: Ich bin manchmal wirklich die Kaffeekultur.

00:36:15: Ich liebe Kaffee.

00:36:16: Aber hier in Berlin, das stimmt überhand.

00:36:18: Und dann denke ich wie jedes Mal, Leute, denkt ihr das eigentlich noch wirklich oder macht ihr das nur, weil das jetzt die Bubble von euch verlangt, so zu sein?

00:36:27: Guck mal, auch ich spüre hier bei mir eine Ablehnung dagegen.

00:36:31: Und wenn ich es wieder knüpfe an dieses Modell von Bourdieu, er beschreibt das so, dass dieses kulturelle Kapital in den untersten Bevölkerungsschichten knapp ist, weil die sich hauptsächlich um reales Kapital kümmern müssen.

00:36:44: Darum, dass sie ihren Alltag hinkriegen, dass sie genug zu essen haben.

00:36:47: Das heißt, alles, was sie an Kunst, auch an Fine Dining, an Essen und so was präsentiert bekommen.

00:36:54: Deshalb auch dieses Foto, dass sie das dann ablehnen, ist, weil es ihnen nichts handfestes für die Grundbedürfnisse bietet.

00:37:02: Es settigt nicht, es sieht nicht... schön aus, dass man da gerne drauf schaut, sondern es fordert heraus.

00:37:08: Und das kannst du dir alles nur leisten, wenn die Bedürfnisse gut gedeckt sind, wenn du genug Geld hast.

00:37:14: Deswegen wird Essen komplizierter und anspruchsvoller und herausfordernder.

00:37:18: Je höher du aufsteigst in den Klassen.

00:37:20: Ich werde niemals vergessen, als ich mein allererstes Fünfgängemenü gegessen habe in einem schicken Restaurant, da habe ich Praktikungen gemacht in so einer Immobilienfirma.

00:37:29: Ja.

00:37:29: Und das war halt in Frankfurt und es war reich.

00:37:34: Da ging es um sehr, sehr viel Geld und da wurden alle dann zum Weihnachtsessen eingeladen und es war richtig schick.

00:37:39: Ich habe nur geschimpft.

00:37:41: Ich saß da und ich habe gemeint, das ist doch scheiß Trick, was esse ich hier.

00:37:44: Ich hatte nur Ablehnung gegenüber dieser Welt.

00:37:47: Ich wollte nichts damit zu tun haben, weil alle standen für mich für etwas, was ich schlimm finde.

00:37:54: Und dann, als ich nach Berlin gezogen bin.

00:37:56: Das fand ich auch wieder interessant, da macht Berlin was total cleveres.

00:37:59: Berlin sagt eher, guck dir eher mal die Kunst an.

00:38:03: Geh mal in ein geiles Restaurant, du kriegst es auch hier für nicht ganz so teuer, aber das ist ein tolles Handwerk, das ist eine tolle Kunst, schau dir das mal an und dadurch habe ich mich total geöffnet und fand das dann toll.

00:38:16: Und glaubst du, dass du in diesem Prozess wurde dann dir einen neuen Geschmack?

00:38:20: angewöhnt hast und reingeholt hast in dein Leben.

00:38:23: Und die ja sicherlich auch gezeigt hast, durch zum Beispiel Bilder, die du dir aufhängst oder so, das Leute dich von außen gesehen und dich in eine Schublade gepackt haben und gesagt haben, ja, du machst jetzt auch einfach nur mit, um dazuzugehören.

00:38:36: Also ich hab in Berlin Mitte gewohnt, ich hab mit Century-Möbel gehabt in einem Altbau.

00:38:41: Ich will komplett klassisch.

00:38:42: Und das hab ich ja vorhin Hirntod genannt.

00:38:45: Ja, ich war

00:38:46: auch so ein bisschen Hirntod, aber eigentlich auch nicht.

00:38:49: Ja, eben, weil das, was du gerade sagst, ist ja aus dir heraus eine echte, empfundene Begeisterung.

00:38:54: Ja.

00:38:55: Und wenn dir ein Zugang angeboten wird und du nimmst ihn, das ist nicht Hirntod, da geht ja was in dir vor.

00:39:00: Also du hast ja wirklich ein Erlebnis, ein entscheidendes Erlebnis.

00:39:04: Du entdeckst was Neues und hast auch noch eine Geschichte dazu.

00:39:07: Wer hat dir wann was gezeigt?

00:39:09: Wie hat sich das angefühlt?

00:39:11: Ich glaube, Matthias, was du zum Beispiel immer machst, du stellst ja immer alles sehr infrage.

00:39:15: Also bei dir ist es ja nicht so...

00:39:17: Das würde dich infrage stellen, ob das so ist.

00:39:20: Bei dir ist es ja nicht so, dass du jetzt einfach eine Sache toll findest, nur weil viele Leute das aus einer bestimmten Gruppe gut finden.

00:39:27: Ja,

00:39:27: genau.

00:39:28: Ich versuch's zumindest, ja.

00:39:30: Du überprüfst immer, ob das jetzt wirklich auch so dein eigener Geschmack ist.

00:39:34: Ja.

00:39:34: Und ich hab mich jetzt seit lang auch so ein bisschen davon leiden lassen, dass ich so irgendwie wusste, ah, Ellen Ginsberg zu lesen.

00:39:41: Das passt

00:39:41: auch zu mir.

00:39:43: In bestimmten Kreisen ist das ganz gut gewesen damals.

00:39:46: Also hab ich dann auch Ellen Ginsberg gelesen und so, weißt du so?

00:39:49: Kleinigkeiten, wo

00:39:50: man sich

00:39:51: untereinander erkennt.

00:39:53: Aber

00:39:54: ich hab das ja auch oft in meinem Leben gemacht.

00:39:56: Ich schaue dann nur irgendwann Jahre später darauf zurück und schäme mich ein bisschen, weil ich mich selber durchschaue.

00:40:02: Oder weil ich mich dann selber im Rückblick als ein bisschen Hirntod.

00:40:04: Ich bin ja nur mitgelaufen, empfinde.

00:40:07: Ja.

00:40:07: Wir

00:40:08: haben auch eine Sprachnachricht dazu, was Geschmack und Scham miteinander zu tun haben können.

00:40:13: Hallo Iris, hallo Matthias.

00:40:14: Zum Thema Couple of Tales habe ich eine Frage an euch und an die Community.

00:40:19: Auch dahingehend, also wie es bei euch war und wie ihr glaubt, wie sich das verändert hat.

00:40:23: Weil was ich beobachte ist, und ich glaube, das ist ein Phänomen, was wir alle haben, dass wir früher dachten, wir sehen eigentlich ganz fresh aus und so können wir uns auf jeden Fall präsentieren und rausgehen.

00:40:35: Und wenn man sich jetzt so die Bilder anguckt, denkt man sich eher, naja, weiß ich nicht, ob das eine gute Idee war.

00:40:42: Oder vielleicht kennt ihr das auch, es existieren schon auch Videos, wo man irgendwie was vorgeführt hat oder versucht hat, ein Tanz einzustudieren.

00:40:51: Und auch die waren meistens auch so viel.

00:40:53: Ich glaube zu beobachten, dass jetzt die Jugend jetzt, die sich öffentlich präsentiert und zeigt, in Form von TikTok, Trend, Tanzvideos, dass ich finde, dass es so sehr professionell aussieht.

00:41:08: Und ich weiß gar nicht, ob ich sie darum beneiden möchte.

00:41:11: Ich glaube nicht.

00:41:12: Aber meine Frage ist, wenn die so einen guten, jetzt schon so einen guten Taste haben, in wie ... Kleide ich mich, wie gebe ich mich und so weiter.

00:41:21: Das ist teilweise schon so eine Professionalität, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass die sich deren Bilder auch in zehn, fünfzehn, zwanzig Jahren angucken und sich dabei wegcringen, so wie wir das tun, wenn wir unsere Bilder angucken.

00:41:32: Also ich unterstellen uns das jetzt einfach mal.

00:41:36: Und da ist die Frage, geht da nicht was verloren?

00:41:38: Wenn man dieses Gefühl nicht hat, braucht man das nicht ein bisschen.

00:41:41: Ist das eine interessante Frage dieser Begriff cringe?

00:41:45: Vielleicht gibt es in der Hand vor Leute, die den nicht zuordnen können, was es bedeutet.

00:41:49: Aber es ist genau das, worüber wir auch davor schon gesprochen haben.

00:41:52: Das Schamgefühl, der Schmerz, dass sich winden.

00:41:55: Ich finde, Cringe ist eigentlich eine Mischung aus Fremdscham und eigener Scham.

00:41:59: Und ob man das nicht braucht, ist doch voll die gute Frage.

00:42:02: Ich finde es super.

00:42:03: Ich finde eigentlich, es gab doch mal dieses eine Video, was wir gesehen haben, dass du über Cringe Mountain erst mal rüber musst.

00:42:10: Genau

00:42:10: daran dachte ich auch gerade.

00:42:12: Dafür kann man es gebrauchen.

00:42:13: Komm, wir machen nächste Folge sogar darüber.

00:42:15: Couple of Cringe Mountains.

00:42:16: Oh ja, das viel.

00:42:17: Also es geht eigentlich darum.

00:42:18: Wenn man jetzt mit Content selber anfängt, dann gibt es immer den Punkt, wo alles richtig peinlich und unangenehm und schambehaftet ist.

00:42:25: Und da muss man drüber.

00:42:27: Das muss man durchstehen.

00:42:29: Weil es dich weiterbringt, weil es dich formt.

00:42:31: Weil der Blick auf dich selbst zurück, was habe ich da eigentlich gemacht und schäm ich mich dafür, schärft, wo du jetzt sein willst.

00:42:38: Ja.

00:42:38: Was glaubst du, weil sie ja darüber nachdenkt, ob das vielleicht heutige Generationen, die schon früh super professionell produzieren, ob sie, ob denen was verloren geht?

00:42:47: Was denkst du?

00:42:48: Ich finde, auch so bei den Sprachnachrichten können wir das ganz gut sehen von den jungen Leuten, die uns ganz viel schicken und auch von den Nachrichten das unfassbar viel Druck.

00:42:56: Ja, genau.

00:42:57: Und

00:42:57: sie haben den Druck, sich anzupassen, perfekt zu sein, die perfekte Haut zu haben, den perfekten Körper, aber auch die perfekten Charakterzüge und schon wirklich ein Start-up mit Vierzehn zu haben und so.

00:43:10: Das ist richtig

00:43:11: krass.

00:43:12: Mit Vierzehn?

00:43:13: Wirklich?

00:43:14: Das war nicht nur Übertreibung von dir.

00:43:15: Nee, das haben ganz viele gerade in der Jugendgeneration.

00:43:18: Ach du Scheiße.

00:43:18: Und ich sag dir, die ziehen uns auch bald alle

00:43:20: ab.

00:43:21: Geht das überhaupt nicht?

00:43:23: Ich hänge mich gerade sehr daran auf, aber du hast ja doch noch gar keinen Perso.

00:43:28: Theoretisch kannst du schon wirklich dein eigenes Business versuchen aufzuziehen.

00:43:32: Das gibt es, dass dann ganz viele junge Leute gerade sagen, okay, ich muss was aus mir machen und die haben unfassbar viel Druck.

00:43:39: In dem Fall

00:43:40: haben nicht so viel Zeit.

00:43:41: Wenn du das so beschreibst, dann krieg ich das Gefühl, ihre Frage ist mit Ja, die werden auch darauf zurück schauen und sich schämen.

00:43:48: Das Gefühl kriege ich.

00:43:49: Weil in zwanzig Jahren dieser Druck wahrscheinlich nicht mehr in der Form existieren wird und die auf sich selbst zurückschauen und sich denken, mein Gott, was habe ich mit ihnen damals?

00:43:58: Was habe ich mit ihnen da eingebildet?

00:44:00: Wie früh ich schon so weit sein müsste?

00:44:02: Also wenn ich auf eine Sache zurückblicke, wo ich mich schäme heute, dann ist es, wenn ich manchmal eine zu harte Meinung zu einer Sache hatte.

00:44:10: Geht mir genauso.

00:44:11: Dann schäme ich mich manchmal und denk mir, Mensch, da hab ich ganz vieles nicht gesehen und nicht berücksichtigt.

00:44:17: So geht's mir jedes Jahr eigentlich.

00:44:18: Wenn ich auch alte Podcast folge oder irgendwie sowas, dann merk ich, da kann ich mich noch weiterentwickeln.

00:44:24: Da werden einige auf sich zurückblicken und sagen, okay, das war vielleicht schwierig.

00:44:29: Aber vielleicht auch mit dem Äußeren kann ich es mir eigentlich nicht so vorstellen, weil die sehen ja teilweise besser aus als wir.

00:44:36: Die haben da mit zwölf schon Make-up Tricks drauf, die habe ich immer noch nicht.

00:44:43: Ich kann keine zuverlässige Prophezeiung machen, ob sich das dann trotzdem auch für sie unangenehm anfühlen wird.

00:44:48: Vielleicht verändert sich der kollektive Geschmack in Zukunft dahin, dass eben das professionelle Make-up als super unangenehm empfunden wird.

00:45:00: Ich glaube

00:45:01: auch

00:45:01: nicht.

00:45:02: Ganz viele, auch von der ganz jungen Generation, die finden die neunziger geil, die achtziger geil.

00:45:07: Dann die ganzen Filme von früher, diesen Vibe, so, ne?

00:45:11: Und ganz oft kriegen wir auch so Nachrichten, dass man ja auch so dieses Lebensgefühl auch bei uns zum Beispiel spürt.

00:45:18: So dieses achtziger, neunziger Ding.

00:45:20: Wir sind das.

00:45:21: Wir sind dieses Gefühl, weil wir in vielen Bereichen ultra uncool sind.

00:45:26: Ja, weil wir das noch so von früher haben.

00:45:28: Ich hatte früher eine Sonnenblumenlegens und bin damit zur Schule gegangen und das sah scheiße aus.

00:45:32: Und ich hatte keine Ahnung, wie man sich gut kleidet, aber es ging um andere Dinge auch.

00:45:38: Heute ist das ein ganz anderes Lebensgefühl in der Jugend.

00:45:42: Das ist eine ganz andere Popkultur, die sie haben.

00:45:45: Ich will gar nichts mit schlechter oder besser bewerten, aber ich würde es gern mit härter bewerten.

00:45:50: Also ich finde, die heutige Popkultur ist ziemlich hart.

00:45:54: Ja.

00:45:54: Da ist ein ganz schön krasser Wettbewerb untereinander.

00:45:57: Und wenn du das mit hart bezeichnest, ist es genau der Gedanke, warum.

00:46:02: ich denke, dafür kann man sich auch im Nachhinein schämen, wenn man da mitgemacht hat.

00:46:06: Weil du ja vorhin selber gesagt hast, du schämst dich auch nicht in erster Linie dafür, was du mal angezogen oder von dir gezeigt hast, sondern für eine Härte, für einen Abwerten, für Dinge, die du total abgewertet hast.

00:46:19: Ja, aber ich finde irgendwie die Popkultur da heute anders, die müssen mitmachen.

00:46:23: Die sind sonst abgehängt.

00:46:25: Das ist ja die Scheiße an solchen Strukturen ganz oft, dass du mitmachen musst, sonst bist du nicht Teil der Gruppe.

00:46:32: Und auf der anderen Hand, ach, ich revidier alles.

00:46:36: Ich weiß nicht, ich find's eine schwierige Frage, ich find's eine geile Frage, die

00:46:39: sie bestellt.

00:46:40: Weil ich merke, ich hab schon wieder keine einfache Antwort da drauf.

00:46:42: Ich kenn's bei mir mit Sprache.

00:46:44: Also mit Sprache hab ich ganz früh schon einen Geschmack entwickelt.

00:46:48: Was ist schöne Sprache, die mich überzeugt, die mich mitreißt, die mich berührt?

00:46:51: Echt?

00:46:52: Hast du so auch Sprachen gehabt, wo du gesagt hast, die gehen gar nicht?

00:46:55: Ja, tatsächlich.

00:46:56: Nicht Sprachen, nicht andere Nationen, sondern den Umgang mit Sprache.

00:47:02: Also einmal Aussprache.

00:47:04: Zum Beispiel habe ich mich wirklich unangenehm damit gefühlt bis vor ein paar Jahren noch.

00:47:08: China.

00:47:09: Nee, das hat mich nie so richtig aufgeregt.

00:47:11: Timmy.

00:47:11: Vielleicht am Anfang des Schauspielstudiums, weil du es dann lernst, wie es offiziell auf der Bühne ausgesprochen werden soll.

00:47:16: Soße.

00:47:17: Die Soße schon eher, ja?

00:47:19: Ihr sagt z.B.

00:47:21: Senf.

00:47:21: In der Familie sagt ihr immer, fließen statt fliesen, wenn ihr über die Fliesen

00:47:26: spricht.

00:47:27: Ja, ich weiß.

00:47:27: Nee, nee, aber das sind alles nur Kleinigkeiten.

00:47:29: Na ja, was ich jetzt als Beispiel habe, sind auch Kleinigkeiten, aber die haben mich irgendwie geärgert.

00:47:33: Und dann habe ich das auch zum Ausdruck gebracht.

00:47:34: Wenn man die endselbe EN wie z.B.

00:47:37: bei fliesen, nö.

00:47:39: ausspricht.

00:47:40: Fliesene.

00:47:43: Geschenkne.

00:47:44: Geschenk nur.

00:47:45: Das hat mich irgendwie aufgeregt.

00:47:47: Und zwar weil ich dann da... Das ist wirklich Hirntod, ist da mein Thema.

00:47:51: Hörst du dich nicht?

00:47:52: Merkst du nicht?

00:47:52: Merkst du nicht, wie extrem du die beiden Buchstaben

00:47:55: vertauscht?

00:47:56: Da musst du wie der Simon Meier viel Acker fragen.

00:47:57: Exakt an den dachte ich auch in dem Kontext.

00:47:59: Ja, der wird wahrscheinlich wieder sagen, das ist ganz normal.

00:48:02: In irgendeiner Region wird halt so gesprochen.

00:48:04: Richtig, genau.

00:48:04: Das lieb

00:48:04: ich an Simon.

00:48:05: Simon ist so komisch.

00:48:06: Der ist ein gutes Beispiel für Geschmack.

00:48:08: Und für Zugangschaffen, für Erklären und für ein bisschen milder machen, wenn jemand anders ist als du.

00:48:13: Ich sage dir, Simons Gehirn ist anders vertratet.

00:48:16: Das ist wirklich krass.

00:48:18: Der hat so viel Wissen auf einmal.

00:48:20: Der ist so ein Meyers-Lexikon, was durch die Gegend läuft.

00:48:24: Und der urteilt überhaupt nicht.

00:48:26: Wenn ich SEMF sage, mit M, dann...

00:48:29: Packt er seine Karte aus und zeigt dir, wo das die Leute noch sind.

00:48:33: Wo du eigentlich hingehörst.

00:48:36: Hauen sie ab aus meinem Stadtbild.

00:48:39: Aber ich finde, das ist dann die eigentliche Kunst.

00:48:42: mit Geschmack, nicht nur deinen eigenen zu entwickeln, sondern mit der Zeit auch einen viel konstruktiveren, offeneren, einladenderen Umgang mit dem Geschmack anderer Menschen zu entwickeln.

00:48:54: Das ist echt Königsklasse.

00:48:56: Das hat dann Stil, nicht nur Geschmack.

00:48:58: Und vor allem signalisiert es, dass du dir sicher in dir selbst bist.

00:49:01: Aber ganz ehrlich, es gibt auch Dinge, die sollten wir nicht tolerieren und dafür habe ich eine Sparerneiheit.

00:49:05: Ist dir was ich mega geschmacklos finde?

00:49:08: Raufasser Tapete.

00:49:09: Ich weiß, die hat eine ganz interessante Geschichte mit dem Bauhaus und so, aber ich kann das nicht verstehen, wie das bis heute so ein Standard ist.

00:49:17: Überall ist diese Scheiße an den Wänden.

00:49:19: Ich habe gerade erst eine Wohnung besichtigt.

00:49:22: Da waren wunderschöner Parkettfußboden.

00:49:24: Dann haben die gesagt, wir haben alles nochmal ganz frisch renoviert.

00:49:28: Der Boden ist abgeschliffen.

00:49:29: Die ganzen Wände sind frisch stabilisiert.

00:49:32: Diese Wohnung hätte so schön sein können.

00:49:34: Und wisst ihr, was das allergrasseste ist, wenn ich Leuten davon erzähle?

00:49:38: Die wissen gar nicht, was ich meine.

00:49:40: Die sagen dann immer, ja, was soll man sonst an der Wand haben?

00:49:43: Und ich stelle jetzt mal nur Fragen.

00:49:46: Wer steckt da dahinter?

00:49:48: Was verbirgt sich hinter den Raufhasertapeten in diesem Land?

00:49:51: Und wie haben die das geschafft, dass so viele Menschen gar nicht auf die Idee kommen, dass Wände auch anders aussehen können?

00:49:58: Denkt mal drüber nach.

00:50:00: Sie fängt damit an zu sagen, dass Raufhasertapete irgendwas mit Bauhaus zu tun hat.

00:50:04: Das wusste ich nicht.

00:50:05: Mein Geist macht eigentlich erst mal auf und dann basht sie und basht.

00:50:08: Hey,

00:50:09: es ist fürchterlich.

00:50:10: Ich finde Raufhasertapete, das ist so die Funktionsjacke der Wohnung.

00:50:14: Eine Funktionsjacke ist immer hässlich.

00:50:16: Aber sind Raufhasertapeten

00:50:18: immer hässlich?

00:50:18: Aber Moment, das ist ja unbegründet eine Behauptung.

00:50:21: Das

00:50:21: ist eine unbegründet eine Behauptung, Matthias.

00:50:24: Ja, also ich bin kein Raufhasertapeten-Fan und hab auch selber keine.

00:50:28: Rauffasertapeten und Glasbausteine denn nicht super kompatibel?

00:50:31: und wenn nicht, warum nicht?

00:50:32: Nein,

00:50:33: nein, weil Rauffasertapeten hässlich sind.

00:50:37: Das ist einfach ungemütlich.

00:50:38: Das ist

00:50:39: einfach eine subjektive

00:50:40: Behauptung.

00:50:40: Nein, das ist überhaupt keine Behauptung.

00:50:42: Das ist einfach, weißt du, wenn du dir eine Rauffasertapete zu Hause hin machst.

00:50:46: Habe ich ja nicht vor.

00:50:48: Das hat wirklich den Charme eines Wartezimmers in der Arztpraxis.

00:50:51: Das ist wirklich, das ist so

00:50:53: ungemütlich.

00:50:54: Ich empfinde es ja auch so, aber irgendwie bin ich mit diesem ganzen Geschmacksthema so, dass ich die Begründungen, die Geschichten, die Heerleitungen, die Assoziationen haben will und nicht einfach nur, das ist schön, das ist hässlich.

00:51:05: Das mag ich, das mag ich nicht.

00:51:07: Ich habe den Satz auch in der frühen Folge schon mal zitiert, den habe ich aus dieser Serie Leidtummi.

00:51:12: Wegen

00:51:12: dir leiden ganz viele Menschen, ne?

00:51:14: Was wegen mir leiden ganz, was?

00:51:15: Nein,

00:51:15: man muss manchmal einfach... einfach auch hart dagegen sein und sagen, das ist hässlich.

00:51:21: Ja klar.

00:51:21: Auch mit der Scheiße.

00:51:22: Dann haben die ganzen Menschen nicht mehr raufhasert.

00:51:24: Ich weiß es besser Matthias.

00:51:26: Die Menschen, die brauchen was Besseres als Raufhasertapet in ihrer Wohnung.

00:51:30: Und du, du legitimierst das.

00:51:32: Nein, natürlich nicht.

00:51:33: Wir sagten, das ist so objektiv, das ist doch keine objektive Behauptung.

00:51:36: Iris, ich

00:51:36: bin nur konsequent.

00:51:37: Wir waren uns beide gegen Mitte dieser heutigen Folge einig, dass Menschen, die den Geschmack anderer abwerten.

00:51:45: Nichts von Gerechtigkeit und Teilhabe reden dürfen.

00:51:48: Hier

00:51:48: geht es ja nicht um Geschmack bei Raufasertapete.

00:51:51: Hier geht es wirklich um Unterdrückung.

00:51:53: Hier geht es an Menschen, die in ihrem Geschmack unterdrückt werden.

00:51:58: Die könnten viel mehr aus sich herausholen.

00:52:02: Kann man das jetzt nicht wieder auf alles anwenden?

00:52:04: Ich gebe dir ein anderes Beispiel.

00:52:06: Ich habe doch jetzt meinen Neffen besucht.

00:52:07: Mein neugeborener Neffen im Allgäu.

00:52:09: Ja, so süß.

00:52:11: Super süß.

00:52:12: Dann hat meine Schwester ihm Musik vorgespielt.

00:52:14: Und ich habe die Musik wieder erkannt und du hättest sie auch wieder erkannt.

00:52:17: Sie spielte in der Kita, in unserer alten Wohnung.

00:52:21: Wo wir noch darüber geredet haben.

00:52:23: Wir hatten

00:52:23: eine Kita in der Nachbarschaft.

00:52:25: Und das war ganz schlimme Musik, die gespielt hat.

00:52:27: Ich hab immer gesagt, das ist, wenn man diese Musik den Kindern vorspielt, dann weiß man schon, die wollen alle nix vom Leben.

00:52:33: Die wollen, die wollen diesen wirklich, das ist so höhenverbrannte Musik gewesen.

00:52:38: Ja, also wirklich wie Ferienanimation in so einem ganz schlimmen All-Inclusive-Urlaub.

00:52:44: Ja, so Tele-Tabis in Musik.

00:52:46: Und ich wollte das nicht so sagen.

00:52:49: Und ich glaube auch, wenn meine Schwester das jetzt hier hören sollte, dass sie... erschrocken sein wird, denn ich hab das nicht gemacht, ich hab das nicht gezeigt.

00:52:57: Ich hab ganz vorsichtig gesagt, dass ich wahrscheinlich viel von mir ausgehe und ihr dann auch erzählt, dass ich das oft...

00:53:02: Ich werd ihr das schreiben.

00:53:03: Nein.

00:53:03: Ich wollte sagen, was machst du da deinem eigenen Kind an?

00:53:07: Ich hab dann Aretha Franklin und Jackson Five angemacht und den kleinen Ofen abgenommen, bei dem ihr umgetanzt sind.

00:53:12: Das hat ihm sehr gefallen.

00:53:13: Ja,

00:53:13: natürlich.

00:53:14: Die haben ja auch Geschmack, die Kids.

00:53:16: Die denken sich auch, man muss die ganze Zeit diese Scheiße da hören und hol die gute Musik her.

00:53:21: Ja.

00:53:23: Aber ich muss dir was zeigen.

00:53:25: Ich muss euch allen das zeigen.

00:53:26: Man kann auch aus der schlimmsten Musik irgendwie gute Songs machen.

00:53:31: K.I.

00:53:31: hat das.

00:53:31: Hey,

00:53:32: das hast du mir die Woche gezeigt.

00:53:34: Ich bin hin und weg.

00:53:36: Leute, das ist wirklich schlimm.

00:53:37: Das sind Songs, die von Menschen gemacht worden sind und diesen Scheiße.

00:53:41: Manche davon sind es.

00:53:42: Das heißt auch einer von Mozart dabei.

00:53:44: Twinkle, twinkle, little star ist seine Melodie.

00:53:46: Aber dieses, was ich dir gezeigt habe, war Baby Shark.

00:53:49: Baby Shark ist durch eins der schlimmsten Songs.

00:53:52: Ich bemühe wieder das Wort Hirntod, das sich durch diese Folge zieht.

00:53:56: Baby Shark, da passiert nicht viel im Kopf.

00:53:59: Und so klingt die fünftiger Jahre Soul-Variante.

00:54:03: Von einer KI.

00:54:19: Kriegt ihr nicht auch Gänsehord?

00:54:21: Seid ihr nicht ergriffen davon?

00:54:23: Das

00:54:23: ist so krass, oder?

00:54:24: Wir

00:54:24: könnten übrigens solche Sachen ja jetzt einspielen, ne?

00:54:27: Ich bin hin und her gerissen.

00:54:28: Ich finde, in der KI sollte das nicht tun dürfen.

00:54:30: Geht mir auch so.

00:54:31: Weil ich denke, mit das gehört uns Menschen.

00:54:33: Das sind Gefühle.

00:54:34: Das ist doch geklaut.

00:54:35: Die hat das jetzt gelernt.

00:54:36: Die hat das berechnet.

00:54:37: Die hat Gefühle berechnet.

00:54:39: Eigentlich ist eine KI-Psychopathmann.

00:54:41: Voll!

00:54:42: Und warum können wir das jetzt hier einspielen, weil es keine Gema verletzt?

00:54:45: Weil die KI sowieso alles an Gema verletzt.

00:54:47: Und es

00:54:47: klingt so geil.

00:54:48: Und die Menschen müssen daraus lernen, dass das bessere Musik ist als Baby Shark im Original.

00:54:54: Die berechnet das alles.

00:54:55: Die berechnet auch die eigene Muster.

00:54:56: Hast du es mal gemacht mit Chatty?

00:54:58: Dass Chatty deinen Muster berechnen soll?

00:54:59: Nee, hab ich Angst vor.

00:55:01: Hab ich schon gemacht, voll spannend.

00:55:02: Okay, dann kletter ich über Cringe Mountain und trau mich auch das zu machen.

00:55:05: Wir müssen noch über eine Sache jetzt zum Schluss reden, Iris, weil das eigentlich zusammenfasst, was wir über dieses Thema sagen wollen.

00:55:12: Die Szene aus der Teufeltreck Prada.

00:55:14: Oh, das ist eigentlich unser Fazit, die Szene.

00:55:16: Ja, die hängt natürlich auch in den Show-Notes, könnt ihr euch anschauen.

00:55:18: Die meisten von euch werden die auch kennen und gesehen haben.

00:55:21: Sie ist ikonisch.

00:55:22: Sie erklärt, warum wir uns vielleicht vorstellen, wir treffen eigene Geschmacksentscheidungen.

00:55:28: Aber wenn wir uns damit auskennen, mit der gesamten Geschichte dahinter, woher kommt überhaupt das Produkt, das ich gerade trage oder das ich mir als Design irgendwo hinstelle, dann fühlt sich das alles überhaupt nicht mehr nach frei und nach einer Entscheidung an, die wir selber treffen.

00:55:42: Vielleicht kennt ihr den Film, es geht um Anna Wintour in dem Film, vom Vogue-Magazine, um Meryl Streep spielt sie.

00:55:49: Und dann gibt es die andere, Anne Hathaway, und sie ist so die Praktikantin und fängt da halt neu an.

00:55:55: Und dann werden zwei Gürtel gezeigt.

00:55:58: Sie sehen fast identisch aus.

00:56:00: Als wir uns das zusammen angeschaut haben, hast du gesagt... Also ich sehe auch Unterschiede, die sind wirklich nicht gleich.

00:56:05: Ich bin voll auf der Seite von Meryl Streep, weil sie sagt dann, das sind nicht zwei gleiche Gürtel.

00:56:10: Weil Anne Hathaway fängt an zu lachen und sagt dann, ja, die sehen auch fast gleich aus.

00:56:14: Und Meryl Streep nimmt sie...

00:56:16: Auseinander.

00:56:16: Richtig auseinander und sagt dann, nein.

00:56:18: Und fängt dann halt an den ganzen Kontext zu erklären und was man darin alles sehen kann und dass das nicht zwei gleiche blaue Gürtel sind.

00:56:25: Und ich kann es voll nachvollziehen.

00:56:26: Und dass blau nicht blau ist und welche Farben in welchem Jahr und Jahrzehnt von wem berühmt... gemacht wurden.

00:56:32: Und es ist so eine starke Szene, weil man beide Seiten nachvollziehen kann und weil es einem selber noch mal so zum Nachdenken anregt.

00:56:39: So geht es mir zumindest.

00:56:40: Wie viel kann ich eigentlich von dieser Welt wahrnehmen?

00:56:43: Wie viel Kontext sehe ich eigentlich?

00:56:44: Es gibt sogar noch eine dritte Ebene.

00:56:47: Erst ist die Szene so geschrieben und inszeniert, dass wir auf Marius Streeps Seite sind und uns denken, du wusstest das alles gar nicht und du fühlst dich als wärst du ein Mitwisser dabei.

00:56:57: In meinem Fall.

00:56:58: Ich wusste das auch alles nicht.

00:56:59: Aber ich erfahre es ja beim Zuschauen.

00:57:02: Woher kommt das?

00:57:03: Woher kommt die Farbe?

00:57:04: Und ich habe ein bisschen Schadenfreude, dass hier ein naiver Mensch belehrt wird.

00:57:09: Dann kippt es aber auch in die Gegenrichtung.

00:57:12: Ich bin auf Anne Hathaway's Seite und denke mir, naja, gut, das konnte sie ja nun aber auch nicht wissen.

00:57:17: Und warum ist Meryl Streep jetzt dann unverschämt zu ihr

00:57:20: und

00:57:20: selber arrogant?

00:57:22: Also, hat sie es nötig?

00:57:24: Sind wir bei diesem Einladenden und Zugänglichen und Warmen und Offenen?

00:57:28: Warum ist sie von oben herab?

00:57:30: müsste sie ja nicht sein, wenn sie sich in ihrer eigenen Haut wohlfühlen würde.

00:57:35: Ja, aber es ist auch manchmal so eine Wertefrage, dass du dir das erst mal hart erarbeiten musst, an diesen Punkt zu kommen, den Kontext zu verstehen und dass man dann nicht mit Humor rangeht, sondern mit einer gewissen Disziplin und Härte.

00:57:47: Und da kommt die dritte Sache rein.

00:57:49: Und die finde ich wirklich, da ist für mich das eigentliche Fazit.

00:57:52: Du hast doch vorhin gesagt, Raufhasertapete, nee, Matthias, manchmal muss man wirklich einfach sagen, nee, das ist kacke.

00:58:00: In der Szene riegt sich Meryl Streep über die anderen auf, die ihr zuarbeiten, dass die zu schlecht sind, dass die zu wenig Charakter haben, zu wenig Verantwortung für diese Mode und Kunst und so weiter übernehmen.

00:58:13: Die Figur von Anne Hathaway hat ein bisschen was Unverschämtes.

00:58:17: Sie kichert über die vermeintlich gleichen Gürtel.

00:58:20: Und ihre Geschichte ist eine Aufsteigergeschichte.

00:58:23: Wir brauchen vielleicht dann doch manchmal den Charakter, die Frächheit.

00:58:28: damit wir überhaupt unseren eigenen Geschmack behalten, damit wir Entscheidungen treffen können.

00:58:33: In Reibung gehen, in Konflikt mit Geschmack gehen können.

00:58:36: Weil wenn wir das alles nur verstehen und ja dazu sagen und harmonisch damit sein wollen, dann werden wir angepasst und dann wird's Hirntod.

00:58:43: Das

00:58:44: ist ein schönes Fazit für mich.

00:58:45: Was sagt die griechische Mythologie dazu?

00:58:47: Willst

00:58:47: du noch mal griechische sagen?

00:58:49: Was sagt die griechische Mythologie dazu?

00:58:52: Es gab einen Maler in der Antike.

00:58:55: Er hieß Apelles.

00:58:56: Und das war der absolute Star-Mala.

00:59:00: Alexander der Große hat sich zum Beispiel von niemandem porträtieren lassen.

00:59:04: Nur von Appellis, weil er gesagt hat, der macht das so genial.

00:59:06: Dieser Maler hatte einen so großen Namen, war so berühmt, dass ihm keiner mehr die Wahrheit gesagt hat, wenn er mal was nicht so Gutes gemacht hat.

00:59:15: Deswegen hat er sich angewöhnt, sich hinter seinen eigenen Bildern zu verstecken, wenn die gezeigt wurden, um zu lauschen, was sagen die Leute?

00:59:22: Was sagen die, wenn sie nicht denken, dass er dabei ist?

00:59:25: Mögen die das?

00:59:25: Und es gab mal ein Bild, auf dem Leute abgebildet wurden und ein Schuster hat sich das angeschaut.

00:59:30: und Appellis lauscht, wie dieser Schuster sagt, oh interessant, ich bin ja Schuster.

00:59:36: Aus meiner Expertise kann ich das also sagen, der Schuh da, der ist nicht korrekt, da fehlt eine Schnalle, das ist nicht korrekt gemalt.

00:59:42: Appellis hört das also und passt an dem Bild hinterher die Schnalle an und malt das richtig.

00:59:48: Jetzt kommt derselbe Schuster wieder am nächsten Tag und sieht dieses Bild noch mal und sieht, oh, das wurde herangepasst.

00:59:55: Ach, Appellis hat es jetzt korrekt gemalt.

00:59:58: Da ist aber noch einiges, was mir auffällt und fängt an, über Gewänder zu reden und über den Tisch zu reden, dass da irgendwo ein Holzbein nicht ganz korrekt da wäre, das wäre ja das falsche Holz und so.

01:00:08: Redet über andere Details.

01:00:09: Appellis tritt hinter seinem Bild hervor und sagt zu ihm, Schuster bleibt bei deinen Leisten.

01:00:14: Daher kommt diese Redewendung.

01:00:16: Ich finde die komplett falsch.

01:00:18: Warum?

01:00:18: Warum ist es nicht fair zu sagen, bei Geschmacksfragen Urteile doch nur über die Dinge, bei denen du auch wirklich Ahnung hast und bei allem anderen sei offen und frag?

01:00:27: Weil du auch mal hinfallen musst.

01:00:28: Mit deinem Urteil?

01:00:29: Ja.

01:00:30: Manchmal hast du keine Ahnung, aber du denkst, du hast sie.

01:00:33: Und dann ist es gut, wenn die ganz viele Leute sagen, du hast keine Ahnung.

01:00:36: Aber das setzt voraus, dass der Mahler sich immer hinter seinem Bild versteckt und dir zuhört.

01:00:41: Wie viele Leute urteilen und es ist gar keiner da, um ihnen zu sagen, dein Urteil ist selber falsch.

01:00:46: Das ist gerade mein Lebensthema.

01:00:49: Ohne Scheiß.

01:00:50: Das ist gerade ein Thema, an dem ich rumknabbere.

01:00:53: Was wollen wir als nächste Folge machen?

01:00:54: Wir machen Cringe Mountains.

01:00:55: Ja, Couple of Cringe Mountains.

01:00:56: Redet.

01:00:57: Genau, schickt uns eure Sprachnachten.

01:00:59: Wo seid ihr so richtig schambehaftet?

01:01:01: Wo findet

01:01:01: ihr euch nicht?

01:01:02: Was

01:01:02: denkt ihr?

01:01:03: Was würdet ihr niemandem?

01:01:04: Würdet ihr Content machen?

01:01:05: Und wenn nein, warum nicht?

01:01:07: Wenn ihr diese Folge beurteilt und ihr macht was Negatives, denkt dran, euer Urteil ist selber falsch.

01:01:13: Wir stehen hinter dem Gemälde.

01:01:15: Wir korrigieren das.

01:01:17: Nein, wir freuen uns über fünf Sterne und weitere Empfehlungen sehr.

01:01:20: Und über Abos, das ist die wichtigste Währung.

01:01:23: Habt

01:01:23: eine schöne Woche, ciao.

01:01:24: Macht's

01:01:25: gut, ciao.

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