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Cringe Mountains – Der Zweck heiligt die Peinlichkeit

Show notes

Keiner darf in unser Viertel kommen, aber schön, dass ihr da seid! Lasst uns zusammen Menschen kaufen und Korruption demokratisieren. Lauscht zusammen mit Wolfgang Petry und der Cannabis-Nachbarin dem Krankheitsmotz von Matthias über die NPCs im Innenhof. Wer nicht ausgelastet ist kommt an die Leine. Erfahrt in dieser Folge, warum Iris nichts zu verlieren hat, wenn es um Status und Kontrolle geht. Lasst euer unterdrückendes Hirn ihrer Narrenfreiheit hinterher humpeln und stellt euch den großen Sinnfragen des Lebens. Erklimmt mit uns auf den Gipfel der Gleichzeitigkeit von Hemmung und Erfolg und genießt den Ausblick auf die schönsten Schattenseiten Berlins. Lasst euer altes Ich dem neuen Ich begegnen und passt auf, dass euch die Ohrlöcher der Lockerheit nicht zuwachsen. Denn du kannst nicht entertainen, wenn du brav bist. Am Schluss gibt's auch noch einen stumpfen politischen Witz, aber wenn ihr daraufhin das Bedürfnis habt, eure Launen an uns rauszulassen, tut das doch liebevoll und mit Chalance für die nächste Folge. Außerdem, wart ihr schon mal in Portugal?

Shownotes

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Show transcript

00:00:00: Ich verstehe das ja auch nicht, dass Leute den Podcast hören.

00:00:03: Also ich finde es schön, dass die Leute den Podcast hören.

00:00:23: Hallo, da sind wir wieder.

00:00:24: Herzlich

00:00:25: willkommen zu einer neuen Folge.

00:00:26: Kappel auf und ich habe direkt wieder eine Startup-Video, die ich dir pitchen möchte.

00:00:31: Ich bin sehr gespannt.

00:00:33: Das

00:00:33: Jahr geht zu Ende.

00:00:34: Und was passiert auf Social Media, besonders auf LinkedIn?

00:00:37: Keine Ahnung, ich bin da kaum.

00:00:38: Man will erzählen, wie erfolgreich man war.

00:00:42: Ah ja.

00:00:42: Und ich

00:00:42: hab mir gedacht, das ist doch beschissen.

00:00:45: Ich weiß doch nicht, was ich da jetzt schreiben soll.

00:00:47: Ja,

00:00:47: du hattest keine Erfolge dieses Jahr.

00:00:49: Und hab dann gar nichts geschrieben.

00:00:50: Ja.

00:00:51: Und

00:00:51: da, in diesem Moment, kam mir die grandiose Geschäftsidee.

00:00:55: Erfolg.

00:00:55: Nee, Menschen kaufen.

00:00:58: Menschen kaufen.

00:01:00: Das wäre es schon.

00:01:01: Das ist eine ganz alte Idee.

00:01:04: Die kommt gerade wieder in Mode.

00:01:06: Du bist da eine Sache auf der Spur.

00:01:10: Menschen kaufen, die mich abfeiern.

00:01:14: Das wäre doch grandios.

00:01:15: Weißte nicht, selber den Link in Beitrag schreiben, sondern Menschen beauftragen, dass sie dich auf Link den abfeiern.

00:01:21: Für Geld.

00:01:22: Für Geld, genau.

00:01:23: Also im Grunde, dass was es schon auf allen anderen Plattformen so oder so ähnlich gibt, jetzt nur auch auf LinkedIn.

00:01:29: Echt, wie?

00:01:29: Ja, der kannst du auch so Bot amäen und so was.

00:01:32: Ja, aber ich will das natürlich so machen, dass es für alle machbar ist.

00:01:36: Weißt du, Korruption ist ja immer nur für einen kleinen Teil der Gesellschaft zugänglich.

00:01:40: Und ich würde es gern demokratisieren und würde sagen, wir können jetzt alle korrupt sein.

00:01:44: Welches

00:01:44: Korruption?

00:01:45: Demokratisieren.

00:01:46: Ja.

00:01:47: Statt die Demokratie korrumpieren.

00:01:49: Ja.

00:01:50: Einfach.

00:01:51: Die Rechnung voll machen.

00:01:52: Beides ist gerade Trend.

00:01:53: Es macht viel mehr Spaß, wenn Korruption einfach demokratisiert wird.

00:01:57: Und wir alle ein bisschen was kaufen können, so ein bisschen Meinung kaufen können.

00:02:02: Und dass die Leute dann über mich auf LinkedIn schreiben würden, Mensch, die Iris warten, ja.

00:02:07: Leute, hört Iris zu und stellt euch vor, wie es ist, mit ihrem Monopoly zu spielen.

00:02:12: Es ist genau das.

00:02:13: Jetzt sag mir, du stellst dir keine Bot-Armee, nichts Künstliches.

00:02:17: Nein, das ist ein Geschäftsmodell.

00:02:20: Echt im Menschen.

00:02:21: Also ich nähme jetzt einen Job an in deinem Start-up und mein Job ist es Lobesümnen zu schreiben.

00:02:27: Ja genau, ich beauftrag dich und dann kannst du immer so ein paar Euro im Monat noch dazu verdienen.

00:02:31: Ein paar Euro

00:02:31: im Monat, wie viel kriege ich?

00:02:32: Was ist denn da so, wie viel Geld steckt denn da drin?

00:02:36: Du kannst

00:02:36: ja inzwischen mit zwei Klicks alles auf Chatchity schreiben.

00:02:40: Aha, also

00:02:41: es soll nicht Chatchity machen.

00:02:42: Sondern das sollen Menschen machen, die Chatchi-Petite benutzen.

00:02:45: Ja, also du sollst einfach ein Posting machen, kriegst fünf Euro dafür.

00:02:49: Fünf Euro pro Posting.

00:02:51: Ja.

00:02:51: Und jetzt stellen wir mal vor, du feierst ja auch noch andere Leute ab.

00:02:54: Jetzt gehen wir wieder auf Konsumentenseite.

00:02:56: Du nutzt diesen Service, weil du dich selber auf LinkedIn abfeiern lassen willst, für Geld, für fünf Euro pro Posting.

00:03:03: Ja, das ist doch voll gut.

00:03:04: Ich kann dann so Bundles kaufen, also ich kann dann irgendwie sagen, ich möchte das fünf Leute mich abfeiern oder zweihundert Leute, je nachdem wie groß mein Budget ist.

00:03:11: Und da gibt es Mengenrabatt?

00:03:13: Ja, vielleicht.

00:03:13: Das heißt, wenn du einer von zweihundert bist, die dieselben Personen abfeiern, kriegst du weniger Geld.

00:03:18: Nein,

00:03:19: aber das ist doch voll gut, dass man ein System entwickelt, wo vielleicht auch eine Meinung verfälscht wird.

00:03:25: Ja, vielleicht.

00:03:26: Ja, vielleicht.

00:03:27: Mit einem ganz fetten vielleicht, vielleicht.

00:03:30: Aber... Es geht ja darum, dass du was Positives über andere Leute sagst.

00:03:34: Also, wenn ihr Interesse habt, tausend Euro hin zu blättern, dafür, dass zweihundert Leute sagen, ihr seid aber echt toll, dann meldet euch bei Iris, vielleicht wird da ja was draus.

00:03:44: Und wenn da was draus wird und das ein Riesen-Erfolg wird, Iris, dann hast du ja was, was du auf LinkedIn posten kannst und dann feiern die Leute das total ab.

00:03:54: Das gefällt mir daran tatsächlich sehr gut.

00:03:56: So kommen wir jetzt zu dir.

00:03:57: Hast du Starter wie den?

00:03:59: Nee, ich hab keine dabei.

00:04:00: Willst du eine haben?

00:04:02: Okay, ich bring dir meine Start-up-ID mit.

00:04:04: Was

00:04:04: hast du sonst so zu tun?

00:04:06: Was du für eine Erwartungshaltung hast.

00:04:09: Ich hab ... Oh, Iris ... Okay, ich frag dich erst mal.

00:04:12: Wie sieht's bei dir aus mit deinen Nachbarn?

00:04:15: Verstehst du dich?

00:04:16: Hast du schon mal welche kennengelernt?

00:04:19: Das ist hier so ein Unterschied zu Berlin-Mitte, findest du nicht auch?

00:04:23: Total, deswegen frag ich auch.

00:04:25: Statusspiele waren immer ganz wichtig

00:04:27: innerhalb

00:04:28: der Nachbarschaft und bei uns im Innenhof und so und war auch manchmal so ein bisschen bissig.

00:04:32: Ich mochte es nicht so sehr.

00:04:34: Und jetzt hier in der Gegend, in der wir neu leben, wir wohnen ja in Fußnähe zueinander.

00:04:38: Wir haben beide hier in einem Viertel Wohnungen, wie jeweils gefunden, in Fußnähe.

00:04:44: Das ist richtig schön und kein Mensch redet über dieses Viertel.

00:04:47: Und es ist sensationell.

00:04:48: Deswegen, wir werden auch nicht sagen, wo wir leben, weil wir haben das Gefühl, wir müssen es beschützen.

00:04:52: Es darf keiner mehr reinkommen.

00:04:53: Es ist, findest du nicht auch?

00:04:55: Keiner

00:04:55: mehr reinkommen.

00:04:56: Ihr wützt hier das Stadtbild beschützen.

00:04:59: Nein,

00:04:59: aber es ist, es ist so friedlich.

00:05:02: Es ist friedlich.

00:05:03: Die Leute sind gut drauf.

00:05:04: Du gehst hier auf die Straße und alle begrüßen sich.

00:05:08: Ja, deswegen frage ich auch nach den Nachbarn.

00:05:10: Und es sieht aus ... ... wie in so einem, weiß ich nicht, so einem amerikanischen Romcom-Film, ... ... in manchen Nebenstraßen hier.

00:05:17: Ja, ja.

00:05:18: Und ich finde, es hat daher auch so ein Gefühl von den Neunzigern.

00:05:21: Find's nicht

00:05:21: auch?

00:05:21: Total.

00:05:22: Aber ich finde

00:05:22: es so schön, jetzt zum Beispiel ... ... ich war total krank.

00:05:25: Dann war Nikolaus und ich habe meine Wohnungstür aufgemacht und dann war einfach unten so ein kleiner Schoko Nikolaus vor meiner Tür.

00:05:31: Und irgendein Nachbar hat es dahingestellt.

00:05:33: Ich wollte das bei mir im Haus auch machen.

00:05:35: Ich habe es dann nicht geschafft.

00:05:36: Hast du schon deine Nachbarn kennengelernt?

00:05:38: Ja, die meisten, weil sie Post für mich angenommen haben, wenn ich nicht da war, aber eine Familie wohnt direkt unter mir.

00:05:44: Und da ist ein Mädchen einmal hochgekommen und hat mich gefragt, ob ich Salz habe.

00:05:47: So klassisch halt, wir kochen und wir haben kein Salz.

00:05:50: habe ich ihnen meinen Salzstreuer ausgeliehen und sie bringt ihn mir zurück, aber zusammen mit einer Tupperbox.

00:05:54: von dem Essen, das sie gekocht haben, habe mich voll gefreut.

00:05:57: Das

00:05:57: ist auch so ein Neunziger.

00:05:59: Ja, eben.

00:05:59: Und dann habe ich irgendwann ein paar Tage später die Tupperbox auch mit meinem Essen zurückgegeben.

00:06:05: Und jetzt heute hat sie mir Kekse vorbeigebracht, die sie selbst gemacht hat.

00:06:08: Und bei jeder Begegnung redet sie voll lange mit mir und so ganz sprunghaft von Hölzchen auf Stöckchen.

00:06:13: Beim ersten Mal hat sie auch dann so gesagt, bist du Journalist oder so?

00:06:17: Mir kommt dein Gesicht bekannt vor und dann kam sie nach, zwei Mal drüber nachdenken drauf.

00:06:21: Hey, ich kenne doch dein Content und so, sie kennt den Podcast.

00:06:24: Und dann hat sie was gesagt, wo ich so lachen musste, dass es im ganzen Treppenhaus gehalten hat.

00:06:28: Und ich habe sie gefragt, ob ich das auch im Podcast erzählen darf.

00:06:31: Sie sagt so, ja, meine Familie hat eine Apotheke hier in Berlin und brauchst du Cannabis?

00:06:36: Hey,

00:06:38: was sind das für Kekse, die du halt dabei hast?

00:06:39: Nee,

00:06:40: das hab ich sie auch gefragt.

00:06:41: Ob in dem Keksen Cannabis drin ist, ist nicht.

00:06:44: Also sie weiß, dass du gegen Drogen bist.

00:06:46: Ja,

00:06:47: ja.

00:06:47: Dass

00:06:47: ich das nicht brauche.

00:06:48: Ja,

00:06:49: das ist so Berlin.

00:06:50: Aber ist es auch wieder das, das meine ich mit dieser Hilfsbereitschaft, die hier in dieser Gegend ist?

00:06:55: Und das ist so nicht Berlin.

00:06:57: Gar nicht.

00:06:57: Ich kenn das so nicht.

00:06:58: Das ist voll schön, ne?

00:07:00: Also auch dieses friedliche Miteinander, keiner versucht, cool zu sein.

00:07:04: Richtig.

00:07:04: Das ist das, was ich hier so geil

00:07:05: finde.

00:07:06: Und tatsächlich der Kontrast zum Mitte, den du auch aufmachst, das ist schon voll im Thema auch, ne?

00:07:11: Cringe-Kultur gegen, wir sind uncool, aber verbinden uns miteinander.

00:07:16: Ja,

00:07:16: total.

00:07:17: Ich muss ganz viel darüber nachdenken, seit wir umgezogen sind, wie viel eigentlich die Umgebung damals mit mir gemacht hat.

00:07:23: Mhm.

00:07:23: Muss man schon so sagen, wir hatten auch so ein, zwei Nachbarn.

00:07:26: Es waren so zwei Mädels, die waren halt sehr negativ.

00:07:29: Die haben sich immer im Innenhof getroffen.

00:07:32: Wir haben so gewohnt, dass man sich nicht aus dem Weg gehen konnte.

00:07:35: Das war so sehr communitymäßig da.

00:07:38: Irgendwann hab ich drunter gelitten, weil ich gemerkt hab, jeden Tag ging's um irgendeine andere Beschwerde.

00:07:43: Jeden Tag wurde über irgendeine Person gelestert.

00:07:46: Jeden Tag war ein anderes Problem mit irgendwem.

00:07:51: Ich hab damals zu dir gesagt, ich weiß nicht, ob man hier noch wohnen sollte.

00:07:56: Und du warst immer so, komm, die interessieren mich doch alle nicht.

00:07:59: Merkst du auch diesen Unterschied plötzlich, dass du das nicht den ganzen Tag um dich herum hast?

00:08:04: Ja, das war ja auch immer schon meine Sehnsucht eigentlich genauso zu wohnen, dass man sich untereinander versteht, auch mit Namen kennt und so.

00:08:13: Und dass ich dann gesagt habe, die interessieren mich eh nicht.

00:08:15: Ich habe sogar immer gesagt, das sind doch NPCs.

00:08:20: Ganz so habe ich das nicht gesehen, ja?

00:08:21: Ich habe das deshalb so gesagt, weil ich eben gleich gemerkt habe.

00:08:25: Ah, okay.

00:08:26: Nur an Oberflächlichkeiten interessiert und nur negativ.

00:08:28: Dann spielt es keine Rolle für mich.

00:08:30: Dann ist es nicht wichtig.

00:08:31: Boah, ich habe da richtig drunter gelitten.

00:08:33: Darf ich richtig gemerkt, seitdem ich jetzt hier umgezogen bin?

00:08:35: Ja, ja.

00:08:36: Und ich habe es versucht, auszublenden und merke, jetzt wäre doch besser gewesen, früher schon da wegzugehen.

00:08:41: Macht einen Unterschied.

00:08:42: Das macht einen Unterschied fürs Lebensgefühl für den inneren Frieden, mit dem ich durch die Welt gehe.

00:08:46: ein Riesenunterschied.

00:08:48: Iris, das passt doch auch zu dem, was du mal so mir erzählt hast, dass die fünf Leute, mit denen wir meistens zu tun haben, uns quasi machen.

00:08:56: Widerspiegeln, ja.

00:08:57: Widerspiegeln.

00:08:58: Ich glaube, ganz so immens kann der Einfluss dann zwar nicht sein, aber er fällt ins Gewicht.

00:09:03: Ja.

00:09:03: Das ist klar.

00:09:04: Ich habe dann halt auch so größer drüber nachgedacht, jetzt in der Gesellschaft, ne?

00:09:07: Es ist ja momentan eine unglaubliche Negativität da.

00:09:10: Ja.

00:09:11: Zum Teil.

00:09:12: Also, wenn ich jetzt hier auf Instagram bin und mir viele Reals angucke, Es ist wenig Leichtigkeit da.

00:09:19: Ja.

00:09:19: Sehr viele Beschwerden sich über irgendeine Sache.

00:09:21: Und ich kann es auch verstehen, es sind ja auch Zeiten, die nicht einfach sind.

00:09:25: Aber ich merke, dass wir doch alle auch mal zwischendrin so ein bisschen uns auffangen

00:09:30: müssen.

00:09:31: Und uns auch gegenseitig mal Leichtigkeitspausen gönnen müssen.

00:09:35: Ja,

00:09:36: ja.

00:09:36: Ich verstehe

00:09:36: das mittlerweile als unseren Hauptberuf.

00:09:39: Leichtigkeit.

00:09:40: Matthias, ich bin noch weitergegangen.

00:09:42: Mein neuer Freund.

00:09:43: Ja.

00:09:44: Der liebt Musik.

00:09:45: Wir haben eine Playlist zusammen und der packt da immer auch coole deutsche Songs rein,

00:09:50: die ich nicht

00:09:50: kannte.

00:09:51: Der hat mir einen alten Song von Herbert Grönemeyer gezeigt, Anna, der total wunderschön ist.

00:09:56: Also ist er jetzt einer meiner Lieblingssongs geworden.

00:09:58: Dann hat er mir von Wolfgang Petri Janna gezeigt.

00:10:03: Ich kannte den Song nicht.

00:10:04: Ich kenn den auch nicht.

00:10:05: Und

00:10:05: den hat er mir vorgespielt und dann habe ich gemerkt, krass, wie uns fehlt Wolfgang Petri.

00:10:12: Wirklich?

00:10:12: Der fehlt in der Gesellschaft.

00:10:14: Wirklich?

00:10:14: Weil

00:10:15: es ist ein guter Song.

00:10:16: Okay, den muss ich mir mal anhören.

00:10:18: Wir hören

00:10:18: den

00:10:18: jetzt.

00:10:18: Wir hören

00:10:19: jetzt

00:10:20: diesen Song.

00:10:21: Also ihr könnt den zu Hause mal anmachen, ja?

00:10:23: So, du hast den jetzt gehört, du

00:10:24: grimmst.

00:10:25: Ja, ich hab gute Laune jetzt dadurch, ja.

00:10:27: Ja, oder?

00:10:28: Er ist nicht musikalisch komplex oder anspruchsvoll, wie zum Beispiel als ich letztens von Where Is My Husband Ray geschwärmt habe.

00:10:34: Ja, woß kein Petri wieder einfach eine Frau ausziehen nimmt im Song.

00:10:37: Aber

00:10:37: das ist das inhaltliche Name.

00:10:38: Nein, aber der ist... Ich hätte niemals gedacht, dass der Wolle uns fehlt, weißt du, das ist so... Das ist einfach... leicht und schön.

00:10:48: Weißt du, wir haben so ein bisschen Auszeit.

00:10:50: Auch

00:10:50: schon ein Beispiel fürs Thema.

00:10:52: Also alles, was ich mit Wolfgang Petri assoziiert hätte, wäre, dass meine Bubble ihn als cringe empfunden hat wegen der Freundschaftsbänder.

00:11:00: Und

00:11:00: ich finde das so toll.

00:11:01: Ey, wir haben da einen Künstler, der ganz viele Freundschaftsanbänder hat.

00:11:05: Ja, der schon vor Internetzeiten eigentlich Community, so als... Darüber habe ich auch gedacht.

00:11:10: Der hat,

00:11:10: das war der erste in Deutschland, Matthias, der Community verstanden hat.

00:11:15: Vielleicht nicht ganz der erste.

00:11:16: Ich kann mich da noch jemanden erinnern.

00:11:21: Lass mal kurz bei den schönen Themen von Deutschland bleiben.

00:11:30: Der Community Gedanke.

00:11:31: Das treibt mich gerade viel zu weit.

00:11:32: Ich lache nur.

00:11:33: Ich sag nichts.

00:11:34: Zum

00:11:34: Beispiel auch der Song Anna von Herbert Grünenmaier.

00:11:36: Hört den mal Leute.

00:11:38: Der ist ganz anders noch.

00:11:39: Der hat eine richtige Tiefe.

00:11:40: Ja und da habe ich mir gedacht Mensch, das brauchen wir.

00:11:42: Wir brauchen diese.

00:11:44: Diese Orte wieder kulturell, wo wir da hingehen können und einen Moment Auszeit haben.

00:11:49: Und ich frag mich die ganze Zeit, sehe ich das einfach nur nicht oder weiß einfach nicht Bescheid, wo es die gibt?

00:11:55: Weil wenn ja, dann sagt mir Bescheid.

00:11:57: Und wir sagen euch das, wo es diese Orte gibt.

00:11:59: Weil ich habe so das Gefühl, das gibt es aktuell nicht.

00:12:01: Also solche Orte würdest du weitergeben, nur nicht das Viertel in, dass du jetzt gezogen bist.

00:12:06: Das muss rein bleiben.

00:12:07: Nein,

00:12:07: ich will das die Leute.

00:12:08: Ich habe einfach Angst, dass jetzt die Leute hierher kommen, wo wir gerade wohnen.

00:12:13: und dass die das cool machen wollen.

00:12:15: Ich hab

00:12:15: keinen Bock darauf, dass es cool wird.

00:12:18: Und dass die dann mit ihrem Matcha in der Hand ... Ich hab nichts gegen Matcha, das ist für

00:12:23: ihn offen.

00:12:24: Ich glaube nicht, dass irgendwas sich genau an dem Wort jetzt aufhängt.

00:12:27: Dass wir insgesamt gesellschaftlich stimmungsmäßig gerade ein Scheißproblem haben, das ist, glaub ich, kein Geheimnis.

00:12:38: Hallo ihr Lieben, mein Scheißproblem ist die Bewertung anderer Menschen.

00:12:44: Nicht nur die Bewertung an sich, sondern auch einfach eine unsachkunnige Bewertung.

00:12:48: Kurz zum Hintergrund, ich lebe in einem kurzkleiden Dorf mitten im Wald und habe mir vor kurzem eine Setterhündin geholt, ein sehr lebhaften Jagd und mit der ich viel im Wald unterwegs bin, viel ohne Leine trainiere.

00:13:00: die auch einfach frei laufen darf und auch relativ gut hört für ihre elf Monate, hat allerdings das Thema, dass sie halt sehr lebhaft ist und wenn sie Hundebegegnungen hat, dass sie da gerne hin möchte und natürlich irgendwie voller Leben

00:13:12: steckt.

00:13:12: Und dann kommt eine Bewertung der Menschen, die mit ihren elf Jahre alten Hunden irgendwie sagen, oh, der ist aber lebhaft, der springt aber in die Leine, oh, den musst du aber mal auslassen.

00:13:23: Und es sind halt so völlig unsachgemäße Kommentare, die da kommen.

00:13:27: Und ich weiß manchmal gar nicht, ich falle manchmal in so eine Rechtfertigung.

00:13:31: Und dann immer so, boah, es ist einfach sinnlos, darauf zu antworten.

00:13:37: Jetzt möchte ich aber dennoch freundlich sein.

00:13:39: Jetzt frage ich euch, wie löse ich dieses Scheißproblem?

00:13:42: Ich würde dann einfach fragen, warum die Person keine Leine an hat, wenn sie schon ...

00:13:46: Sie hat gesagt, sie möchte trotzdem freundlich bleiben.

00:13:49: Das ist wirklich nicht freundlich.

00:13:50: Warum laufen Sie denn ohne Leine?

00:13:51: Würdest du das so lösen?

00:13:53: Natürlich, was soll das denn?

00:13:54: Diese Kommentare, da ist jemand auch nicht ausgelastet.

00:13:57: Ich dachte, wenn jemand solche Kommentare von sich gibt, dann weißt du, da ist aber sonst wenig los im Leben.

00:14:03: Ja, ich finde, dieses Scheißproblem ist tatsächlich repräsentativ für das, worüber wir gerade allgemein gesellschaftlich sprechen.

00:14:10: für die Stimmung.

00:14:11: Und vielleicht hast du da recht.

00:14:12: Da ist generell dann was mit Unzufriedenheit und nicht ausgelastet, trifft es vielleicht, ich weiß es gar nicht.

00:14:18: Vielleicht kann ich das auch gar nicht irgendwie mit einer Formulierung greifen, was es denn ist.

00:14:22: Es gibt ja auch Dinge, die ich nachvollziehen kann, was gerade wirklich einfach passiert, politisch, international.

00:14:28: Wenn man das aufmerksam verfolgt, kriegt man schlechte Stimmung.

00:14:32: Und die lässt man dummerweise an den Menschen im Umfeld und dem echten Leben aus, die gar nichts dafür können.

00:14:38: Was würdest du tun?

00:14:39: Ich glaube, Rückfragen stellen ist wirklich nicht so schlecht.

00:14:42: Vielleicht.

00:14:43: Aber ja, es ist ein Zwischenschritt.

00:14:45: Ich glaube, ich würde ein bisschen radikaler.

00:14:47: Weil die Gegenfragen, die stellst du, wenn du damit umgehen willst, dass es dir eigentlich was ausmacht, diese Kommentare zu hören.

00:14:53: Und es macht ihr ja was aus.

00:14:55: Also vielleicht ist das ein guter Tipp von dir, ne?

00:14:57: Ich würde

00:14:57: dann einfach fragen, wie sie es genau meint und woher die Person, die Expertise herhat.

00:15:01: Genau.

00:15:02: Also durch solche Fragen kann man sich vielleicht ein bisschen Ruhe und Distanz und so was erkaufen.

00:15:07: Aber das geht nicht an die Wurzel.

00:15:09: Und die Wurzel ist für mich, dass es mir was ausmacht.

00:15:12: Und was würdest du denn tun?

00:15:13: Radikal dagegen angehen, dass es mir was ausmacht.

00:15:16: Damit bin ich zur Zeit beschäftigt.

00:15:18: Ich versuche richtig, mich daraus zu befreien, dass es mir überhaupt was ausmacht, was andere für Kommentare schreiben.

00:15:23: Beispiel, wir beide posten jetzt neuen Content für die Tour und so und verwerten ein bisschen Material, dass wir eben auch für die Live-Shows verwendet haben.

00:15:32: Und wenn ich darunter Kommentare lese... Gerade auch auf TikTok von Leuten, die noch gar nichts zum Beispiel von der Trennung mitbekommen hatten und dann wieder völlig neu ihre Projektionen da in Kommentare verpacken.

00:15:43: Ich merke, dass es mir gelingt, so richtig, das macht mir doch gar nichts aus, in mir zu tragen, authentisch.

00:15:48: Das ist doch deren gutes Recht.

00:15:50: Der Deal ist folgender.

00:15:51: Der Vertrag, den wir eingehen ist, wir machen was in der Öffentlichkeit.

00:15:55: Das heißt, wir sind auch Projektionsfläche.

00:15:57: Das heißt, irgendwelche Leute die sich nicht näher und intensiver und konstanter mit uns und mit jeder Podcastfolge beschäftigen, sondern einfach nur hier und da ein Video sehen und es wird sich finden und von sich was darauf projizieren.

00:16:08: Die haben doch ein gutes Recht, genau das zu tun.

00:16:12: Alle ihre Erwartungen und Vorstellungen von Liebesbeziehungen auf das zu projizieren, was wir da in einem Minuten Video ins Netz stellen und entsprechend zu kommentieren sollen sie doch machen.

00:16:22: Und würdest du sagen, dass sie mit dem Hund im Park auch so eine Projektionsfläche da ist?

00:16:27: Ja,

00:16:27: ja.

00:16:28: Sobald du in der Öffentlichkeit unterwegs bist, hast du, du bist damit Vertragspartner, ich bin hier Projektionsfläche.

00:16:35: Wenn du meinst, irgendwas sagen zu müssen, was aber mit dir zu tun hat, mach doch.

00:16:39: Und dann Bluetooth-Box laut anmachen mit Wolle Petrie.

00:16:43: Ganz andere Stimmung gegenhalten.

00:16:45: Und zum Beispiel deinen Tipp mit Fragen stellen.

00:16:47: Ja, aber völlig andere, die nichts mit dem Hund zu tun haben.

00:16:51: Ob die schon mal in Portugal war, weiß ich nicht.

00:16:53: Irgendwas, ja.

00:16:55: Du bestimmst doch.

00:16:56: Ich

00:16:57: lief, du hast, man merkt richtig, du hast noch diesen Krankheitsmods

00:17:02: in dir.

00:17:02: Aber es ist kein Mods.

00:17:04: Also ich bin ernsthaft gut gelaunt dabei.

00:17:07: Ja, ich merk es, aber trotzdem, es ist noch dieses, man wird grad gesund, aber der Körper macht noch nicht richtig mit.

00:17:13: Und so ein bisschen gereizt ist man immer noch, ne?

00:17:16: Das hört man schon heraus.

00:17:18: Aber

00:17:18: um die Befreiung aus diesem Erwartungsdruck oder daraus, dass es mir überhaupt was ausmacht, was andere jetzt kommentieren oder denken?

00:17:24: Darum geht's mir und darum geht's mir auch mit dem Thema.

00:17:27: Das Thema.

00:17:28: Cringe Mountains.

00:17:30: Ich konfrontier uns einfach mal zu Beginn dieses Themas mit etwas, das Cringe bei uns auslösen könnte, okay?

00:17:35: Okay.

00:17:36: Etwas aus einer alten Folge.

00:17:37: Oh

00:17:37: nein.

00:17:38: Doch, uns wurde auf Couple Off von einer Hörerin, die noch nichts geschickt hat bisher und die hat einfach nur den Titel einer Folge und Time Code geschickt.

00:17:45: Oh nein.

00:17:47: Du hast in der Folge was aus deinem Tagebuch vorgelesen.

00:17:50: Scheiße.

00:17:51: Das allein ist es noch nicht.

00:17:52: Pass auf, ich spiel's erst mal ein.

00:17:54: Wenn ich knallhart arbeite, darf ich irgendwann mal eine fette Party mit P. Diddy steigen lassen.

00:18:00: Oh Gott.

00:18:00: Ich weiß noch, warum ich das geschrieben habe.

00:18:02: Es gab doch damals die Sendung

00:18:04: Red

00:18:05: auf ProSieben.

00:18:07: Man kann auch den Titel nicht ganz normal sagen.

00:18:11: Als ich das damals gesehen habe, habe ich gedacht, mit jedem weiteren Wort und mit jedem weiteren Bild wird mein Hirn zermalmt.

00:18:19: Und da ging es nämlich genau darum, dass du krass reich werden sollst und das das größte Ziel überhaupt sein sollte, auf einer PD-Party zu sein.

00:18:28: Das ist jetzt nicht gut gealtert, würde ich sagen.

00:18:31: Nein, aber der Timecode, der uns da geschickt wurde mit der peinlichen Stelle.

00:18:36: Das bezieht sich auch gar nicht genau auf das, was du vorgelesen hast, sondern eher auf das, was ich danach dann noch dazu kommentiert habe.

00:18:42: Ich mag auch die Partys mit PDD, die wir haben.

00:18:45: Deine Reaktion ist auch wirklich nicht gut gehalten.

00:18:47: Nein,

00:18:48: überhaupt nicht.

00:18:49: Und deswegen spiele ich das auch hier gerade ein, denn wir wollen ja über die Widerstände reden, die Widerstände, die man empfindet, überhaupt mal was zu sagen öffentlich, Content zu machen oder so.

00:19:00: Und ein Widerstand besteht ja ganz realistisch darin.

00:19:03: Du bekennst dich zu irgendwas, ich mag dies und jenes.

00:19:06: Ach

00:19:06: gut, du hast dich aber wirklich nie zu pd.

00:19:09: Nein, nein, nein, richtig.

00:19:10: Du hast

00:19:10: ironisch was gesagt.

00:19:11: Genau, von dir im Tagebuch, das war ja auch ironisch, was du da gesagt hast.

00:19:14: Und das checkt man im Kontext total.

00:19:17: Aber das fing mir jetzt mal wirklich ganz grob beiseite.

00:19:20: Egal ob du ironisch oder ernsthaft etwas öffentlich sagst, es gibt einfach immer das Risiko, dass es bald neue Infos gibt.

00:19:28: In ein paar Jahren kommen neue Infos raus und die lassen das, was du da gesagt hast, in einem völlig anderen Kontext klingen.

00:19:35: Tone Deaf, ne?

00:19:37: Unsensibel.

00:19:38: Ich glaube, das alleine kann schon eine riesen Hürde sein, dass man dann einfach sich auch entscheidet, nee, dann sage ich lieber gar nichts.

00:19:45: Nicht nur, dass ich finde im Podcast, also ich höre mir auch alte Folgen nicht an, weil ich will meine eigene Entwicklung gar nicht hören.

00:19:52: Hast du dir nie vorgestellt, dass du mal mit sechzig?

00:19:55: Doch.

00:19:56: Darauf freue ich mich.

00:19:57: Aber jetzt aktuell gar nicht.

00:19:59: Jetzt bin ich ja noch so nah an mir dran und dann bin ich es einfach unangenehm, mich selber zu hören.

00:20:04: War das

00:20:04: gerade unangenehm für dich?

00:20:06: War es peinlich?

00:20:07: Ja, ich kann auch immer noch nicht unsere Shows hören.

00:20:10: Aber

00:20:10: hier, also jetzt nicht mal, guck mal, wir haben ja jetzt ein bisschen... Show, Material und Aufnahmen durch Camd, um damit Content zu machen.

00:20:17: Du kannst

00:20:17: es super machen.

00:20:17: Vor allen Dingen, du hast da auch so eine Entspanntheit, dass du dir denkst, ja, wenn was noch nicht perfekt war, dann guckst du dir das ja auch an.

00:20:24: Es ist ja auch wichtig, sich selber zu sehen.

00:20:26: Selbst meine Mutter hat mir das neulich gesagt.

00:20:29: Die kam zu mir und hat gemeint, guckst du dir deine Auftritte an.

00:20:33: Was willst du denn jetzt vor mir?

00:20:37: Und sie hat gemeint, ja mach das mal.

00:20:39: Du musst doch an dir üben.

00:20:41: Du musst doch schauen, wie du wirkst, wie du redest.

00:20:43: Du brauchst doch deinen Spiegel, damit du das dann bei der nächsten Tour wieder besser machst.

00:20:47: Hast du eine Ahnung, woher deine Mutter so was weiß?

00:20:50: Ich habe keine Ahnung.

00:20:51: Ich weiß es nicht.

00:20:52: Es kam wirklich aus dem Nichts.

00:20:53: Und sie hat mir das dann gesagt und hat gemeint, schäme dich nicht, die Sachen zu sehen.

00:20:57: Das ist wichtig, dass du dich selbst anschaust.

00:21:00: Ich frag das so verblüfft, weil sie ja nie auf einer Bühne gestanden hat meines Wissens.

00:21:04: Und meine naive Annahme ist, dass man sowas weiß und auch noch weitergeben kann an andere, nur dann, wenn man es wenigstens mal ein kleines bisschen ausprobiert hat.

00:21:12: Ich laufe auch nicht durch Parks und gebe Leuten Tipps für ihre Hunde.

00:21:17: Das würde ich einfach nicht machen.

00:21:18: Und dabei hatte ich sogar mal einen.

00:21:20: Aber ich glaube meine Mama versteht, wie ich grad drauf bin.

00:21:23: Ja, ja.

00:21:23: Und findet es witzig, weil ich laufe ja wirklich so durch die Welt, dass ich mir dann denke, ich nehme jetzt eine Podcast-Folge auf.

00:21:30: Die höre ich mir gar nicht an.

00:21:32: Und das heißt, ob ich meine Augen zumache und sage, wenn ich dich nicht sehen kann, kannst du mich auch nicht sehen.

00:21:36: Oh Gott, ja, das habe ich auch.

00:21:37: Ich verstehe das ja auch nicht, dass Leute den Podcast hören.

00:21:39: Also ich finde es schön, dass die Leute den Podcast haben.

00:21:45: Schön.

00:21:45: Wirklich damit den Satz müssen wir eigentlich mal Kappel aufbewerben.

00:21:49: Nein,

00:21:49: ich wollte nur sagen, ich kann mir das gar nicht vorstellen, dass Leute sich das alle hören.

00:21:53: Aber ich finde es cool.

00:21:54: Und du meinst vorstellen nicht wertend, sondern einfach wirklich die Fantasie im Kopf.

00:22:00: Da setzt sich jemand hin und hört, dass

00:22:02: was

00:22:02: du jetzt gerade hier mit mir redest.

00:22:05: Ja, ich stehe mir ganz oft vor, das sind einfach nur Daten und Bots.

00:22:07: Und siehst du, so war ich damals in der Nachbarschaft.

00:22:10: Keine echten Menschen, das sind nur Daten und Bots.

00:22:13: Ich habe mir noch ganz viele Gedanken zu dem Thema Crunch Mountains gemacht.

00:22:16: Worum geht es heute eigentlich?

00:22:17: Worüber wollen wir sprechen?

00:22:19: Willst du darüber reden, dass einem etwas peinlich ist?

00:22:22: Weil darum geht es mir heute gar nicht.

00:22:24: Mir geht es aufgrund des Begriffs schon ein bisschen darum.

00:22:27: Crunch ist ja so ein bisschen schwammig und kann ganz vieles bedeuten, wie man sich selber fühlt oder wie man... Eigentlich

00:22:33: so Fremdscharm und

00:22:34: Schraben an sich.

00:22:36: Aber das ist es ja eigentlich gar nicht wortwörtlich.

00:22:38: Das ist eine Art Schmerz, Crunch.

00:22:40: sich winden vor Schmerzen, to cringe.

00:22:44: Und dieses Wort peinlich im Deutschen enthält ja auch, wenn man es mal wörtlich nimmt, pein, also pein und Schmerz ist im Synonym, jemanden peinigen, mein Peiniger.

00:22:53: Deswegen hat das für mich schon was damit zu tun.

00:22:56: Auf irgendeiner Ebene empfinden wir Schmerzen, die sogar physisch werden können, wenn, und das wäre jetzt meine Antwort auf die Frage, worum es geht in der Folge, das soziale Skript.

00:23:06: nicht mehr funktioniert oder sogar komplett abhanden kommt.

00:23:08: Was meinst du genau damit?

00:23:09: Weil ich hatte das Wort Normwächter.

00:23:12: Ja,

00:23:12: dann meinen wir was ganz Ähnliches, glaube

00:23:14: ich.

00:23:14: Das sind für mich die Leute, also die, die immer diese, ich sag jetzt mal, Scham oder dieses, dieses Cringe-Gefühl haben, das sind für mich Leute, die wollen, dass alles bei der Norm bleibt.

00:23:26: Du darfst nicht abweichen.

00:23:27: Ansonsten ist es was wirklich sehr, sehr Unangenehmes.

00:23:30: Und warum ist es für diese Leute unangenehm, wenn du es machst?

00:23:33: Es darf ihnen ja unangenehm sein für sich selbst.

00:23:36: Ich habe das Gefühl, da geht es auch ein bisschen darum, eine andere Person mitzukontrollieren.

00:23:40: Und warum das?

00:23:41: Weil sie, glaube ich, ihr eigenes Leben nicht unter Kontrolle haben.

00:23:44: Da habe ich mir ganz viele Gedanken darüber gemacht.

00:23:46: Pass auf.

00:23:46: Für mich geht es in diesem Thema eher um Status.

00:23:49: Ich erkläre dir warum.

00:23:50: Ja.

00:23:51: Ich hab mich gefragt, warum war mir bisher relativ wenig peinlich.

00:23:55: Und dann hab ich gemerkt, ich hatte nichts zu verlieren.

00:23:59: Wirklich?

00:24:00: Ich hatte ja gar keinen Status.

00:24:03: Okay.

00:24:03: Da war ja nichts.

00:24:04: Also, pass auf, ich hatte ein Gespräch mit einem Freund.

00:24:07: Diese Woche, der arbeitet auch in der Werbebranche und er hat richtig Karriere gemacht.

00:24:11: Und er kommt aus einer total guten Familie.

00:24:14: Er hat auch so einen Nobelpreisträger bei sich in der Familie.

00:24:17: Hat er sogar einen FIFA-Friedenspreisträger

00:24:19: in der Familie?

00:24:20: Nein, das hat er nicht.

00:24:22: Und er hat auch Lust, kreative Projekte zu machen, andere Sachen zu machen, aber er traut sich ganz viel auf Social Media nicht und möchte das nicht einfach so machen, weil er immer sagt, ihr ist... Das ist doch cringe, wenn ich da bestimmte LinkedIn beitreibe.

00:24:34: Sag dir

00:24:34: das wirklich genauso auch.

00:24:36: Oder wenn ich jetzt hier anfange mit Instagram und so.

00:24:39: Und dann habe ich mich gefragt, warum hat der das?

00:24:41: Weil der ist ja super kreativ und offen und verspielt und gehört wirklich für mich zu den Leuten überhaupt, mit denen du über alles reden kannst.

00:24:50: Und

00:24:50: ich weiß ja auch von wem du mir gerade erzählst, der ist ja sogar ein geschäftsführender Position.

00:24:54: Der hat ja Mut und Kraft und Gestaltungswillen und so sehr alles da.

00:24:58: Wahnsinnig interessanter Mensch, ne?

00:25:00: Aber der hat ganz viel cringe Gefühl in sich.

00:25:03: Wenn es darum geht, dass er selber irgendwas aufbauen will.

00:25:06: Aber

00:25:06: dann nur für sich.

00:25:08: Also der macht, der gibt anderen kein schlechtes Gefühl oder so.

00:25:11: Kommentare, was du da machst?

00:25:13: Nee, das nicht, aber er findet schon durchaus den einen oder anderen Creator ein bisschen cringe.

00:25:18: Das sagt er mir dann schon manchmal.

00:25:19: Aber das sagt er dir.

00:25:20: Der kommentiert das nicht drunter.

00:25:22: Der kommentiert, das würde der niemals tun.

00:25:23: Ja,

00:25:24: und das alleine macht schon, finde ich, einen Riesenunterschied.

00:25:27: Absolut.

00:25:27: Aber ich habe mich gefragt, warum traut er sich nicht, diese Sachen zu machen.

00:25:31: Und dann ist mir aufgefallen, der hat voll viel zu verlieren.

00:25:34: Ja, deswegen.

00:25:34: Geschäftsführende Funktion.

00:25:36: Der hat voll viel Status.

00:25:37: Der hat richtig viel Status.

00:25:39: Und wenn der einfach mal irgendwelche witzigen Sachen macht, da setzt er eine ganze Menge aufs Spiel.

00:25:45: Und das war ja bei mir nicht so.

00:25:47: Ich habe eine komplette Nachenfreiheit.

00:25:49: Das ist mir total bewusst geworden, weil erstens, ich komme nicht aus einer Prestige-Familie oder so.

00:25:54: Da gibt es niemanden, den ich beleidigen könnte oder wo es irgendwie schwierig wäre.

00:25:59: Alle sind froh, wenn wir irgendwie Geld verlieben.

00:26:02: Das ist das Minimum in meiner Familie.

00:26:04: Ich hatte jetzt auch im Job nicht irgendwas erreicht, wo ich sagen würde, boah, wenn ich jetzt Content mache, dann setze ich damit so viel aufs Spiel.

00:26:14: Bisschen schon, aber auch nicht so wirklich, weil ... Man hatte da jetzt auch nicht so den krassen Status.

00:26:19: Weißt du, was ich meine?

00:26:20: Und auch gesellschaftlich habe ich Freunde, nein.

00:26:22: Ich merke einfach, da war nichts zu verlieren.

00:26:26: Weißt du?

00:26:27: Ich hatte keine Klicke, die irgendwie geguckt hat.

00:26:31: Weißt du, bei allem, was du mir gerade erzählst, mein Gehirn humpelt dir ein bisschen hinterher.

00:26:36: Ich folge deinen Sitz, ich versuche nachzuvollziehen, was du mir sagst, warum du eigentlich denkst, nichts verlieren zu können, außer nur Geld.

00:26:43: Und ich denke mir, das ist nicht nur Geld.

00:26:46: Das ist halt das Fundament.

00:26:47: Für dich muss einfach schon materiell gesorgt sein.

00:26:50: Du musst dir dein Leben leisten können.

00:26:51: Dann kannst du anfangen, von Narrenfreiheit zu reden.

00:26:55: Und dann drops du einen Satz nach dem anderen.

00:26:57: Da kommt nebenbei so, habe ich Freunde?

00:26:58: Nein.

00:27:00: Ich muss erst mal verarbeiten, was du mir gerade alles erzählt.

00:27:03: Nein,

00:27:03: aber es ist so.

00:27:04: Ich klar über Spitz dargestellt, aber ich will nur sagen, viele Menschen trauen sich Sachen nicht, weil sie durch die Freundeskreise, durch die Familie und auch durch den Job, durch die ganzen Kreise, in denen sie sich bewegen.

00:27:17: Da haben sie eine soziale Norm.

00:27:19: Und das ist auch soziales Skript.

00:27:21: Das ist das, wovon ich spreche, was uns so Vorgaben macht, wie wir uns verhalten sollen und wo und wem gegenüber.

00:27:27: Erwartungen anderer Erwartungen, die wir an uns selber haben.

00:27:30: Das ist alles soziales Skript.

00:27:31: Wirklich wie so ein Theaterstück.

00:27:33: Und du weißt, was deine Rolle ist und wann, wo deine Auftritte sind, wie du dich verhalten sollst.

00:27:37: Und du hast vorhin dieses Wort Normwächter benutzt, ne?

00:27:40: Ja, man könnte auch einfacher sagen, Richter.

00:27:42: Ja,

00:27:42: ich finde Normwächter gar nicht so schlecht oder, ach, keine Ahnung, Leute, die dir einfach reingreischen Kommentare dazu machen, weil du das soziale Skript verletzt.

00:27:50: Aber es müssen ja nicht immer andere Leute sein.

00:27:52: Du hast sowas ja auch verinnerlicht.

00:27:54: Eine Stimme, die das kommentiert und die sagt, das ist nicht normal, das steht nicht im sozialen Skript.

00:28:00: Und was befreien kann, ist zu erkennen, dass es ein Skript ist, dass das ein Theaterstück ist, dass du eine Rolle darin spielst und dass du die auch anders spielen kannst, dass das Stück vielleicht auch... besser werden kann, wenn du mal was machst, was so bisher noch nicht darstand.

00:28:12: Dazu habe ich eine Sprachnachricht.

00:28:14: Hallo ihr Lieben, ich versuche jetzt mal wieder mit einer Sprachnachricht bei euch.

00:28:19: Ich hoffe, die kommt mal, weil langsam cringe ist mich auch ein kleines bisschen weg, dass ich jetzt schon öfter mal welche geschickt habe.

00:28:27: und naja, vielleicht waren sie ja nicht gut genug.

00:28:31: Ähm, egal.

00:28:32: Also, ich habe ein gutes Rezept, um sich cringe... das ist cringe gefühlt dieses unangenehme gefühl so ein bisschen abzutrainieren und zwar einfach theater spielen oder im pro theater spielen.

00:28:47: im pro theater spielen ist dafür glaube ich sogar noch ein kleines bisschen besser weil zwischendurch fällt einem einfach nix ein und dann labert man einfach scheiße.

00:28:56: auf gut deutsch gesagt scheiße labern hilft aber weil man cringe sich einfach so lange weg bis quasi so eine art Habituationseffekt entsteht, also ein Gewöhnungseffekt.

00:29:10: Und dann ist alles gar nicht mehr so schlimm.

00:29:11: Und man lernt irgendwie das Scheitern.

00:29:13: Und Scheitern lernen ist in dem Moment ganz gut.

00:29:16: Wir sollten unsere Charme ein Stück weit mehr ablegen.

00:29:21: Das denke ich, das wäre so die allerbeste Sache, weil Charme hindert uns ja auch ganz oft irgendwie überhaupt voranzukommen.

00:29:27: Und es ist doch schade.

00:29:28: Wir sollten doch alle glücklich einfach Dinge tun, ein bisschen albern sein, ganz ohne Cringe.

00:29:33: Ich würde gerne erst kurz was zum Beginn Ihrer Nachricht sagen, wenn das manchen von euch auch so geht, dass ihr schon ein paar Mal was geschickt habt und dass es in keiner Podcastfolge gelandet und ihr denkt, das wäre, weil es zu schlecht gewesen wäre oder so.

00:29:45: Das trifft höchstens auf drei Leute zu.

00:29:49: Ich will aber sagen, bitte gebt nie auf.

00:29:52: Das ist nicht so.

00:29:54: Wir sitzen nie in einer Vorbereitung da und machen ein Ranking.

00:29:58: Was sind die besten Nachrichten und welche müssen deshalb rein, weil sie die besten sind?

00:30:02: Wir können euch das so erklären.

00:30:04: Wir haben meistens so zwanzig, dreißig Nachrichten zur Auswahl, wo wir sagen, dass Nachrichten, die könnten reinkommen.

00:30:11: Und je nachdem wie unser Gespräch verläuft, entscheiden wir uns dann erst in der Folge.

00:30:16: Das passt doch

00:30:17: gerade jetzt.

00:30:17: Ja.

00:30:18: Das passt jetzt gerade rein.

00:30:19: Und dann ist es wirklich

00:30:20: Zufall.

00:30:20: Ja, weil wir skripten das vorher auch nicht und sagen auch nicht, okay, dann müssen wir die Nachricht reinpacken, dann müssen wir das und das machen überhaupt nicht.

00:30:28: Das passiert alles spontan.

00:30:29: Und genau so ist es eben mit dem weiteren Teil ihrer Nachricht, die sie geschickt hat.

00:30:32: Das passt gerade super dazu.

00:30:34: Ein aufbrechendes Skriptz des Theaterstücks.

00:30:37: Hast du schon mal Improteater gemacht?

00:30:39: Ja, das gehört auch zum Studium.

00:30:40: Ja, ja, du lernst schon Impro und Regeln, wie Impro geht und so.

00:30:43: War das dann für dich so, dass du dir gedacht hast, okay, kein Problem, jetzt laufe ich einfach ein bisschen Scheiße?

00:30:47: Tatsächlich wird das ganz viel in Spielen da auch gemacht, meistens in der Gruppe.

00:30:52: Und die Aufgabe ist, dass man halt gemeinsam Setze bildet.

00:30:55: Jeder sagt nur ein Wort, das kennst du auch.

00:30:56: Du hast ganz viele Übungen.

00:30:58: Es gibt auch der Weg des Künstlers, wo dir empfohlen wird, Morgenseiten zu schreiben.

00:31:02: Einfach raus.

00:31:03: Raus mit dem, was gerade in deinem Kopf drin ist.

00:31:06: Keine Hemmung.

00:31:07: Und das ist das Stichwort.

00:31:08: Hemmungen.

00:31:09: Cringe erzeugt Hemmung.

00:31:10: Es hemmt dich.

00:31:11: Es gibt aber so ein paar Leute, wo ich mir denke, ein bisschen Hemmungen wäre gut.

00:31:15: Ja,

00:31:16: das ist ja komplett richtig, Iris.

00:31:18: Es gibt manchmal Persönlichkeiten.

00:31:21: die ich aus dem Schauspiel kennengelernt habe.

00:31:23: Ja.

00:31:23: Die nehmen das zuwörtlich, dass alles einfach raus muss.

00:31:26: Ja.

00:31:26: Und dann sitzt du da und dann musst du den zuhören.

00:31:29: Nein, nein.

00:31:29: Eine Stunde, zwei Stunden,

00:31:30: drei Stunden und ich denke, ich kann nicht

00:31:33: mehr.

00:31:33: Aber dann bist du gehemmt.

00:31:34: Dann bist du ja zugehemmt, denen in die Parade zu fahren und zu sagen, so jetzt reicht's.

00:31:38: Ja.

00:31:40: Aber mit Grinch, also Grinch ist ein Spiel um Hemmung.

00:31:43: Du hast vollkommen recht, das Hemmung.

00:31:46: Es ist erstmal neutral.

00:31:47: Der Kontext entscheidet ja darüber, ob es gut ist, dass jemand geradezu gehemmt ist.

00:31:53: Etwas zu sagen oder zu tun.

00:31:55: Oder?

00:31:56: Ob es schade drum ist, ob es nicht schön gewesen wäre, wenn die Person nicht gehemmt gewesen wäre und etwas gesagt oder getan hätte.

00:32:02: Das ist total neutral als Wortes.

00:32:04: Unser Gehirn ist mit Hemmung beschäftigt.

00:32:07: Das ist das, was es hauptsächlich tut.

00:32:09: Alle Impulse sind die ganze Zeit vorhanden und es kontrolliert und hemmt und unterdrückt.

00:32:13: Das ist die Aufgabe des Gehirns hauptsächlich.

00:32:16: Und wenn wir jetzt mal in ganz großen Kategorien sprechen über Sinn des Lebens, wozu sind wir überhaupt da?

00:32:22: Dann ist ja eine, finde ich, sinnvolle Antwort, möglichst viel Potenzial ausschöpfen.

00:32:27: Möglichst den Planeten anders verlassen, als wir ihn vorgefunden haben.

00:32:30: Irgendwie sowas, ne?

00:32:31: Wie soll das gehen, wenn dein Gehirn alles hemmt und alles unterdrückt?

00:32:35: Ich verstehe das auch.

00:32:36: Also ich will ja auch sagen, dass ich das schön finde, wenn man sich traut.

00:32:40: Mir geht's nur darum, Berlin.

00:32:45: Du kannst nicht eine Argumentation auf eine Stadt

00:32:48: bauen.

00:32:49: Doch Berlin ist, ich liebe, ich habe so ein Ding mit Berlin.

00:32:53: Ja, es ist dir zu enthemmt.

00:32:55: Naja,

00:32:55: auf der einen Seite sagt dir Berlin, hier kannst du dich neu erfinden.

00:33:00: Komm hierher und du kannst sein, was du sein möchtest.

00:33:03: Das finde ich großartig.

00:33:04: Ich finde, es hat keine andere Stadt in Deutschland so wie Berlin.

00:33:08: Es hat aber auch eine Schottenseite.

00:33:10: Hier gibt es wahnsinnig viel Müll.

00:33:12: was als Gold verkauft wird.

00:33:14: Das ist dann alles nur noch so wahnsinnig enthämt.

00:33:19: Und es ist aufdringlich enthämt.

00:33:21: Und ich denke dann jedes Mal, nee, so ein bisschen Maß nochmal finden in dem Ganzen.

00:33:28: Dieser Kompass vielleicht ist eine Sache unangenehm.

00:33:31: Ist ein guter Kompass.

00:33:32: Ja, je nachdem, was dein Ziel ist.

00:33:34: Dafür brauchst du ja einen Kompass, um dein Ziel zu erreichen.

00:33:37: Wenn dein Ziel maximale Macht ist.

00:33:40: Zum Beispiel.

00:33:41: Du willst Präsident der USA werden, dann ist es perfekt, gar keinen Crunch zu empfinden.

00:33:46: Offensichtlich sehen wir.

00:33:47: Gar nichts in Richtung...

00:33:48: Matthias, wir reden jetzt nicht über Trump.

00:33:49: Wir machen jetzt die neue Sprachnachricht rein.

00:33:51: Nein!

00:33:53: Ich wollte sagen, in Deutschland, Bundeskanzler funktioniert auch.

00:33:57: Es ist doch scheiß egal, ob die Leute positiv oder negativ über mich denken.

00:34:00: Wenn ich sage, dass Brasilien mir nicht gefällt, weil es da kein deutsches Brot gibt,

00:34:04: dann ist das doch kein Problem.

00:34:05: Matthias, jetzt hör doch auf, es ist doch scheiß.

00:34:07: Das ist doch so scheiß.

00:34:09: Ich habe keinen Bock, über die Leute zu reden.

00:34:11: Nein,

00:34:11: okay, dann mach deine Sprachnachricht rein.

00:34:14: Hallo ihr Lieben, Crunch Mountain passt hier gerade wie die Faust aufs Auge.

00:34:17: Ich habe mich letzte Woche zum ersten Mal mit meinem eigenen knapp zehnminütigen Standup Comedy Set auf einer Bühne bei einem Open Mic gestellt und das vor ungefähr fünfzig Leuten gespielt.

00:34:33: Und das war, glaube ich, so ziemlich der größte Crunch Mountain, den ich seit einer Weile erklommen habe.

00:34:37: Aber ich kann euch sagen, die Aussicht von da oben ist super.

00:34:40: Denn das hat sich nicht nur Crunch angefühlt, sondern gleichzeitig einfach rasend viel Spaß gemacht, Leute zum Lachen zu bringen.

00:34:47: Und ich kann nur sagen, ich werde es wieder tun.

00:34:49: Und ich kann jeden von euch nur total ermutigen, wenn ihr Ideen habt, solche Sachen zu machen und euch wegen des Crunch Mountains nicht ran traut, gebt dem Ganzen mal ne Chance und macht nen Versuch.

00:34:59: Da können so tolle Dinge daraus entstehen.

00:35:02: Ich möchte die Erfahrungen nicht missen.

00:35:03: Ich mach das tatsächlich immer wieder und kann deswegen wirklich nur wärmstens empfehlen, es auszuprobieren.

00:35:09: was ich an dem Beispiel so schön finde.

00:35:11: Sie steht da auf der Bühne.

00:35:13: Und sie ist ja noch die alte Person, aber sie trifft auf ihr neues Ich, was sie sein will.

00:35:19: Das

00:35:19: lieb ich auch so an dem Bild.

00:35:20: Sie spricht ja auch von dem Gipfel.

00:35:22: Ich habe die ganze Zeit über Cringe Mountain nachgedacht, als etwas, wo du davor stehst und ich weiß, wie soll ich den überwinden.

00:35:28: Und dann, ich hab's überwunden, Mann hat sich das gelohnt.

00:35:31: Ich hab gar nicht an dem Gipfel gedacht.

00:35:33: Und das ist genau das, was du gerade beschreibst, die Gleichzeitigkeit.

00:35:35: Die Gleichzeitigkeit von Angst.

00:35:37: Und Erfolg da oben.

00:35:39: Und diese Gleichzeitigkeit, also ich hab die ganz oft mit irgendwelchen Sachen auch auf der Bühne oder als im Podcast gemacht, haben wir tausend Geschichten.

00:35:48: Und manchmal bin ich davon ganz erschöpft gewesen, weil ich mir gedacht habe, boah, ich will nicht immer...

00:35:54: Ja,

00:35:54: auf mein neues Ich treffen

00:35:56: und das

00:35:57: Alter ist wieder peinlich und das Neue ist unherreichbar und kann nicht das überhaupt sein und dann aber nach einer längeren Zeit finde ich das immer super bereichernd.

00:36:07: Das klingt jetzt auch nach sehr viel Pathos, ein bisschen cringe.

00:36:11: Aber dass du immer wieder die Chance hast auf dein neues Ich zu treffen und dann wird es nicht langweilig.

00:36:16: Dann bleibt spannend dadurch.

00:36:18: Ab dreißig haben ganz viele im Kopf, okay, ich bin jetzt angekommen und ich weiß, wer ich bin und ich darf da eigentlich nicht mehr so aus dem Bust herausfallen.

00:36:28: Aus dem sozialen Skript.

00:36:29: Ja.

00:36:30: Und ich finde es schön, wenn man das beibehält, dass man immer mal wieder daraus

00:36:35: fällt.

00:36:36: Unbedingt.

00:36:36: Gerade auch, weil du sagst, ich weiß jetzt, wer ich bin, ab und zu nochmal zu sagen, was wenn ich aber doch nochmal was ganz anderes auch bin.

00:36:43: Ja, genau.

00:36:44: Und was altes, was ich dachte, dass ich bin.

00:36:46: sterben lassen sogar so drastisch formuliert.

00:36:49: Geht es dir auch so, dadurch, dass du das halt oft machst, dass du dich infrage stellst, immer wieder was anderes machst, dass du auch so eine Lockerheit hast?

00:36:56: Ja, die wächst jedes mal, aber die würde wieder zuwachsen wie Ohrlöcher, wenn man keine Ohrringe reinsteckt, wenn man das nicht immer mal wieder macht.

00:37:03: Meinst du?

00:37:03: Ja, mein Schauspielstudium war das Ohrlochstechen.

00:37:07: Da habe ich täglich jahrelang cringe Situationen gehabt, mich den Blicken von Menschen ausgesetzt beim Scheitern.

00:37:14: Natürlich nicht immer nur gescheitert, ist ja klar.

00:37:18: Das macht einen kaputt, wenn man das Gefühl hat.

00:37:20: Jedes Mal, wenn ich mich hier exponiere, ist das einfach nur grauenhaft.

00:37:24: So war es nicht.

00:37:25: Es gab auch Erfolgserlebnisse.

00:37:27: Das war dieser Gipfel, den wir vorhin in der Sprachnachricht gehört haben.

00:37:31: Immer eine Mischung aus Angst und Erfolg.

00:37:34: Immer eine Begegnung zwischen dem alten Ich, das sehr domestiziert war vom Schulsystem.

00:37:39: Das ist ein gutes, braves Verhalten.

00:37:41: So bin ich angepasst.

00:37:42: Das will die Gesellschaft von mir.

00:37:44: Ich war ein guter Schüler und so.

00:37:46: Und dann, das neue ich, mich selber überraschen, andere überraschen.

00:37:50: Du kannst nicht entertainen, wenn du brav bist.

00:37:51: Wie soll das gehen?

00:37:52: Das war eine richtig intensive Zeit des Aufbrechens und des Trainierens, ja?

00:37:58: Habt ihr euch da gegenseitig supportet, Daniel?

00:38:00: Ja!

00:38:01: Ja!

00:38:02: Boah, Iris, tatsächlich!

00:38:03: Das ist eine super Frage, weil die mich darauf bringt, was mir ganz viel geholfen hat für Humor.

00:38:09: Du hast mich gefragt vor der Folge, was für mich eigentlich... die ultimative cringe Situation ist.

00:38:14: Ich habe eine völlig andere Antwort darauf gegeben als du.

00:38:16: Ich habe gesagt, für mich, wenn ein Joke nicht zündet, von dem ich selber total überzeugt bin und ich gebe alles und ich will wirklich alle zum Lachen bringen und keinen Schein lacht, dann gibt es auch Strategien, dass man halt darüber lacht, dass gerade keiner lacht.

00:38:32: Das kann man nördig machen, das kann man aber auch sehr peinlich machen.

00:38:36: Wenn mir das alles nicht gut gelingt und nicht mal diese Exit-Strategie dann auch noch gelingt, dann habe ich in dem Moment echt Grinch-Gefühle.

00:38:44: Das ist für mich so die erste Situation, die mir in den Kopf kommt.

00:38:47: Mein Jahrgang im Studium hat mich mega gut darin trainiert.

00:38:50: Wir haben alle permanent Witze gemacht, ganz viele Insider gehabt.

00:38:55: Und jeder hat mal wirklich komplett daneben gehauen.

00:38:58: Jeder.

00:38:59: Alle haben mal beschissene Witze gemacht.

00:39:02: Und der Rest der Gruppe ist damit so schön umgegangen.

00:39:05: Instant Feedback, dass der Witz gerade kacke war.

00:39:08: Aber so liebevoll.

00:39:10: Wahnsinnig liebevoll.

00:39:11: Mit der Selbstverständlichkeit, du bist immer witzig.

00:39:14: Es gehört dazu, dass du jetzt gerade gar nicht witzig bist.

00:39:17: Das ist Teil dessen, was dich witzig macht.

00:39:19: Ich finde es so schön.

00:39:20: Und das wünsche ich mir.

00:39:22: Also wenn wir es jetzt wieder als gesellschaftliches Ding machen, ich wünsche mir, dass wenn man sich gegenseitig kritisiert oder sich gegenseitig rückmeldet, das war nicht gut, das war nicht witzig, das war nicht cool.

00:39:31: Dann hat man manchmal recht damit.

00:39:33: Aber das wäre so schön, wenn es so liebevoll käme, dass dabei mitschwingen würde.

00:39:38: Du bist ja aber sonst so großartig.

00:39:40: Also du darfst dir das erlauben.

00:39:41: Es ist sogar wichtig.

00:39:42: Es macht dich menschlich, dass du gerade komplett daneben haust.

00:39:46: Das ist so spannend, weil... Ich sag jetzt mal deine Leute, ne?

00:39:50: Als wir damals auch mit unseren Sachen angefangen haben, die haben richtig supportet am Anfang.

00:39:54: Ja!

00:39:55: Die haben den Podcast gehört, die haben über die Videos gesprochen.

00:39:59: Das war total liebevoll, ne?

00:40:01: Aus meinem Umfeld.

00:40:02: Klar, also jetzt meine engen Freunde, die waren auch so.

00:40:05: Aber wenn ich jetzt mal so branchenmäßig schaue, ne?

00:40:09: Es gab niemanden in der Werbung, der irgendwas supportet hat.

00:40:12: Ganz im Gegenteil, ich hab immer negative Sätze gehört.

00:40:15: Ich hab immer so ein... Ach, du machst jetzt ein Podcast.

00:40:17: Es war so ein Runterreden.

00:40:19: Es war immer so ein ... Nee, so was höre ich mir nicht an.

00:40:22: So ein Kram gucke ich mir auch gar nicht an, bis wir noch sitzen auch mit TikTok.

00:40:26: Und

00:40:27: noch ein Podcast.

00:40:28: Darauf hat die Welt gewartet.

00:40:29: Genau,

00:40:30: es waren immer solche Sätze.

00:40:31: Und ich habe damals immer gedacht, krass, das sind doch alles Kreative.

00:40:35: Und wir müssen das ja inhaltlich alle gar nicht so gut finden.

00:40:38: Und ich komme auch gut damit klar, wenn jemand sagt, ich mag das aus denen den Gründen nicht.

00:40:42: Aber es war wirklich auch so ein richtiges Abwerten meiner Person.

00:40:46: Und es war ein totales dagegenhalten und das hat also ich habe richtig gemerkt, dass ich hier mich immer zurückziehe, wenn ich irgendwas Neues mache, weil ich weiß, da ist kein Support.

00:40:58: Also da werden nicht Leute kommen und werden sagen, dass das gut ist.

00:41:01: Ja.

00:41:01: Und sie kommen aber erst, wenn etwas total erfolgreich ist.

00:41:05: Ja, weil sie dann denken, da kann ich doch was von abhaben.

00:41:07: Ja.

00:41:08: Ja.

00:41:08: Ich habe das am Anfang gar nicht verstanden.

00:41:11: Ich habe am Anfang noch gedacht, oh Gott, das ist ja richtig Scheiße, was ich mache.

00:41:14: Und irgendwann habe ich gemerkt, nee, die sind sauer, dass ich jetzt einfach irgendwelche Sachen mache und ausprobiere und für mich das gut ist und sie mit sich selber die ganze Zeit hadern und urteilen und es eben nicht ausprobieren.

00:41:27: Am Ende erinnerst du sie damit, dass du dich traust daran, dass sie sich selbst gern trauen würden.

00:41:33: Ich verstehe das aber nicht, weil eigentlich, wenn du jemanden supportest, dann hast du ja auch selber mehr davon.

00:41:39: Aber das musst du ja erstmal lernen.

00:41:41: Ja, aber ich habe ein Beispiel auch aus meinem Umfeld, da gibt es jemanden aus der Werbung, der hat in New York-Volkerjäre gemacht.

00:41:47: Er ist riesengroß geworden dort.

00:41:49: Und ich habe damals mit ihm gar nicht so viel zu tun gehabt, aber erst, als er nach New York gegangen ist und sein Ding durchgezogen hat, habe ich mir gedacht, geil.

00:41:56: Und wie er das macht.

00:41:57: Und ich habe das gefeiert, ich fand das großartig.

00:42:01: Und freue mich richtig für ihn.

00:42:02: Und ich habe aber gemerkt, dass voll viele in meinem Umfeld, die können sich auch nicht für ihn freuen.

00:42:06: Sie finden es so schwierig.

00:42:08: Und hast du den Eindruck, das liegt daran, dass er sie damit daran erinnert, dass sie gerne selber sowas hat?

00:42:12: Ich

00:42:12: glaube schon.

00:42:13: Und sehen

00:42:14: Sie auch seine Arbeit, die da drinsteckt?

00:42:16: Da bin ich mir halt nicht sicher, weil ich sehe das, wie krass der arbeitet und was der macht.

00:42:21: Hast du

00:42:21: ihn auch in der Crunchphase gesehen, in der er Sachen versucht hat?

00:42:24: und man dachte sich, oh.

00:42:26: Das ist noch nicht gut?

00:42:27: Ja,

00:42:27: auch schon.

00:42:29: Wo ich damals so gedacht habe, ja, jetzt drehen sie alle ein bisschen durch.

00:42:33: Ja.

00:42:33: Mit dem Ego.

00:42:34: Aber ich weiß nicht.

00:42:35: Also ich glaube auch jetzt viele, wenn sie jetzt den Podcast gerade hören und sich denken, ich würde gerne ein Projekt starten, ich würde gerne irgendwie eine Sache machen, habe ich draußen mich nicht.

00:42:43: Stand up.

00:42:44: irgendwas anderes.

00:42:45: Man darf nicht so traurig sein, wenn man plötzlich bemerkt, dass ganz viele einen nicht supporten.

00:42:49: Das sind immer die Fremden.

00:42:51: Das ist echt, das ist eine Sache, die habe ich jetzt über die Jahre gelernt.

00:42:53: Das sind fremde Leute, die dich am meisten supporten.

00:42:57: Das sind nicht unbedingt deine engsten Freunde.

00:42:58: Und diese Fremden sind doch ein riesen Schatz.

00:43:01: Das sind ja echte Menschen.

00:43:02: Es sind ja eben nicht Bots und Daten.

00:43:05: Es gibt sie ja.

00:43:07: Hast du dich mal an jemandem gewendet aus deinem Freund in so einem bekannten Kreis und gesagt, bitte supporte mich mal oder guck mal oder auch nur so als Angebot.

00:43:15: Hier, ich habe was gemacht.

00:43:16: Wenn es dir gefällt, dann poste doch

00:43:18: doch doch.

00:43:18: Das war ganz früher, als ich mal den IKEA-Spot gemacht habe.

00:43:22: Das war ja diese Voting-Geschichte.

00:43:24: Dann musstest du dafür voten und dann habe ich halt alle gefragt, ob sie es tun würden.

00:43:28: Und inzwischen mache ich auch bei diesen ganzen Voting-Geschichten dich mit.

00:43:31: Wir sind Preise scheißegal, Voting ist mir scheißegal, weil ich finde, das brauchen wir alles nicht mehr.

00:43:35: Es

00:43:35: gab ja auch Podcastpreis zum Beispiel.

00:43:37: Ja, juckt uns alles nicht, brauchen wir

00:43:39: nicht.

00:43:39: Wir hätten auch dann euch aufrufen müssen.

00:43:42: Für mich ist es ja schon viel, euch am Ende einer Folge zu sagen, dass es uns hilft, wenn ihr die Folgen gut bewertet, Kommentare schreibt, wenn ihr abonniert und so.

00:43:50: Das ist schon für mich viel.

00:43:52: Da hilft Routine, da hilft das wirklich.

00:43:55: Einmal die Woche ungefähr, wir machen es ja auch nicht streng regelmäßig, aber einfach immer mal wieder sowas am Schluss zu sagen.

00:44:01: Das hilft gegen Cringe Abnutzung.

00:44:03: Das macht es ja sowieso ständig.

00:44:06: Haben dich Leute mal gefragt?

00:44:07: Ja, das kam auch vor.

00:44:10: Und das ist dann von der anderen Seite Cringe.

00:44:12: Ich werde gefragt, ob ich supporten kann und ich schaue mir an, was ich teilen und euch zeigen soll in der Story und denke mir, das ist noch nicht, das ist es noch nicht.

00:44:23: Kann ich noch dreißig Verfeinerungsrunden abwarten, bevor ich der Öffentlichkeit sage, schaut euch mal meinen Kumpel an, der macht das Klasse.

00:44:29: Und dann komme ich mir arrogant vor und so.

00:44:33: Ich kämpfe dann voll mit mir.

00:44:34: Ich habe ganz andere Probleme.

00:44:36: Wenn die Leute mich dann fragen, ich habe schon Sachen gemacht.

00:44:38: Ich habe irgendwelche Spendengelder nach Mexiko für irgendwelche Wagen.

00:44:45: Ich habe keine Ahnung, ich hatte kein glassen Schimmer, was ich da unterstütze, weil ich Freunde hatte, die irgendwas politisch machen und gesagt haben Iris, ich brauche deine Unterstützung, kannst du das?

00:44:56: und weiß ein paar WhatsApp und dann so ganz lange Nachrichten und das ist ganz wichtig.

00:45:01: Und du bist dir sicher, dass es kein Scam ist?

00:45:03: Nee, das waren aktivistische Freunde halt.

00:45:06: Das gab's halt öfter.

00:45:08: und dann irgendwann hab ich mir gedacht, ey, das geht nicht mehr.

00:45:10: Jetzt tschüss.

00:45:11: Das ist jetzt grad zu viel, weil das war ja nicht nur eine Nachricht.

00:45:15: Das geht ja dann jeden Tag weiter.

00:45:17: Und in einer Masse, dass ich irgendwann mal gemerkt hab, ich hab gar nichts mit dem Thema zu tun.

00:45:22: Ich verstehe absolut gar keine Inhalte davon.

00:45:25: Und deswegen hab ich irgendwann mal Rigo Ros gesagt, ich mach da gar nichts mehr.

00:45:29: Aber ich merke an solchen Geschichten, dass Leute sich dann auch, die haben dann gar kein Problem damit, einfach zu fragen, unterstützt du mich, ich engagiere mich hierfür, ich habe Folgendes gemacht, kannst du das nicht teilen, dass unsere Cringe-Grenzen komplett unterschiedlich sind, dass wir die ganz anders empfinden.

00:45:46: Es gibt zum Beispiel, wir haben eine Sprachnachricht bekommen, wo jemand sehr liebevoll beschreibt, aber Cringe für uns empfindet, für etwas, das wir gemacht haben, ich spiel's mal ein.

00:45:55: Hi, hier ist Mick.

00:45:56: Beim Thema Cringe musste ich sehr lachen.

00:45:59: Ich höre gerade die allerersten Folgen nach und da sagt ihr oder veröffentlicht ihr sogar euren gesamten Flirtkram aus Tinder.

00:46:10: Das würde ich niemals machen, da hätte ich richtig Angst.

00:46:13: Und wer weiß und könnte ja peinlich sein und so.

00:46:17: Nicht machen, aber es macht euch viel zu Verena sympathischer und ich, ja.

00:46:22: Das ist richtig groß, bis später.

00:46:25: Es hat ja immer einen Grund, warum wir bestimmte Geschichten veröffentlichen oder von der Sache erzählen.

00:46:31: Es geht wirklich weniger darum, jetzt zu sagen, ich möchte euch jetzt was von mir erzählen, sondern ich versuche immer, dass es der Trick eine lebensnahe Geschichte etwas von mir zu erzählen.

00:46:44: Und ich möchte aber so erzählen, dass andere was damit anfangen können, für sich damit anfangen können.

00:46:49: Kennst

00:46:49: du Mortified?

00:46:50: Hast du davon schon mal gehört?

00:46:52: Das ist ein richtiges Format, so wie Poetry Slam oder Radio Noir oder so.

00:46:58: Aber diese Show Mortified hat das Konzept.

00:47:01: Leute, die auch sonst nie auf der Bühne gestanden haben müssen, die kommen.

00:47:05: und lesen ihre alten Tagebuch-Einträge vor.

00:47:07: Und die können natürlich selber entscheiden, was lesen sie, sie dürfen das auch natürlich vorher nochmal anpassen.

00:47:12: Niemand ist dann da streng und redet ihnen rein.

00:47:15: Aber genau darum geht's.

00:47:17: Man macht das nicht als Nabelschau.

00:47:19: Wir könnten auch heute Leute, die diese Folge hören, denken, ja, was redet ihr da über Content machen?

00:47:24: Cringe und es ist alles so ich bezogen.

00:47:28: Ich muss mich zeigen, warum muss ich mich denn der Welt zeigen?

00:47:30: Haben wir denn nicht schon genug Content?

00:47:31: Haben wir nicht genug Podcast?

00:47:33: Nein, es geht nicht darum, es geht nicht um die Quantität, ob wir zu viel schon da im Netz rumschwirren haben.

00:47:39: Es geht wirklich um die Qualität.

00:47:41: Wenn man in einer Show wie Mortified mit anderen Menschen gemeinsam darüber lacht, es sind geniale Comedy Shows.

00:47:49: Die Pointen werden geliefert von Teenagern und Kindern, die es nicht mehr gibt, die vor Jahren etwas in ein Tagebuch geschrieben haben und nicht wussten, dass sie cringe sind.

00:47:58: Und man verbindet sich gemeinsam heute miteinander darüber, liebevoll, guck mal, wer ich mal war und wann wir das nicht alle mal.

00:48:07: Und das finde ich so toll.

00:48:09: Wenn man weiß, was man erzählen will, dann ist jedes Mittel recht.

00:48:13: Also wenn es hier um eine bestimmte Aussage geht.

00:48:15: Der Zweck

00:48:16: heiligt den Crunch.

00:48:17: Ja, genau, der Zweck heiligt den Crunch.

00:48:19: Völlig.

00:48:20: Also jetzt zum Beispiel auch diese ganzen ASMR-Videos, die wir machen.

00:48:24: Ich finde davon vieles gar nicht cool.

00:48:27: Nee, wir sind uncool in ganz vielen Stellen.

00:48:30: Wir

00:48:30: sind ganz oft sehr cringe.

00:48:31: Aber mir geht es immer darum, dass was ich erzählen will, ist die Verbindung.

00:48:36: Bei dem Chat, wo er jetzt sagt, dass wir das vorgelesen haben.

00:48:40: Ich weiß noch, dass es damals mir Da drin ging auch den Menschen zu zeigen, du kannst Tinder auch anders benutzen.

00:48:46: Ja, richtig.

00:48:47: Genau.

00:48:47: Es geht darum, wie du auf dieser Plattform bist.

00:48:49: Es

00:48:49: ist ein Spiegel, es sagt dir viel über dich.

00:48:52: Auch.

00:48:52: Inzwischen, glaub ich, hat sich Tinder auch ein bisschen verändert.

00:48:55: Vielleicht ja.

00:48:55: Aber du kannst halt anders auf Menschen zugehen.

00:48:59: Tolle Momente erleben.

00:49:00: Und das andere ist, es ist ja nicht nur die Verbindung, das Gefühl von Verbundenheit, wir sind doch alle irgendwo manchmal ähnlich im Leben peinlich, sondern auch stellvertretend.

00:49:10: ausbrechen aus dem sozialen Skript.

00:49:12: Wir machen etwas, du machst etwas, dass ich erst cringe finde und dann denke ich mir eher okay, aber wenn du dich traust, dann traue ich mich vielleicht auch.

00:49:19: Ging ihm zum Beispiel so, der gerade in der Sprache noch nicht geschickt hatte, hat noch eine zweite geschickt mit diesem Beispiel hier.

00:49:24: Es gibt noch was, ihr sagt immer, tschau li.

00:49:27: zum schluss und mit einem freund habe ich immer so rumgewitzelt über so Sachen wie tschüssi kowski Spätersilie und so wie.

00:49:36: es konnte nicht blöde genug sein.

00:49:38: aber sagen tut man es auf keinen fall wenn man das blöd findet.

00:49:42: Und inzwischen erwische ich mich dabei zu irgendwelchen ganz normalen Leuten, Chowli zu

00:49:47: sagen.

00:49:48: Auch irgendwie noch ein Berg überschritten mit dem Namen Quinch, den ich nicht erfunden habe.

00:49:54: Tschüss, nicht mein Chowli.

00:49:57: Und deswegen brauchen wir Wolfgang Petri, mehr Saxophon, mehr Chowli.

00:50:03: Weißt du, ich liebe das, wenn sich das ein bisschen aufweicht momentan.

00:50:07: Das ist alles zu cool da draußen.

00:50:11: Hast du einen Fazit für die Folge?

00:50:13: Ja, gut, dass du fragst, ich hätte es vergessen.

00:50:15: Es gibt ein Video im Kurzes, in dem Esther Perrell von einer Wortneuschöpfung schwärmt.

00:50:21: Und ich habe schon öfter mal von ihr geschwärmt, weil ich das so toll finde, wie sie über... Beziehung inzwischen menschliches redet, auch eine Therapeutin, die einen Podcast hat, kenn ich seit Jahren, da habe ich sie entdeckt mit Where Should We Begin.

00:50:33: Die stellt einfach wirklich kluge Fragen und analysiert kluge, wie Menschen miteinander funktionieren.

00:50:38: Und hier schwärmt sie über eine Wortneuschöpfung, nämlich chalance.

00:50:43: Ein Wort, das es eigentlich in keiner Sprache gibt.

00:50:46: Ich kenne nur nonchalance.

00:50:47: Und genau als das ist es eben bei einer Wortneuschöpfung das Gegenteil von nonchalance.

00:50:53: Und ich finde, es hat so viel mit Cringe zu tun.

00:50:55: Wie erklärt

00:50:56: sie es?

00:50:56: Sie sagt, Nonchalance ist doch eben ein Synonym für Coolness.

00:51:00: Mich bewegt nichts wirklich.

00:51:02: Ich habe schon alles gesehen.

00:51:03: Mich haut nichts wirklich um.

00:51:05: Und das geht ja ein bisschen in die Richtung dessen, was ich am Anfang empfohlen habe, mit dem scheiß Problem, mit den Kommentaren anderer so umzugehen, dass einem das alles scheiß egal ist.

00:51:15: Dass man sich komplett befreit von den Erwartungen anderer.

00:51:19: Und es kann einen in diesen Irrwegen Nonchalance führen.

00:51:22: Jetzt bin ich so cool, jetzt mir alles egal.

00:51:25: Und Chalons ist aber die korrekte Lösung, die Richtung, in die ich eigentlich damit will, sich trotzdem noch für andere zu interessieren, warm zu bleiben.

00:51:35: Und dann auch cringefähig zu sein, auch manchmal Dinge zu sagen, die total komisch sind, peinlich sind.

00:51:41: Und cool und trotzdem drüber zu stehen.

00:51:44: Beides schwingt mit, drüber zu stehen über dem sozialen Tod, nur weil du was machst, was alle für falsch halten.

00:51:51: Chalons... Es sind alles jetzt so.

00:51:52: meine Worten aber inspiriert worden in diesem Estabriel Video.

00:51:55: Findet ihr natürlich auch in den Show Notes.

00:51:57: Chalons fast für mich zusammen, was mein Jahrgang in der Schauspielschule gelebt hat.

00:52:02: Für mich ist das auch die neue Zeit in der Musik.

00:52:06: Wir haben darüber geredet, dass Ray und Olivia Dean.

00:52:09: Ja, die hast du mir gezeigt.

00:52:10: Die kannte ich gar nicht.

00:52:11: Ja, und ich finde beide großartig.

00:52:13: Und weißt du was?

00:52:13: Die waren auch noch auf der gleichen Schule.

00:52:15: Ach echt?

00:52:15: Ja.

00:52:16: Und was ich geil finde bei Ray.

00:52:18: Die versteht was von Musik, die macht das nämlich alles selber.

00:52:21: Ja,

00:52:21: ja, genau.

00:52:21: Die ist nicht nur eine Sängerin.

00:52:23: Ich habe die ganzen Making-offs gesehen, wie sie das dann alles... Es ist der

00:52:25: Wahnsinn.

00:52:26: Also ihr müsst euch mal diese beiden Künstlerinnen anschauen.

00:52:30: Und was ich so großartig finde, ich finde an der Musik kannst du immer abzeichnen, wie wird so die Gesellschaft in der nächsten Zeit sein.

00:52:37: Und ich glaube, es wird geil.

00:52:39: Also auch wenn wir jetzt uns gerade so ein bisschen alle nerven.

00:52:44: Ja ich nervt dich sogar wenn ich versuche sowas anzuschneiden im Podcast.

00:52:48: Ich habe noch einen Witz.

00:52:49: Ich kann wirklich nicht mehr nehmen.

00:52:51: Warte jetzt erstmal mit der Politik.

00:52:54: Ich

00:52:54: möchte ganz kurz diese Entspannung mit Olivia Dean und Ray haben, wo ich einfach merke, die bringen ein bisschen Drive rein, ein bisschen was Gutes, ein bisschen Leichtigkeit.

00:53:03: Es wird ein bisschen jazziger, es wird ein bisschen cooler, es wird ein bisschen.

00:53:07: Cooler ist das das Wort?

00:53:08: Ja, aber nicht mit, nicht kalt.

00:53:10: Ja,

00:53:11: genau, schon noch.

00:53:12: Wir haben, genau, wir haben Bock.

00:53:14: Ja.

00:53:15: Und das ist eine neue Ära.

00:53:16: So, und jetzt kannst du mir mit dem Politik-Quatsch haben.

00:53:19: Ich hatte dir, ich weiß gar nicht, ob wir das noch machen wollen.

00:53:21: Ich habe dir einen Witz geschrieben, den aber du erzählen sollst, weil ich weiß, dass es für dich cringe ist, wenn du einen Witz erzählst.

00:53:26: Und das haben wir schon mal gemacht, da hast du ihn dir aber selber ausgesucht und er kam richtig gut an.

00:53:31: Leute haben die die ganze Zeit noch geschrieben.

00:53:34: Und

00:53:34: das jetzt auch noch ein politischer Witz.

00:53:36: Ja, genau.

00:53:37: Ich habe wirklich, ich habe extra einen Witz genommen, wo ich mir dachte, wow, den wird sie richtig ungern erzählt.

00:53:42: Das wäre das schlimmste für mich.

00:53:44: Kabarett machen.

00:53:45: Das war wirklich, wenn ich wüsste, ich müsste jetzt auf die Bühne und dann müsste ich jetzt ganz eine politische Sache jetzt auf den Punkt bringen.

00:53:53: Es gibt ja Leute, die machen es großartig.

00:53:55: Ja, ja, klar.

00:53:56: Aber trotzdem ich.

00:53:57: Ich.

00:53:58: Mit meinem Kopf.

00:53:59: Das geht auf gar keinen Fall.

00:54:02: Willst du den machen oder ist es dir zu cringe?

00:54:04: Ich mach's.

00:54:05: Was soll ich sagen?

00:54:06: Ich schicke ihn dir.

00:54:08: Warum geht Friedrich Merz nicht zum Chirupraktiker?

00:54:11: Keine Ahnung.

00:54:13: Warum nicht?

00:54:13: Könnte er doch machen.

00:54:14: Warum macht er das nicht?

00:54:16: Weil

00:54:16: er nicht.

00:54:17: Kein Rückgrat.

00:54:21: Und stirbst du einen sozialen Tod gerade?

00:54:28: Bist du denn nicht auch einen kleinen sozialen Tod gestorben, als er jetzt sich den USA angebiedert hat und gesagt hat, ja gut, dann scheißt halt auf Europa, aber nehmt doch wenigstens uns,

00:54:37: bitte bitte.

00:54:37: Nee, ich sehe das total anders.

00:54:40: Ja?

00:54:40: Tatsächlich.

00:54:41: Als cleverer Staatsmännigkeit.

00:54:44: Nee, ich finde die politische Lage gerade so krass komplex, dass ich merke, dass mir ganz viel Wissen fehlt, um da eine... gute Argumentation hervorzubringen.

00:54:55: Und kann man nicht manchmal beides machen, dass man sagt, okay, insgesamt ist es alles sehr, sehr komplex.

00:55:01: Kommunikativ und auf einen Moment betrachtet, kann ich doch aber wirklich sagen, da muss ich gar nicht, ich muss doch selber gar nicht wissen, wie die Welt zu lenken wäre oder auch nur wie Deutschland zu lenken wäre, um klar zu erkennen, dass das intellektuell auf dem... tiefsten Niveau ist, dass man erreichen kann.

00:55:17: Wenn man in der Gruppe gemobbt wird von einem Mobber zu sagen, na gut, dann mobbt halt die ganze Gruppe, aber mich doch bitte nicht.

00:55:25: Das ist

00:55:25: so dumm.

00:55:26: Ja, und ich weiß aber nicht.

00:55:28: Guck mal von unserer Position aus.

00:55:30: Sieht sowas dumm aus.

00:55:32: Aber wir haben doch ganz viele Informationen nicht.

00:55:34: Ich will jetzt hier keine Angst führen, ne?

00:55:36: Aber wir wissen doch gerade wirklich nicht, wie ernst die Lage ist.

00:55:40: Ist es gerade wirklich so, dass wir demnächst angegriffen werden?

00:55:43: Und was bedeutet das für Europa?

00:55:45: Scheiße, ich merke gerade, wie recht du hast, nachdem wir gerade noch über Chalons gesprochen haben und mit so einer richtig schönen Stimmung aufs Ende dieser Folge zugeschlittert sind.

00:55:54: Wenn wir jetzt über diese politischen Themen reden und du dieses Argument bringst, dass ich auch nachvollziehen kann, dann wird die Stimmung scheiße.

00:56:00: Ich verstehe dich.

00:56:01: Ich will eine Sache sagen.

00:56:02: Ich bin kein Friedrich Merz-Fan.

00:56:03: Nein.

00:56:05: Aber, jetzt geht's pass

00:56:07: auf.

00:56:07: Hätte allein das sagen zu müssen.

00:56:10: Ich habe eine Sache.

00:56:11: Ich vertraue der Politik.

00:56:12: Ich vertraue dem Staat.

00:56:14: Ich vertraue unseren Bundeskanzler.

00:56:16: Wirklich?

00:56:16: Ja.

00:56:17: In seiner Funktion, egal, wer das Amt trägt.

00:56:20: Nicht, wer das trägt.

00:56:21: Aber jetzt, Friedrich Merz, ich vertraue dem, dass der jetzt Berater hat, dass der uns durch die schlimmste Scheiße navigieren können wird.

00:56:30: Du kriegst ja sogar seinen Sprachduktus, wenn du sowas sagst.

00:56:32: Nein, ich wäre... Es ist noch krasser.

00:56:37: Ich wäre ja eigentlich für Robert Habeck gewesen.

00:56:40: Den haben wir jetzt aber nicht.

00:56:41: Also, halt ich meine Fresse und denk mir, jetzt muss... Jetzt muss ich doch irgendwie mal ein Grundvertrauen haben.

00:56:52: Und ich bin dankbar für all diejenigen, die keinen Grundvertrauen haben, ein bisschen Krawall machen.

00:56:57: Die brauchen wir auch in der Gesellschaft.

00:56:58: Okay, wenn ihr das gerade hört, nehmt es bitte auch als klaren Hinweis, den Krawall nicht an ihres richten, weil sie das gerade so sagt.

00:57:05: Das hat ja bei dir gar nichts verloren.

00:57:07: Ich

00:57:07: weiß, ich trau mich das aber mal so zu sagen, dass ich denke, es ist wichtig, auch mal in den jetzigen Zeiten ein Grund... Vertrauen in unseren Staat zu haben, weil die politische Lage ist ernst.

00:57:18: Okay.

00:57:19: Das ist

00:57:19: gerade kein Spaß, was da auf der Welt passiert.

00:57:21: Nein, überhaupt nicht.

00:57:22: Und ich verstehe deinen Take.

00:57:23: Ich bin von der anderen Seite, ich bin bezüglich März, wirklich.

00:57:27: Ich muss doch vorhin so lachen, als du gesagt hast, ich bin kein März-Fan, weil es gibt gar keinen selbst er selber als kein März-Fan.

00:57:33: Das muss man nicht mehr dazu sagen.

00:57:35: Ja, aber ich denke mir gerade, weißt du was?

00:57:37: Ich hoffe, der macht einfach seinen Job so.

00:57:38: Ja, ja.

00:57:40: Meine Aufgabe ist eher, ein bisschen Leichtigkeit reinzubringen.

00:57:43: Ich

00:57:43: habe mich selber sogar am Anfang der Folge gesagt, ich begreife das mittlerweile als unseren Hauptberuf für die Leichtigkeit zu sagen.

00:57:49: Nicht nur immer Leichtigkeit, aber dass man einfach so ein bisschen dafür sorgt, dass eine gewisse Verbindung da ist.

00:57:55: Also ich sehe da von den Creatern und so weiter da eher die Hauptaufgabe, dass wir weniger zur Spaltung beitragen und dass wir mehr zum Zusammenhalt beitragen.

00:58:04: Ich finde viele Dinge nicht gut, wirklich nicht.

00:58:07: Aber wir brauchen doch so ein bisschen wieder Vertrauen in unsere Institution.

00:58:12: Ich verstehe wirklich den Take.

00:58:13: Das bläde du hier fürs Grundvertrauen.

00:58:15: Scheiß egal, wer gerade Kanzler ist.

00:58:16: Nein, nicht scheiß egal.

00:58:18: Aber ich sage jetzt mal mit allem, was wir da gerade so sehen, man kann jetzt auch ein bisschen Grundvertrauen gerade mal haben.

00:58:23: Ich weiß, es werden sehr viele von euch anders sehen.

00:58:26: Ich weiß, dass ich da jetzt ganz viele Nachrichten bekomme.

00:58:29: Seht bitte davon ab.

00:58:33: Nicht, dass ich jetzt keine andere Meinung hören will, sondern ich argumentiere, gerade weniger inhaltlich, ich argumentiere wirklich, dass wir alle ein bisschen Ruhe mal wieder brauchen.

00:58:43: Ich habe ein ganz schlechtes Gewissen, dass ich dich zum Ende der Folge über einen persönlichen Cringe Mountain geschickt habe, durch den Witz und durch das Thema, das ich da jetzt noch mit reingeschnitten habe und du...

00:58:53: Ich voll wieder recht fertig oben.

00:58:54: Ja, du stellst dich dem

00:58:56: und gehst da rein.

00:58:57: Ich

00:58:57: werde sehr schossen.

00:58:58: Ich weiß jetzt schon.

00:58:59: Ich kriege die ganzen Nachrichten vor Weihnachten.

00:59:01: Was hast du da gesagt?

00:59:03: Warum hast du das gesagt?

00:59:04: Ich denke, mit Leuten ist es Weihnachten.

00:59:07: Leute, es ist Weihnachten, Vertraut, März.

00:59:09: Nein!

00:59:11: So, einfach jetzt, lass doch noch ein bisschen mehr Verbindung, bisschen mehr Entspannung auch.

00:59:15: Und ich weiß, viele Menschen haben gerade keine Entspannung.

00:59:18: Ich weiß das alles.

00:59:19: Aber wir brauchen das.

00:59:20: Und du hast einen Gut bei mir.

00:59:22: Das wollte ich damit auch sagen.

00:59:24: Du kannst auch mich mal über Cringe Mountain schicken.

00:59:26: Weil das war einseitig und das tut mir sehr leid.

00:59:29: Boah, in der nächsten Folge will ich, dass du rappst.

00:59:31: Nein!

00:59:32: Doch!

00:59:34: Ich mache ein Rap fertig.

00:59:35: Was machen

00:59:35: wir für ein Thema in der nächsten Folge?

00:59:37: Was hältst du von der Negativität?

00:59:40: Lass uns über Negativität.

00:59:41: Nein,

00:59:41: das ist doch eine gute Folge.

00:59:43: Ich finde auch so jetzt gerade zu Weihnachten.

00:59:47: Wenn dann wieder alle so zusammensitzen und es ein bisschen schwieriger wird.

00:59:51: Wie wäre es, wenn wir die Couple of Moods nennen und diese Launen getrieben, wenn das im Fokus steht?

00:59:59: Launenhaftigkeit.

01:00:00: Seid ihr launisch?

01:00:01: Wie geht ihr mit launischen Menschen um?

01:00:02: Ist das eine gute Entschuldigung zu sagen?

01:00:04: Tja, ich bin halt launisch.

01:00:06: Schickt uns eure Sprachnachrichten an den Kappel of Instagram-Kanal.

01:00:09: Wir freuen uns.

01:00:10: Schauen wir mal, was wird?

01:00:11: Ja, ich habe gerade in meinem Kopf hatte ich gerade die ganzen Nachrichten zufriedrig mehr als Lammig gedacht.

01:00:15: Oh Gott, bitte nicht diese Nachrichten.

01:00:17: Macht nicht diese.

01:00:18: Ich habe euch lieb.

01:00:19: Bitte seid jetzt nicht sauer, dass ich solche Sachen gesagt habe.

01:00:22: Gut, Matthias, was hast du für eine Sage dabei?

01:00:24: Sie

01:00:24: passt nicht nur thematisch zu Cringe Mountain, sie passt auch zu dem Punkt, an dem wir gerade stehen.

01:00:29: Stimmung, schlechte Stimmung, irgendwie durch Cringe wieder eine Leichtigkeit kippen zu wollen.

01:00:34: Darum geht's.

01:00:36: Aber ich hole mal anders aus.

01:00:37: Ich spring nicht in die Antike und in die Mythologie, sondern erst mal zu Siegmund Freud.

01:00:42: Der hatte mal einen Patienten und dieser Patient hatte ein Wort, das ihm die ganze Zeit im Kopf rumschwirrte.

01:00:47: Dies Wort war Vater Arsch.

01:00:49: auch verbunden mit dem Bild eines Arches, mit Aben und Beinen, kein Oberkörper, kein Kopf, einfach nur so ein Arsch mit einem Gesicht drauf.

01:00:57: Ein Arschgesicht.

01:00:59: Da kenne ich einige in der Gesellschaft.

01:01:01: Ja, aber Siegmund Freud konnte sich die ganze Zeit keinen richtigen Reim darauf machen, bis er in einer Sammlung, und diese Sammlung ist heute in Berlin, eine Terracotta-Figur gesehen hat.

01:01:11: Ich zeig sie dir und ihr findet sie auch in den Show-Notes.

01:01:14: Ah, das hattest du mir mal gezeigt.

01:01:16: Das ist Baubo.

01:01:18: Und die ist aus der griechischen Mythologie.

01:01:20: Ich hab schon mal erzählt, wie Demeter eben diese Scheißstimmung hatte, weil ihre Tochter weg war, die war entführt in die Unterwelt.

01:01:27: Und Demeter war so traurig und so verzweifelt auf der Suche nach ihrer Tochter, dass sie ihre Natur, ihre Kreativität, ihr erschaffen und schöpfen in der Welt vernachlässigt hat, sodass es plötzlich Herbst und Winter gab.

01:01:39: Gab's vorher nicht.

01:01:40: In dieser Phase, so schlecht geht's Demeter, dass man sie kaum aufheitern kann.

01:01:45: Manche versuchen das und scheitern.

01:01:47: Und Baubo gehört zu diesen Leuten, die es versuchen.

01:01:50: Eine Frau, die ihr erst Witze erzählt, Essen und Trinken anbietet und die ganze Zeit versucht Demitha irgendwie gute Laune zu machen.

01:01:58: Und dann kommt sie plötzlich auf die Idee, sich zwischen den Beinen zu rasieren, ein Gesicht aufzumahlen, rennt zurück zu Demitha und zieht ihren Rock hoch und zeigt ihr eben nicht den Vater arsch, sondern im Grunde den Mutter-Unterkörper.

01:02:13: Was für eine Geschichte hast du dabei?

01:02:15: Eine Cringe-Geschichte.

01:02:16: Das ist doch Ultra-Cringe, was sie da macht.

01:02:19: Sie überwindet sich das zu machen.

01:02:21: Richtig weird.

01:02:22: Also ein Bruch des sozialen Skripts auf allen Ebenen.

01:02:26: Und es funktioniert.

01:02:27: Demeter muss richtig grinsen.

01:02:29: Und dann sogar lachen.

01:02:30: Und es funktioniert das erste und einzige Mal, sie endlich ein bisschen aufzuheitern.

01:02:34: Weil sich Baubo traut über diesen Cringe-Mountain.

01:02:37: Und wo du dadurch der Sommer erfunden?

01:02:40: Nein.

01:02:41: Die Geschichte habe ich dann schon erzählt.

01:02:42: Sie kriegt ja dann einen Deal, dass die Tochter ein halbes Jahr immer raus darf aus der Unterwelt.

01:02:47: In diesem halben Jahr sind Frühling und Sommer und dann musst du wieder weg.

01:02:51: Dann bekommen Herbst und Winter.

01:02:53: Ja, mit dieser Geschichte wünschen wir euch eine wunderschöne Woche.

01:02:56: Wir freuen uns auf eure Sprachnachten.

01:02:59: Schickt uns gerne auch Scheißprobleme an den Couple of Instagram-Kanal.

01:03:02: Oder

01:03:02: Shitmoves oder spekuliert mit uns über irgendwelche Zusammenhänge in der Rubrik.

01:03:07: Wir stellen nur Fragen.

01:03:09: Wenn ihr noch ein Weihnachtsgeschenk braucht, kommt zu unserer Tour.

01:03:12: Ja,

01:03:13: da wollten wir eigentlich auch noch davon erzählen.

01:03:14: Das machen wir in der nächsten Folge, ja, ja.

01:03:16: Bis

01:03:16: dann, macht's gut.

01:03:17: Ciao li.

01:03:17: Ciao li.

01:03:18: Tschüss, nicht mein Ciao li.

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